Ausland

Der rechte Hardliner Matt Gaetz hat einen Absetzungsantrag gegen den republikanischen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, eingereicht. Der Abgeordnete aus Florida stellte gestern (Ortszeit) den Antrag, das Amt des Vorsitzenden für „vakant“ zu erklären.

McCarthy hatte sich zuvor mit den Demokraten auf einen Kompromiss zur befristeten Finanzierung der Bundesbehörden geeinigt und nicht die von den Hardlinern geforderten Ausgabenkürzungen durchgesetzt.

Gaetz gilt als Anhänger von Ex-US-Präsident Donald Trump und sitzt seit 2017 als Abgeordneter im Repräsentantenhaus. Dort haben die Republikaner derzeit nur eine sehr knappe Mehrheit. Das hat zur Folge, dass ein kleinerer Kreis an extremen Abgeordneten der eigenen Partei den Vorsitzenden McCarthy vor sich hertreiben konnte.

„Bring it on“

Der Antrag bedeutet nicht, dass McCarthy seinen Posten als „Speaker“ automatisch verliert. Dafür ist eine Mehrheit im Repräsentantenhaus nötig. Eine Abstimmung könnte mit Anträgen auch noch verhindert werden. Die Kongresskammer muss sich in den kommenden Tagen damit beschäftigen.

Noch nie hat ein Vorsitzender des Repräsentantenhauses durch einen solchen Schritt sein Amt verloren, und es gab in den vergangenen Jahrzehnten überhaupt nur vereinzelte Male einen solchen Antrag. Gaetz kündigte aber bereits an, er werde im Zweifel diverse Male einen solchen Antrag gegen McCarthy stellen, um zum Ziel zu kommen.

McCarthy hatte sich zuletzt siegesgewiss gegeben und versichert, er werde nie aufgeben und auch diesen Widerstand überwinden. Auch gestern reagierte er umgehend auf Twitter (X): „Bring it on“ (etwa: Versuch es nur!), schrieb der Kalifornier.

Die indische Regierung hat Kanada laut einem Bericht der „Financial Times“ aufgefordert, 41 Diplomaten abzuziehen. Indiens Außenministerium hatte erst kürzlich eine Verringerung der kanadischen Botschaftspräsenz in Indien gefordert.

Die Beziehungen der beiden Länder sind zurzeit an einem Tiefpunkt, nachdem Kanadas Premierminister Justin Trudeau der indischen Regierung die gezielte Tötung eines kanadischen Staatsbürgers vorgeworfen hatte – Vorwürfe, die Indien als „absurd“ und politisch motiviert zurückwies. Aus den Außenministerien in Neu Delhi und Ottawa gab es keine Reaktion auf den „Financial Times“-Bericht, der sich auf Insiderinformationen bezieht.

Bei dem getöteten kanadischen Staatsbürger handelt es sich um Hardeep Singh Nijjar, einen bekannten Befürworter eines unabhängigen Staates für Menschen der Religionsgemeinschaft der Sikhs auf Indiens Staatsgebiet. Er wurde im Juni in Kanada erschossen. Indische Behörden hatten den Mann lange gesucht und ihm „Terrorismus“ vorgeworfen.

Der UNO-Sicherheitsrat hat die Entsendung einer multinationalen Eingreiftruppe in den krisengebeutelten Karibik-Staat Haiti gebilligt. Das Gremium stimmte gestern mit 13 Stimmen und zwei Enthaltungen für eine Mission unter Führung Kenias. Ziel des Einsatzes soll es sein, die Lage in dem von Bandenkriminalität erschütterten Staat zu stabilisieren. Zudem stimmte der Sicherheitsrat für ein allgemeines Kleinwaffenembargo für Haiti.

Die Regierung in Port-au-Prince fordert bereits seit einem Jahr die Entsendung einer UNO-Mission. In den vergangenen Wochen hatten die Pläne für die Eingreiftruppe immer mehr Gestalt angenommen. Kenia hatte sich bereit erklärt, 1.000 Mann zu entsenden und die Truppe anzuführen.

