Hilfsorganisationen mit Appell am Tag der Menschenrechte

Hilfsorganisationen haben anlässlich des heutigen Tages der Menschenrechte an Menschenrechtsverletzungen weltweit erinnert. Amnesty International rief dazu auf, sich für Freiheit und Gerechtigkeit für Betroffene von Menschenrechtsverletzungen einzusetzen.

Südwind und das Netzwerk Soziale Verantwortung (NeSoVe) wiesen auf die Bedeutung der Menschenrechte beim Schutz des Regenwaldes hin. Die AG Globale Verantwortung und Licht für die Welt forderten die Regierung zum Handeln auf.

Seit 2001 habe die Briefmarathon-Kampagne das Leben von mehr als 100 bedrohten Menschen verändert und dazu beigetragen, sie beispielsweise vor Folter zu schützen oder aus rechtswidriger Haft zu befreien, teilte Amnesty in einer Aussendung mit.

Allein in Österreich seien im vergangenen Jahr mehr als 33.000 Briefe geschrieben worden. Heuer läuft der Briefmarathon in Österreich bis zum 15. Dezember und stellt das „Recht auf Protest“ jedes Menschen in den Fokus.

Aktion vor Klimaschutzministerium

Südwind und das Netzwerk Soziale Verantwortung zeigten gestern mit einer Aktion vor dem Klimaschutzministerium, wie Alltagsprodukte in Supermärkten auf Menschenrechtsverletzungen und Regenwaldzerstörung zurückgehen.

So sei die EU nach China zweitgrößter Importeur von Waren, die zur Zerstörung von Tropenwäldern beitragen. Allein für Soja habe sich die Anbaufläche in Südamerika in den vergangenen 20 Jahren auf 55 Millionen Hektar verdoppelt.

„Behindertenrechte sind Menschenrechte“

Annelies Vilim, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung, kritisierte, dass durch die CoV-Krise Menschenrechte, insbesondere jene benachteiligter Menschen, vielerorts unter Druck geraten seien. Gleichzeitig steige extreme Armut weltweit, so Vilim.

„Behindertenrechte sind Menschenrechte und als solche unveräußerlich, universell und unteilbar“, betonte Menschenrechtsexperte Manfred Nowak.

Grüne und SPÖ fordern Maßnahmen

Die grüne Sprecherin für Menschenrechte, Ewa Ernst-Dziedzic, forderte in einer Aussendung eine konsequente Anwendung des geltenden europäischen Rechts. „Das moralische Gewissen Europas akzeptiert heute offensichtlich stillschweigend, was vor ein paar Jahren noch einen öffentlichen Aufschrei nach sich gezogen hätte“, kritisierte Ernst-Dziedzic.

„Gewalt gegen Frauen ist eine schwere Menschenrechtsverletzung“, betonte indes Petra Bayr (SPÖ), Vorsitzende des Ausschusses für Gleichbehandlung und Antidiskriminierung der parlamentarischen Versammlung des Europarats, in einer Aussendung.

Weltweit sei eine von drei Frauen Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt, meist durch einen Intimpartner, so Bayr. In Österreich wurden heuer bereits 30 Femizide begangen. Gewalt an Frauen zähle zu den am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen.