Nächtliches Kapitol in Washington
AP/The Yomiuri Shimbun/Daisuke Tomita
Liveticker

Die Wahlnacht im Zeitraffer

In den USA hat eine spannende Wahlnacht die politischen Verhältnisse zumindest verschoben. Die Republikaner können ihre Mehrheit im Senat zwar sogar ausbauen, verlieren aber das Repräsentantenhaus. Den Demokraten gelingt es überdies, eine ganze Reihe an Gouverneursposten zu „drehen“ – und das alles bei einer historisch hohen Wahlbeteiligung.

Online seit 6. November 2018, 23.42 Uhr
Dieser Liveticker ist älter als ein Jahr.
1 neue Updates

Die Wahlnacht kann beginnen

In wenigen Minuten, um 18.00 Uhr Ortszeit, schließen in Indiana und Teilen Kentuckys die ersten Wahllokale. Zu diesem Zeitpunkt sind die ersten Hochrechnungen zu erwarten – und dann soll es Schlag auf Schlag gehen.

Wahllokal in Louisville, Kentucky
Reuters/John Sommers II

Noch einmal zur Ausgangslage

In den 50 US-Bundesstaaten werden alle 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses neu gewählt. Wie viele es pro Bundesstaat sind, hängt von der Größe der Bevölkerung ab. Die Demokraten müssen 23 Mandate von den Republikanern erobern – allen Umfragen zufolge könnten sie das schaffen.

Die „Battlegrounds“, die besonders umkämpften Wahlkreise, sind längst identifiziert – dort haben die Parteien auch bis zuletzt versucht, Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren. Laut Umfragen und Statistiken können sich die Republikaner bei 135 bis 140 recht sicher sein, umgekehrt haben die Demokraten 180 bis 195 Sitze recht fix in der Tasche. Die übrigen Wahlen werden entscheiden, wohin die Reise geht.

Halten Republikaner den Senat?

Im Senat, in den jeder Bundesstaat zwei Delegierte schickt, haben die Republikaner derzeit eine hauchdünne Mehrheit von 51 zu 49 Sitzen, doch zur Wahl stehen vor allem Senatssitze, die von Demokraten gehalten werden – dementsprechend schwierig ist die Ausgangslage für sie. Gewählt werden heuer ausnahmsweise 35 statt 33 Sitze, weil durch Rücktritte zwei Posten in Minnesota und Mississippi vakant sind.

Grafik zu den Midterm-Wahlen 2018
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Laut Umfragen besteht nur in einigen wenigen Staaten die Chance, dass der Senatssitz von einer Partei zur anderen wandert. Am wahrscheinlichsten ist das in North Dakota, wo allerdings die Republikaner daran sind, den Sitz zurückzuerobern.

Ist den Umfragen zu trauen?

Eines der großen Fragezeichen der Nacht ist allerdings, ob die Umfragen halten. Denn angesichts vieler knapper Rennen könnte die Wahl ganz anders als gedacht verlaufen, sollte die Meinungsforschung auch nur ein wenig danebenliegen. Angesichts des Wahlsieges von Trump vor zwei Jahren, den fast niemand vorhergesehen hat, kann das auch niemand ausschließen.

Wahlschluss in Kentucky und Teilen Indianas

Zu erwarten ist, dass die Republikaner beide Wahlbezirke gewinnen. In Kentucky könnte es allerdings etwas knapper werden. Sollte es die Demokratin Amy McGrath dort dennoch schaffen, könnte das ein erstes Zeichen für einen demokratischen Erfolg sein.

Nachwahlbefragungen: Unzufriedenheit mit Trump

Nachwahlbefragungen deuten an, dass die Wahlen von einer Unzufriedenheit mit US-Präsident Trump geprägt sein könnten. In einer Umfrage für die US-Kabelfernsehstationen CBS, NBC, ABC, CNN haben 39 Prozent der Befragten gesagt, sie hätten ihre Stimme abgegeben, um ihre Ablehnung des Präsidenten deutlich zu machen. Nur 26 Prozent sagten, sie wollten Trump mit ihrer Stimme unterstützen. Die Einwanderungspolitik Trumps ist für 48 Prozent zu hart.

