Ausland

Die Präsidenten von Venezuela und Guyana, Nicolas Maduro und Irfaan Ali, kommen am Donnerstag zu einem Gipfel über ihren Grenzstreit zusammen. Das Treffen werde im Inselstaat St. Vincent und die Grenadinen stattfinden, teilte der dortige Regierungschef Ralph Gonsalves gestern mit. Caracas beansprucht die ölreiche Region Essequibo, die seit mehr als einem Jahrhundert zu Guyana gehört, für sich.

Auch der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva nehme an dem Treffen teil, erklärte Gonsalves in seiner Eigenschaft als amtierender Präsident der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC). Mehrere südamerikanische Länder hatten Venezuela und Guyana zu einer friedlichen Beilegung des Streits aufgerufen und vor „einseitigen Aktionen“ gewarnt.

Große Ölvorkommen

In der Region Essequibo, die etwa zwei Drittel des guyanischen Staatsgebiets ausmacht, leben rund 125.000 der insgesamt 800.000 Guyaner. Guyana verweist darauf, dass die jetzige Grenze 1899 von einem Schiedsgericht festgelegt wurde. Venezuela hingegen behauptet, der Fluss Essequibo im Osten der Region bilde eine natürliche Grenze, die bereits 1777 anerkannt worden sei.

Caracas’ Begehrlichkeiten nahmen vor allem zu, nachdem der Ölkonzern ExxonMobil 2015 in dem Gebiet ein Ölvorkommen entdeckt hatte. Im Oktober wurde in der Region ein weiterer bedeutender Ölfund gemacht, der die Reserven Guyanas auf mindestens zehn Milliarden Barrel – und damit auf mehr als die des ölreichen Kuwait oder der Vereinigten Arabischen Emirate – vergrößert.

Nach heftiger Kritik an ihrem Auftritt bei einer Anhörung vor dem Kongress zu Antisemitismus an Elite-Universitäten in den USA zieht die Präsidentin der University of Pennsylvania, Liz Magill, persönliche Konsequenzen. Wie die Universität gestern mitteilte, tritt die 57 Jahre alte Juristin als Präsidentin zurück. Eine Begründung wurde zunächst nicht genannt. Sie lege das Amt freiwillig nieder, bleibe aber festes Mitglied der juristischen Fakultät, hieß es.

Magill war am Dienstag gemeinsam mit den Präsidentinnen von Harvard und des Massachusetts Institute of Technology (MIT) zu einer Anhörung im US-Kongress vorgeladen worden, die auch im Zusammenhang mit dem Gazakrieg und der Debatte darüber stand.

In dem von den Republikanern geführten Bildungsausschuss waren Magill und die anderen Präsidentinnen unter anderem gefragt worden, ob der „Aufruf zum Völkermord an den Juden“ an ihren Universitäten gegen Richtlinien zu Mobbing und Belästigung verstoße. Dass keine der Frauen die Frage mit einem klaren „Ja“ beantwortete, sorgte für große Empörung.

Der umstrittene neue Präsident Argentiniens, Javier Milei, wird heute ins Amt eingeführt. Der rechtspopulistische, ultraliberale Politneuling will das südamerikanische Land, das in einer schweren Wirtschaftskrise steckt, radikal umbauen: Im Wahlkampf hatte er wegen der extrem hohen Inflation unter anderem angekündigt, er werde die Zentralbank abschaffen und den Dollar als Landeswährung einführen.

Milei wird oft mit Ex-US-Präsident Donald Trump unter anderem wegen seiner Anti-System-Rhetorik und seines oft aggressiven Tons verglichen.

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz hat seine SPD zur Geschlossenheit aufgerufen, um dem dramatischen Umfragetief der Partei und der Haushaltskrise zu trotzen. „Wir müssen zusammenhalten und einen klaren Kurs haben“, sagte Scholz gestern in seiner Rede vor den 600 Delegierten des SPD-Parteitags in Berlin. Einem Abbau des Sozialstaats und den von der FDP geforderten Einschnitten beim Bürgergeld erteilte Scholz eine klare Absage.

Die Delegierten feierten Scholz mit fast fünf Minuten stehendem Applaus. SPD-Chefin Saskia Esken dankte ihm anschließend für seine Rede: „Jeder und jede hier im Raum spürt, dass du hier zu Hause bist.“

Die klare Rückendeckung für den Kanzler war nicht unbedingt zu erwarten. In den vergangenen Monaten hatte sich angesichts schlechter Umfragewerte Frust in der Partei breitgemacht. Die SPD liegt nur noch bei 14 bis 17 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 waren es noch 25,7 Prozent gewesen. Die Unzufriedenheit mit der Arbeit des Kanzlers ist so groß wie noch nie. Nach einer aktuellen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov findet nur noch jeder Fünfte gut, wie Scholz die Regierung führt.

