Studie: Frauenpolitik verlor in Krise an Bedeutung

Frauenpolitik hat im Pandemiejahr 2020 im öffentlichen Diskurs stark an Bedeutung und Sichtbarkeit verloren, geht aus der von MediaAffairs erstellten Studie „Frauen – Politik – Medien 2020“ hervor.

Im monothematischen Umfeld der Krise habe die mediale Bühne zu 77 Prozent den Männern gehört, so Studienautorin Maria Pernegger heute bei der Präsentation.

Vergleiche mit 2018 zeigen laut Pernegger deutliche Rückgänge bei der medialen Sichtbarkeit von Managerinnen und Unternehmerinnen, insbesondere in prestigeträchtigen und finanzstarken Branchen. Zugewinne für Frauen gebe es vor allem im Sozialbereich, der Touristik und im Dienstleistungsbereich.

Kritik der Arbeiterkammer

Arbeiterkammer und Industriellenvereinigung sind Kooperationspartner der Studie. AK-Präsidentin Renate Anderl kritisierte bei der Präsentation, dass Frauen in der Krise noch ein Stückchen mehr aus dem Blickfeld verschwunden seien.

Gleichberechtigung beginne beim Geld, sagte sie. Es brauche volle Lohntransparenz, Investitionen in die Kinderbetreuung und die Verkürzung der Arbeitszeit auf eine „gesunde Vollzeit“, wie sie laut Medienunterlage forderte.

IV fordert mehr Frauen in MINT-Berufen

Dass Gleichstellung nicht nur eine Frage der Teilhabe, sondern auch der Wettbewerbsfähigkeit sei, sagte IV-Vizepräsidentin Sabine Herlitschka.

Es sei besonders wichtig, mehr Frauen für technische und naturwissenschaftliche MINT-Berufe zu begeistern. Diversität in Belegschaft und Führungspositionen sei ein höchst positiver Verstärker für Innovation.