Ausland

Zehntausende Menschen haben bei einer propalästinensischen Demonstration in London einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg gefordert. Nach Angaben der Metropolitan Police beteiligten sich heute rund 40.000 Menschen daran. Bis zum späten Nachmittag habe es 13 Festnahmen gegeben, teilte die Polizei auf X (Twitter) mit. Grund dafür seien beleidigende Plakate oder auch Drogenbesitz gewesen.

Ein Mann sei festgenommen worden, weil Israel auf einem Plakat mit Deutschland im Nationalsozialismus verglichen worden sei. Zuvor war trotz der verheerenden Lage der Zivilbevölkerung in Gaza ein Resolutionsentwurf für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im UNO-Weltsicherheitsrat gescheitert. Die USA als Israels Verbündeter hatten ihr Veto gegen den Entwurf eingelegt. Großbritannien enthielt sich.

Unterschiedliche Opferzahlen

Israel und die von der Hamas geführte Gesundheitsbehörde in Gaza veröffentlichten heute unterschiedliche Opferzahlen. Laut israelischen Angaben wurden bislang „mehr als 7.000 Terroristen“ getötet worden. Diese Schätzung sei das Minimum, sagte Israels nationaler Sicherheitsberater Zachi Hanegbi dem TV-Sender Kanal 12. Die Zahl könnte höher liegen, da man nicht genau wisse, wie viele Tote sich unter eingestüzrten Gebäuden oder in Tunnels befänden.

Die Gesundheitsbehörde in Gaza aktualisierte ihre Zahl der getöteten Palästinenser auf mindestens 17.700. Verletzt worden seien 48.780. Laut israelischen Angaben sind in den Zahlen der Hamas-Gesundheitsbehörde auch die mindestens 7.000 getöteten Kämpfer der Hamas und anderer Terrorgruppen inkludiert.

Die diesjährige Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi aus dem Iran ist 24 Stunden vor ihrer Preisverleihung in einen dreitägigen Hungerstreik getreten. Das gab die Menschenrechtlerin heute auf ihrer Instagram-Seite, die Bekannte im Ausland für sie pflegen, bekannt.

Die iranische Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi
AP/Vahid Salemi

Anlass des Hungerstreiks ist laut Mohammadi der Tag der Menschenrechte. „Am Tag der Nobelpreisverleihung will ich somit die Stimme der Iraner sein, die gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung protestieren“, schrieb die 51-Jährige.

In einem aufsehenerregenden Fall hat der Oberste Gerichtshof des US-Bundesstaates Texas einer schwangeren Frau vorerst eine Abtreibung untersagt. Der Gerichtshof setzte gestern Abend (Ortstzeit) eine Entscheidung erster Instanz aus, die der 31-jährigen Kate Cox wegen Gefahren für ihre Gesundheit einen Schwangerschaftsabbruch erlaubt hatte. Das ging aus Gerichtsdokumenten hervor, die Cox’ Anwälte veröffentlichten.

Der erzkonservative Generalstaatsanwalt von Texas, Ken Paxton, war vor den Gerichtshof gezogen, um die Abtreibung zu verhindern. Die in der 20. Woche schwangere Cox hatte vergangene Woche erfahren, dass ihr Fötus die Chromosomenstörung Trisomie 18 hat.

„Alle ihre Ärzte haben ihr gesagt, dass ihr Baby tot auf die Welt kommen wird oder nur Minuten, Stunden oder Tage leben wird“, hatte Cox’ Anwältin Molly Duane von der Nichtregierungsorganisation Center for Reproductive Rights am Donnerstag bei der Online-Dringlichkeitsanhörung in erster Instanz vor Gericht gesagt. Die Schwangerschaft berge auch große gesundheitliche Gefahren für Cox und für die Aussichten der zweifachen Mutter, weitere Kinder zu bekommen.

„Wir hoffen zwar immer noch, dass das Gericht den Antrag des (Bundes-) Staates letztlich ablehnt, und zwar schnell, aber in diesem Fall fürchten wir, dass aufgeschobene Gerechtigkeit verweigerte Gerechtigkeit ist“, erklärte Duane nach dem Aussetzen der erstinstanzlichen Entscheidung. „Wir sprechen hier über dringende medizinische Versorgung. Kate ist bereits in der 20. Woche schwanger. Deshalb sollten Menschen nicht vor Gericht um medizinische Versorgung betteln müssen.“

Nach Höchstgerichtsurteil Abtreibungsrecht verschärft

Nach der Aufhebung des seit 1973 geltenden landesweiten Grundrechts auf Schwangerschaftsabbrüche durch den Obersten US-Gerichtshof im Juni 2022 hatte Texas – wie viele andere konservative Staaten auch – ein sehr striktes Abtreibungsrecht beschlossen. Es verbietet Schwangerschaftsabbrüche selbst bei Inzest und Vergewaltigung und erlaubt sie nur, wenn Leben und Gesundheit der Frau in Gefahr sind.