Zahlreiche hochrangige tschechische sowie ausländische Vertreter aus Politik und Diplomatie haben gestern Abschied vom früheren tschechischen Außenminister und Ehrenvorsitzenden der rechtsliberalen Partei TOP 09, Karel Schwarzenberg, genommen. Die offizielle Trauerfeier mit staatlichen Ehren, die vom Tschechischen Fernsehen (CT) direkt übertragen wurde, fand im Sankt-Veits-Dom auf der Prager Burg statt.

Der Sarg mit den eingeäscherten Überresten Schwarzenbergs war in eine blau-weiße Ahnenfahne gehüllt. Die Predigt bei der vom Prager Erzbischof und tschechischen Primas Jan Graubner geleiteten Totenmesse hielt der bekannte Theologe und Soziologe Tomas Halik. Mit einer kurzen Erinnerungsrede trat auch der tschechische Staatspräsident Petr Pavel auf. Er würdigte Schwarzenberg als „große Persönlichkeit der modernen Geschichte“.

Beisetzung in Familiengruft

An der Trauerfeier nahmen außer den Familienangehörigen – mit der Witwe Therese Fürstin zu Schwarzenberg an der Spitze – mehrere Staatsoberhäupter teil. Anwesend waren die slowakische Staatspräsidentin Zuzana Caputova, der monegassische Fürst Albert, Großherzog Henri von Luxemburg. Gekommen sind auch Prinz Alois von Liechtenstein, der Urenkel von Kaiser Karl I. von Österreich, Ferdinand Zvonimir Habsburg-Lothringen, und der frühere tschechische Staatschef Milos Zeman, dem Schwarzenberg 2013 bei der Stichwahl der Präsidentschaftswahl unterlag.

Etliche Menschen verfolgten die Trauerfeier auf Bildschirmen auf den Höfen der Prager Burg und dem anliegenden Hradschiner Platz. Auf Wunsch Schwarzenbergs, der am 12. November 2023 in Wien im Alter von 85 Jahren gestorben war, erklangen am Ende der Trauerfeier die frühere tschechoslowakische Staatshymne und das alte tschechische Weihnachtslied „Narodil se Kristus Pan“ (Christus, der Herr, wurde geboren).

Nach der Beendigung der Trauerfeier hielt das Auto mit den sterblichen Überresten Schwarzenbergs, begleitet von Polizeimotorrädern, kurz vor dem Schwarzenberg-Palast am Hradschiner Platz an. Anschließend fuhr es am Palais Cernin, dem Sitz des tschechischen Außenministeriums, vor. Begleitet von einem Polizeiauto fuhr dann das Auto mit dem Sarg zum Schloss Orlik in Südböhmen, wo Schwarzenbergs sterbliche Überreste in der Familiengruft beigesetzt werden sollten.

EU

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) ist laut Medienberichten bereit, das österreichische Schengen-Veto gegenüber Rumänien und Bulgarien zu lockern. Zumindest im Flugverkehr könnten die Grenzkontrollen fallen, berichteten „Kurier“ (Sonntag-Ausgabe) und „Kleine Zeitung“ (Onlineausgabe) gestern unter Berufung auf Regierungskreise. Die Landgrenzen würden demnach den derzeitigen Status behalten, Bulgarien und Rumänien wären offiziell nicht Schengen-Mitglieder.

Beratungen nächste Woche

Eine Bedingung dafür wären schärfere Grenzkontrollen, heißt es in den Berichten weiter. Karner reist nach Angaben des „Kurier“ zu Wochenbeginn nach Slowenien, um am Rande eines Treffens mit Vertretern dieser Länder darüber zu beraten, welche Bedingungen erfüllt sein müssten, damit Österreich dem „Air Schengen“ zustimme.

Als die von Österreich angedachten Bedingungen nennt der „Kurier“: Aufstockung des Frontex-Einsatzes in Bulgarien um das Dreifache, Geld für die Grenzschutzinfrastruktur müsse von der EU-Kommission fließen, verstärkte Grenzkontrollen zwischen Bulgarien und Rumänien sowie zwischen Ungarn und Rumänien und Übernahme von Asylbewerbern durch Rumänien und Bulgarien, insbesondere Afghanen und Syrer.

