Orchester
Lisa Mathis
Bregenzer Festspiele

Abseits der Großproduktionen

Nach einer einjährigen CoV-Pause starten die Bregenzer Festspiele ab Mittwoch in ihre 75. Auflage. Von 21. Juli bis 22. August stehen 80 Veranstaltungen auf dem Programm. Neben dem Gassenhauer „Rigoletto“ und der Hausoper „Nero“ gibt es noch weitere Höhepunkte.

Abseits der beiden Hauptproduktionen weiß das Festspiel-Programm mit etlichen Höhepunkten aufzuwarten. So wird etwa die 75-jährige Zusammenarbeit mit den Wiener Symphonikern in den Orchesterkonzerten – unter anderem Wagners „Rheingold“ und Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ – klanggewaltig zum Ausdruck kommen. Beide Festkonzerte werden vom neuen Chefdirigenten Andres Orozco-Estrada geleitet.

Uraufführung „Wind“ und Filmoper „Upload“

Neues zu hören gibt es auf der Werkstattbühne, nämlich die Uraufführung der Opernatelier-Produktion „Wind“ des Vorarlberger Komponisten Alexander Moosbrugger. Als Österreichische Erstaufführung zu sehen ist die in internationaler Koproduktion entstandene interdisziplinäre Filmoper „Upload“ von Michel van der Aa. Das Opernstudio, in dem junge Sänger gefördert werden, wird im Vorarlberger Landestheater am Kornmarkt Rossinis „Die Italienerin in Algier“ geben.

Erstmalige Kooperation mit dem Theater Kosmos

In der Sparte Schauspiel wird am Kornmarkt in Koproduktion mit dem Deutschen Theater Berlin Kleists „Michael Kohlhaas“ in der Inszenierung von Andreas Kriegenburg aufgeführt. Erstmals kooperieren die Festspiele auch mit dem Bregenzer Theater Kosmos. Gezeigt wird die Uraufführung von Bernhard Studlars „Lohn der Nacht“, das Siegerstück des Wettbewerbs der Österreichischen Theaterallianz.

Festspiel-Verantwortlichen fühlen sich gerüstet

Die Festspiel-Verantwortlichen – Präsident Hans-Peter Metzler, Intendantin Elisabeth Sobotka und der kaufmännische Direktor Michael Diem – fühlen sich für den „Re-Start“ des Festivals unter „3G-Bedingungen“ bestens gerüstet.

Nach einer nasskalten Woche mit viel Niederschlag kündigte sich für den Beginn der Festspiele kaiserliches Sommerwetter an. Die „Rigoletto“-Premiere am Donnerstag werden damit knapp 7.000 Besucher auf der Seebühne genießen können. Mit Julia Jones am Pult der Wiener Symphoniker – seit 1946 das Hausorchester der Festspiele – dirigiert erstmals eine Frau das Spiel auf dem See. Vor zwei Jahren mit großer Begeisterung aufgenommen, soll „Rigoletto“ auch heuer – in veredelter Form – das Publikum entzücken.

Rigoletto Fotoprobe
Bregenzer Festspiele/Karl Forster
„Rigoletto“ geht in die nächste Runde

„Nero“ wird mit Spannung erwartet

Mit großer Spannung und Vorfreude erwartet wird ebenso die Aufführung von Arrigo Boitos „Nero“ am Mittwoch. Der Eröffnungstag gehört künstlerisch wie immer in einem Reprisen-Jahr am See der Hausopern-Premiere. „Nero“, an dem der als Verdi-Librettist bekannte Boito 56 Jahre lang arbeitete, wurde posthum 1924 in Mailand uraufgeführt und wird heute selten gespielt. Von „Nero“ spricht Intendantin Sobotka als einem „nie vollendeten Werk“, das sie schon lange begleite. Boito habe damit eine neue Art Gesamtkunstwerk geschaffen.

Nero Fotoprobe
Bregenzer Festspiele/Karl Forster
„Nero“ kommt auf die Festspielbühne