Allerdings beklagen Ärzte, dass die Vorgaben nicht eindeutig sind. Sie fürchten hohe Strafen, wenn sie eine Abtreibung vornehmen, die nicht durch das Gesetz gedeckt ist. Kate Cox war nun nach Angaben des Center for Reproductive Rights mutmaßlich die erste Frau in den USA seit der – inzwischen aufgehobenen – landesweiten Legalisierung von Abtreibungen 1973, die vor Gericht einen Notfall-Schwangerschaftsabbruch beantragte.

Richterin Maya Guerra Gamble gab dem Dringlichkeitsantrag der 31-Jährigen aus der Stadt Dallas am Donnerstag statt. Der oberste Gerichtshof von Texas setzte diese Entscheidung nun aber bis auf Weiteres aus.

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz hat seine SPD zur Geschlossenheit aufgerufen, um dem dramatischen Umfragetief der Partei und der Haushaltskrise zu trotzen. „Wir müssen zusammenhalten und einen klaren Kurs haben“, sagte Scholz heute in seiner Rede vor den 600 Delegierten des SPD-Parteitags in Berlin. Einem Abbau des Sozialstaats und den von der FDP geforderten Einschnitten beim Bürgergeld erteilte Scholz eine klare Absage.

Die Delegierten feierten Scholz mit fast fünf Minuten stehendem Applaus. SPD-Chefin Saskia Esken dankte ihm anschließend für seine Rede: „Jeder und jede hier im Raum spürt, dass du hier zu Hause bist.“

Die klare Rückendeckung für den Kanzler war nicht unbedingt zu erwarten. In den vergangenen Monaten hatte sich angesichts schlechter Umfragewerte Frust in der Partei breitgemacht. Die SPD liegt nur noch bei 14 bis 17 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 waren es noch 25,7 Prozent gewesen. Die Unzufriedenheit mit der Arbeit des Kanzlers ist so groß wie noch nie. Nach einer aktuellen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov findet nur noch jeder Fünfte gut, wie Scholz die Regierung führt.

Shoura Hashemi, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich, hat angesichts des morgigen internationalen Tages für Menschenrechte wenig Optimismus geäußert. Für diesen gebe es „nicht so viel Anlass“, die Feierlaune rund um das 75-Jahre-Jubiläum der Menschenrechtskonvention halte sich in Grenzen.

Dennoch handle es sich um einen wichtigen Jahrestag. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte sei ein historischer Gewinn und stelle gemeinsam mit dem Gedanken der Unteilbarkeit der Menschenrechte nach wie vor ein wesentliches Fundament dar, so Hashemi.

Hashemi verwies auch auf die bedenkliche Situation in Ländern, auf die die Weltöffentlichkeit aktuell weniger stark „hinschaue“, etwa im Iran. Hier habe man kürzlich einen Bericht zur sexuellen Gewalt veröffentlicht, in der Hoffnung, dass dieser in Zukunft eine Rolle bei der Strafverfolgung spielen könne.

Bezüglich Israel sagte Hashemi, bei Amnesty habe man sich in der Vergangenheit bei dem Begriff Terror zögerlich verhalten, unter anderem wegen der Verwendung im US-Sprachraum. Niemand stelle jedoch infrage, dass die Hamas eine Organisation sei, die ein Massaker begangen habe, und man erkenne „natürlich“ an, dass sie auf der EU-Terrorliste stünden.

Warnung vor „Verwässerung“ der Flüchtlingskonvention

Angesprochen auf eine mögliche Überarbeitung der Genfer Flüchtlingskonvention, warnte die Geschäftsführerin von Amnesty Österreich vor einer „Verwässerung“. So könne eine Anpassung dazu führen, dass das Recht auf Asyl eingeschränkt und befristet werde und „dass es dann das grundlegende Recht auf Asyl in der Form nicht mehr geben wird“.