In einer Nachwahlbefragung für die Agentur AP sagten 58 der Befragten, das Land sei auf dem falschen Weg. Das Topwahlmotiv in beiden Umfragen: Healthcare.

Konkurrierende Exit-Polls

Apropos Nachwahlbefragungen: Etwas verwirrend könnte die Wahlnacht heuer machen, dass es zwei große Anbieter von Exit-Polls gibt, die nicht unbedingt auf dieselben Ergebnisse kommen könnten. Bisher haben die fünf großen US-Kabelfernsehstationen CBS, NBC, ABC, CNN und Fox gemeinsame Sache mit der Nachrichtenagentur AP gemacht. Nun haben Fox und AP gemeinsam eine eigene Umfrage auf die Beine gestellt. Je nachdem, welche Zahlen herangezogen werden, könnten also die Zahlen deutlich variieren.

Guam hat eine Gouverneurin

Auf der Pazifikinsel Guam gewinnt die Demokratin Lou Leon Guerrero die Gouverneurswahl. Überraschung ist das zwar keine, doch Guerrero ist immerhin die erste Frau, die das kleine Außengebiet der USA führt.

Lou Leon Guerrero

„Blaue Welle“ bei Gouverneurswahlen?

Apropos: Für besondere Spannung sollten die Rennen um die insgesamt 36 Gouverneursposten sorgen. Auch da heißt es in den Umfragen, dass die Demokraten für eine „blaue Welle“, also eine Serie von Siegen, sorgen könnten. Bei Gouverneurswahlen gibt es weniger Stammwählerinnen und –wähler, zudem werden diese Wahlen laut Statistik eher genutzt, um dem Präsidenten einen Denkzettel zu verpassen.

Alle Augen auf „Beto“

Der demokratische Herausforderer Beto O’Rourke rollt das texanische Feld von hinten auf und fordert den ehemaligen republikanischen Gouverneur Ted Cruz heraus. Früher war O’Rourke in einer Punk-Band. Ihm wird ein kometenhafter Aufstieg vorausgesagt, viele sehen in ihm schon den nächsten Obama.

Beto O’Rourke
AP/Eric Gay

O’Rourke hat viele prominente Unterstützerinnen und Unterstützer – so auch die Sängerin Beyonce. Auf Instagram zeigt sie ihre Unterstützung für „Beto“ auf einem Kapperl. „Wir können unsere Frustration und Beschwerde darüber, was falsch läuft, nicht in die Welt hinausschreien, ohne zu wählen und unsere Macht auszuüben, das Richtige zu tun“, schreibt sie.

Die Wahl hat ein erstes Meme

Und die Aussage ist recht eindeutig.

Trump macht eine kleine Wahlparty

Der Präsident und First Lady Melania Trump laden Familienmitglieder und Freunde ein, um gemeinsam den Ausgang der Zwischenwahlen zu verfolgen, schreibt das Weiße Haus – und Trump twittert dabei überraschend wenig. Nur ein paar Sympathiebekundungen für republikanische Kandidaten sind zurzeit von ihm zu lesen.

Der erste Gewinner der Nacht steht fest

Der Republikaner Hal Rogers gewinnt seinen Wahlbezirk in Kentucky und bleibt im Repräsentantenhaus. Dort sitzt er schon seit 1981. Die Überraschung hält sich also in Grenzen.

Die nächsten Wahllokale schließen

Und es wird langsam ernst. In Florida, Georgia, Virginia, South Carolina und Vermont ist die Wahl damit gelaufen.

Bernie Sanders wiedergewählt

In Vermont wird Bernie Sanders als Senator wiedergewählt. Der Konkurrent von Hillary Clinton in den demokratischen Vorwahlen zum Präsidentschaftsrennen 2016 tritt in Vermont traditionell als Unabhängiger an.