Auch Jamaika, die Bahamas und Antigua haben sich zur Teilnahme an der Mission bereit erklärt, die USA stellten finanzielle Unterstützung in Höhe von 100 Millionen Dollar in Aussicht.

Der Karibik-Staat Haiti leidet seit Jahren unter einer humanitären Krise, zu der neben Bandengewalt auch politische Instabilität und wirtschaftliche Stagnation beitragen. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl der auf humanitäre Hilfe angewiesenen Menschen in dem Land UNO-Angaben zufolge verdoppelt.

Ägyptens autoritär regierender Staatschef Abdel Fattah al-Sisi will sich bei der Präsidentenwahl im Dezember eine dritte Amtszeit sichern. Das verkündete der 68 Jahre alte Ex-General gestern bei einer im Fernsehen ausgestrahlten Ansprache. Dazu zeigten regierungstreue Sender Bilder von jubelnden Menschenmengen, die seiner Rede vor Bildschirmen in ägyptischen Städten folgten.

Das bevölkerungsreichste Land in Nordafrika leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise, Rekordinflation und einem drastischen Wertverfall der Landeswährung. Sisi war 2013 nach einem Militärputsch an die Macht gekommen und regiert Ägypten seitdem mit harter Hand.

Verfassungsänderung gibt ihm Möglichkeit

Nur dank einer Verfassungsänderung von 2019 darf er für eine dritte Amtszeit kandidieren, die zudem von vier auf sechs Jahre verlängert wurde – also bis 2030 dauern würde.

Menschenrechtler und Menschenrechtlerinnen prangern an, dass die in Ägypten ohnehin seit Langem eingeschränkten Freiheitsrechte unter Sisi nochmals beschnitten wurden. Kritikerinnen und Kritiker der Regierung würden mit drastischen Methoden verfolgt, müssten willkürliche Festnahmen und Schlimmeres fürchten.

Mit 97 Prozent wiedergewählt

Ägypten hat etwa 105 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen, 65 Millionen davon sind Medienberichten zufolge wahlberechtigt. Viele von ihnen leiden unter starken Preissteigerungen und harten Sparmaßnahmen der Regierung. Nach offiziellen Zahlen lebt etwa ein Drittel der Bevölkerung in Armut, die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein.

Bei der vergangenen Wahl 2018 war Sisi gegen nur einen Kontrahenten angetreten – einen selbst ernannten Unterstützer des Präsidenten – und wurde dann mit offiziell 97 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Kritiker und Kritikerinnen sprachen von einer „Farce“.

Ukraine-Krieg

Die russische Luftabwehr hat offiziellen Angaben zufolge in der Nacht erneut eine ukrainische Drohne über der südwestlichen Grenzregion Brjansk abgewehrt.

Der Flugkörper sei zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in seinem Telegram-Kanal mit. Es habe weder Schäden noch Opfer gegeben, berichtete der Gouverneur des Gebiets Brjansk, Alexander Bogomas, laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS ebenfalls auf Telegram.

Moskau hat in den vergangenen Wochen immer wieder von ähnlichen Drohnenangriffen berichtet und spricht dabei von „ukrainischen Terroranschlägen“.

Nach dem Besuch der EU-Außenminister und -Außenministerinnen in Kiew hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zuversichtlich in Bezug auf eine baldige EU-Mitgliedschaft seines Landes gezeigt.

„Wir alle wissen, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die Ukraine ein Mitglied der EU wird“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Dann fügte er mit Blick auf den Besuch der Diplomaten und Diplomatinnen aus den 27 EU-Staaten hinzu: „Also hat das Treffen eigentlich schon in der EU stattgefunden.“

Die Ukraine, die sich seit mehr als 19 Monaten gegen Russlands Angriffskrieg verteidigt, hat seit Sommer 2022 den Status eines EU-Beitrittskandidaten. Es sei das Ziel seines Landes, noch in diesem Jahr mit den Beitrittsverhandlungen zu beginnen, betonte Selenskyj. Die Ukraine werde alle von der EU-Kommission gestellten Forderungen erfüllen, versprach er.

