Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu Gesprächen über weitere Waffenlieferungen aus den USA in Washington eingetroffen.
„Heute gibt es wichtige Verhandlungen in Washington“, schrieb Selenskyj auf Telegram. „Luftverteidigung für die Ukraine ist unter den Topthemen“, sagte er, „mehr Luftverteidigung, mehr Unterstützung für ukrainische Soldaten an der Front.“
Am Vormittag (Ortszeit) traf er im US-Kongress ein. Er ging wortlos an den TV-Kameras vorbei, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Im US-Kongress sind Treffen mit Senatoren und Abgeordneten hinter verschlossenen Türen geplant, eine öffentliche Ansprache steht nicht auf dem Programm. Später will ihn US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus empfangen.
Es ist der zweite Besuch des ukrainischen Präsidenten in den USA seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022. In New York hatte Selenskyj diese Woche vor der UNO-Vollversammlung und dem UNO-Sicherheitsrat gesprochen.
In Russland sind laut einer UNO-Expertin seit der Invasion im Nachbarland Ukraine mehr als 20.000 Menschen wegen Teilnahme an friedlichen Demonstrationen festgenommen worden. Es habe mehr als 600 Anklagen wegen „Antikriegsaktivitäten“ geben, berichtete die Bulgarin Mariana Katzarova heute bei der Debatte über die Lage in Russland im UNO-Menschenrechtsrat in Genf. Sie erinnerte an Oleg Orlow von der Menschenrechtsorganisation Memorial, der unter den Angeklagten ist.
Memorial erhielt vor einem Jahr den Friedensnobelpreis. Orlow drohen 15 Jahre Haft. Der Rat hatte Katzarova 2022 als Sonderberichterstatterin über die Menschenrechtslage in Russland eingesetzt. Russland erkennt ihr Mandat nicht an, sie durfte nicht ins Land reisen. Die russische Regierung verzichtete heute im Menschenrechtsrat auch auf das Recht, zu dem Bericht von Katzarova Stellung zu nehmen.
Die Menschenrechte würden in Russland seit Jahren immer stärker beschnitten, schrieb Katzarova in ihrem Anfang der Woche vorgelegten Bericht. Moskau habe seine Aktivitäten in dieser Richtung seit der Invasion der Ukraine im Februar 2022 noch verschärft.
Die ukrainische Armee hat nach Geheimdienstangaben eine Kommandostelle der russischen Streitkräfte in der besetzten ukrainischen Stadt Melitopol zerstört. Der Stab sei versteckt in einer Motorenfabrik untergebracht gewesen, berichteten ukrainische Medien heute unter Berufung auf den Geheimdienst SBU. Mit einem Raketenangriff sei dann das Ziel vernichtet worden.
Melitopol im Süden der Ukraine dient der russischen Besatzung als Verwaltungshauptstadt für das nicht vollständig besetzte Gebiet Saporischschja. Die ukrainische Seite nahm für sich in Anspruch, bei dem Angriff den Kommandeur der 58. Armee Russlands und dessen Stabschef verletzt zu haben. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht.
Es wurden auch keine genauen Angaben gemacht, wann der Angriff stattgefunden haben soll. In sozialen Netzwerken waren aber am Dienstag Fotos von Rauchsäulen über Melitopol erschienen. Die russischen Behörden berichteten an dem Tag von einem ukrainischen Raketenangriff. Vier anfliegende Raketen seien abgeschossen worden.
Im Getreidestreit hat Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki mit einer Äußerung über Waffenlieferungen an Kiew für Spekulationen gesorgt. „Wir liefern keine Rüstungsgüter mehr an die Ukraine, sondern rüsten uns selbst mit den modernsten Waffen aus“, sagte Morawiecki. Ob dahinter mehr steckt als Wahlkampfgetöse, ist vorerst unklar.
Die russische Regierung hat heute die Ausfuhr von Benzin und Diesel mit sofortiger Wirkung verboten und führte die Stabilisierung des heimischen Treibstoffmarktes als Grund dafür an. In der Verfügung von Ministerpräsident Michail Mischustin war von einer vorübergehenden Maßnahme die Rede, eine Frist wurde aber nicht genannt.
„Die vorübergehenden Beschränkungen helfen, den Treibstoffmarkt zu sättigen, was es in Folge erlauben wird, die Preise für die Verbraucher zu senken“, so die Regierung in Moskau.