Bernie Sanders und Christine Hallquist
AP/Charles Krupa

Ebenfalls in den Senat wiedergewählt wird laut ersten Hochrechnungen der Demokrat Tim Kaine in Virginia.

Fehlerhafte Wahlmaschinen im ganzen Land

Im ganzen Land gibt es Probleme mit den Wahlmaschinen, so etwa in der Bronx in New York. Die Computer würden teilweise unkontrolliert herunterfahren. Viele Wählerinnen und Wähler werden ungeduldig. „Die Menschen bekommen Hunger und sind müde“, sagt Wahlhelferin Ontaria Woods zur AP.

Wahllokal in New York
AP/Bebeto Matthews

Die größten Probleme mit den Wahlcomputern gibt es Berichten zufolge im Bundesstaat Georgia, wo die Gouverneurswahl besonders spannend werden könnte.

Alle Augen auf Georgia

Denn in Georgia könnte Stacey Abrams Geschichte schreiben. Gewinnt sie die Wahl, wäre sie die erste schwarze Gouverneurin in der Geschichte der USA. Die Gegner der Demokratin haben schwere Geschütze aufgefahren. So hat Trump im Wahlkampf behauptet, die Politikerin würde bei einem Wahlsieg die Bürger des Staates mit einem Waffenverbot belegen. Ex-Präsident Barack Obama ist im Wahlkampffinish Abrams zu Hilfe geeilt.

Stacey Abrams
AP/Atlanta Journal-Constitution/Alyssa Pointer

Ihr Gegner Brian Kemp hat den Demokraten vorgeworfen, sie hätten das Wahlregister manipulieren wollen. Dabei steht er genau in dieser Frage selbst in der Kritik: In dem republikanisch geführten Bundesstaat sind im Vorfeld mehr als 50.000 Registrierungen von größtenteils schwarzen Wählern und Wählerinnen abgelehnt worden. In knappen Rennen könnte sogar eine Stichwahl am 4. Dezember notwendig sein, wenn der libertäre Kandidat Ted Metz eine absolute Mehrheit verhindern kann.

Indes bekommen die Menschen in Georgia nun mehr Zeit, ihre Stimme abzugeben, in manchen Gegenden sogar bis 21.45 Uhr Ortszeit – möglicherweise, da es gerade in Georgia Probleme mit den Wahlmaschinen gibt. Und auch Texas geht in die Verlängerung bei der Stimmabgabe.

Ein neuer Obama?

Richtungsweisend könnte auch die Gouverneurswahl in Florida werden: Der erst 39-jährige Andrew Gillum könnte die Sensation schaffen und erster afroamerikanischer Gouverneur des Bundesstaates werden.

Gillum gehört zum linken Flügel der Demokraten und wurde unter anderen von Bernie Sanders und Popstars wie Rihanna unterstützt. Erobert er den „Sunshine State“ zum ersten Mal seit 1999 für die Demokraten, bringt er sich auch für höhere Ämter ins Spiel – schon jetzt wird er immer wieder mit Obama verglichen.

Andrew Gillum
APA/AFP/Getty Images/Mark Wallheiser

Wahllokale in North Carolina, Ohio und West Virigina schließen

Die Wahllokale in North Carolina, Ohio und West Virginia schließen um 1.30 Uhr. In Ohio hat es zuletzt ebenfalls Probleme bei der Stimmabgabe gegeben: In der Stadt Warren ist der Strom ausgefallen. Viele Wählerinnen und Wähler waren deshalb auf Taschenlampen angewiesen.

Erste Mandatseroberung bahnt sich an

In Kentucky bahnt sich die erste Mandatseroberung für die Demokraten im Abgeordnetenhaus an. Die ehemalige Kampfpilotin Amy McGrath liegt derzeit gegenüber Amtsinhaber Andy Barr in Führung. Eine Kollegin von ihr, Martha McSally, die ebenfalls in Afghanistan und im Irak im Einsatz war, kandidiert in Arizona für die Republikaner.