Die ostukrainische Metropole Charkiw baut die erste unterirdische Schule des Landes, um ihre Schülerinnen und Schüler vor russischen Angriffen zu schützen. „Ein solcher Schutzraum wird es Tausenden von Kindern in Charkiw ermöglichen, ihren Unterricht auch bei Raketenangriffen sicher von Angesicht zu Angesicht fortzusetzen“, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram.

Während viele Schulen in Frontregionen während des Krieges gezwungen sind, online zu unterrichten, hat Charkiw vor Beginn des Schuljahres am 1. September rund 60 Klassen in U-Bahn-Stationen eingerichtet, die Platz für mehr als 1.000 Schüler bieten.

Die zweitgrößte Stadt der Ukraine zählte vor dem Einmarsch Russlands im Februar 2022 mehr als 1,4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Teile der Stadt liegen weniger als 35 Kilometer von der russischen Grenze entfernt und sind fast täglich russischen Luftangriffen ausgesetzt.

Inland

Eine der höchsten Justizfunktionen des Landes ist „derzeit unbesetzt“. Der Leiter der Generalprokuratur, Franz Plöchl, ist Ende August mit Erreichen der Altersgrenze von 65 Jahren in Pension gegangen.

Der Posten wurde von März bis Ende April ausgeschrieben, besetzt wurde er laut Website der Justiz noch nicht. Dort heißt es lediglich, dass die Leitung „derzeit unbesetzt“ sei.

Die Leitung der Generalprokuratur ist eine der höchsten Justizfunktionen. Die Amtsperioden des Generalprokurators bzw. der Generalprokuratorin und des bzw. der Vorsitzenden des Weisungsrates sind zeitlich nicht befristet – allerdings gilt eine Altersgrenze von 65 Jahren.

„Rechtswahrerin“ vertritt Republik

Die beim Obersten Gerichtshof angesiedelte staatsanwaltschaftliche Behörde versteht sich als „Rechtswahrerin“, zu ihren Aufgaben zählt etwa, die Republik Österreich vor Gericht zu vertreten und durch Rechtsmittel wie Nichtigkeitsbeschwerden über die „richtige Anwendung des Gesetzes“ zu wachen.

Im Gegensatz zu den Staatsanwaltschaften und Oberstaatsanwaltschaften steht die Generalprokuratur außerhalb der Weisungshierarchie (Justizministerin – Oberstaatsanwalt – Staatsanwalt). Gemäß Gesetz ist die Generalprokuratur allerdings dem Minister bzw. der Ministerin für Justiz unmittelbar untergeordnet und weisungsgebunden.

Auch Weisungsrat ohne Spitze

Dass der ranghohe Posten unbesetzt ist, zieht weitere Kreise. Denn der Leiter bzw. die Leiterin der Generalprokuratur steht seit 2016 dem Weisungsrat vor. In Fällen, in denen der Justizminister bzw. die Justizministerin eine Weisung an die Staatsanwaltschaften erteilen möchte, und bei Fällen von besonderem öffentlichem Interesse wird der Weisungsrat beigezogen.

Das Gremium berät zwar den Ressortchef bzw. die Ressortchefin, die Äußerungen der Fachleute sind allerdings nicht bindend. Der Minister bzw. die Ministerin trifft am Ende die Entscheidung. Der Generalprokurator bzw. die -prokuratorin hat vier Erste Generalanwältinnen und Generalanwälte als Stellvertreter.

Seit Samstag nimmt das Klinikum Klagenfurt in der Unfallchirurgie ausschließlich Notfälle auf. Wegen Personalmangels mussten 62 Betten, neun davon in der Unfallchirurgie, gesperrt werden. Die anderen Krankenhäuser der KABEG und auch das Rote Kreuz wurden im Vorfeld informiert.

