Köstingers Ex-Vizekabinettschefin neue Bundesgärten-Leiterin

Katrin Völk leitet seit gestern die Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt (HBLFA) für Gartenbau in Schönbrunn und die Österreichischen Bundesgärten. Das teilte das zuständige Landwirtschaftsministerium unter Elisabeth Köstinger (ÖVP) Ende Juni mit. Die Funktion musste neu besetzt werden, weil der bisherige Leiter Gottfried Kellner seine Pension antrat.

Das HBLFA und die Österreichischen Bundesgärten gehörten als Dienststelle zum Landwirtschafstministerium. Die Bundesgärten verwalten und pflegen sieben unter Denkmalschutz stehende historische Parkanlagen in Wien (Augarten, Belvedere, Burggarten, Volksgarten und Schönbrunn) und Innsbruck (Hofgarten und Schlosspark Ambras). Während der Coronavirus-Ausgangsbeschränkungen wurden die Gärten geschlossen. Nach wochenlanger Aufregung ließ Köstinger die Tore öffnen.

Völk arbeitete für Köstinger

Die aus Tirol stammende Völk kennt die ÖVP-Ministerin schon länger. Die studierte Biologin und Zoologin war seit Jänner 2018 stellvertretende Kabinettschefin bei Köstinger, als noch die ÖVP mit der FPÖ regierte. Aber schon zuvor hatte Völk für die ehemalige ÖVP-EU-Abgeordnete und kurzzeitige Nationalratspräsidentin gearbeitet.

Im neuen Kabinett war Völk nicht tätig. Laut einem Ministeriumssprecher ist die neue Bundesgärten-Leiterin auch nicht mehr Landesobmann-Stellvertreterin des Tiroler ÖVP-Wirtschaftsbundes.

Laut der Aussendung des Landwirtschaftsministeriums wurde Völk von einer weisungsfreien Bestellungskommission als bestgereihte Kandidatin empfohlen. Sie sei bisher in verschiedensten wissenschaftlichen, agrarischen und Managementfunktionen auf nationaler und internationaler Ebene tätig gewesen, heißt es weiter.

Kritik von NEOS

NEOS übte an der Bestellung von Völk Kritik. „Die Stelle wurde ohne öffentliches Hearing und ohne vorab Absagen an andere Bewerber_innen zu übermitteln besetzt, zwischen Karin Völk und Elisabeth Köstinger besteht ein Naheverhältnis“,so NEOS-Landwirtschaftssprecherin Karin Doppelbauer in einer Stellungnahme.

Die Postenbesetzung bei den Bundesgärten habe mehr als einen schalen Beigeschmack. „Wir haben das Thema auch bereits im Ausschuss angesprochen, Köstinger hat die Besetzung trotzdem durchgezogen“, kritisierte die NEOS-Politikerin. „Gab es eine Stellenausschreibung? Wie viele Bewerberinnen und Bewerber? Wurden externe Personalberaterinnern und Personalberater hinzugezogen? All diese offenen Fragen werden wir in einer parlamentarischen Anfrage klären.“