Werk 05 von Christoph Liebentritt
Christoph Liebentritt/Art Aid
„Art Aid“

So kommt die Kunst nach Hause

„Think global, act local“ kann in Zeiten von geschlossenen Museen und Galerien auch online umgesetzt werden. Ein Wiener Designstudio hat mit „Art Aid“ eine Möglichkeit geschaffen, wie man sich österreichische Kunst nach Hause holen kann. Auf diese Weise werden junge, heimische Künstlerinnen und Künstler unterstützt, während sie auf staatliche Zuschüsse aus den diversen Hilfsfonds warten.

Egal ob Penthouse oder Gemeindebau – so viel Zeit wie im Moment hat man schon lange nicht mehr in den eigenen Wänden verbringen müssen. Während sich die einen deshalb nach der Kondo-Methode ihre Schränke vornehmen, überlegen andere, wie sich eben jene Wände so schön wie möglich gestalten lassen. Eine Möglichkeit dazu bietet jetzt das Wiener Designstudio „Identity Lab“ mit einem virtuellen Showroom für heimische Kunst.

Hinter dem Projekt stehen Sandra Reichl und Philip Reitsperger, die der lokalen Kreativwirtschaft mit „Art Aid“ eine Plattform zur Präsentation und zum Verkauf ihrer Werke bieten wollen. „Vielen Künstlerinnen und Künstlern wurde durch die Coronakrise jede Möglichkeit genommen, ihre Werke zu zeigen. Dem wollen wir etwas entgegensetzen“, so Reitsperger.

Werk Wärmeflasche von Winfried Flohner
Winfried Flohner/Art Aid
Wärme fürs Wohnzimmer: „Wärmeflasche“ von Winfried Flohner

Kunst zum Durchklicken

Auf der Homepage zu entdecken gibt es Fotografien, Grafiken und Malerei von mehr oder weniger bekannten Künstlerinnen und Künstlern, Fotografinnen und Fotografen, Illustratorinnen und Illustratoren und Designerinnen und Designern. Im Moment werden 90 Werke von 27 Kreativen angeboten, die – in verschiedenen Größen – von einem Wiener Kunstdrucker gedruckt und mit der Post versendet werden. Dabei sollen die Preise trotz hoher Qualität leistbar bleiben.

Auch wenn am Freitag in Österreich unter strengen Sicherheitsvorkehrungen neben den Lokalen auch Museen und Galerien wieder öffnen dürfen: Der Fahrplan von Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) für die Kulturbranche wird noch einige Fragen offen lassen. In der Zwischenzeit helfen den Betroffenen in dieser schwierigen Zeit wohl vor allem findige Initiativen wie „Art Aid“.