Als größten Missstand in Österreich nannte Hashemi die Lage „der aktuell vielen Tausenden unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, die kommen und sich selbst überlassen sind“. Sie wünsche sich von der Politik in Österreich eine Regelung, die eine Obsorge am ersten Tag ermögliche, es sehe aber nicht so aus, als ob es diese zumindest in dieser Legislaturperiode noch geben werde. Zudem sollten Menschen aus der Ukraine anerkannten Flüchtlingen gleichgestellt werden.

Zahlreiche hochrangige tschechische sowie ausländische Vertreter aus Politik und Diplomatie haben heute Abschied vom früheren tschechischen Außenminister und Ehrenvorsitzenden der rechtsliberalen Partei TOP 09, Karel Schwarzenberg, genommen. Die offizielle Trauerfeier mit staatlichen Ehren, die vom Tschechischen Fernsehen (CT) direkt übertragen wurde, fand im Sankt-Veits-Dom auf der Prager Burg statt.

Der Sarg mit den eingeäscherten Überresten Schwarzenbergs war in eine blau-weiße Ahnenfahne gehüllt. Die Predigt bei der vom Prager Erzbischof und tschechischen Primas Jan Graubner geleiteten Totenmesse hielt der bekannte Theologe und Soziologe Tomas Halik. Mit einer kurzen Erinnerungsrede trat auch der tschechische Staatspräsident Petr Pavel auf. Er würdigte Schwarzenberg als „große Persönlichkeit der modernen Geschichte“.

Beisetzung in Familiengruft

An der Trauerfeier nahmen außer den Familienangehörigen – mit der Witwe Therese Fürstin zu Schwarzenberg an der Spitze – mehrere Staatsoberhäupter teil. Anwesend waren die slowakische Staatspräsidentin Zuzana Caputova, der monegassische Fürst Albert, Großherzog Henri von Luxemburg. Gekommen sind auch Prinz Alois von Liechtenstein, der Urenkel von Kaiser Karl I. von Österreich, Ferdinand Zvonimir Habsburg-Lothringen, und der frühere tschechische Staatschef Milos Zeman, dem Schwarzenberg 2013 bei der Stichwahl der Präsidentschaftswahl unterlag.

Etliche Menschen verfolgten die Trauerfeier auf Bildschirmen auf den Höfen der Prager Burg und dem anliegenden Hradschiner Platz. Auf Wunsch Schwarzenbergs, der am 12. November 2023 in Wien im Alter von 85 Jahren gestorben war, erklangen am Ende der Trauerfeier die frühere tschechoslowakische Staatshymne und das alte tschechische Weihnachtslied „Narodil se Kristus Pan“ (Christus, der Herr, wurde geboren).

Nach der Beendigung der Trauerfeier hielt das Auto mit den sterblichen Überresten Schwarzenbergs, begleitet von Polizeimotorrädern, kurz vor dem Schwarzenberg-Palast am Hradschiner Platz an. Anschließend fuhr es am Palais Cernin, dem Sitz des tschechischen Außenministeriums, vor. Begleitet von einem Polizeiauto fuhr dann das Auto mit dem Sarg zum Schloss Orlik in Südböhmen, wo Schwarzenbergs sterbliche Überreste in der Familiengruft beigesetzt werden sollten.

Ukraine-Krieg

Das ukrainische Parlament – die Werchowna Rada – hat die europäischen Staaten zur Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen mit Kiew aufgerufen. Die Regierungen und Parlamente der EU-Mitgliedsstaaten sollten den Beginn der Verhandlungen am Freitag (15. Dezember) beschließen, hieß es in dem gemeinsamen Appell.

Über die Sitzung – wegen des Kriegsrechts unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten – informierte heute in Kiew der Abgeordnete Jaroslaw Schelesnjak in seinem Telegram-Kanal.

Beim EU-Gipfel nächste Woche wollen die Staats- und Regierungschefs darüber entscheiden, ob die Verhandlungen über einen EU-Beitritt der durch den russischen Angriffskrieg geschwächten Ukraine beginnen sollen.

Bei einem russischen Drohnenangriff in der südukrainischen Region Cherson ist Behördenangaben zufolge ein Zivilist getötet worden. Ein weiterer Zivilist sei verletzt worden, teilten die Behörden mit.

Eine russische Drohne habe am Vormittag einen Sprengsatz über der Stadt Beryslaw abgeworfen. Die beiden Opfer seien zum Zeitpunkt des Angriffs auf der Straße gewesen. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung wegen Kriegsverbrechen ein.