Nach zähen Verhandlungen zwischen den Unterhändlern der Mitgliedsstaaten hat sich die Europäische Union auf ein Regelwerk für den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) geeinigt. EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton bezeichnete den Durchbruch am Wochenende auf X (Twitter) als „historisch“.

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Inland

Anlässlich des gestrigen Welt-Antikorruptionstages wirft NEOS der Regierung zu geringen Reformeifer bei der Korruptionsprävention vor. Die notwendigen Reformen, um die im „Ibiza“- und ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss identifizierten Facetten von Machtmissbrauch zu beenden, seien immer noch nicht umgesetzt, kritisierte NEOS-Abgeordnete Stephanie Krisper unter Berufung auf die Beantwortungen der Ministerien auf eine parlamentarische Serienanfrage.

In zehn der 14 Ministerien gebe es interimistische Besetzungen von Leitungsfunktionen, in mehreren Ministerien sei Personal in Doppelfunktion sowohl im Kabinett als auch in der Verwaltung tätig. Kritik üben sie auch daran, dass es keine Höchstgrenzen für Regierungsinserate gibt. Die meisten Ministerien verweisen in der Anfragebeantwortung auf die dafür zugewiesenen Budgetmittel.

Auch in Bezug auf die Umsetzung der Empfehlungen der Staatengruppe des Europarats gegen Korruption (GRECO) sei von 19 Empfehlungen bisher nur eine vollinhaltlich umgesetzt worden. Allerdings hat Österreich noch bis 30. Juni 2024 Zeit, GRECO über die im März veröffentlichten Empfehlungen zu berichten.

Kritik von FPÖ

Christian Hafenecker (FPÖ) erklärte anlässlich des Welt-Antikorruptionstags, die ÖVP solle „diesen Tag zur inneren Einkehr nutzen“. Er kritisierte in diesem Zusammenhang den geplanten COFAG-Untersuchungsausschuss, die Causa Benko sowie „die schweren Vorwürfe“ gegen Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP).

Nachdem das Innenministerium den Ländern zuletzt per Rechtsauskunft grünes Licht für eine Ausdehnung des Einsatzes von Asylwerbern zu gemeinnütziger Arbeit gegeben hat, gehen die Länder in die Umsetzung. Oberösterreich will das ab 2024 schrittweise tun.

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Ukraine-Krieg

Die ungarische Minderheit in der Ukraine erhält mehr Freiheiten bei der Nutzung ihrer Muttersprache, haben gestern ungarische Medien kommentiert. Zuvor hatte das Kiewer Parlament die Modifizierung des umstrittenen Gesetzes über die Rechte nationaler Minderheiten verabschiedet, und das noch vor dem EU-Gipfel am 14. und 15. Dezember.

Mit diesem Schritt verlor der ungarische rechtsnationale Ministerpräsident Viktor Orban hinsichtlich seiner Ablehnung der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine seine Trumpfkarte, schrieb das Onlineportal Blikk.hu. Orban hatte sein Nein wiederholt mit der notwendigen Änderung des Gesetzes begründet.

Hoffnung auf Verhandlungen zu EU-Beitritt

Mittels der aktuellen Modifizierung des Gesetzes können alle EU-Sprachen, und damit kein Russisch, an staatlichen Schulen und Universitäten, Klassen nationaler Minderheiten, in den Medien genutzt werden. Die ukrainische Sprache und Literatur gelten als Pflichtfächer an den Schulen.

Die Kiewer Führung würde nun darauf hoffen, dass kommende Woche auf dem Gipfel die Verhandlungen über den ukrainischen EU-Beitritt begonnen werden können, schrieb das Onlineportal Nepszava.hu und hinterfragte, ob Orban nun an seinem Nein festhalten werde.

Auch Antikorruptionsgesetz angepasst

Zudem wurden außer der Modifizierung des Gesetzes über die nationalen Minderheiten auch drei Modifizierungen des ukrainischen Antikorruptionsgesetzes verabschiedet.

Damit würde Ungarn auch seines zweiten Arguments beraubt, das die Regierung Orban bisher ebenfalls als Grund für ihr Nein zu den EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine angeführt hatte, so das Portal. Orban hatte die Ukraine jüngst als eines der korruptesten Länder der Welt bezeichnet.

Coronavirus

Just während das CoV-Abwassermonitoring Rekordwerte in Österreich verzeichnet, ist das CoV-Medikament Paxlovid in manchen Regionen nicht erhältlich. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) kündigte gestern auf X (Twitter) an, dass das antivirale Arzneimittel „spätestens ab Montag“ wieder flächendeckend in den österreichischen Apotheken verfügbar sein werde.

