Putin kommt nicht zu G-20-Gipfel nach Bali

Der russische Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben des Gastgeberlands Indonesien nicht persönlich am G-20-Gipfel auf der Insel Bali teilnehmen. Stattdessen komme Außenminister Sergej Lawrow zu dem Treffen der 20 großen Industrienationen.

Das teilte ein Sprecher des für die Gipfelkoordinierung zuständigen indonesischen Ministeriums für Investitionen heute mit. Vermutlich wird Putin aber per Video zugeschaltet. Der Kreml-Chef hatte seine Teilnahme an dem Treffen am 15. und 16. November lange offengelassen.

Gastgeber plant Friedensinitiative

Bei den Gesprächen auf Bali wird der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zentrales Thema sein. Für viele kam die Verkündung der Absage Putins deshalb nicht überraschend.

Der südostasiatische Inselstaat Indonesien hat in diesem Jahr den G-20-Vorsitz. Als Gastgeber des Gipfels hatte Präsident Joko Widodo den russischen Staatschef ausdrücklich eingeladen und gesagt, dass er ihn auf Bali erwarte. Widodo hatte auch eine Friedensinitiative für die Ukraine angekündigt.

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu dem Gipfel eingeladen, obwohl sein Land nicht zur G-20 gehört. Vor wenigen Tagen hatte er seine Teilnahme zugesagt, voraussichtlich per Video.

Putins angekündigter Vertreter auf dem Gipfel, Außenminister Lawrow, hatte bereits im Juli bei einem Treffen der G-20-Außenminister auf Bali für einen Eklat gesorgt. Er verließ den Saal gleich nach seiner Rede und hörte sich die Wortmeldungen seiner Kritiker gar nicht mehr an. Anschließend warf er dem Westen vor, eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ukraine zu verhindern.