Vor Begräbnis von Journalistin: Zusammenstöße in Jerusalem

Während der Prozession zur Beerdigung einer getöteten Reporterin des TV-Senders al-Jazeera ist es in Jerusalem zu Konfrontationen gekommen. Hunderte gewalttätige Demonstranten hätten für Unruhen gesorgt, es seien Steine auf Polizisten geworfen worden, teilte die israelische Polizei heute mit. Die Sicherheitskräfte reagierten nach palästinensischen Angaben mit Blendgranaten.

Schirin Abu Akle soll auf einem christlichen Friedhof neben der Altstadt beerdigt werden – dazu werden Tausende Menschen erwartet. Israelische Sicherheitskräfte sind vor der Beerdigung einer getöteten Reporterin in erhöhter Alarmbereitschaft.

Verantwortung noch unklar

Die Journalistin war am Mittwoch während eines israelischen Militäreinsatzes im besetzten Westjordanland durch Schüsse getötet worden. Es ist unklar, wer für den Tod der in der arabischen Welt bekannten 51-Jährigen verantwortlich ist.

Die israelische Armee berichtete am Mittwoch, es habe ein heftiges Feuergefecht mit Dutzenden militanten Palästinensern während einer Razzia in Dschenin gegeben. Generalstabschef Aviv Kochavi sagte, gegenwärtig könne man nicht festlegen, welche Seite für die tödlichen Schüsse verantwortlich sei.

Al-Jazeera warf Israel dagegen einen gezielten, kaltblütigen Mord vor. Auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sprach von einem „Verbrechen der Hinrichtung“. Israel hat die Vorwürfe zurückgewiesen und eine gemeinsame Untersuchung gefordert. Das haben die Palästinenser jedoch abgelehnt.