Mehr dazu in kaernten.ORF.at

Die Situation für Familien mit Kindern, die eine Behinderung haben, ist oft schwierig. Schon der Start in die Bildungslaufbahn verläuft für viele mehr als holprig, denn es fehlt an entsprechend ausgestatteten Kindergartenplätzen. Momentan stehen rund 850 Kinder alleine in Wien auf Wartelisten. Manche Familien warten jahrelang, einen Rechtsanspruch gibt es nicht. Dabei sind die möglichen Vorteile von Inklusion groß.

Mehr dazu in topos.ORF.at

EU

Der designierte EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra spricht sich für die Besteuerung des Flugzeugtreibstoffs Kerosin aus. Zudem solle die EU sich für 2040 das Ziel einer Emissionsreduktion um mindestens 90 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 setzen, sagte der niederländische Ex-Außenminister bei seiner Anhörung vor Abgeordneten des EU-Parlaments gestern in Straßburg.

Dass Kerosin im Gegensatz zu Diesel und Benzin nicht besteuert werde, sei „absurd“. Er wolle sich als Klimakommissar zudem dafür einsetzen, Subventionen für fossile Kraftstoffe zu beenden.

Kerosinsteuer für Ausgleichsmaßnahmen

Die Transition hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft könne aber nur gelingen, wenn die Bevölkerung mit an Bord genommen werde. Hoekstra nannte hier unter anderem die Landwirtschaft sowie Länder des Globalen Südens, für die es Ausgleichsmaßnahmen brauche.

Als mögliche Quellen zur Finanzierung dieser Ausgleichsmaßnahmen nannte Hoekstra die genannten Steuern auf Kerosin sowie steigende Einnahmen durch die Vergabe von Emissionszertifikaten.

Selbstkritische Töne angeschlagen

Hoekstra, der in der Vergangenheit bereits niederländischer Finanzminister war, schlug aber auch selbstkritische Töne an. Wegen harter Worte über die Haushaltspolitik südeuropäischer Mitgliedsstaaten hatte sich der konservative Politiker während der Coronavirus-Krise deren Unmut zugezogen. Seine damaligen Aussagen bezeichnete er als Fehler.

Hoekstra wird aber auch deshalb kritisch beäugt, weil er früher für den Ölkonzern Shell und die Unternehmensberatung McKenzie gearbeitet hat. Fragen hierzu wich der designierte Klimakommissar weitgehend aus und verwies meist auf seine jüngere Rolle als Finanz- und später Außenminister. In seiner Zeit als Unternehmensberater habe er aber nie für Shell oder die EU-Kommission gearbeitet, so Hoekstra.

IT

Ein Aktienrückkauf drückt einem Medienbericht zufolge die Bewertung des chinesischen TikTok-Eigentümers Bytedance deutlich. Das Unternehmen wolle Aktien von US-Mitarbeitern und -Mitarbeiterinnen im Wert von mindestens 300 Millionen Dollar (286 Millionen Euro) zurückkaufen, berichtete „The Information“ gestern.

Das Geschäft bewerte Bytedance mit 223,5 Milliarden Dollar. Das seien etwa 26 Prozent weniger als bei einer ähnlichen Transaktion ein Jahr zuvor. Bei Bytedance war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Bytedance zählt zu den wertvollsten Start-ups der Welt.

Weltweit verbieten immer mehr Behörden den Einsatz der Kurzvideoplattform TikTok auf Diensthandys. Laut einem Bericht im „Wall Street Journal“ hat Bytedance im ersten Quartal 2023 einen Betriebsgewinn von knapp sechs Milliarden Dollar verbucht, was in etwa einer Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr entsprechen würde.