Es wurden nur wenige Ausnahmen zugelassen, unter anderem für staatlich vereinbarte Lieferungen in der von Moskau dominierten Eurasischen Wirtschaftsunion, wie die Nachrichtenagentur Interfax meldete. Hintergrund sind die stark gestiegenen Preise für Treibstoffe in Russland. In einigen Regionen waren Benzin und Diesel auch knapp, gerade im für die Landwirtschaft wichtigen Süden des großen Landes.
Die Regierung hatte schon zuvor versucht, die Menge des an inländischen Börsen gehandelten Treibstoffes zu vergrößern. Es wurde eigens überwacht, welche Preise landwirtschaftliche Nutzer zahlen müssen. Russland ist ungeachtet westlicher Sanktionen wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine einer der großen Exporteure von Benzin und Diesel.
Die Regierung der Ex-Sowjetrepublik Armenien im Südkaukasus sieht nach der faktischen Eroberung der Region Bergkarabach durch Aserbaidschan keine Gefahr für die dort lebenden Menschen. „Zum jetzigen Moment ist unsere Einschätzung so, dass keine direkte Gefahr für die Zivilbevölkerung Bergkarabachs besteht“, sagte Regierungschef Nikol Paschinjan heute während einer Videoansprache.
Das seit Jahrzehnten zwischen Baku und Eriwan umkämpfte Bergkarabach liegt auf aserbaidschanischem Gebiet, wird jedoch mehrheitlich von Armenierinnen und Armeniern bewohnt, die nun mögliche Gewalt der siegreichen Militärs befürchten.
Zehntausende Flüchtlinge erwartet
Gleichzeitig stellt sich Armenien Paschinjan zufolge auf die Ankunft Zehntausender Flüchtlinge aus der Region ein. „Wir haben Zimmer in Hotels reserviert, Unterkünfte vorbereitet“, sagte der Premier. „Wir haben Vorbereitungen getroffen, um mehr als 40.000 Familien aufzunehmen“, fügte er hinzu.
Paschinjan steht innenpolitisch unter hohem Druck. Die Opposition wirft ihm Untätigkeit und fehlende Unterstützung der Karabach-Armenierinnen und -Armenier vor. Viele Menschen protestieren seit Tagen in Eriwan gegen die Regierung.
Verhandlungen laufen
Bereits am zweiten Tag nach der aserbaidschanischen Militäroperation in der Kaukasus-Region Bergkarabach ist in Aserbaidschan über die Eingliederung der Region verhandelt worden.
Die Kunstuniversität Graz (KUG) würdigt die belarussische Oppositionelle und Künstlerin Maryja Kalesnikawa mit einem Ehrendoktorat. Die Ehrenurkunde wird ihre Schwester entgegennehmen, da die Bürgerrechtlerin seit zwei Jahren in einer Strafkolonie festgehalten wird.
Frankreich ist bereit, mit Italien in Sachen Migration zusammenzuarbeiten. „Natürlich ist Frankreich bereit, seinen Teil der Last der Migrantenaufnahmen zu übernehmen, sofern die Betroffenen Anspruch auf den Flüchtlingsstatus haben“, sagte der französische Innenminister Gerald Darmanin in einem Interview mit BFM TV.
Darmanin hatte in den letzten Tagen erklärt, Paris werde „keine Migranten aus Lampedusa aufnehmen“, es sei denn, es handle sich um „politische Flüchtlinge“.
Darmanin, der diese Woche seinen italienischen Amtskollegen Matteo Piantedosi in Rom getroffen hatte, begrüßte die Tatsache, dass Italien mit Premierministerin Giorgia Meloni im Umgang mit den Migrationsströmen nicht mehr „das Spiel des Nationalismus spielt, worüber wir uns freuen sollten, denn die Lösung für die Migrationsproblematik kann nur europäisch sein“, sagte der Innenminister.
Vor der UNO-Generalversammlung in New York hatte Meloni in der Nacht auf heute alle Länder zu einem „globalen Krieg“ gegen Menschenhandel aufgerufen. „Es ist eine Pflicht dieser Organisation, den Menschenhändlern einen globalen Krieg zu erklären. Um das zu erreichen, müssen wir auf allen Ebenen zusammenarbeiten, und Italien beabsichtigt, an vorderster Front zu stehen“, so die Premierministerin.
Marokko will rund 120 Milliarden Dirham (circa elf Mrd. Euro) für den Wiederaufbau nach dem verheerenden Erdbeben von Anfang September bereitstellen.
