Rom will keine Migranten aus Österreich zurücknehmen

Der italienische Innenminister Matteo Salvini will keine Migrantinnen und Migranten aufnehmen, die möglicherweise an der deutsch-österreichischen Grenze zurückgewiesen werden. „Wenn uns Österreicher und Deutsche helfen würden, die EU-Außengrenzen zu schließen, statt uns Migranten zurückzuschicken, würden wir einen Schritt nach vorne machen“, so Salvini im Interview mit der römischen Tageszeitung „Il Messaggero“.

„Österreich und Deutschland verteidigen ihre Interessen. Wir werden uns in Innsbruck treffen, um eine Einigung zu finden“, so Salvini zu dem morgen stattfindenden informellen EU-Innenministertreffen in Tirol. Italien werde jedoch keinesfalls nach Norden weitergereiste Menschen zurücknehmen. „Das ist das Letzte, was geschehen wird“, so der Innenminister und Lega-Chef.

Italien wolle dafür sorgen, dass keine Migrantinnen und Migranten in Italien eintreffen, wenn zuvor nicht eine Einigung unter EU-Mitgliedsstaaten über deren Verteilung getroffen worden ist.

Salvini will Änderungen bei Militärmission

Die Priorität der italienischen Regierung sei es jedenfalls, Menschenhandel zu stoppen. „Wir haben mit den NGO-Schiffen begonnen. Jetzt geht es um die Änderung der Ziele der internationalen Militärmissionen, deren Schiffe nicht alle Migranten aufnehmen und in Italien abladen können“, sagte er mit Verweis auf eine mögliche Änderungen der EU-Seenotrettungsmissionen „Sophia“ und „Themis“.