Seit ihrem Rückzug über den Fluss Dnipro Ende vergangenen Jahres haben die russischen Streitkräfte immer wieder den westlichen Teil der Region Cherson, insbesondere die gleichnamige Regionalhauptstadt, angegriffen. Die Ukraine verteidigt sich seit bald zwei Jahren gegen einen Angriffskrieg Russlands.

Selenska bittet um Unterstützung

Die Frau des ukrainischen Staatspräsidenten Wolodymyr Selenskyj hat unterdessen vor nachlassender Unterstützung für ihr Land gewarnt. „Wir brauchen die Hilfe wirklich“, sagte Olena Selenska nach Angaben der britischen BBC in einem Interview, das morgen ausgestrahlt werden sollte. Der Rundfunksender veröffentlichte im Voraus schriftliche Zitate.

„Um es in einfachen Worten zu sagen: Wir dürfen nicht müde werden in dieser Situation, denn wenn wir das tun, sterben wir. Und wenn die Welt müde wird, werden sie uns einfach sterben lassen“, sagte Selenska demnach. Es schmerze sie sehr, Anzeichen dafür zu sehen, dass die leidenschaftliche Hilfsbereitschaft nachlassen könnte. Der BBC zufolge sprach sie von einer tödlichen Gefahr.

Die ungarische Minderheit in der Ukraine erhält mehr Freiheiten bei der Nutzung ihrer Muttersprache, haben heute ungarische Medien kommentiert. Zuvor hatte das Kiewer Parlament gestern Nacht die Modifizierung des umstrittenen Gesetzes über die Rechte nationaler Minderheiten verabschiedet, und das noch vor dem EU-Gipfel am 14. und 15. Dezember.

Mit diesem Schritt verlor der ungarische rechtsnationale Ministerpräsident Viktor Orban hinsichtlich seiner Ablehnung der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine seine Trumpfkarte, schrieb das Onlineportal Blikk.hu. Orban hatte sein Nein wiederholt mit der notwendigen Änderung des Gesetzes begründet.

Hoffnung auf Verhandlungen zu EU-Beitritt

Mittels der aktuellen Modifizierung des Gesetzes können alle EU-Sprachen, und damit kein Russisch, an staatlichen Schulen und Universitäten, Klassen nationaler Minderheiten, in den Medien genutzt werden. Die ukrainische Sprache und Literatur gelten als Pflichtfächer an den Schulen.

Die Kiewer Führung würde nun darauf hoffen, dass kommende Woche auf dem Gipfel die Verhandlungen über den ukrainischen EU-Beitritt begonnen werden können, schrieb das Onlineportal Nepszava.hu und hinterfragte, ob Orban nun an seinem Nein festhalten werde.

Auch Antikorruptionsgesetz angepasst

Zudem wurden außer der Modifizierung des Gesetzes über die nationalen Minderheiten auch drei Modifizierungen des ukrainischen Antikorruptionsgesetzes verabschiedet.

Damit würde Ungarn auch seines zweiten Arguments beraubt, das die Regierung Orban bisher ebenfalls als Grund für ihr Nein zu den EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine angeführt hatte, so das Portal. Orban hatte die Ukraine jüngst als eines der korruptesten Länder der Welt bezeichnet.

Inland

Anlässlich des Welt-Antikorruptionstages am heutigen 9. Dezember wirft NEOS der Regierung zu geringen Reformeifer bei der Korruptionsprävention vor. Die notwendigen Reformen, um die im „Ibiza“- und ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss identifizierten Facetten von Machtmissbrauch zu beenden, seien immer noch nicht umgesetzt, kritisierte NEOS-Abgeordnete Stephanie Krisper unter Berufung auf die Beantwortungen der Ministerien auf eine parlamentarische Serienanfrage.

In zehn der 14 Ministerien gebe es interimistische Besetzungen von Leitungsfunktionen, in mehreren Ministerien sei Personal in Doppelfunktion sowohl im Kabinett als auch in der Verwaltung tätig. Kritik üben sie auch daran, dass es keine Höchstgrenzen für Regierungsinserate gibt. Die meisten Ministerien verweisen in der Anfragebeantwortung auf die dafür zugewiesenen Budgetmittel.

Auch in Bezug auf die Umsetzung der Empfehlungen der Staatengruppe des Europarats gegen Korruption (GRECO) sei von 19 Empfehlungen bisher nur eine vollinhaltlich umgesetzt worden. Allerdings hat Österreich noch bis 30. Juni 2024 Zeit, GRECO über die im März veröffentlichten Empfehlungen zu berichten.