Der marokkanische Königspalast teilte gestern mit, dass die Mittel vor allem für die „Umsiedlung betroffener Menschen, den Wiederaufbau von Häusern und die Wiederherstellung der Infrastruktur“ dienen sollen.
Die Gelder sollen über einen Zeitraum von fünf Jahren fließen. Zuerst sollten die am schwersten getroffenen Provinzen, darunter auch die bei Touristinnen und Touristen beliebte Stadt Marrakesch, Unterstützung erhalten.
Das Beben der Stärke 6,8 erschütterte Marokko am 8. September. Rund 50.000 Häuser sollen dabei ganz oder teilweise zerstört worden sein. Rund 300.000 Menschen sind nach UNO-Schätzungen von dem Erdbeben und den Nachwirkungen betroffen. Nach marokkanischen Behördenangaben kamen knapp 3.000 Menschen ums Leben.
Rumänien verpflichtet sich gegenüber Österreich zu einer rascheren Rückübernahme von Asylwerbern und Asylwerberinnen. Wie die Nachrichtenagentur Agerpres heute meldet, hat die rumänische Regierung ein entsprechendes Verwaltungsabkommen der beiden Innenministerien genehmigt.
Es sieht vor, dass die Abwicklung von Übergabeanträgen vereinfacht und verkürzt wird. Die Vereinbarung war am 23. August in Wien unterzeichnet worden.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hatte damals seinen rumänischen Amtskollegen Catalin Predoiu empfangen. Karner lobte bei einem anschließenden Pressetermin die Zusammenarbeit mit Bukarest, bekräftigte aber das Nein Österreichs zum rumänischen Schengen-Beitritt. Zum offenbar im Rahmen des Besuchs unterzeichneten Abkommen äußerte er sich nicht.
Die Vereinbarung enthalte „praktische Methoden für eine effizientere Umsetzung der Dublin-Verordnung“ durch Österreich und Rumänien, teilte die Regierung in Bukarest mit.
Die ÖVP-FPÖ-Koalition in Niederösterreich spricht sich gegen die im Zuge der ökosozialen Steuerreform von ÖVP und Grünen festgelegte turnusmäßige Erhöhung der CO2-Steuer des Bundes aus. Die SPÖ wirft Schwarz-Blau hingegen „scheinheilige Worte“ vor.
Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky (ÖVP) will dem europäischen AI-Act, der den Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI, engl.: Artificial Intelligence, AI) regeln soll, vorgreifen.
Noch in diesem Jahr solle die bereits angekündigte Servicestelle in der Regulierungsbehörde RTR installiert werden, kündigte er heute in einer Pressekonferenz an. Zudem soll noch vor Inkrafttreten des AI-Acts eine Kennzeichnungspflicht von KI-Systemen der öffentlichen Hand eingeführt werden.
Vorläufermodell zu geplanter Behörde
Die Servicestelle dient als Vorläufermodell der geplanten Behörde für künstliche Intelligenz. Diese soll dann die Zertifizierung und Marktüberwachung übernehmen. „Österreich ist neben Spanien und den Niederlanden eines der ersten Länder mit einer solchen Servicestelle“, zeigte sich der Staatssekretär überzeugt von dem „Meilenstein“ im Umgang mit KI.
Um schon vorzeitig Transparenz und Vertrauen in künstliche Intelligenzen zu gewährleisten, wird ebenfalls noch vor Inkrafttreten des europäischen AI-Acts eine Kennzeichnungspflicht von KI-Systemen in Österreich eingeführt. Noch dieses Jahr sollen alle KI-Systeme des Bundes verpflichtend gekennzeichnet werden. Das betrifft unter anderem Chatbots. Weitere Maßnahmen sind in allen Bereichen geplant, wenn die europäische Regelung vorliegt.
Kritik von NEOS
Kritik kam von NEOS. Vorbereitungsarbeiten seien zwar gut und wichtig, so Digitalisierungssprecher Douglas Hoyos. Dass Tursky aber eine Kennzeichnungspflicht für KI-Systeme einführt, bevor es dazu eine europaweite Regelung gibt, sei nicht sinnvoll. „Solche nationalen Schnellschüsse und Alleingänge belasten innovative österreichische Unternehmen und schaffen einen erheblichen Wettbewerbsnachteil“, so Hoyos.