Amy McGrath
AP/Bryan Woolston

„#StayInLine“ – auch wenn das Wahllokal schließt

Unter dem Hashtag „#StayInLine“ werden Wählerinnen und Wähler darauf aufmerksam gemacht, sich weiterhin anzustellen, selbst wenn ihr Wahllokal offiziell bereits geschlossen hat. Folgende Regel gilt: Solange man sich während der Öffnungszeiten anstellt, darf man auch wählen.

Erste Ablöse im Repräsentantenhaus fix

Die Demokraten schnappen sich in Virginia ihren ersten Sitz im Repräsentantenhaus. Damit wird die Republikanerin Barbara Comstock für North Virginia von der Demokratin Jennifer Wexton abgelöst. Der Sitz hat als „Must-have“ gegolten – diese Hürde ist also geschafft. Die Region war fast 40 Jahre fest in republikanischer Hand.

Jennifer Wexton
Reuters/Alexander Drago

Auch im 27. Wahlbezirk von Florida schaut es aus demokratischer Sicht gut aus: Donna Shalala führt vor der Republikanerin Maria Salazar mit 52 zu 46 Prozent – ein vorhersehbarer Sieg für die Demokraten.

Weitere Wahllokale schließen

Die Wahllokale in Alabama, Connecticut, Delaware, im restlichen Florida, Illinois, Maine, Maryland, Massachusetts, Mississippi, Missouri, im übrigen New Hampshire, New Jersey, Oklahoma, Pennsylvania, Rhode Island und Tennessee schließen. Einige klare Senatsrennen sind bereits entschieden. So bleibt etwa die Demokratin Elizabeth Warren Senatorin in Massachusetts.

Sprunghafte Statistiker

Die Statistikwebsite FiveThirtyEight berechnet in Echtzeit die Chancen der Parteien, Repräsentantenhaus und Senat zu gewinnen – und zeigt sich dabei mehr als sprunghaft.

Kurz nachdem die Chance der Demokraten auf den Gewinn des Abgeordnetenhauses auf über 86 Prozent erhöht wurde, ist der Wert wieder auf 72 Prozent zurückgesprungen, wenig später sogar auf nur knapp über 50 Prozent. Gleichzeitig steigt dort die Wahrscheinlichkeit, dass die Republikaner im Senat die Kontrolle behalten, auf mehr als 95 Prozent.

Symbolbild?

Regenbogen über US-Kapitol
Reuters/Jonathan Ernst

Trump „fordert Geschichte der Midterms heraus“

Trump hat in den letzten Monaten viel zu tun gehabt: Er hat an 50 Wahlkampfveranstaltungen teilgenommen, 30 davon in den letzten zwei Monaten. Das gibt Sprecherin Sarah Sanders bekannt. Trump „fordert die Geschichte der Midterms heraus“, so Sanders in einem Statement aus dem Weißen Haus.

Donald Trump
APA/AFP/Getty Images/Aaron P. Bernstein

Als Regel gilt nämlich, dass jene Partei, die die Kontrolle über das Weiße Haus hält, Sitze im Repräsentantenhaus verliert. Ob das auch dieses Mal so ist, bleibt jedenfalls abzuwarten.

Senat: Pflichtsiege für Demokraten

Die Demokraten können laut Hochrechnungen ihre Senatssitze in sieben Bundesstaaten verteidigen: Chris Murphy (Connecticut), Tom Carper (Delaware), Ben Cardin (Maryland), Elizabeth Warren (Massachusetts), Bob Casey (Pennsylvania), Sheldon Whitehouse (Rhode Island) und Sherrod Brown (Ohio). Alle sieben sind allerdings als klare Favoriten ins Rennen gegangen. Bob Menendez in New Jersey dürfte seinen Senatssitz auch verteidigen.