Dafür sollen die Apotheken „ab heute die bestehenden Vorräte so verteilen, dass regionale Ungleichheiten ausgeglichen werden“, schrieb der Minister. Das habe er „in intensiven Gesprächen mit der Apothekerkammer erreicht“. Bereits am Donnerstag hatte es geheißen, dass es genügend Vorräte gebe und an einer Neuverteilung in den Apotheken gearbeitet werde. Zugleich hatte die Ärztekammer von einem Versagen des Gesundheitsministers gesprochen.

Vorräte aus Spitälern für Apotheken

Nun sollen außerdem überzählige Vorräte aus Spitälern für die Apotheken verfügbar gemacht werden. Laut dem Gesundheitsminister haben somit Risikopatientinnen und Risikopatienten „überall rasch Zugang zu diesem Medikament, das wirksam vor einer schweren Corona-Erkrankung schützt“.

In den nächsten ein bis zwei Wochen soll außerdem eine neue Lieferung in Österreich eintreffen. „Damit können wir die Verfügbarkeit von Paxlovid ab sofort durchgängig sicherstellen“, lautet das Versprechen des zuständigen Ministers.

Paxlovid ist ein wirksames Medikament zur Verhinderung schwerer CoV-Krankheitsverläufe. Die Tabletten können u. a. von niedergelassenen Ärzten verschrieben werden. Mit der Einnahme sollte rasch nach Symptombeginn gestartet werden.

Sport

Meister Salzburg überwintert in der Admiral Bundesliga auf der ersten Tabellenposition. Die „Bullen“ gewannen gestern dank eines sehenswerten Treffers bei Rapid mit 1:0 (1:0). Nach einer gefühlvollen Außenristflanke von Luka Sucic verwertete Kamil Piatkowski mit dem Hinterkopf ins lange Eck (19.). Rapid hielt die Partie lange offen, kam aber nur zu einem Abseitstor von Guido Burgstaller und blieb im 21. Duell in Serie ohne Sieg gegen Salzburg.

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Lena Kreundl hat sich bei der Kurzbahn-EM in Otopeni die Bronzemedaille über 200 m Lagen geholt. Die 26-Jährige schlug gestern in 2:06,89 Minuten an und blieb damit klar unter dem österreichischen Rekord von Lisa Zeiser (2:07,30). Gold ging an die Britin Abbie Wood (2:05,58) vor der Französin Charlotte Bonnet.

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Marco Schwarz ist im ersten Riesentorlauf der Saison in Val d’Isere auf das Podest gefahren. Der 28-jährige Kärntner musste sich gestern bei schlechter Sicht und leichtem Schneefall nur dem Schweizer Marco Odermatt um 0,98 Sekunden geschlagen geben. Dritter wurde überraschend Joan Verdu aus Andorra (+1,32). Die anderen ÖSV-Läufer verpassten die Top Ten.

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Bayern München hat gestern einen herben Dämpfer im Titelrennen der deutschen Bundesliga hinnehmen müssen. Der Rekordmeister und Titelverteidiger verlor auswärts bei Eintracht Frankfurt mit 1:5 (1:3). Damit kann Tabellenführer Bayer Leverkusen am Sonntag im Schlager bei VfB Stuttgart davonziehen. Michael Gregoritsch traf unterdessen beim 1:0 in Wolfsburg erneut für Freiburg, Christoph Baumgartner am Abend beim 3:2-Sieg von RB Leipzig bei Borussia Dortmund.

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Umwelt & Klima

Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben in Italien mit einer spektakulären Aktion erneut auf sich aufmerksam gemacht: Mitglieder der Protestgruppe „Extinction Rebellion“ haben in Venedig den berühmten Canal Grande grün gefärbt. Einige Aktivisten seilten sich gestern Nachmittag von der Rialtobrücke über dem zentralen Kanal der norditalienischen Lagunenstadt ab und schütteten Farbstoff in das Wasser, wie die Gruppe in sozialen Netzwerken mitteilte. Das Wasser in dem Kanal schimmerte daraufhin grün.

