Tenor Grigolo protestiert gegen geschlossene Theater

Der italienische Startenor Vittorio Grigolo protestiert gegen die von der Regierung in Rom beschlossene Schließung von Theatern, Kinos und Museen. „Ich bin verbittert, aber ich resigniere nicht. Natürlich muss man die Pandemie eingrenzen. Indem man die Kultur zum Stillstand bringt, werden wir jedoch nicht nur am Coronavirus, sondern auch geistig sterben“, so der 43-jährige Toskaner im Interview mit dem italienischen Magazin „Chi“ heute.

„Ich bitte, dass man uns nicht vergisst. Ich frage mich, welchen Unterschied gibt es zwischen uns und Fußball? Warum ist nicht auch der Fußball gestoppt worden?“, fragte Grigolo. Er erklärte sich wegen der Schließung der Mailänder Scala empört. „Nicht einmal nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Scala-Aufführungen ausgesetzt. Es ist ein Wahnsinn, dass dieses Opernhaus geschlossen wird“, so Grigolo.

Im Kampf gegen das Coronavirus hat die italienische Regierung vergangene Woche Kinos, Theater und Konzertsäle geschlossen. Nun werden auch Museen und Ausstellungen dicht gemacht. Seit Tagen protestieren Kulturschaffende in Italien gegen die Schließungen. Kulturminister Dario Franceschini kündigte Stützungsmaßnahmen in Höhe von neun Milliarden Euro an für die schwer betroffenen Bereichen Kultur, Tourismus und Freizeit.