Der Kurznachrichtendienst Twitter (neuer Name: X) des Tesla-Chefs Elon Musk ist von einem weiteren US-Unternehmen mit dem Buchstaben im Namen geklagt worden. X Social Media machte gestern vor einem Bundesgericht in Florida geltend, die von Musk im Juli vorgenommene Umbenennung von Twitter habe sein Recht auf das Markenzeichen verletzt.

Die Werbeagentur nutze „X Social Media“ seit 2016 und habe mehr als 400 Millionen Dollar in Facebook-Werbung investiert. Die Umbenennung von Twitter habe Kunden und Kundinnen verwirrt und zu entgangenen Einnahmen geführt. X Social Media fordert, Musks Dienst die Verwendung des Buchstabens zu untersagen, und verlangt Schadenersatz.

Stellungnahmen von Twitter (X) sowie X Social Media lagen nicht vor. Musks Unternehmen könnte sich mit zahlreichen Markenstreitigkeiten wegen des Buchstaben „X“ konfrontiert sehen, das in Hunderten geschützten Namen enthalten ist. Auch große Technologiekonzerne wie Microsoft und Meta verfügen über einige davon.

Wirtschaft

Nach dem Handelsstopp der Aktien von Chinas hoch verschuldetem Immobilienriesen China Evergrande sind die Papiere heute an der Börse in Hongkong wieder gehandelt worden. Zuvor hatte die Unternehmensgruppe bekanntgegeben, die Wiederaufnahme des Handels beantragt zu haben.

Am 28. September hatte der Konzern aus dem südchinesischen Shenzhen den Handel mit seinen Anteilen an der Hongkonger Börse gestoppt. Der Immobiliengigant steckt seit Jahren in einer schweren Krise und ist mit umgerechnet zig Milliarden Euro verschuldet. Zudem ermitteln die Behörden laut dem Unternehmen gegen Vorstandschef Xu Jiayin (kantonesisch: Hui Ka-yan) und weitere Angestellte.

Der Vorstand habe aber entschieden, dass keine weiteren Insiderinformationen aus dem Unternehmen veröffentlicht werden müssten, teilte die Gruppe gestern mit. China Evergrande konnte außerdem zuletzt Termine für die Rückzahlung ausstehender Schulden nach eigenen Angaben nicht einhalten.

Der gemeinnützige Verein „Bhutan Network“ lädt jedes Jahr Bergbäuerinnen und -bauern aus dem kleinen Himalaya-Königreich Bhutan nach Salzburg ein. Dabei gibt es regen fachlichen und menschlichen Austausch mit Landwirtinnen und Landwirten in der Region Salzburg.

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Umwelt & Klima

Der Wienerwald trocknet zunehmend aus, denn bereits seit zwei Jahren regnet es zu wenig. Durch die derzeit anhaltend hohen Temperaturen im Herbst verschlimmert sich die Situation weiter. Manche Bäume würden bereits absterben, heißt es vom Forstbetrieb der Stadt Wien.

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Wegen des niedrigen Pegelstandes des Flusses Rio Madeira stellt eines der wichtigsten Wasserkraftwerke Brasiliens vorübergehend seinen Betrieb ein. Der Wasserstand des Flusses betrage aufgrund einer starken Dürre derzeit nur 50 Prozent des historischen Durchschnitts, teilte das Unternehmen Santo Antonio Energia gestern mit.

Laut Zivilschutz liegt der Pegelstand derzeit bei 1,43 Metern. Zuletzt war er innerhalb von nur einer Woche um über einen Meter gesunken.

Letztes Mal vor neun Jahren Betrieb ausgesetzt

Das Wasserkraftwerk Santo Antonio nahe Porto Velho im Bundesstaat Rondonia ist eines der größten Brasiliens. Es verfügt über 50 Turbinen mit einer installierten Leistung von 3568 Megawatt. Die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas erzeugt rund 65 Prozent ihrer elektrischen Energie mit Wasserkraft.

