Metadaten verraten sehr viel über Twitter-Nutzer

Der Kurznachrichtendienst Twitter speichert deutlich mehr Daten über seine Nutzer, als den meisten bewusst ist. Wie eine britische Studie des University College Londons und des Alan Turing Institutes belegt, speichert Twitter neben den eigentlichen Tweets so viele Metadaten, dass einzelne Nutzer aus einer Gruppe von 10.000 Probanden mit einer Wahrscheinlichkeit von 96,7 Prozent genau identifiziert werden konnten – egal, wie sehr sich diese um Anonymität bemühten, berichtet „Wired“.

Selbst wenn die Metadaten zu 60 Prozent durcheinandergemischt wurden, konnte ein einzelner Nutzer immer noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent genau bestimmt werden. Metadaten würden viel mehr über die Nutzer sagen, als die eigentlichen Tweets, so „Wired“. Gerade aus der Kombination von auf den ersten Blick unwichtig scheinenden Informationen lasse sich sehr viel mehr herauslesen als von vielen erwartet – etwa ob jemand gerade zu Hause ist oder nicht, so die Studienkoautorin Beatrice Perez.

Insgesamt sammle Twitter 144 Metadaten, die über Programmierschnittstellen öffentlich zugänglich seien, so der Bericht weiter. Dazu zählten etwa, seit wann es den Account gebe, wann der Tweet veröffentlich wurde, die Zahl der Favoriten, der Follower und wem gefolgt wird. Die Daten zu anonymisieren sei sehr schwer, sagt Perez. Erst wenn alle einzigartigen Daten entfernt wurden, konnten die Personen nicht mehr eindeutig unterschieden werden.