Demokrat Pitzker wird Gouverneur von Illinois

Der Demokrat J. B. Pritzker gewinnt das Gouverneursamt in Illinois, das zuvor der Republikaner Bruce Rauner innegehabt hat. Pritzker gehört zu den reichsten US-Amerikanern.

J.B. Pritzker
AP/Chicago Sun-Times/Ashlee Rezin

Larry Hogan, der republikanische Gouverneur von Maryland, ist laut Prognosen von NBC in seinem Amt bestätigt. ABC News prognostiziert außerdem, dass die Republikanerin Asa Hutchinson ihren Gouverneurssitz hält. Der Republikaner Bill Lee gewinnt indes das Gouverneursrennen in Tennessee und die Demokratin Gina Raimondo in Rhode Island.

Sprunghafte Statistiker versprechen Besserung

Nate Silver, Gründer der Statistikwebsite FiveThirtyEight, dürfte schon einige Beschwerden gehört haben, dass die Vorhersagen seiner Seite heute doch etwas sprunghaft sind. Per Twitter verspricht er, an den Prognosetools ein bisschen zu schrauben.

Ted Cruz bereitet sich auf Sieg vor

In Texas hoffen die Republikaner auf einen Sieg von Ted Cruz, doch das Rennen zwischen ihm und dem Demokraten Beto O’Rourke ist noch völlig offen. Derweil macht sich Cruz schon auf den Weg ins republikanische Hauptquartier in Houston, wo die Vorbereitungen für die Wahlparty auf Hochtouren laufen.

Erste schwarze Abgeordnete in Massachusetts

Die Demokratin Ayanna Pressley wird die erste schwarze Abgeordnete zum Repräsentantenhaus in der Geschichte von Massachusetts.

Ayanna Pressley
APA/AFP/Joseph Prezioso

Eine Premiere gibt es zudem: Die Demokratin Rashida Tlaib gewinnt den 13. Wahlbezirk von Michigan und wird die erste weibliche muslimische Abgeordnete im Repräsentantenhaus. Der Sitz war eine fixe Bank für die Demokraten.

Senatssitz in Indiana an Republikaner?

Schlechte Nachrichten für die Demokraten: In Indiana dürfte laut ABC der Republikaner Mike Braun den Senatssitz gewinnen und damit Amtsinhaber Joe Donnelly ablösen. Donnelly galt als Wackelkandidat, die Hoffnung der Demokraten, den Senat zu erobern, wird damit geringer.

Kein Mandatsgewinn für Ex-Kampffliegerin

Ex-Kampffliegerin Amy McGrath verliert das Rennen um einen Abgeordnetensitz doch noch. Nachdem sie zunächst in ihrem Wahlbezirk in Kentucky in Führung gelegen ist, holt ihr republikanischer Konkurrent Andy Barr auf und bleibt im Amt. Aus dem erhofften Mandatsgewinn für die Demokraten wird es nun nichts.

Weitere Wahllokale schließen

Die Uhr tickt – und das bedeutet Wahlschluss in Arizona, Colorado, Louisiana, im restlichen Kansas und Michigan, in Minnesota, Nebraska, New Mexico, New York, im letzten Teil North und South Dakotas sowie im übrigen Texas, Wisconsin und Wyoming.

Wähler im Wahllokal
APA/AFP/Getty Images/Loren Elliott

Vertagte Entscheidung?

Wenn es sehr eng wird, könnte die Wahl zur Hängepartei werden und einige Nachspiele haben: Für das Abgeordnetenhaus könnten in Washington und Kalifornien Briefwahlstimmen entscheiden – und die müssen den Poststempel das Wahltags tragen und dürfen nicht bereits eingelangt sein. Das betrifft insgesamt 63 Sitze – wovon bei drei davon laut Umfragen die Chance besteht, dass es sehr eng wird.