Es ist das zweite Mal, dass das Wasserkraftwerk Santo Antonio seinen Betrieb komplett aussetzen muss. Das letzte Mal war das während eines starken Hochwassers 2014 der Fall.

Das brasilianische Amazonas-Gebiet leidet derzeit unter einer schweren Dürre. Viele Flüsse in der Region führen deutlich weniger Wasser als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Die normale Trockenzeit wird derzeit noch von El Nino verstärkt. Das alle paar Jahre auftretende Wetterphänomen sorgt unter anderem in Brasilien für mehr Trockenheit und Hitze.

Sport

Österreichs Teamchef Ralf Rangnick setzt vor den EM-Qualifikationspartien am 13. Oktober in Wien gegen Belgien und am 16. Oktober in Baku gegen Aserbaidschan (live in ORF1) auf die rechtzeitige Genesung von David Alaba und Marcel Sabitzer. Die beiden Schlüsselspieler mussten zuletzt bei ihren Clubs wegen Blessuren pausieren, könnten aber am Wochenende wieder zum Einsatz kommen und scheinen im 28-Mann-Kader auf.

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Sebastian Ofner hat es gestern in der kasachischen Hauptstadt verpasst, in sein erstes Endspiel auf der ATP-Tour einzuziehen. Der Steirer, der im Viertelfinale seinen Landsmann Dominic Thiem aus dem Bewerb gekickt hatte, musste sich im Halbfinale des Turniers von Astana dem Franzosen Adrian Mannarino – der Nummer sechs des Turniers – mit 4:6 2:6 geschlagen geben.

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Im Ermittlungsverfahren zum Kussskandal um Luis Rubiales, den zurückgetretenen Chef des Spanischen Fußballverbandes (RFEF), hat die Justiz drei Spielerinnen des Weltmeisterteams befragt. Weltfußballerin Alexia Putellas, Kapitänin Irene Paredes und Misa Rodriguez hätten gestern bestätigt, ihre Teamkollegin Jennifer Hermoso sei bei der WM-Siegerehrung am 20. August in Sydney gegen ihren Willen von Rubiales auf den Mund geküsst worden, wie der staatliche Fernsehsender RTVE und andere spanische Medien berichteten.

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Chronik

Wegen des nahenden Taifuns „Koinu“ hat Taiwans Wetterbehörde eine Warnung ausgegeben. Bewohnerinnen und Bewohner der taiwanischen Ostküste und im Süden sollten sich auf den tropischen Wirbelsturm vorbereiten, wie aus der Mitteilung heute hervorging.

Der Meteorologin Wu Wan-hua zufolge müssen die Menschen dort morgen und übermorgen mit kräftigem Regen und starkem Wind rechnen. Das Zentrum des Sturms werde wohl in der Nacht auf Donnerstag im Süden der Inselrepublik auf Land treffen.

Satellitenaufnahme zeigt Taifun „Koinu“
AP/NICT

Der Taifun befand sich heute südöstlich von Taiwan auf dem Pazifik und gewann den Meteorologen zufolge weiter an Kraft. Die Wetterbehörde in Taipeh verzeichnete Windgeschwindigkeiten mit rund 160 km/h und Böen bis knapp unter 200 km/h.

Laut Wu türmten sich die Wellen in Hengchung am Südzipfel Taiwans durch den Sturm auf bis zu vier Meter. Einige Fähren zu vorgelagerten Inseln blieben deshalb im Hafen.

Warnung auch für chinesische Küste

„Koinu“ dürfte weiter Richtung China und dort an der Südküste entlangziehen. Peking gab heute für Teile des Südens und Ostens die dritthöchste Warnstufe aus. Die Behörden in den betroffenen Gegenden, etwa in der Provinz Guangdong, sollten auf mögliche Überflutungen achten. Auch die Sonderverwaltungszone Hongkong dürfte laut dem dortigen Wetteramt von „Koinu“ betroffen sein.

