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Menschen mit Behinderungen: Park-Problem

Viele Menschen in Österreich ärgern sich über ein Gesetz. Diese Menschen pflegen Angehörige mit Behinderungen. Sie müssen die Angehörigen pflegen, zu Ärzten fahren oder mit ihnen etwas besorgen. Sie haben deshalb einen Behinderten-Parkplatz, der nur für ihre Autos da ist. Es gibt aber ein Problem mit dem Behinderten-Parkplatz.

Parkplatzschild für eine Behindertenparkplatz
ORF.at/Günther Rosenberger

Es ist möglich, dass auf einem Behinderten-Parkplatz verschiedene Autos stehen. Das muss man bei einer Behörde beantragen. Unter einer Behörde versteht man eine Einrichtung, die bestimmte öffentliche Aufgaben erledigt. Eine Behörde ist zum Beispiel die Magistrats-Abteilung 46. Auf dem Behinderten-Parkplatz steht dann ein Schild. Auf dem Schild stehen die Kennzeichen von den Menschen, die den Parkplatz benützen dürfen. Das heißt, dass nur diese Autos dort parken dürfen. Doch man braucht laut Gesetz noch etwas anderes, um den Parkplatz benutzen zu dürfen. Es ist nämlich notwendig, dass der Park-Ausweis von dem Menschen mit Behinderungen im Auto liegt. Das ist ein Problem für Menschen, die ihre Angehörigen pflegen. Denn es gibt nur einen Park-Ausweis. Es gibt aber oft mehrere Menschen, die den Parkplatz benutzen müssen. Sie teilen sich die Pflege der Angehörigen auf. Der Parkausweis fehlt dann oft. Ohne den Park-Ausweis bekommt man aber einen Straf-Zettel.

Frau Geiger kämpft mit dem Park-Problem

Frau Geiger hat das Problem mit dem Behinderten-Parkplatz ihrer Mutter. Die Mutter von Frau Geiger hat eine Behinderung. Darum pflegt Frau Geiger ihre Mutter. Sie pflegt ihre Mutter aber nicht allein. Ihr Bruder und ihr Freund helfen ihr bei der Pflege. Darum liegt der Park-Ausweis immer bei der Mutter von Frau Geiger.

Frau Geiger
ORF

Wenn Frau Geiger nun zu ihr fährt, muss sie zuerst auf einem allgemeinen Parkplatz parken. Dann muss sie zu der Wohnung ihrer Mutter gehen, um den Park-Ausweis zu holen. Dann geht sie wieder zurück zu ihrem Auto und fährt dann zu dem Behinderten-Parkplatz. Das braucht sehr viel Zeit. Wenn Frau Geiger aber gleich auf den Behinderten-Parkplatz fährt, kann sie einen Strafzettel bekommen. Das ist ihr schon passiert.

Familie Kattavenos ist unglücklich

So ist es auch bei der Familie Kattavenos. Ihr Sohn hat eine Behinderung. Er kann nur kurze Wege gehen. Darum hat die Familie einen Behinderten-Parkplatz und einen Park-Ausweis.

Familie Kattavenos
ORF

Wenn der Vater seinen Sohn morgens ins Tageszentrum bringt, ist der Park-Ausweis in seinem Auto. Wenn die Mutter ihn abends nachhause bringt, fehlt ihr der Park-Ausweis. Ohne den Park-Ausweis darf sie aber nicht auf ihrem Behinderten-Parkplatz parken. Die allgemeinen Parkplätze sind weit von ihrer Wohnung entfernt. Weil ihr Sohn nur kurze Wege gehen kann, ist das ein großes Problem.

Gibt es eine Lösung?

Bei den zuständigen Politikern ist das Problem bekannt. Sie verstehen auch, dass die betroffenen Menschen sich ungerecht behandelt fühlen. Das Gesetzt soll aber verhindern, dass man mehrere Behinderten-Parkplätze gleichzeitig nutzt. Man braucht immer das Kennzeichen und den Park-Ausweis gemeinsam, um zu beweisen, dass man auf dem Behinderten-Parkplatz parken darf.

Der österreichische Behinderten-Anwalt, Hansjörg Hofer würde das gern ändern. Ein Anwalt ist jemand, der sich gut mit dem Recht und den Gesetzen auskennt. Ein Anwalt hilft Menschen, die Probleme mit dem Recht oder Gesetz haben. Er sagt, es würde reichen, wenn nur das Kennzeichen vom Auto mit der Verkehrstafel am Behinderten-Parkplatz übereinstimmt. Das heißt, man muss den Park-Ausweis nicht mehr im Auto haben. Laut Hofer würde es nur wenige Monate dauern, um das Gesetz zu ändern. Es wäre eine Erleichterung für alle Menschen mit einem Behinderten-Parkplatz. Auch Martin Hoffer vom ÖAMTC sagt, dass man das Problem ganz leicht lösen kann. Er würde den Menschen, die den Behinderten-Parkplatz nutzen dürfen, eine Bestätigung geben. Der ÖAMTC ist ein Verein, der Menschen unterstützt, die ein Fahrzeug besitzen. Die zuständigen Politiker reden momentan über das Thema. Es soll noch dieses Jahr einen Bericht dazu geben.