Kritik von FPÖ

Christian Hafenecker (FPÖ) erklärte anlässlich des Welt-Antikorruptionstags, die ÖVP solle „diesen Tag zur inneren Einkehr nutzen“. Er kritisierte in diesem Zusammenhang den geplanten COFAG-Untersuchungsausschuss, die Causa Benko sowie „die schweren Vorwürfe“ gegen Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP).

Nachdem das Innenministerium den Ländern zuletzt per Rechtsauskunft grünes Licht für eine Ausdehnung des Einsatzes von Asylwerbern zu gemeinnütziger Arbeit gegeben hat, gehen die Länder in die Umsetzung. Oberösterreich will das ab 2024 schrittweise tun.

Mehr dazu in ooe.ORF.at

Coronavirus

Just während das CoV-Abwassermonitoring Rekordwerte in Österreich verzeichnet, ist das CoV-Medikament Paxlovid in manchen Regionen nicht erhältlich. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) kündigte heute auf X (Twitter) an, dass das antivirale Arzneimittel „spätestens ab Montag“ wieder flächendeckend in den österreichischen Apotheken verfügbar sein werde.

Dafür sollen die Apotheken „ab heute die bestehenden Vorräte so verteilen, dass regionale Ungleichheiten ausgeglichen werden“, schrieb der Minister. Das habe er „in intensiven Gesprächen mit der Apothekerkammer erreicht“. Bereits am Donnerstag hatte es geheißen, dass es genügend Vorräte gebe und an einer Neuverteilung in den Apotheken gearbeitet werde. Zugleich hatte die Ärztekammer von einem Versagen des Gesundheitsministers gesprochen.

Vorräte aus Spitälern für Apotheken

Nun sollen außerdem überzählige Vorräte aus Spitälern für die Apotheken verfügbar gemacht werden. Laut dem Gesundheitsminister haben somit Risikopatientinnen und Risikopatienten „überall rasch Zugang zu diesem Medikament, das wirksam vor einer schweren Corona-Erkrankung schützt“.

In den nächsten ein bis zwei Wochen soll außerdem eine neue Lieferung in Österreich eintreffen. „Damit können wir die Verfügbarkeit von Paxlovid ab sofort durchgängig sicherstellen“, lautet das Versprechen des zuständigen Ministers.

Paxlovid ist ein wirksames Medikament zur Verhinderung schwerer CoV-Krankheitsverläufe. Die Tabletten können u. a. von niedergelassenen Ärzten verschrieben werden. Mit der Einnahme sollte rasch nach Symptombeginn gestartet werden.

Sport

Lena Kreundl hat sich bei der Kurzbahn-EM in Otopeni die Bronzemedaille über 200 m Lagen geholt. Die 26-Jährige schlug heute in 2:06,89 Minuten an und blieb damit klar unter dem österreichischen Rekord von Lisa Zeiser (2:07,30). Gold ging an die Britin Abbie Wood (2:05,58) vor der Französin Charlotte Bonnet.

Lesen Sie mehr …

Marco Schwarz ist im ersten Riesentorlauf der Saison in Val d’Isere auf das Podest gefahren. Der 28-jährige Kärntner musste sich heute bei schlechter Sicht und leichtem Schneefall nur dem Schweizer Marco Odermatt um 0,98 Sekunden geschlagen geben. Dritter wurde überraschend Joan Verdu aus Andorra (+1,32). Die anderen ÖSV-Läufer verpassten die Top Ten.

Lesen Sie mehr …

Bayern München hat am Samstag einen herben Dämpfer im Titelrennen der deutschen Bundesliga hinnehmen müssen. Der Rekordmeister und Titelverteidiger verlor auswärts bei Eintracht Frankfurt mit 1:5 (1:3). Damit kann Tabellenführer Bayer Leverkusen am Sonntag im Schlager bei VfB Stuttgart davonziehen. Michael Gregoritsch traf unterdessen erneut für Freiburg.

Lesen Sie mehr …

Mikaela Shiffrin hat heute in St. Moritz einen seltenen Abfahrtssieg gefeiert. Der US-Superstar ließ Favoritin Sofia Goggia (+0,15) und deren italienische Landsfrau Federica Brignone (+0,17) hinter sich. Österreichs Damen schrammten mit den Plätzen vier und fünf von Cornelia Hütter und Mirjam Puchner am Stockerl vorbei. Stephanie Venier wurde Siebente. Mit Elisabeth Reisinger verletzte sich nach Nina Ortlieb aber die nächste Österreicherin schwer.

