G-20 warnen vor Risiken des Handelskonflikts

Angesichts des Handelskonflikts zwischen den USA, China und der EU haben die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer vor Gefahren für die Weltwirtschaft gewarnt. „Die kurz- und mittelfristigen Risiken haben zugenommen. Dazu gehören Anfälligkeit für finanzielle Probleme, wachsende Spannungen im Bereich von Handel und Geopolitik, Ungleichheit und strukturell schwaches Wachstum, vor allem in einigen entwickelten Volkswirtschaften“, hieß es gestern in der gemeinsamen Erklärung beim Treffen der G-20-Finanzminister und Notenbankchefs in Buenos Aires.

Ein weiteres Zoll-Wettrüsten würde laut einer Analyse des Internationalen Währungsfonds (IWF) die globale Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen. Im schlechtesten Fall könnte die weltweite Wirtschaftsleistung in einem solchen Fall im Jahr 2020 um 0,5 Prozent oder 430 Milliarden US-Dollar niedriger liegen als bisher erwartet, schätzt der IWF.

„Der internationale Handel und Investitionen sind wichtige Motoren für Wachstum, Produktivität, Innovation und Entwicklung“, hieß es in der G-20-Abschlusserklärung. „Wir müssen den Dialog intensivieren und Maßnahmen ergreifen, um die Risiken einzuhegen und das Vertrauen zu steigern.“

Österreich hofft auf Einigung im Handelsstreit

Finanzstaatssekretär Hubert Fuchs (FPÖ) nahm als Vertreter des Europäischen Rates im Zuge des österreichischen Ratsvorsitzes am G-20-Treffen teil. Fuchs sprach von „einem konstruktiven Treffen“. Mitte der Woche fahren EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Handelskommissarin Cäcilia Malmström nach Washington, um dort US-Präsident Donald Trump zu treffen.

„Wir freuen uns auf ein Angebot“, sagte US-Finanzminister Steve Mnuchin mit dem Hinweis, dass man für ein Freihandelsabkommen ohne Zölle offen sei, obwohl Trump zuletzt mit weiteren Zusatzzöllen auf europäische Autos gedroht hatte. Solche Zölle würden auch Österreichs Autozulieferindustrie treffen.

Dazu sagte Fuchs gestern: „Hätten wir hier nicht auf konstruktive Verhandlungen gepocht, hätte es dieses Angebot (von Mnuchin, Anm.) wohl nicht gegeben.“ Das „zarte Pflänzchen“ einer Entspannung im Handelsstreit dürfe nun nicht durch neue europäische Drohungen willkürlich wieder umgebracht werden. Die Spitzenvertreter der EU-Kommission sollten daher ohne Vorbedingungen nach Washington reisen, so Fuchs.