„Hope Never Dies“: Obama und Biden als Hobbydetektive

Der frühere US-Präsident Barack Obama und sein Vize Joe Biden kommen zu literarischen Ehren. Die beiden sind die Protagonisten des heute in den USA erschienenen Kriminalromans „Hope Never Dies“ des US-Bestsellerautors Andrew Shaffer.

Die Handlung spielt wenige Monate nach der US-Präsidentschaftswahl 2016 und hat viel mit der Liebe Bidens zum Bahnfahren zu tun. Als Senator pendelte der Demokrat jahrzehntelang mit dem Amtrak-Zug von seinem Wohnort in Delaware nach Washington. Das brachte ihm den Spitznamen „Amtrak Joe“ ein.

Mord am Lieblingsschaffner

In „Hope Never Dies“ untersucht Biden, der als Ich-Erzähler durch das Buch führt, den mysteriösen Tod seines Lieblingsschaffners. Unterstützung erhält er dabei von Obama, dessen erster Auftritt im Buch aus einem James-Bond-Film stammen könnte, wie die Zeitung „USA Today“ schrieb.

Gemeinsam mit dem Secret-Service-Agenten Steve begeben sich Biden und Obama nach Wilmington, Delaware. Ihre Ermittlungen führen sie in dreckige Bars, Bikertreffs und billige, von Ratten bewohnte Hotelzimmer, wo sie es mit zwielichtigen Versicherungsermittlern und einer ehrgeizigen (republikanischen) Polizistin zu tun bekommen.

Jerry Cotton trifft auf Politkritik

Shaffer vermischt in seinem Buch, das das erste einer Serie sein soll, Kriminalliteratur im Stil Jerry Cottons mit Politkritik. Ich-Erzähler Biden feuert laut „USA Today“ Breitseiten gegen Fox News, Sarah Palin und John Boehner ab. Gemeinsam mit Obama beklagt er, dass die derzeitige US-Regierung „alles, was wir aufgebaut haben“, ruiniere.

Auch US-Präsident Donald Trump wird aufs Korn genommen: „Ich hätte diesen Clown mit den kurzen Fingern bei der Wahl geschlagen, Barack“, sagt Biden an Obama gerichtet. Als besonderes Zuckerl für demokratische Wählerinnen und Wähler stellt Biden im Buch in Aussicht, bei der US-Präsidentschaftswahl 2020 anzutreten.

Der Präsident im Untergrund

Ein weiterer ehemaliger US-Präsident ist erst unlängst ebenfalls als Autor ins Thriller-Genre eingestiegen. Seit Anfang Juni ist „The President Is Missing“ im Handel erhältlich, der erste Thriller von Bill Clinton. Im von Clinton und dem US-Bestsellerautoren James Patterson („Denn zum Küssen sind sie da“) verfassten Buch nimmt es ein fiktiver US-Präsident mit einer Weltverschwörung von Hackern auf. Dazu muss er erst einmal aus dem Weißen Haus abtauchen und in den Untergrund gehen.