Gewessler zieht positive Zwischenbilanz für Klimaticket

Das Klimaticket verkauft sich offenbar besser, als das Klimaschutzministerium erwartet hatte. In nur zweieinhalb Monaten wurden über 130.000 Tickets verkauft. Gerechnet habe man mit 100.000 im ganzen ersten Jahr, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) im Interview mit der APA.

Seit 26. Oktober wurden zum Stichtag 20. Dezember insgesamt 133.999 Klimatickets verkauft, davon 4.092 mit Familienaufschlag. 73.214 waren „klassische“ Tickets, 38.210 Jugendtickets, 20.794 Seniorentickets und 1.781 Spezialtickets. Nach Bundesländern betrachtet, wurden mit fast 43.000 die meisten davon in Wien verkauft, gefolgt von Niederösterreich mit 36.500 Tickets und Oberösterreich mit 21.350.

In der Steiermark waren es 8.400, in Tirol und Salzburg jeweils rund 7.000, im Burgenland und in Kärnten jeweils 3.600. Vorarlberg ist mit knapp 3.000 Schlusslicht. Dazu kommen noch die Flächentickets in den Bundesländern. Konkrete Zahlen dazu gibt es aber noch nicht. Auch im Ausland gab es Verkäufe – und zwar 840.

Ewiger Zankapfel Lobautunnel

Auf die Absage des Lobau-Tunnels angesprochen, bekräftigte Gewessler, dass „mehr Straßen mehr Verkehr und mehr Autos bedeuten“. In der Vergangenheit habe man Stauprobleme durch den Bau von mehr Straßen zu lösen versucht. „Das hat aber zu noch mehr Verkehr geführt. Wir sind auf zwei Straßen im Stau gestanden.“

Für die Klagsdrohungen der Stadt Wien gegen Aktivisten und Aktivistinnen, die den Bau der Stadtstraße verhindern wollen, hat Gewessler kein Verständnis. Oft heiße es, die junge Generation wende sich von der Politik ab, dabei setze sie sich weltweit für ihre Zukunft ein und habe einen großen Teil dazu beigetragen, dass der Klimaschutz in Europa und der Welt politische Priorität bekommen habe. „In einer solchen Situation ist es immer besser, auf Dialog zu setzen“ und nicht zu drohen.