Weißrussland: Massengrab aus Zweitem Weltkrieg entdeckt

Bei Bauarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen jüdischen Ghettos in der weißrussischen Stadt Brest ist ein Massengrab aus dem Zweiten Weltkrieg mit Hunderten Toten gefunden worden. Seit dem Fund im vergangenen Monat wurden die sterblichen Überreste von 790 Menschen geborgen, wie der Leiter der Exhumierungen, Dmitri Kaminski, gestern der Nachrichtenagentur AFP sagte. Die Überreste würden den Behörden zur Bestattung übergeben. Auf dem Gelände soll ein Wohnblock entstehen.

Soldaten mit Leichensäcken
APA/AFP/Sergei Gapon

Die deutschen Truppen hatten Brest im Juni 1941 eingenommen. Tausende Juden wurden in den Folgetagen ermordet. Im Dezember 1941 wurde das Ghetto geschaffen. Rund 18.000 Menschen lebten dort zeitweise. Im Oktober 1942 wurden fast alle überlebenden Juden in Bronnaja Gora, einer Massenhinrichtungsstätte für Juden aus Weißrussland und Polen, erschossen.

Gegen die Baumaßnahmen auf dem Gelände in Brest wächst Widerstand. Die Architektin Irina Lawrowskaja brachte eine Petition gegen den Bau des geplanten Wohnblocks auf den Weg. Die Gegner wollen stattdessen ein Mahnmal für die Toten an der Stelle.