Einfache Sprache

Gottesdienste in Gebärden-Sprache

Auch gehörlose Menschen besuchen Gottesdienste oder nehmen Seelsorge in Anspruch. Beides gibt es in Gebärden-Sprache. Eine Seelsorge macht ein religiös ausgebildeter Mensch. Er unterstützt Menschen bei Lebens-Problemen. Die Gebärden-Sprache ist die Sprache von Gehörlosen. Gehörlose verwenden die Hände, die Arme, den Oberkörper und den Gesichts-Ausdruck, um sich zu verständigen. Die Gebärden-Sprache ist als eigene Sprache in Österreich anerkannt. Heute ist der Welt-Tag der Gebärden-Sprache. Er informiert über die Gebärden-Sprache und die Anliegen von gehörlosen und schwerhörigen Menschen.

Zwei Personen unterhalten sich in Gebärdensprache.
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Gottesdienst und Seelsorge in Gebärden-Sprache

Wie bei einem anderen Gottesdienst wird auch bei einem Gottesdienst in Gebärden-Sprache gebetet, gesungen und gefeiert. Das geschieht zum Beispiel bei der evangelische Gehörlosen-Seelsorge Wien Liesing. 1 Mal im Monat gibt es dort einen Gottesdienst, den der Pfarrer Wolfgang König hält. Seine Frau Martina König übersetzt dabei den Gottesdienst in die Gebärden-Sprache.

Angebote auch in anderen Städten

Die Gottesdienste in Gebärden-Sprache finden auch in anderen Städten in Österreich statt. Dazu zählen zum Beispiel Klagenfurt, Graz und Hallstatt. Man kann dort auch jederzeit Seelsorge in Gebärden-Sprache in Anspruch nehmen. Aber auch andere Religions-Gemeinschaften bieten Seelsorge in Gebärden-Sprache an.

Auswirkungen von der Corona-Krise

Durch den Mund-Nasen-Schutz konnten gehörlose Menschen nicht den Mund sehen. Das war für sie ein Problem. Denn bei der Gebärden-Sprache verwendet man auch den Mund, um sich zu verständigen. Es wurde deshalb ein durchsichtiger Mund-Nasen-Schutz hergestellt. So können sich gehörlose und schwerhörige Menschen trotz Mund-Nasen-Schutz verständigen.

Gebärden-Sprache seit 2005 in Österreich anerkannt

Die Gebärden-Sprache ist in Österreich seit dem Jahr 2005 als eigene Sprache und als Mutter-Sprache anerkannt. Deshalb ist es auch wichtig, Gehörlose nicht als taubstumm zu bezeichnen. Denn das ist eine falsche Bezeichnung für sie. Gehörlose sind nicht stumm. Sie sprechen nur nicht mit der Stimme, sondern mit Händen, Armen, Oberkörper und Gesichts-Ausdrücken. Insgesamt gibt es weltweit ungefähr 135 Gebärden-Sprachen. Dazu kommen noch viele regionale Sprach-Varianten.