Staatsdruckerei arbeitet an App zu Immunitätsnachweis

Die Staatsdruckerei entwickelt gemeinsam mit ihrem Tochterunternehmen youniqx Identity AG eine App zum Nachweis einer Coronavirus-Immunität. Via Smartphone soll eine etwaige Immunität gegen das Virus verknüpft mit der Identität nachgewiesen werden können. So könnten Schutzausrüstung gespart und Grenzübertritte erleichtert werden, hieß es seitens der privaten Sicherheitsdruckerei gegenüber der APA.

Konkret sieht das Konzept vor, dass zukünftige Nutzer der App „Restart.ID“ mittels Smartphone rasch ihre Immunität gegen das Coronavirus nachweisen könnten. Die App soll den Reisepass auf das Smartphone holen und mit Covid-19-Testergebnissen verknüpfen.

„Daten dezentral gespeichert“

„Die persönlichen Daten sind immer dezentral und damit ausschließlich auf dem eigenen Smartphone verschlüsselt gespeichert“, so Lukas Praml, Geschäftsführer der Österreichischen Staatsdruckerei. Um Transparenz zu garantieren, soll die App auch als Open-Source-Projekt umgesetzt werden. „Restart.ID soll jedenfalls nicht exklusiv oder verpflichtend zum Einsatz kommen“, so Praml. Parallel müsse es Möglichkeiten geben, sich ohne Nachteil auch analog auszuweisen.

Die Staatsdruckerei befinde sich bereits in Kontakt mit Akteuren auf der staatlichen Ebene und im Gesundheitssektor. Sofern ausreichend Unterstützung vorhanden wäre, könnten innerhalb einiger Wochen erste Ergebnisse vorliegen. „Wir planen nach rund zwei Monaten den ersten Einsatz“, sagte Praml. Dabei empfiehlt er, dass das System für den Endnutzer gratis sei.

ARGE Daten kritisch

Hans Zeger, Obmann der ARGE Daten, zeigte sich im APA-Gespräch hinsichtlich des App-Konzepts kritisch: „Eine derartige Idee einzuführen enthält einen gefährlichen Anschlag auf die Grundrechte.“ Es bestehe die Gefahr einer sachlich unbegründeten Diskriminierung von symptomfreien Personen, die noch keine Coronavirus-Infektion durchgemacht haben.

Personen, die dagegen bereits am Virus erkrankten und nun immun sind, könnten besser behandelt werden. „Am Ende des Tages könnte man sich als immune Person zur Benützung einer solchen App gezwungen sehen“, meinte Zeger.

„Erst wenn flächendeckende Tests innerhalb eines kurzen Zeitraums möglich sind, ist eine technische Lösung zur Immunitätsstatusabfrage denkbar“, sagte Zeger. Bis dahin wäre es besser, systematisch Fieber zu messen. Das dauere nicht lange und habe eine hohe Treffsicherheit, so der ARGE-Daten-Obmann.