Lesen Sie mehr …

Umwelt & Klima

Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben in Italien mit einer spektakulären Aktion erneut auf sich aufmerksam gemacht: Mitglieder der Protestgruppe „Extinction Rebellion“ haben in Venedig den berühmten Canal Grande grün gefärbt. Einige Aktivisten seilten sich am Nachmittag von der Rialtobrücke über dem zentralen Kanal der norditalienischen Lagunenstadt ab und schütteten Farbstoff in das Wasser, wie die Gruppe in sozialen Netzwerken mitteilte. Das Wasser in dem Kanal schimmerte daraufhin grün.

Grün gefärbter Kanal in Venedig
Reuters/Manuel Silvestri

Besucher der besonders bei Touristen beliebten Stadt bemerkten, dass das Wasser im Canal Grande plötzlich grün leuchtete. Über ihnen hingen drei Aktivisten von „Extinction Rebellion“ und breiteten ein großes Plakat mit dem Schriftzug „COP28: Während die Regierung redet, hängen wir am seidenen Faden“ aus, wie auf Bildern zu sehen war. Schaulustige versammelten sich während der Aktion auf der Rialtobrücke – vereinzelt waren auch vorbeirudernde Gondolieri zu sehen, die mit ihren Handys Fotos machten.

Ungiftige Substanz

Die Aktivisten kippten nach eigenen Angaben Fluoreszin in das Wasser, eine ungiftige Substanz, die etwa bei Tests in Abwasserkanalnetzen verwendet wird. Mit der Aktion wollten sie gegen die „lächerlichen Fortschritte“ der Weltklimakonferenz (COP28) in Dubai protestieren.

Die Protestgruppe ging auch in anderen italienischen Städten vor. In Mailand färbte sie etwa den Naviglio Grande – den ältesten und berühmtesten der in der Metropole bekannten Navigli-Kanäle – grün. Aber auch in Rom, Turin und Bologna kam es zu Aktionen der Gruppe.

Chronik

Hohe Wohn- und Energiekosten, steigende Lebensmittelpreise: Besonders Menschen mit wenig Einkommen macht das zu schaffen. In den letzten Jahren stieg die Zahl derer, die auf Tafeln oder Sozialmärkte angewiesen sind, allein in Oberösterreich bei vielen Hilfsorganisationen um ein Drittel. Doch die Spendenbereitschaft ließ aufgrund der Teuerungen nach.

Mehr dazu in ooe.ORF.at

Mehr als 100 Feuerwehrkräfte sind gestern Abend bei einem Brand in einer Müllentsorgungsfirma in der Oststeiermark im Einsatz gestanden. In einer Lagerhalle brannte laut Polizei eine größere Menge Kunststoff, der Schaden ist beträchtlich.

Mehr dazu in steiermark.ORF.at

Morgen wird weltweit Kindern, die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind, gedacht. Auch in der Steiermark finden aus diesem Anlass an mehreren Orten Gedenkfeiern für Sternenkinder statt. Organisiert werden diese vom Hospizverein Steiermark.

Mehr dazu in steiermark.ORF.at

Ob auf Skipisten, Langlaufloipen oder Skirouten: Die meisten Wintersportlerinnen und Wintersportler haben ein Handy dabei. Der Lawinenwarndienst des Landes Vorarlberg möchte sich das jetzt zunutze machen: Alle Sportlerinnen und Sportler, die mit dem Handy unterwegs sind, können per App zu Beobachtern werden. Derzeit läuft ein erster Versuch dazu.

Mehr dazu in vorarlberg.ORF.at

Nach der gestrigen EuroMillionen-Ziehung gibt es mit 240 Millionen Euro den bisher höchsten Gewinn – abgegeben wurde der Tipp in Österreich. Wie die Österreichischen Lotterien in der Nacht auf heute mitteilten, hatte der bzw. die Glückliche insgesamt 20 Tipps ins Rennen geschickt – im Letzten der abgegebenen Tipps fanden sich die „5 plus 2 Richtigen“.

Mehr dazu in oesterreich.ORF.at

Bei einer großangelegten Razzia gegen Pädophile in Frankreich sind nach Polizeiangaben 80 Verdächtige festgenommen worden. Unter ihnen seien Vertreter aller sozialen Schichten, darunter auch ein Kommunalpolitiker, zwei Lehrer, ein Erzieher in einem Heim für behinderte Kinder, Sporttrainer sowie ein Ingenieur, sagte der Leiter der neuen Jugendabteilung bei der Kriminalpolizei (OFMIN), Quentin Bevan, der Nachrichtenagentur AFP.

