„Eugen Onegin“ ist ein Musiktheaterwerk, das große Herausforderungen an die jungen Sängerinnen und Sänger stellt – noch dazu in der Originalsprache, also auf Russisch. Dennoch konnte das international besetzte Ensemble am Montagabend durchwegs mit hoher sängerischer Qualität aufwarten.
Aktuelle Bezüge sichtbar machen
Die Inszenierung von Jan Eßinger ist zurückhaltend, weist auf keine exakte zeitliche Periode hin und lässt somit der Musik und dem schauspielerischen Können der Interpreten viel Raum. Wichtig sei es ihm, die aktuellen Bezüge des Werks sichtbar zu machen.
Das will auch der russische Dirigent der Produktion Valentin Uryupin. Gemeinsam mit dem Symphonieorchester Vorarlberg begibt er sich auf die Suche nach neuen unentdeckten Elementen in der Partitur: „Was ich besonders spannend finde, ist, dass wir neue Farben, neue Nuancen in diesem Werk gefunden haben – und zwar jeden Tag, eben umso tiefer wir in diese Oper eintauchen. Das ist auf ganz natürliche Art und Weise passiert.“
„Liebe ist sehr zerbrechlich“
„Eugen Onegin“ ist eine Oper, die komplexe Gefühlswelten ergründet. Verliebtheit, unerwiderte Liebe, Eifersucht, Eitelkeit und verletzter Stolz führen schlussendlich zu einem tragischen Ende. „Wenn wir die Oper in wenigen Worten zusammenfassen sollten, dann glaube ich, sagt sie Folgendes aus: Liebe ist sehr zerbrechlich, und es gibt so viele Möglichkeiten, sie zu verlieren“, sagt Dirigent Uryupin.
„Eugen Onegin“ bei den Bregenzer Festspielen
Im Opernstudio bieten die Bregenzer Festspiele jedes Jahr talentierten Sängerinnen und Sängern die Möglichkeit, sich in professioneller Umgebung in einer Oper zu präsentieren. Heuer steht Pjotr Iljitsch Tschaikowskis „Eugen Onegin“ auf dem Programm.
Die Oper wird noch am Dienstag, Donnerstag und Samstag im Theater am Kornmarkt gegeben. Am Sonntag enden die Bregenzer Festspiele mit der traditionellen Orchestermatinee des Symphonieorchesters Vorarlberg.