Gerichtsdolmetscher fordern Erhöhung der Tarife

Der Gerichtsdolmetscherverband (ÖVGD) verlangt von Justizministerin Alma Zadic (Grüne) „die schon jahrelang ausständige Erhöhung der Tarife auf ein marktübliches Niveau“, wie es gestern in einer Pressemitteilung hieß. Man hoffe, dass im erhöhten Justizbudget kurzfristig wenigstens die seit 2007 ausstehende Indexanpassung der Gebühren berücksichtigt wird.

Selbst wenn es dazu kommen sollte, werde das keine Stundensätze mit sich bringen, „wie sie in männlich dominierten Berufen üblich sind“, gab der ÖVGD zu bedenken. Von 531 Mitgliedern des Verbands sind 377 weiblich. Das entspricht 71 Prozent. Ein Stundenlohn von hochgerechnet zwölf Euro netto für qualifizierte Akademikerinnen sei „nicht gerecht“, bemerkte der Verband. Der Stundenlohn für Dolmetscheinsätze bei Behörden sei – in Anlehnung an die Tarife von Handwerkern – auf 100 Euro anzupassen.

Der ÖVGD bemängelte weiters, dass Dolmetscher und Dolmetscherinnen im Unterschied zu Beamten und Beamtinnen der Justiz und der Polizei ihr Gehalt nicht pünktlich überwiesen bekommen, sondern ihre Gebührennoten erst einreichen müssen. Danach warte man Monate, mitunter jahrelang und müsse oft Nachhaken und Urgieren, bis man das Honorar abgegolten bekomme.