Nach Angaben Bevans, der die Razzien in dieser Woche koordinierte, konzentrierte sich die Polizei bei ihrer Suche auf Männer, die regelmäßig mit Kindern in Kontakt kamen. Bei Hausdurchsuchungen beschlagnahmten die Ermittler demnach mehr als 100.000 auf Computern, Festplatten oder anderen digitalen Medien abgespeicherte pädokriminelle Videos und Fotos. Einige von ihnen seien „extrem gewaltsam“ gewesen, sagte Bevan.

Mehrere unter Verdacht der Vergewaltigung

Rund ein Dutzend der Festgenommenen, darunter der Erzieher, stehe im Verdacht, Minderjährige sexuell belästigt oder vergewaltigt zu haben. Der Erzieher sei bereits vor Jahrzehnten wegen Vergewaltigung verurteilt worden, habe jedoch seine Identität ändern dürfen – und deshalb erneut mit Kindern arbeiten können, berichtete Bevan.

Wirtschaft

Im Salzburger Baugewerbe führt der enorme Rückgang beim Bau von Einfamilienhäusern nun zu einem starken Abwärtstrend. Das beklagt die Wirtschaftskammer. Während der Tiefbau nach wie vor sehr gut laufe, sei die Entwicklung im Sektor Hochbau „besorgniserregend“. Gründe sind hohe Baukosten und hohe Kreditzinsen.

Mehr dazu in salzburg.ORF.at

Vor der Einfahrt in den Panamakanal stauen sich seit Monaten die Frachtschiffe. Grund ist der extrem niedrige Wasserstand in der wichtigen Wasserstraße in Mittelamerika. Wartezeiten seien nicht mehr kalkulierbar, heißt es. Reedereien weichen mittlerweile auf viel längere und damit teurere Alternativrouten aus. Wird der Panamakanal noch stärker zum Flaschenhals für die Schifffahrt, dürfte das die Weltwirtschaft deutlich spüren.

Lesen Sie mehr …

Die erste Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke in den USA soll von 2028 an die Millionenstadt Los Angeles (Kalifornien) und die Glücksspielmetropole Las Vegas (Nevada) verbinden. „Wir bauen die erste Strecke für Hochgeschwindigkeitszüge in der Geschichte unseres Landes. Und es beginnt hier“, sagte US-Präsident Joe Biden gestern bei einem Besuch in Las Vegas. Die USA sollten den „schnellsten, sichersten und grünsten Schienenverkehr der Welt“ bekommen.

Die Schnellzüge der Brightline West sollen die 350 Kilometer zwischen Las Vegas und dem Großraum Los Angeles in zwei Stunden und zehn Minuten zurücklegen – und damit rund doppelt so schnell wie Autos. Betrieben werden soll die Linie von dem privaten Bahnunternehmen Brightline, das bereits in Florida an der US-Ostküste eine neue Bahnverbindung zwischen Miami und Orlando anbietet.

Bidens Regierung will für das Projekt Brightline West bis zu drei Milliarden Dollar (2,8 Mrd. Euro) zuschießen. Fertiggestellt werden soll die Strecke 2028 und damit rechtzeitig zu den Olympischen Sommerspielen in Los Angeles im selben Jahre. Erwartet werden elf Millionen Passagiere im Jahr. Biden sagte, durch die Schnellzüge würden drei Millionen Fahrzeuge von der häufig von Staus geplagten Autobahn zwischen Los Angeles und Las Vegas genommen.

Auch zwischen Los Angeles und San Francisco ist eine Schnellzugstrecke geplant. Das Projekt hat sich allerdings immer wieder verzögert und eine Kostenexplosion erlebt – und soll jetzt ebenfalls mit drei Milliarden Dollar an Bundesgeldern vorangebracht werden. Insgesamt stellte Biden gestern Mittel in Höhe von 8,2 Milliarden Dollar für zehn wichtige Bahnprojekte im Land vor.

Science

Auf dem Dachboden des Schärdinger Heimathauses ist zwischen einem Stapel alter Unterlagen ein Buch mit Ledereinband und schwer lesbarem Titel in Kurrentschrift gefunden worden. Wie sich nun herausstellte, ist das ein historischer Fund für das Innviertel.

