Bregenz  am 15.7.2022  Bregenzer Festspiele Madame Butterfly Fotoprobe Seebuehne
Mathis Fotografie
Bregenzer Festspiele

Festspiele setzen auf Emotion statt Spektakel

International geht es heuer bei den Bregenzer Festspielen zu, die auf der Seebühne ab 20. Juli mit Puccinis „Madame Butterfly“ und tags darauf im Festspielhaus mit Umberto Giordanos „Sibirien“ in die Saison 2022 starten. Auf der Seebühne setzt man heuer auf ein ganz anderes Konzept: Statt großem Spektakel wird auf Emotion gesetzt.

Gerade bei der „Butterfly“ werde es unter Regie von Andreas Homoki heuer vor allem um eines gehen: Emotion, wie Intendantin Elisabeth Sobotka bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der Festspiele unterstrich.

„Wir brauchen kein Stück für große Massen, wo viel passiert. Was der See kann, ist, Emotionen zu vergrößern“, begründete Sobotka ihre Entscheidung, erstmals den Puccini-Klassiker auf den Spielplan zu heben, der nun in der ersten Saison 26-mal am See zu sehen sein wird.

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Bregenz  am 15.7.2022  Bregenzer Festspiele Madame Butterfly Fotoprobe Seebuehne
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Bregenz  am 15.7.2022  Bregenzer Festspiele Madame Butterfly Fotoprobe Seebuehne
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Dabei setzt man auf ein 1.340 Quadratmeter großes Blatt Papier als dominantes Bühnenelement. „Die Einsamkeit der Butterfly wird damit ganz stark, bewegend und magisch herausgehoben“, zeigte sich Sobotka angetan von der Spielfläche für die „Breitleinwandmusik“ der Butterfly, bei der man sich in Bregenz für den ungewohnten deutschen Titel „Madame Butterfly“ (anstelle des originalen „Madama Butterfly“) entschieden hat. Es gehe also um eine gänzlich andere Konzeption als die des Erfolgshits „Rigoletto“, der zuletzt als technisches Spektakel auf der Seebühne für ausverkaufte Ränge sorgte: „Das wird manche Leute irritieren, manche begeistern.“

Festspiele bringen „Sibirien“ ins Haus

Ein weiteres tragisches Frauenschicksal neben der „Butterfly“ zeigt Umberto Giordanos spätveristisches Stück „Sibirien“, die heurige Hausproduktion, die mit Regisseur Vasily Barkhatov und Dirigent Valentin Uryupin ein russisches Leadingteam hat – eine Entscheidung, zu der man bewusst stehe, unterstrich Sobotka. Jene Russen, die im Westen Kunst machen wollten, seien in der überwiegenden Mehrheit Unterstützer der Demokratie und gegen den Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine: „Wir müssen sehr genau schauen, dass wir hier die Kommunikation nicht unterbrechen.“ Dass sich Barkhatov für eine sehr zeitgenössische Umsetzung entschieden hat, bei der Geschichte aus Sicht eines Kindes erzählt wird, das im Gulag nach den Spuren seiner Eltern sucht, erhalte angesichts der Weltlage jedenfalls eine ganz neue Bedeutung.

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Hausoper Sibirien
APA/DIETMAR STIPLOVSEK
ABD0096_20220716 – BREGENZ – …STERREICH: Der Chor wŠhrend der Fotoprobe von Umberto Giordano’s „Sibirien“ am Samstag, 16. Juli 2022, im Festspielhaus Bregenz. – FOTO: APA/DIETMAR STIPLOVSEK
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Hausoper Sibirien
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ABD0093_20220716 – BREGENZ – …STERREICH: (v.L.n.R.) – Die alte Frau Clarry Bartha, Stephana Ambur Braid und Vassili Alexander Mikhailov wŠhrend der Fotoprobe von Umberto Giordano’s „Sibirien“ am Samstag, 16. Juli 2022, im Festspielhaus Bregenz. – FOTO: APA/DIETMAR STIPLOVSEK
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ABD0110_20220716 – BREGENZ – …STERREICH: Vassili Alexander Mikhailov (L.) und der Hauptmann – Stanislav Vorobyov wŠhrend der Fotoprobe von Umberto Giordano’s „Sibirien“ am Samstag, 16. Juli 2022, im Festspielhaus Bregenz. – FOTO: APA/DIETMAR STIPLOVSEK
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Hausoper Sibirien
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BREGENZER FESTSPIELE: FOTOPROBE „SIBIRIEN“
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Hausoper Sibirien
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Sobotka wechselt an Berliner Staatsoper

Ein hoffentlich weniger tragisches Frauenschicksal erwartet Elisabeth Sobotka dann ab 2024, wechselt die Bregenz-Intendantin nach der Seesaison doch an die Berliner Staatsoper. Das begrenzt den zeitlichen Gestaltungsspielraum der Festspielchefin etwas, wie sie am Donnerstag unterstrich: „Neue Erfindungen sind nicht mehr möglich.“ Zugleich habe man aber in den vergangenen Jahren die Festspiele deutlich verbreitet und werde auf diesem Weg voranschreiten, wozu etwa das Opernatelier gehört, bei dem 2024 unter Regie von David Pountney in Kooperation mit dem Kunsthaus Bregenz ein neues Werk Premiere feiern soll.

ABD0054_20220602 – WIEN – …STERREICH: Die Intendantin der Bregenzer Festspiele Elisabeth Sobotka am Donnerstag, 2. Juni 2022, anl. der PK der Bregenzer Festspiele „Festspielprogramm 2022“ in Wien. – FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER
APA/HELMUT FOHRINGER
Festspielintendantin Elisabeth Sobotka

Während die Intendantin also 2024 die Festspiele verlässt, setzt man am Pult auf Kontinuität. Der italienische Maestro Enrique Mazzola ist nun als Residenzdirigent verpflichtet und wird nicht nur heuer die „Butterfly“ und kommendes Jahr die Hausoper leiten, sondern 2024 auch das neue Spiel am See, Carl Maria von Webers „Der Freischütz“, der von Philipp Stölzl gestaltet wird. „Ich weiß, dass das eine echte Herausforderung ist – aber genau die hat mich gereizt“, freute sich Mazzola auf seine neue Aufgabe.

Alles in allem strahlt man in Bregenz heuer also Optimismus aus – und das gilt auch für den kaufmännischen Geschäftsführer Michael Diem, der ein Jahresbudget von rund 27 Mio. Euro zu verantworten hat: Allein für das Spiel auf dem See wurden 189.000 Tickets aufgelegt. 95 Prozent sind bereits weg, für August gibt es noch Restkarten. Die Hausoper ist zu 75 Prozent ausverkauft. Auch Festspiel-Präsident Hans-Peter Metzler erwartet sich eine grandiose Saison bei bestem Wetter.