In Maine wiederum braucht es neuerdings bei einem Wahlsystem, bei dem alle Kandidaten nach Präferenzen durchnummeriert werden, eine absolute Mehrheit, bei einem Sitz im Abgeordnetenhaus könnte das knapp werden. Auch in Louisiana braucht es eine absolute Mehrheit, zudem treten dort gleich einige Kandidaten an, weil es keine Vorwahlen gibt. Bei einem Sitz könnte auch hier eine Stichwahl im Dezember fällig werden.

„Rechtsaußen“ der Demokraten verteidigt Sitz

Der „Rechtsaußen“ der Demokraten, Joe Manchin, verteidigt laut ABC seinen Senatorensitz in West Virginia. Als einziger oppositioneller Senator hat er für die Bestätigung des Höchstrichterkandidaten Brett Kavanaugh votiert, dem sexuelle Übergriffe zur Last gelegt werden. Zumindest für Manchin scheint sich seine Haltung ausgezahlt zu haben.

Joe Manchin
Reuters/Joshua Roberts

Dritter Abgeordnetensitz gedreht

In Pennsylvania gewinnt Dwight Evans den dritten zusätzlichen Abgeordnetensitz für die Demokraten. Der Sieg ist erwartet worden und ist teilweise auf die Neuordnung der Wahlbezirke zurückzuführen. Dieses „Gerrymandering“ ist seit Jahren umstritten und hat zu Beginn des Jahres eine große Debatte in Pennsylvania ausgelöst – mehr dazu in Verzerrte Demokratie.

US-Medien: Unsichere Liveberichterstattung

Es herrscht offenbar Unsicherheit bei den Wahlexpertinnen und -experten in den USA. So schreibt die „New York Times“ in ihrer Liveprognose, sie traue sich eine Einschätzung derzeit nicht zu. „Wir fühlen uns in unseren Einschätzungen nicht sicher genug, um Liveprognosen zu publizieren“, so die Zeitung. Die berühmte „Nadel“ bleibt deshalb noch grau – auf Twitter scherzen die Userinnen und User bereits über die Erklärung.

Enttäuschung für Demokraten in Tennessee

Auch der Aufruf von Sängerin Taylor Swift hat nicht geholfen: Die Republikanerin Marsha Blackburn gewinnt laut Prognosen den vakanten Senatssitz in Tennessee und folgt ihrem Parteikollegen Bob Corker nach. Phil Bredesen war zugetraut worden, den Sitz für die Demokraten zu erobern.

Marsha Blackburn
APA/AFP/Getty Images/Alex Wong

Fox News: Demokraten gewinnen Abgeordnetenhaus

Der US-Nachrichtensender Fox News legt sich fest: Die Demokraten übernehmen die Mehrheit im Repräsentantenhaus. Alle anderen US-Medien trauen sich eine solche Prognose noch nicht abzugeben.

Die „New York Times“, die ihre Prognosen wegen zu vieler Unsicherheiten für einige Zeit von der Website genommen hat, sieht eine Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent für eine Stimmenmehrheit der Demokraten im Abgeordnetenhaus.

Erster bekennender homosexueller Gouverneur

In Colorado gibt es eine weitere Überraschung: Jared Polis wird der erste offen homosexuelle Gouverneur eines US-Bundesstaats. Er löst damit seinen demokratischen Parteikollegen John Hickenlooper ab.

Außer in Illinois, wo der Demokrat und Millionär J. B. Pritzker den Republikaner Bruce Rauner besiegt hat, gibt es auf Gouverneursebene keine großen politischen Änderungen. Maryland, Tennessee und Texas bleiben republikanisch, New York und Pennsylvania demokratisch.

Ocasio-Cortez wird jüngste Kongressabgeordnete

Die Demokratin und politische Aktivistin Alexandria Ocasio-Cortez wird mit 29 die jüngste gewählte Abgeordnete im Kongress. Sie gilt als Hoffnung der Demokraten. Ihre politischen Reden, die sie häufig in kleinen New Yorker Lokalen abgehalten hat, haben weltweit für Begeisterung in Sozialen Netzwerken gesorgt. Ocasio-Cortez vertritt den 14. Wahlbezirk von New York.

