Gasknappheit laut E-Control kein Thema

Die Energieregulierungsbehörde E-Control ist gestern Ängsten vor einer Gasknappheit durch den Russland-Ukraine-Konflikt entgegengetreten. Aufgrund der Einspeichermengen und der verfügbaren Gasflüsse könne man davon ausgehen, dass die Versorgung in den nächsten Monaten für Haushalts- und auch Industriekunden gewährleistet sei, sagte E-Control-Vorstand Alfons Haber auf Ö1.

Bei der prozentuellen Betrachtung der gespeicherten Gasvorräte – von zuletzt 43 Prozent im EU-Schnitt und nur 26 Prozent in Österreich – sei zu berücksichtigen, dass es in den letzten Jahren immense Speicherzubauten gegeben habe und die wesentliche Aussagekraft daher im Energieinhalt liege, nicht in der Prozentangabe.

„Wir sind im Grund viel besser aufgestellt als 2009“, bei der damaligen Gaskrise, sagte auch der Energieexperte und frühere E-Control-Vorstand Walter Boltz. Er erinnerte an das Energielenkungsgesetz und eine EU-Verordnung zum Thema, wie sich die EU-Mitgliedsstaaten bei Engpässen im Gasbereich verhalten sollen.

Laut Energielenkungsgesetz würden in einer Versorgungskrise verschiedene Kundengruppen, beginnend mit den Großkunden, aufgefordert werden, ihren Verbrauch zu reduzieren, so Boltz: „Wenn sie das nicht freiwillig tun, dann wird es über die Netzbetreiber zu Abschaltungen kommen, und die gesetzliche Vorgabe ist, dass die Allerletzten, die abgeschaltet würden, die Haushaltskunden sind. Das heißt, für Haushalte gibt es kaum eine Sorge bei der Verfügbarkeit von Gas.“ Die langfristigen Lieferverträge würden von Russland erfüllt, allerdings gebe es keinen Kubikmeter zusätzlich.