Morgen ist die neue, schwarz-blaue Salzburger Landesregierung 100 Tage im Amt. Bereits heute wurde eine erste Bilanz gezogen, und zwar sowohl von der Regierung als auch von der Opposition.
Der Wiener Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) hat sich heute für eine weitere Einhebung der Rundfunklandesabgabe ausgesprochen. Diese würde vor allem der Altstadterhaltung zugutekommen. Eine klare Absage kam vom Koalitionspartner NEOS.
29 Schutzsuchende sind heute in Wien-Simmering von einem Schlepperfahrzeug abgesetzt worden. Unter den allesamt aus Syrien stammenden Menschen, die per weißen Kastenwagen bis in die Kimmerlgasse transportiert worden waren, befanden sich laut Angaben der Polizei auch elf Kinder. Der mutmaßliche Schlepper wurde festgenommen.
Steyr Automotive, das frühere Werk von MAN Steyr, kommt nicht zur Ruhe. Bis zu 100 Leiharbeiter sollen ihren Job verlieren. Weitere 200 könnten im Oktober in Kurzarbeit geschickt werden, und Stammkräfte werden in andere Abteilungen verlegt. Der Grund sind Lieferprobleme bei einem Kunden, in den man eigentlich große Hoffnungen setzt.
Die türkische Notenbank hat angesichts der hohen Inflation den Leitzins erneut deutlich angehoben. Der Leitzins steigt um 5,0 Prozentpunkte auf 30,0 Prozent, wie die Notenbank heute in Ankara nach ihrer geldpolitischen Sitzung mitteilte. Es war die vierte Zinserhöhung in Folge.
Der Leitzins liegt aber weiter unter der Inflationsrate, die im August auf 58,9 Prozent gestiegen war. Mit dem jetzigen Zinsschritt dürften die Notenbanker daher auch versucht haben, ihre Entschlossenheit im Kampf gegen die hohe Inflation zu untermauern.
Die vor allem seit Mai im Wert deutlich gefallene türkische Lira gab auf dem Devisenmarkt zu Euro und US-Dollar etwas nach.
Der Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control, Alfons Haber, fordert, dass die österreichischen Energieversorger ihre Gasquellen künftig transparent machen sollen.
Unter anderem solle offengelegt werden, „wer liefert ihnen das Gas, welche Länder sind das, und über welche Leitungen kommt es nach Österreich“, sagte Haber dem ORF-Wirtschaftsmagazin „Eco“ (heute, 22.30 Uhr, ORF2).
Abhängigkeit von russischem Gas verringern
Bisher sei das nicht der Fall. Damit könnte Österreich laut E-Control die Abhängigkeit von russischem Gas weiter reduzieren.
Vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hat Österreich 80 Prozent seines Gasverbrauchs mit Gas aus Russland gedeckt. Eineinhalb Jahre später wurde die Abhängigkeit reduziert, ist aber mit 55 Prozent immer noch vergleichsweise hoch.
Deutschland, das 2021 noch 55 Prozent seines Erdgases aus Russland bezog, ist mittlerweile komplett ausgestiegen. Italien konnte seinen Anteil deutlich reduzieren – von 40 auf drei Prozent. EU-weit kamen vor dem Ukraine-Krieg 40 Prozent der Gasmengen aus Russland, aktuell liegt der Wert bei zehn Prozent.
In Österreich gibt es mit der Energie Steiermark bereits einen Landesversorger, der nach eigenen Angaben komplett aus russischem Gas ausgestiegen ist. Die verpflichtende Offenlegung könnte weitere Anbieter veranlassen, auf nicht russische Alternativen zu setzen, so Haber.
Ministerium begrüßt Schritte zu Transparenz
Aus dem Energieministerium hieß es gegenüber „Eco“, dass man „natürlich alle Schritte für mehr Transparenz bei der Gasversorgung“ begrüße. Aktuell sei etwa eine Verordnung der E-Control in Begutachtung, „die die Gasversorger gegenüber der E-Control zu mehr Transparenz bezüglich ihrer Lieferverträge und der Herkunftsländer des bezogenen Gases verpflichtet“.
Für eine seriöse Angabe zur Herkunft des Erdgases brauchte es aber einen „EU-weit standardisierten Herkunftsnachweis“, so ein Ministeriumssprecher gegenüber „Eco“.