Mehr dazu in ooe.ORF.at

Kultur

Europas Filmwelt kommt heute in Berlin zusammen. Zum 36. Mal wird in einer feierlichen Gala der Europäische Filmpreis verliehen. Dabei kann sich mit Thomas Schubert auch ein Österreicher Chancen ausrechnen. Schließlich ist der 30-jährige Wiener für seine Leistung in Christian Petzolds „Roter Himmel“ als bester Darsteller nominiert. Seine Trophäe fix hat indes bereits Markus Binder, dessen Musik zum Arthouse-Drama „Club Zero“ als bester Soundtrack gewürdigt wird.

In der Königskategorie „Bester europäischer Film“ matchen sich indes „Anatomie eines Falls“ von Justine Triet, „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer, „Fallende Blätter“ von Aki Kaurismäki, „Grüne Grenze“ von Agnieszka Holland und „Me Captain“ von Matteo Garrone.

Diese fünf Filmschaffenden sind auch die Konkurrenten in der Sparte „Bester europäischer Regisseur“. Und nicht zuletzt wird in der Arena Berlin die britische Schauspieldiva Vanessa Redgrave mit dem European Lifetime Achievement Award ausgezeichnet, während der ungarische Filmregisseur Bela Tarr den Ehrenpreis des Präsidenten und des Vorstands der Europäischen Filmakademie mit ihren rund 4.600 Mitgliedern erhält.

Das wieder eröffnete Wien Museum will nicht nur die Geschichte der Stadt ausstellen, sondern auch ihre Gegenwart. Heute lebende Wienerinnen und Wiener kommentieren deshalb historische Themen und aktuelle Entwicklungen. Sie sind auch die sehr diversen Hauptfiguren eines neuen Buchs, das parallel zur Ausstellungseröffnung erschienen ist.

Mehr dazu in science.ORF.at

75 Jahre alt wäre Manfred Deix im Februar geworden. Die Galerie OstLicht in Wien-Favoriten zeigt in Erinnerung an den populären Künstler derzeit die Schau „Deix lebt weiter!“. Zu sehen sind auch noch nie ausgestellte Bilder des politischen Karikaturisten, Grafikers und Autors.

Mehr dazu in wien.ORF.at

Panorama

Ein wenig Lichterglanz zum 100. Geburtstag: Erstmals seit Jahrzehnten ist der weltberühmte „Hollywood“-Schriftzug in den Hügeln über der Filmmetropole Los Angeles gestern teilweise beleuchtet worden. Die Beleuchtung sei rein symbolisch, sagte der Vorsitzende des Hollywood Sign Trusts, Jeff Zarrinnam – tatsächlich durchbrachen nur die Leuchten am zweiten „L“ die Dunkelheit. Es könnte in Zukunft jedoch womöglich wieder erstrahlen, sagte er.

Glühbirnen auf Hollywood-Schild montiert
APA/AFP/David Swanson

Zum ersten Mal war der legendäre Schriftzug am 8. Dezember 1923 beleuchtet worden. Ursprünglich wurde er als Werbetafel für Immobilien in „Hollywoodland“ aufgestellt und regelmäßig durch Hunderte Glühbirnen erleuchtet, bevor er 1949 seine letzten vier Buchstaben verlor und zum Wahrzeichen der US-Filmindustrie wurde.

Drei Jahrzehnte voll gleißender Sonne und gelegentlicher Stürme setzten dem Schriftzug zu – das erste „O“ wurde zu einem kleinen „u“, das letzte „O“ fiel komplett um: Bis die Rocklegende Alice Cooper eine Kampagne anstieß, um den alten Glanz des Wahrzeichens wiederherzustellen. Er spendete 28.000 Dollar (etwa 26.000 Euro), acht weitere Unterstützer wie der „Playboy“-Gründer Hugh Hefner und der Schauspieler Gene Autry sponserten jeweils einen Buchstaben.

Die neuen Buchstaben sind etwas kompakter, nur etwa 13,4 Meter hoch, dafür aus Stahl. Zu seinem Geburtstag ließ der Hollywood Sign Trust den berühmten neun Buchstaben nach eigenen Angaben mit fast 1.500 Liter Farbe und Grundierung einen neuen Anstrich verpassen. Anders als die meisten weltbekannten Wahrzeichen wird der Hollywood-Schriftzug nachts nicht beleuchtet – zum Teil, weil Anwohner sich dagegen wehren. Zarrinnam schwebt allerdings ein Plan vor, die Buchstaben zu besonderen Anlässen anstrahlen zu lassen.