Ausverkauft war das Bregenzer Festspielhaus am Montagabend, denn es war schon im Vorfeld klar: Diese knapp 90 Minuten Musik von Giusepe Verdi, nämlich seine „Messa da Requiem“, werden etwas ganz Besonders. Der frühere Chefdirigent der Wiener Symphoniker, Fabio Luisi, leitete den von ihm so sehr geschätzten Klangkörpger nach einer fünfjährigen Unterbrechung zum ersten Mal wieder.
Und es zeigte sich sofort, dass die Freude darüber auf beiden Seiten groß war. Die Musikerinnen und Musiker boten mit dem italienischen Dirigenten einen außerordentliche Werkdeutung. Ein besonderer Abend war es auch für den Prager Philharmonischen Chor. In seiner zehnten Saison bei den Bregenzer Festspielen überzeugten die Sängerinnen und Sänger mit schönem Klang und präziser Artikulation.
Lang anhaltender Beifall
Nach eineinhalb Stunden reagierte das beeindruckte und berührte Publikum mit lang anhaltendem Beifall für alle Mitwirkenden. Das Requiem verbindet große Dramatik und überbordende Emotion und wird scherzhaft oft als Verdis schönste Oper bezeichnet, und so war es nur passend, dass die Soloparts von Interpreten der See- und Hausopernproduktionen gesungen wurden.
Gedenken an Eva Kleinitz (1972-2019)
Die Bregenzer Festspiele widmeten das Konzert ihrer ehemaligen stellvertretenden Intendantin Eva Kleinitz (1972-2019), die im Mai als Generaldirektorin der Nationaloper in Straßburg gestorben ist. Für den von Lukas Vasilek einstudierten Prager Philharmonischen Chor war es auch eine Hommage für zehn Jahre Engagement im Bregenzer Festspielsommer.
Im zweiten und dritten Festspielkonzert (4. und 5. August) steht (Noch-)Chefdirigent Philippe Jordan am Pult der Wiener Symphoniker. Aufgeführt werden alle vier Symphonien von Johannes Brahms.