Banken werden Risikovorsorgen „erhöhen müssen“

Im Zuge der Coronavirus-Krise werden Banken in den kommenden Monaten und eventuell sogar Jahren ihre Risikovorsorgen erhöhen müssen, sagte Wirtschaftskammer-Bankspartenobmann Andreas Treichl heute im Rahmen einer Pressekonferenz. Der Sektor sei aber trotz des Drucks auf die Ertragskraft gut für die Krise gerüstet, so Treichl.

Die Banken hätten in den vergangenen Wochen „massive Fortschritte“ bei der Abwicklung der Finanzhilfen für die Unternehmen gemacht, sagte Treichl im Zuge einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Finanzminister Gernot Blümel und Wirtschaftsministerin Margerete Schramböck (beide ÖVP).

Anstieg der Anträge erwartet

Bisher seien mehr als 113.000 Stundungen bei Kreditzahlungen vorgenommen worden. Das Kreditmoratorium hätten bereits mehr als 17.000 Personen in Anspruch genommen. Dieses wurde vor allem für private Haushalte und Kleinstunternehmen geschaffen, die in der Coronavirus-Krise in finanzielle Engpässe geraten sind, und ermöglicht die Stundung von Verbraucherkrediten auf drei Monate. In den kommenden Monaten sei hier noch mit einem klaren Anstieg der Anträge zu rechnen, so Treichl.

„Selbstverständlich werden sich die Risikovorsorgen der Banken erhöhen“, so Treichl auf Journalistennachfrage, wie die Hilfsmaßnahmen der Regierung auf die Bankbilanzen wirken werden. Es sei mit einem Anstieg der „Non-performing loans“ (NPL), also der faulen Kredite, zu rechnen, und das werde auch die Ertragskraft der Banken dämpfen.