Gaswirtschaft skeptisch
Die Gaswirtschaft sieht den Vorschlag skeptisch. „Ein geschlossenes Herkunftsnachweissystem gibt es in Europa nicht“, so Bernhard Painz, Vorstandschef der Austria Gas Grid Management (AGGM), die den physischen Gasfluss im heimischen Pipelinenetz steuert. Das mache es schwierig, die Gasquellen zu 100 Prozent transparent offenzulegen.
In Linz ist für das Gastspiel des FC Liverpool alles angerichtet. Ein ausverkauftes Haus und die national aufstrebende Form lassen den LASK beim Startschuss in die Europa League heute Abend (18.45 Uhr) auf eine Überraschung hoffen. Vom „Spiel des Jahres“ für den ganzen Verein sprach Kapitän Robert Zulj im Vorfeld, „keine Angst“ will Trainer Thomas Sageder haben. Auf unmotivierte „Reds“ sollten sich die Athletiker nicht einstellen.
Die Niederlage in Singapur soll für Red Bull Racing ein einmaliger Ausrutscher gewesen sein. Eine Woche nach dem Stadtkurs, auf dem für Max Verstappen und Sergio Perez nur die Ränge fünf und acht herausgeschaut haben, will der österreichisch-britische Rennstall am Sonntag (7.00 Uhr, live in ORF1) auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Suzuka die alte Rangordnung in der Formel 1 wiederherstellen.
Der Auftakt der UEFA Champions League hat Österreichs Meister Red Bull Salzburg einen denkwürdigen Auswärtssieg beschert. Das 2:0 bei Benfica Lissabon brachte die „Bullen“ gestern ihrem Ziel, international zu überwintern, ein Stück näher. Gerhard Struber, der sein Trainerdebüt in der Königsklasse gab, schwärmte von „Magic Moments“. „Man of the Match“ war Roko Simic mit einem Tor und einem Assist.
In einem Missbrauchsfall um einen Sportlehrer, der bis 2019 an einer Wiener Mittelschule etliche Buben missbraucht haben soll, dürfte eine erste Anzeige gegen den Serientäter auf dem Postweg verloren gegangen sein. Die Erhebungen hatte die Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt (Niederösterreich) geführt.
Eine sechsfache Mutter aus Krems in Niederösterreich soll vier ihrer Kinder über Jahre hinweg schwer körperlich und psychisch gequält und missbraucht haben. Am Landesgericht Krems wurde die Frau – nicht rechtskräftig – zu neun Jahren Haft verurteilt.
Gestern sind auf dem Großglockner zwei Bergsteigerinnen aus Tirol abgestürzt. Eine 43 Jahre alte Frau wurde schwer verletzt. Bergsteiger leisteten Erste Hilfe. Alpinpolizisten brachten die Schwerverletzte mit einer Trage zur Schutzhütte. Die Frau wurde mit der Versorgungsseilbahn ins Tal und vom Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht.
Slowenien führt eine Amnestie für Verstöße gegen die CoV-Vorschriften ein, die nachträglich für verfassungswidrig erklärt worden sind. Das Parlament in Ljubljana verabschiedete gestern ein Gesetz, das die Strafen aufhebt, die während der Pandemie wegen Verstößen gegen die Restriktionen verhängt wurden.
Bereits bezahlte Strafen werden samt Verfahrenskosten zurückerstattet. Die Regierung will damit das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Rechtsstaat wiederherstellen.
Das Gesetz wurde von der Regierung des liberalen Premiers Robert Golob im Frühjahr dem Parlament vorgelegt. Wer bestraft wurde, bekomme alle bezahlten oder eingezogenen Bußgelder zurück. Alle noch laufende Verfahren in Zusammenhang mit den CoV-Verstößen werden eingestellt. Die entsprechenden Eintragungen in den Strafregistern werden automatisch gelöscht.
Zwischen März 2020 und Mai 2022 wurden rund 62.000 Verfahren wegen Verstößen gegen die Covid-Vorschriften eingeleitet. Dabei wurden Geldstrafen in einem Gesamtwert von mehr als 5,7 Millionen Euro verhängt. Für die Rückerstattung werden Mittel im Staatsbudget bereitgestellt.
„Game of Thrones“-Autor George R. R. Martin und andere bekannte Schriftstellerinnen und Schriftsteller haben den ChatGPT-Entwickler OpenAI wegen des Vorwurfs von Urheberrechtsverletzungen geklagt.
