Digitale Zeichnung von Innenraum in der Hofburg
ORF.at/Ákos Heves
Hofburg

Das Personal des Präsidenten

Der Bundespräsident ist der ranghöchste Vertreter der Republik. Bei seinen vielfältigen Aufgaben stehen ihm mehr als 85 Beschäftigte der Präsidentschaftskanzlei zur Seite. Sie bereiten Staatsbesuche vor, schreiben Reden und prüfen Gesetze. Mit 11,5 Mio. Euro ist die Präsidentschaftskanzlei der kleinste Budgetposten im Bundeshaushalt.

Gründe, öffentlich in Erscheinung zu treten, hatte Alexander Van der Bellen während seiner Amtszeit einige. Neben Fixterminen wie der jährlichen Fernsehansprache und Reden bei öffentlichen Veranstaltungen gehörten dazu auch die Angelobungen von fünf Kanzlern, der ersten Kanzlerin und einer Vielzahl an Ministern und Ministerinnen. Auch Stellungnahmen zu Themen wie der CoV-Pandemie oder der Energiekrise gab Van der Bellen mehrere.

Eine zentrale Aufgabe des Präsidenten ist es, Gesetze abzusegnen. Erst mit seiner Unterschrift können sie in Kraft treten. Van der Bellen wird in Verfassungsfragen wie sein Vorgänger Heinz Fischer durch den früheren VfGH-Präsidenten Ludwig Adamovich unterstützt.

66 Auslandsreisen in 34 Länder

Der Bundespräsident ist kraft Verfassung auch Oberbefehlshaber des Bundesheeres. Außerdem hat Bundespräsident Van der Bellen die Schirmherrschaft über das Österreichische Rote Kreuz, Nachbar in Not, Licht ins Dunkel, das Österreichische Olympische Comite und das Österreichische Paralympische Committee, die Akademie der Wissenschaften, den Verband Alpiner Vereine Österreichs, den Dachverband aller Österreichisch-Ausländischen Gesellschaften (PaN) und das Projekt Österreichische Initiative gegen Blindheit. Zusätzlich hat er in seiner Amtszeit den Ehrenschutz über rund 400 Veranstaltungen übernommen.

Eine wichtige Aufgabe des Staatsoberhauptes ist die Pflege der internationalen Beziehungen, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Van der Bellen unternahm während seiner Amtszeit 66 Auslandsreisen in 34 unterschiedliche Länder. China, Israel, Portugal und Belgien besuchte er im Rahmen eines Staatsbesuchs.

Rund 100-mal übernahm er die Rolle des Gastgebers. Bei offiziellen Besuchen, Staatsbesuchen und Arbeitsbesuchen. Einige Gäste nahm er in der Hofburg in Empfang, aber auch bei kulturellen Events wie den Salzburger Festspielen oder im Rahmen von Veranstaltungen wie dem Forum Alpbach. Staatsbesuche in der Hofburg empfing er aus Italien, Estland, Südkorea und den Niederlanden.

Flagge gehisst, wenn Präsident im Land

Wo sich der Bundespräsident gerade aufhält, sieht man mit einem Blick auf die Hofburg: Dort ist die rot-weiß-rote Fahne mit dem Staatswappen gehisst, wenn das Staatsoberhaupt in Österreich ist. Begibt er sich in Ausland, wird sie eingezogen. Bei Staatstrauer weht die Fahne auf halbmast.

Der Bundespräsident ist aber auch gern gesehener Redner bei Veranstaltungseröffnungen und Autor von Gruß- und Geleitworten. Zusätzlich dazu nimmt Van der Bellen ca. 100 bis 150 Videobotschaften pro Jahr auf, zumeist für NGOs, politische oder karitative Einrichtungen, und versendet etwa 200 Geburtstagsglückwünsche pro Jahr.

Täglich 150 Mails

Wer hingegen Kontakt zum Bundespräsidenten aufnehmen möchte, kann das persönlich oder über das Bürgerservice der Hofburg tun. In einer „normalen“ Woche erreichen den Präsidenten und sein Team so täglich durchschnittlich 150 E-Mails von Bürgerinnen und Bürgern. Den historischen Höchstwert erreichte die Zahl der E-Mails Mitte Jänner 2022 mit täglich im Durchschnitt 4.200 Mails.

Verdiente Bürgerinnen und Bürger des Landes können auf ein Ehrenzeichen hoffen, das auf Vorschlag der Bundesregierung der Bundespräsident verleiht. 6.179 solche Ehrenzeichen wurden in der Amtszeit von Van der Bellen verliehen. Einig wenige davon überreichte der Bundespräsident persönlich.