Grün gefärbter Kanal in Venedig
Reuters/Manuel Silvestri

Besucher der besonders bei Touristen beliebten Stadt bemerkten, dass das Wasser im Canal Grande plötzlich grün leuchtete. Über ihnen hingen drei Aktivisten von „Extinction Rebellion“ und breiteten ein großes Plakat mit dem Schriftzug „COP28: Während die Regierung redet, hängen wir am seidenen Faden“ aus, wie auf Bildern zu sehen war. Schaulustige versammelten sich während der Aktion auf der Rialtobrücke – vereinzelt waren auch vorbeirudernde Gondolieri zu sehen, die mit ihren Handys Fotos machten.

Ungiftige Substanz

Die Aktivisten kippten nach eigenen Angaben Fluoreszin in das Wasser, eine ungiftige Substanz, die etwa bei Tests in Abwasserkanalnetzen verwendet wird. Mit der Aktion wollten sie gegen die „lächerlichen Fortschritte“ der Weltklimakonferenz (COP28) in Dubai protestieren.

Die Protestgruppe ging auch in anderen italienischen Städten vor. In Mailand färbte sie etwa den Naviglio Grande – den ältesten und berühmtesten der in der Metropole bekannten Navigli-Kanäle – grün. Aber auch in Rom, Turin und Bologna kam es zu Aktionen der Gruppe.

Chronik

Hohe Wohn- und Energiekosten, steigende Lebensmittelpreise: Besonders Menschen mit wenig Einkommen macht das zu schaffen. In den letzten Jahren stieg die Zahl derer, die auf Tafeln oder Sozialmärkte angewiesen sind, allein in Oberösterreich bei vielen Hilfsorganisationen um ein Drittel. Doch die Spendenbereitschaft ließ aufgrund der Teuerungen nach.

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Heute wird weltweit Kindern, die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind, gedacht. Auch in der Steiermark finden aus diesem Anlass an mehreren Orten Gedenkfeiern für Sternenkinder statt. Organisiert werden diese vom Hospizverein Steiermark.

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Ob auf Skipisten, Langlaufloipen oder Skirouten: Die meisten Wintersportlerinnen und Wintersportler haben ein Handy dabei. Der Lawinenwarndienst des Landes Vorarlberg möchte sich das jetzt zunutze machen: Alle Sportlerinnen und Sportler, die mit dem Handy unterwegs sind, können per App zu Beobachtern werden. Derzeit läuft ein erster Versuch dazu.

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Beim Einsturz einer Mine in Venezuela sind nach Regierungsangaben mindestens 12 Menschen ums Leben gekommen. Das Unglück habe sich in San José de Wadamapa im Bundesstaat Bolívar ereignet, teilte der Vizeminister für Katastrophenschutz, Carlos Pérez Ampueda, heute mit. In der Region lebt die indigene Gemeinschaft der Ikabarú.

Nach Angaben örtlicher Medien und der NGO Provea war die Mine bereits Mitte der Woche eingestürzt. Anwohner berichten laut Provea von bis zu 18 Todesopfern.

Der Bundesstaat Bolívar ist reich an Bodenschätzen, die auch in illegalen Minen abgebaut werden. Nach Angaben der NGO Provea arbeiten in der Region auch Kinder und Frauen ohne Schutzausrüstung und unter unsicheren Bedingungen im Bergbau.

Wirtschaft

Eine US-Delegation hat dem neu gewählten argentinischen Präsidenten Javier Milei bei einem Treffen in Buenos Aires ihre Unterstützung bei Gesprächen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Entwicklung des Lithiumsektors zugesagt. „Ich denke, die Priorität Nummer eins sind die wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen Argentinien konfrontiert ist“, sagte Juan Gonzalez, Berater von US-Präsident Joe Biden.

Das aktuelle IWF-Programm, das ein gescheitertes Abkommen aus dem Jahr 2018 ersetzt hat, war mit der Verschärfung der argentinischen Wirtschaftskrise zunehmend ins Wanken geraten. Ein weiteres Thema der US-Delegation war Lithium. Gonzalez zufolge hoffen die USA, dass Argentinien bald vom US Inflation Reduction Act (IRA) profitieren wird, was derzeit nicht der Fall ist, da Argentinien kein Partner des Freihandelsabkommens (FTA) ist.

Argentinien hat derzeit mit einer Inflation von fast 150 Prozent zu kämpfen, während mehr als zwei Fünftel der Bevölkerung in Armut leben. Das 44-Milliarden-Dollar-Programm des IWF ist aus dem Ruder gelaufen, die Nettoreserven der Zentralbank sind tief im Minus, und es droht eine Rezession.