In der diese Woche bei einem Bundesgericht in New York eingereichten Sammelklage werfen der US-Schriftstellerverband Authors Guild und weitere Autoren wie Martin und John Grisham dem kalifornischen Start-up vor, ihre Bücher ohne ihr Einverständnis zum Trainieren von künstlicher Intelligenz verwendet zu haben. Diese seien aber urheberrechtlich geschützt.
Das „Herzstück“ der großen Sprachmodelle, mit denen ChatGPT trainiert werde, beruhe auf „systematischem Diebstahl im großen Stil“, heißt es in der Sammelklage. Diese Sprachmodelle „gefährden den Lebensunterhalt von Schriftstellern, da sie es jedem erlauben, automatisch und kostenlos (oder sehr billig) Texte zu erstellen, für die sie sonst Autoren bezahlen müssten“.
Mit Hilfe von ChatGPT ließen sich Inhalte erstellen, die den Stil von Schriftstellern imitierten, führten die Kläger weiter aus. „Perverserweise“ mache das vorsätzliche Kopieren damit die „Werke der Kläger zu Motoren ihrer eigenen Zerstörung“.
„Stillstand“ des österreichischen Regisseurs Nikolaus Geyrhalter läuft beim Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig), das von 8. bis 15. Oktober stattfindet, im internationalen Wettbewerb und feiert dort seine Weltpremiere.
Der Film über die Hochphase der Pandemie in Österreich konkurriert in der Sparte Dokumentarfilm mit neun anderen Lang- und 13 Kurzfilmen, darunter die österreichische Produktion „Loving in Between“ von Jyoti Mistry.
Bei der 66. Festivalausgabe mit 35 Weltpremieren rittern insgesamt 71 Filme um die Goldenen und Silbernen Tauben. Viele davon behandeln gesellschaftlich und politisch übergreifende Themen, „auch um zu verstehen, was in der Gegenwart passiert oder wie wir die Zukunft anders gestalten können“, sagte DOK-Chef Christoph Terhechte.
Insgesamt laufen 225 Filme aus rund 60 Ländern – von Aserbaidschan über Burkina Faso, Kolumbien, Madagaskar und die Philippinen bis Südkorea und Taiwan.
Fünf Werke konkurrieren um Goldene Taube
Im Internationalen Wettbewerb Animationsfilm sind 27 Produktionen, um die neue Goldene Taube Langer Animationsfilm konkurrieren fünf Werke. Hierzu gehört auch „Johnny & Me“ von Katrin Rothe über den Pionier der Fotomontage, John Heartfield. Und auch die gebürtige Linzerin Susi Jirkuff ist mit ihrem Kurzfilm „Wo ich wohne“ im Rennen.
Auch in der Wettbewerbsschiene Publikumswettbewerb kann sich österreichisches Filmschaffen Hoffnungen auf einen Preis machen. So ist „Vista Mare“, das Porträt des italienischen Massentourismus aus Perspektive der Beschäftigten, von Julia Gutweniger und Florian Kofler einer von acht Dokumentarfilmen, die auf die Gunst der Zuschauerinnen und Zuschauer hoffen.
Wenn man in Wolken Tiere sieht und in Autos Gesichter, nennt man das Pareidolie. Laut einer neuen Studie inspirierte das psychologische Phänomen wohl schon Menschen vor mehr als 10.000 Jahren. An Höhlenwände malten sie vorzugsweise Dinge, die sie dort – mit etwas Fantasie – auch sahen.
Von Achtbeinern, einer Biberarmee, einem Elefantenmann und anderen Viechereien handeln einige der über 80 Lang- und Kurzfilme, die dieses Jahr beim Slash Filmfestival zu sehen sind, dem größten Festival für den Fantastischen Film, das heute Abend im Gartenbaukino eröffnet wird.
Zum 14. Mal bringt das Team um Festivalleiter Markus Keuschnigg Filme aus Genres wie Horror, Science-Fiction, Fantasy, Animation und Weird Cinema nach Wien.
Die Auswahl umfasse nicht die „besten“ oder die „relevantesten“ Filme, so Keuschnigg, sondern die „merkwürdigsten: Fantasien, so schwer fassbar und endlos faszinierend, und Visionen, so verstiegen, dass man den menschlichen Faktor darin schmecken und fühlen und riechen kann“.
Kribbelig, bissig und glitschig wird’s in der diesjährigen Retrospektive „Animals! Attack!“, in der Abseitiges neben Klassikern des Krabbelkinos läuft, mit gruseligen Fröschen, Schlangen, Spinnen, Zecken, wilden Hunden, Ameisen und mehr.
