Einfache Sprache

Lehre für Menschen mit Behinderungen

Eine Ausbildung zu machen ist wichtig, um einen Job zu finden. Das ermöglicht ein selbstständigeres Leben. Für Menschen mit Behinderungen ist es aber oft nicht einfach, eine Lehrstelle zu bekommen. Eine Lehre ist eine Ausbildung. In dieser Ausbildung lernt man einen bestimmten Beruf, wie zum Beispiel Tischler oder Koch. Die Ausbildung findet nicht nur in der Berufsschule statt, sondern auch in einer Firma. Zum Ausbildungsplatz in der Firma sagt man auch Lehrstelle. Besonders heute, am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen, wird auf ihre Rechte hingewiesen. Die Inklusive Lehrredaktion hat Lorenz Trost zu seinen Erfahrungen interviewt. Lorenz Trost hat eine Seh-Behinderung. Er macht eine verlängerte Lehre zum Koch. Bei einer verlängerten Lehre hat man mehr Zeit, um die Ausbildung abzuschließen. Trost erzählt, wie er es geschafft hat, die richtige Lehrstelle zu finden. Außerdem gibt er Tipps, was wichtig ist, um eine Lehre zu schaffen.

Lorenz Trost
Trost

Herausfinden, welcher Beruf passt

Um den richtigen Beruf zu finden, muss man herausfinden, was die eigenen Stärken und Schwächen sind und was man interessant findet. Dabei hat Trost Unterstützung vom Eltern-Netzwerk bekommen. Das Eltern-Netzwerk hilft Eltern und deren Jugendliche mit Behinderungen unter anderem dabei, eine Lehrstelle zu finden. Das Eltern-Netzwerk wird vom Sozialministeriumservice gefördert. Trost hat es sehr geholfen, dass er verschiedene Praktika machen konnte. So konnte er verschiedene Berufe kennenlernen. Zuerst hat er sich für eine Gärtner-Lehre interessiert. Beim Praktikum hat er aber gemerkt, dass Gärtnern doch nichts für ihn ist. Dann hat er bei einem anderen Praktikum das Kochen entdeckt. Er sagt: „Da habe ich gemerkt, das ist das Richtige für mich, das motiviert mich auch.“ Trost empfiehlt anderen, dass sie einen Beruf auswählen, der ihnen Freude macht.

Das ist wichtig, um die Lehre zu schaffen

Trost meint, dass es sehr wichtig ist, dass man Motivation für die Ausbildung mitbringt. Es gibt viel, was man lernen muss und vieles ist herausfordernd. Es ist gut, wenn man Kritik annehmen und aus Fehlern lernen kann. Es gibt auch Hindernisse. Manche von Trosts Kollegen haben über ihn und einen anderen Jugendlichen mit Behinderung schlecht geredet. Trost wünscht sich, dass sich die Kollegen mehr in die Lage von Menschen mit Behinderungen hineinversetzen. Trost sagt: „Man soll die Menschen so akzeptieren, wie sie sind.“ Trost hat auch Unterstützung von seinen Eltern bekommen. Über das Kochen sagt er: „Ich finde, es ist ein sehr toller Beruf. Man muss den Beruf aber auch mögen, weil es ist nicht einfach.“

Warum es nur wenige Lehrstellen gibt

„Ein sehr großes Hindernis ist, dass es ganz viele falsche Ideen und Bilder über Menschen mit Behinderungen gibt. Dadurch entstehen Vorurteile. Die kann man abbauen, indem man in Kontakt mit Menschen mit Behinderungen kommt.“ Das sagt das Eltern-Netzwerk. Die Betriebe brauchen Offenheit und Mut, damit sie sich zutrauen, junge Menschen mit Behinderungen einzustellen. Trost hat seine Lehrstelle durch Kontakte bekommen. Ein Freund von seinem Onkel hat ihm dabei geholfen, seine Lehrstelle zu finden.