Vor der Einfahrt in den Panamakanal stauen sich seit Monaten die Frachtschiffe. Grund ist der extrem niedrige Wasserstand in der wichtigen Wasserstraße in Mittelamerika. Wartezeiten seien nicht mehr kalkulierbar, heißt es. Reedereien weichen mittlerweile auf viel längere und damit teurere Alternativrouten aus. Wird der Panamakanal noch stärker zum Flaschenhals für die Schifffahrt, dürfte das die Weltwirtschaft deutlich spüren.

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Science

Auf dem Dachboden des Schärdinger Heimathauses ist zwischen einem Stapel alter Unterlagen ein Buch mit Ledereinband und schwer lesbarem Titel in Kurrentschrift gefunden worden. Wie sich nun herausstellte, ist das ein historischer Fund für das Innviertel.

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Kultur

Beim Europäischen Filmpreis in Berlin hat der Justizthriller „Anatomie eines Falls“ über eine Schriftstellerin unter Mordverdacht gleich in mehreren Kategorien abgeräumt. Das Drama der französischen Filmemacherin Justine Triet gewann gestern Abend in Berlin die Auszeichnung als bester europäischer Film des Jahres, zudem erhielt es Preise für die Regie und das Drehbuch.

Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller (45) setzte sich mit ihrer Hauptrolle in „Anatomie eines Falls“ als beste Darstellerin durch. Außerdem erhielt der Film, der seit November im Kino läuft, eine Trophäe für den besten Schnitt – der Preis wurde schon vor der Gala bekanntgegeben.

Justine Triet mit Preis
APA/AFP/Odd Andersen

Mikkelsen bester Darsteller

Als bester Darsteller wurde der dänische Schauspieler Mads Mikkelsen für seine Leistung im Film „Bastarden“ gekürt, der 58-Jährige wurde per Video zugeschaltet. In der Kategorie war unter anderen auch der deutsche Schauspieler Christian Friedel (44) nominiert, der in „The Zone of Interest“ den Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß darstellt.

Der Europäische Filmpreis gilt als eine der renommiertesten Auszeichnungen der Branche. Die rund 4.600 Mitglieder der Europäischen Filmakademie konnten in etlichen Kategorien über die Preisträgerinnen und Preisträger abstimmen, ähnlich wie bei den Oscars in den USA.

Panorama

Ein wenig Lichterglanz zum 100. Geburtstag: Erstmals seit Jahrzehnten ist der weltberühmte „Hollywood“-Schriftzug in den Hügeln über der Filmmetropole Los Angeles am Wochenende teilweise beleuchtet worden. Die Beleuchtung sei rein symbolisch, sagte der Vorsitzende des Hollywood Sign Trusts, Jeff Zarrinnam – tatsächlich durchbrachen nur die Leuchten am zweiten „L“ die Dunkelheit. Es könnte in Zukunft jedoch womöglicherweise wieder erstrahlen, sagte er.

Glühbirnen auf Hollywood-Schild montiert
APA/AFP/David Swanson

Zum ersten Mal war der legendäre Schriftzug am 8. Dezember 1923 beleuchtet worden. Ursprünglich wurde er als Werbetafel für Immobilien in „Hollywoodland“ aufgestellt und regelmäßig durch Hunderte Glühbirnen erleuchtet, bevor er 1949 seine letzten vier Buchstaben verlor und zum Wahrzeichen der US-Filmindustrie wurde.

Drei Jahrzehnte voll gleißender Sonne und gelegentlicher Stürme setzten dem Schriftzug zu – das erste „O“ wurde zu einem kleinen „u“, das letzte „O“ fiel komplett um: Bis die Rocklegende Alice Cooper eine Kampagne anstieß, um den alten Glanz des Wahrzeichens wiederherzustellen. Er spendete 28.000 Dollar (etwa 26.000 Euro), acht weitere Unterstützer wie der „Playboy“-Gründer Hugh Hefner und der Schauspieler Gene Autry sponserten jeweils einen Buchstaben.

Die neuen Buchstaben sind etwas kompakter, nur etwa 13,4 Meter hoch, dafür aus Stahl. Zu seinem Geburtstag ließ der Hollywood Sign Trust den berühmten neun Buchstaben nach eigenen Angaben mit fast 1.500 Liter Farbe und Grundierung einen neuen Anstrich verpassen. Anders als die meisten weltbekannten Wahrzeichen wird der Hollywood-Schriftzug nachts nicht beleuchtet – zum Teil, weil Anwohner sich dagegen wehren. Zarrinnam schwebt allerdings ein Plan vor, die Buchstaben zu besonderen Anlässen anstrahlen zu lassen.