Erneut hat ein Erdbeben die Region um die süditalienische Stadt Neapel erschüttert. Der Erdstoß der Stärke 4,0 habe sich am Abend in den Phlegräischen Feldern ereignet, erklärte der italienische Zivilschutz auf Twitter (X). Dabei handelt es sich um eine riesige aktive Vulkanregion westlich des Vesuvs.

Es sei nicht zu Schäden oder Verletzten gekommen, allerdings habe das Beben für Panik unter den Bewohnerinnen und Bewohnern gesorgt, so der Zivilschutz. Das Zentrum des Erdbebens lag nach Angaben des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV) in einer Tiefe von etwa drei Kilometern zwischen den Städten Neapel und Pozzuoli.

In den Phlegräischen Felder kam es in den vergangenen Tagen zu einer Reihe von Beben. Am Mittwoch wurde dort ein Erdstoß der Stärke 4,2 gemessen – das stärkste Erdbeben seit 40 Jahren in der Gegend.

Aus einem Pipelinesystem der NATO sind Ende des vergangenen Jahrzehnts 800.000 Liter Kerosin gestohlen worden, die dann über Tankstellen an unwissende Autofahrerinnen und Autofahrer verkauft wurden.

Wie eine NATO-Sprecherin bestätigte, hatten Kriminelle für den Diebstahl in einem Feld unweit der belgisch-französischen Grenze eine der Röhren des Leitungssystems angezapft.

Die Tat sei im Juni 2019 entdeckt worden, hieß es. Über umfangreiche Ermittlungen zu dem Fall in Italien hatte vor einigen Tagen erstmals die Finanzpolizei in Rimini berichtet. Ihren Angaben zufolge wurde das gestohlene Kerosin von einer dort ansässigen Bande nach Italien gebracht und dort illegal weiterverkauft. Vor dem Verkauf wurde der Treibstoff mit Diesel und Öl gestreckt. Ob Schäden an Fahrzeugen entstanden, ist nicht bekannt.

Brisant ist der Fall, weil das angezapfte Zentraleuropäische Pipelinesystem (CEPS) ein wichtiger Teil des NATO-Verteidigungssystems ist. Es erstreckt sich über Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg und die Niederlande und ist darauf ausgelegt, jederzeit den Bedarf des Bündnisses an Erdölerzeugnissen zu decken.

Gestern Abend ist im Bezirk Feldkirchen (Kärnten) ein Brand in einem Wirtschaftsgebäude ausgebrochen. Fünf Feuerwehren waren mit insgesamt 130 Kräften im Einsatz. Ein Übergreifen der Flammen auf das angrenzende Wohnhaus konnte durch das schnelle Eingreifen verhindert werden.

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In Sölden (Tirol) ist gestern Nachmittag ein 46-Jähriger bei Absperrarbeiten sieben Meter in das Bachbett der Ötztaler Ache abgestürzt. Der Schwerverletzte wurde per Tau geborgen und in die Klinik nach Innsbruck geflogen.

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Auf dem Bahnhof Dornbirn (Vorarlberg) ist es in der Nacht auf heute zu einer Messerattacke gekommen. Ein 23-jähriger Mann stach auf einen 37-jährigen Mann ein. Die Polizei konnte den Täter festnehmen und die Tatwaffe sicherstellen. Auch zwei Frauen wurden festgenommen.

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Science

Frühestens um 11.45 Uhr wird heute in Stockholm bekanntgegeben, wer den Physiknobelpreis 2023 bekommt – und somit die Nachfolge von Anton Zeilinger antritt. Der Österreicher wurde im Vorjahr mit zwei weiteren Quantenforschern ausgezeichnet.

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Kultur

Der riesige Zeh im Rudolf-Bednar-Park im zweiten Wiener Gemeindebezirk ist ein kleiner Aufreger des vergangenen Kunstjahres gewesen. Ein Jahr lang sorgte die Installation mit nachwachsendem Zehennagel für die unterschiedlichsten Reaktionen. Nun hat der Künstler den Zeh abgebaut.

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