Streng genommen nicht Teil der Retro, dafür aber nicht weniger merkwürdig ist die Programmierung des Orcadramas „Free Willy“, das nicht nur Kinder der 90er in emotionalen Aufruhr versetzen wird.
Stargast Michael Ironside
Anlass dafür ist ein prominenter Gast: Für einen Besuch in Wien wird Oberschurkendarsteller Michael Ironside erwartet, der von „Scanners“ über „Total Recall“ bis „Starship Troopers“ immer wieder glaubwürdig das Böse verkörpert und eben auch den geldgierigen Gegenspieler in „Free Willy“ dargestellt hat. In den letzten Jahren schaffte er den Sprung zur Videospielkultur ebenso wie in Werke jüngerer Genrefilmschaffender, am „Evening with Michael Ironside“ (28.9.) wird er davon erzählen.
Unter den Gästen, die das Slash jedes Jahr nach Wien lockt, waren in den vergangenen Jahren Namen wie Beatrice Dalle, Dario Argento und Nicolas Cage vertreten. Dieses Jahr reist auch Brandon Cronenberg an, längst selbst schon ein bewährter Name im Genrekino, der das Erbe seines Vaters David Cronenberg würdig antritt. Im Programm ist sein Film „Possessor“ (2020), gefolgt von einer Master Class von Cronenberg und seinem Kameramann Karim Hussain.
Das Biest Mensch
Schauriger als die Viechereien aber ist das Untier Mensch, das in vielen aktuellen Filmen auftritt, von Norbert Pfaffenbichlers vielversprechend verschrobenem „Orgy of the Damned“, das sich auf Underground-Kino ebenso wie auf frühen Stummfilm bezieht, bis zu etwas bemühten Beispielen wie dem amerikanischen Thriller „Manodrome“, wo Jesse Eisenberg als gestresster Jungvater zärtliche Aufnahme in einer Gemeinschaft von Männern findet, die aus ideologischen Gründen jeglichen Kontakt mit Frauen ablehnen.
Neu ist in diesem Jahr der Branchentag „Slash the Industry“ (28.9.), bei dem sich internationale und österreichische Genrefilmschaffende vernetzen können, Filmideen und Produktionsfirmen zusammengebracht werden und unter anderem das hiesige Regieduo Veronika Franz und Severin Fiala einen ersten Einblick in sein neues Werk „Des Teufels Bad“ geben wird.
Slash läuft von 21.9. bis 1.10. in Gartenbaukino, Filmcasino und Metro Kinokulturhaus.
Der dritte Film über Ex-Kanzler Sebastian Kurz ist heute auf der Streamingplattform Vimeo.com gestartet. Das gut eine Stunde dauernde Porträt des kroatischen Regisseurs Jakov Sedlar ergeht sich in Superlativen über den ehemaligen ÖVP-Chef, der als „Personifikation des österreichischen Charismas“ und „Idol für Konservative auf der ganzen Welt“ beschrieben wird.
Anders als bei dem eher kritisch angelegten Kinofilm des österreichischen Regisseurs Kurt Langbein („Projekt Ballhausplatz“) kommen bei Sedlars „Sebastian Kurz – The Truth“ keinerlei kritische Stimmen zu Wort. Der Streifen toppt in seiner unkritischen Sichtweise vielmehr den Kinofilm von Regisseur Sascha Köllnreiter („Kurz – der Film“), dem attestiert wurde, eher für PR-Zwecke für Kurz dienlich zu sein.
Schöne Bilder, gefällige Interviews
Sedlars 63-minütige Hommage besteht laut APA aus einer Aneinanderreihung von Imagevideos und Standbildern aus der Ära Kurz, unterbrochen von Interviews mit dem Ex-Kanzler selbst und einigen ausgewählten Beobachtern und Beobachterinnen.
Regisseur Sedlar machte vor dem Start keinen Hehl aus seiner Bewunderung für den Ex-Kanzler: Kurz sei eine „charismatische Persönlichkeit“, heutzutage fehle es an solchen Charakteren, sagte er zur APA. Er wisse zwar nicht, ob Kurz vorhabe, in die Politik zurückzukehren – er fände es aber gut „für Europa und die Welt“.
