Coronavirus: Langfristige Folgen für Lieferketten möglich

Sollte China das Coronavirus nicht bald in den Griff bekommen und sich die Lage nicht verbessern, könnte das längerfristig Auswirkungen auf die internationalen Lieferketten haben. Sagte heute Martin Glatz, Handelsdelegierter der österreichischen Wirtschaftskammer in China, im Ö1-Morgenjournal. Das würde auch Österreichs Firmen betreffen.

Im- und Exporte vervielfacht

Im Vergleich zum Ausbruch des SARS-Virus im Jahr 2003 betrügen die Importe aus China nach Österreich heute das Vierfache, die Exporte von Österreich nach China hätten sich seitdem verdreifacht. Zudem liefere die Volksrepublik heute nicht mehr nur Konsumgüter wie Turnschuhe in die Welt.

China liefere hochwertige Komponenten, die im Fertigungsprozess weltweit eine große Rolle spielten, sagte Glatz. Im Gespräch mit den österreichischen Unternehmen spüre man vor allem Unsicherheit und Ungewissheit, was die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus betrifft, so der Handelsdelegierte.

Audio dazu in oe1.ORF.at

Bei voestalpine stehen Werke in China still

Zahlreiche heimische Firmen spüren bereits reale Auswirkungen, einerseits in ihren Produktionsstätten in China, andererseits in der Fertigung in Österreich.

So legte das Virus neun Werke des Linzer Stahlkonzerns voestalpine in China lahm. Die lokalen Produktionsgesellschaften sind bis kommenden Montag geschlossen. „Das ist die behördliche Vorgabe“, sagte Konzernchef Herbert Eibensteiner in einer Telefonkonferenz. Wie es weitergeht, ist unklar. „Wir wissen dort nicht genau, wie die nächsten Maßnahmen aussehen.“

Auswirkungen in Österreich spürbar

In der Steiermark warten zahlreiche Betriebe seit über zehn Tagen auf Lieferungen aus China, doch dort sind weiterhin viele Betriebe geschlossen.

Mehr dazu in steiermark.ORF.at

In Kärnten gibt es zwar noch keine Engpässe bei den Rohstoffen, die Situation sei aber angespannt, heißt es von Wirtschaftsvertretern.

Mehr dazu in kaernten.ORF.at