Schrittweise Lockerungen in Spanien und Portugal

Spanien will seine strikten Coronavirus-Maßnahmen bis Ende Juni schrittweise aufheben. Im „besten Fall“ werde die Rückkehr zur „neuen Normalität“ zwischen sechs und acht Wochen dauern, sagte Ministerpräsident Pedro Sanchez gestern. Die Lockerung soll demnach in vier Schritten erfolgen. Auch Portugal will langsam zum Alltag zurückkehren.

Spanien hatte die europaweit strengste Ausgangssperre verhängt. Am Sonntag war sie bereits etwas gelockert worden. Erstmals seit sechs Wochen durften Kinder unter Aufsicht eines Erwachsenen wieder ins Freie. Ab Samstag sollen auch Sport im Freien und Spaziergänge von Mitgliedern eines Haushalts wieder erlaubt sein.

Schulen in Spanien bleiben bis September geschlossen

Im nächsten Schritt sollen dann Geschäfte, Restaurants, Hotels und Kirchen unter strengen Auflagen wieder öffnen dürfen. Die Schulen bleiben Sanchez zufolge bis auf wenige Ausnahmen noch bis September geschlossen. Nur Auffrischungskurse werden früher zugelassen. Zudem dürfen Kinder unter sechs Jahren, deren Eltern nicht von zu Hause aus arbeiten können, in die Schule.

Bis Ende Juni dürfen die Spanier ihre Heimatprovinz nicht verlassen. Zudem werde das Tragen einer Maske im öffentlichen Nahverkehr „sehr empfohlen“, sagte Sanchez.

Portugal hebt Notstand am Wochenende auf

Auch Portugal plant eine Rückkehr zur Normalität. Der seit dem 19. März geltende nationale Notstand solle am Samstag um Mitternacht enden, erklärte Präsident Marcelo Rebelo de Sousa. Die Rückkehr zur Normalität solle dann „schrittweise“ erfolgen. Regierungschef Antonio Costa wird voraussichtlich morgen mitteilen, welche Geschäfte und Unternehmen in der kommenden Woche wieder den Betrieb aufnehmen dürfen.

Spanien ist eines der weltweit am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Länder. Bislang starben dort nach offiziellen Angaben mehr als 23.800 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. In Portugal wurden mehr als 24.000 Coronavirus-Infektionsfälle und fast 1.000 Todesfälle gemeldet.