Drehbuch von offizieller Kurz-Biografin
Das Drehbuch für den Kurz-Film stammt von der Journalistin Judith Grohmann, die 2019 eine autorisierte – freundliche – Biografie über Kurz verfasste. Sedlar hat nach eigenen Angaben mehr als 40 Dokumentarfilme gedreht, zuletzt über den früheren kroatischen Präsidenten Franjo Tudjman. Sie haben teilweise zu Kontroversen geführt, weil Kritiker und Kritikerinnen die Filme als nationalistisch und tendenziös bezeichneten.
Sedlars Film könnte nicht der letzte mit einem Konnex zu Kurz bleiben. Wie heute bekanntwurde, gibt es bei der E&A Film Gmbh aus Wien ein Projekt mit dem Titel „Ganz Kurz Kanzler“, dabei soll es sich um eine Komödie handeln. Ob das Projekt tatsächlich auch umgesetzt wird, blieb auf APA-Anfrage unbeantwortet.
Das Wien Rathaus erstrahlt wieder wie neu. Die Renovierung der Fassade des 1883 von Friedrich von Schmidt erbauten Ringstraßengebäudes ist abgeschlossen. Begonnen wurde die – in dieser umfassenden Form erste – Sanierung der Natursteinoberfläche im Jahr 2012.
Die italienische Mittelmeer-Insel Sardinien kämpft seit geraumer Zeit mit Bevölkerungsschwund. Von 2019 auf 2020, den letzten von den regionalen Behörden zur Verfügung gestellten Daten, sank die Bevölkerungszahl von 1.587.413 auf 1.509.044.
Am stärksten betroffen sind die ländlichen Gebiete. Das weckt Sorge, dass die Traditionen der Insel – einschließlich der typischen Milchproduktion – langsam verschwinden. Die einheimischen Hirten kommen ins Alter, die Jugend verlässt die Insel.
Doch die örtlichen Behörden glauben eine Lösung gefunden zu haben: Sie wollen Schäfer aus Kirgistan ins Land holen. Der Regionalverband von Coldiretti, der größten Bauerngewerkschaft Italiens, hat vor Kurzem mit dem kirgisischen Arbeitsminister eine Vereinbarung über ein Pilotprojekt getroffen, das etwa 100 kirgisische Schäfer oder Schäferinnen und ihre Familien auf die Insel bringen soll.
Ähnliche Tradition
Nach Angaben von Coldiretti hat Kirgistan eine ähnliche Hirtentradition wie Sardinien, wo die Schafzucht seit Jahrhunderten betrieben wird. Die Schafhirten sollen kommendes Jahr auf der Insel eintreffen und in kleinen ländlichen Zentren untergebracht werden, wo sie zunächst eine Ausbildung absolvieren, die später in einen langfristigen Vertrag umgewandelt werden könnte. Außerdem werden sie von Personen begleitet, die ihnen bei der Integration in die örtliche Kultur und Gemeinschaft helfen.
Sollte das Pilotprojekt erfolgreich sein, sollen Tausende von kirgisischen Hirten nach Sardinien kommen. Obwohl in diesem Sommer eine beträchtliche Anzahl von Schutzsuchenden an Italiens Küsten gelandet ist, ist es laut Coldiretti schwierig, langfristige Arbeitskräfte zu finden, die bereit sind, in den ländlichen Gebieten Sardiniens zu arbeiten. Die kirgisischen Hirten dagegen seien es gewohnt, in kleinen Gemeinschaften zu leben, und mit der Schafzucht vertraut.
Die britische Königin Camilla und die französische Präsidentenehefrau Brigitte Macron haben heute in Saint-Denis eine Runde Tischtennis gegeneinander gespielt. Camilla gewann ihren ersten Punkt, als Macron einen Ball von ihr verpasste.
Kurz darauf verpatzte die Königin jedoch ihren Aufschlag. Nach wenigen sehr kurzen Ballwechseln endete das Pingpongduell, dessen Verlauf die Presse genau beobachtete. Sportlich war bei dem hochrangigen Spiel jedenfalls noch Luft nach oben.
Anlass der spontanen Partie war ein Besuch des Königspaares in der Pariser Vorstadt Saint-Denis in Begleitung von Macron. Sie trafen dort mit jungen Sportlerinnen und Sportlern zusammen. Die Königin wechselte zuerst einige Bälle mit einem Mädchen und bat dann Macron an die Tischtennisplatte. Saint-Denis wird bei den Olympischen Spielen im Sommer 2024 das olympische Dorf beherbergen.
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