Alexandria Ocasio-Cortez
Reuters/Andrew Kelly

Mitt Romney wird Senator

Aus dem Präsidentenamt wurde zwar nichts, jedoch gewinnt der Republikaner Mitt Romney den Senatssitz in Utah – und geht nun doch nach Washington. Weitere Senatssitze, etwa in Nevada und Montana, sind noch nicht fix.

Mitt Romney
AP/Gene Sweeney Jr.

Demokraten gewinnen Sitz um Sitz

Lange hat es gedauert, bis die Demokraten heute Abend erste Sitze im Repräsentantenhaus dazugewinnen konnten, jetzt geht es aber Schlag auf Schlag. Mittlerweile zehn Mandate wurden laut ABC erobert. Dennoch fehlen noch mindestens 13.

Republikaner gewinnen in North Dakota

Einen Wechsel gibt es auf dem Senatssitz von North Dakota: Der Republikaner Kevin Cramer liegt vor der demokratischen Senatorin Heidi Heitkamp. Heitkamp hat sich mit ihren Aussagen gegen den Höchstrichter Brett Kavanaugh bei vielen konservativen Wählerinnen und Wählern unbeliebt gemacht. Damit ist der Traum von der Senatsmehrheit für die Demokraten wohl ausgeträumt.

„Kaum in Hotels geschlafen“: Braun hält Siegesrede in Indiana

Der Republikaner Mike Braun hält seine Siegesrede in Indiana, wo er zuvor seinen demokratischen Gegenkandidaten, Amtsinhaber Joe Donnelly, im Kampf um den Senatssitz besiegt hat.

 Mike Braun
AP/Darron Cummings

In seiner Rede sagt Braun, er habe während seiner Wahlkampfreisen durch den Staat „kaum in Hotels geschlafen“, sondern stattdessen auf die Gastfreundschaft der „Hoosiers“, der Einwohnerinnen und Einwohner Indianas, gehofft, die ihn in ihren Häusern übernachten ließen.

Demokratinnen erobern Gouverneursposten

Bei den Gouverneurswahlen räumen die Demokraten ab. In Kansas erobert Laura Kelly das Amt von den Republikanern. Ihr Gegner Kris Kobach, ein enger Vertrauter von Trump, ist zuletzt unter Druck geraten, weil er Spendengelder von rassistischen Gruppierungen wie Vertretern der „White Supremacy“ entgegengenommen hat.

Auch in Michigan gewinnt laut Prognosen eine demokratische Kandidatin: Gretchen Whitmer löst den Republikaner Rick Snyder ab, der nicht mehr angetreten ist. In New York bleibt der Demokrat Andrew Cuomo im Amt.

Gretchen Whitmer
AP/Al Goldis
Gretchen Whitmer

Texas: Cruz doch vor O’Rourke

Die Sensation in Texas bleibt aus: US-Medien vermelden, dass Amtsinhaber Ted Cruz, das knappe Rennen um den Senatssitz gegen den demokratischen Shootingstar Beto O’Rourke doch gewonnen hat. Überhaupt so weit gekommen zu sein, werten US-Kommentatoren als Riesenerfolg für O’Rourke – und prognostizieren ihm eine große politische Zukunft.

Unterstützer von Ted Cruz
Reuters/Jonathan Bachman

„Bigfoot-Erotica“: Republikaner aus Virginia gewinnt

Der republikanische Kandidat Denver Riggleman gewinnt den Sitz für seinen Wahlbezirk in Virginia – und das trotz des von ihm geschriebenen Buches mit dem Titel „Mating Habits of Bigfoot and Why Women Want Him“ („Paarungsrituale von Bigfoot und warum Frauen ihn wollen“).

Leslie Cockburn, seine demokratische Konkurrentin, hat sich deshalb über ihn lustig gemacht und ihn als „Anhänger der Bigfoot-Erotik“ bezeichnet. „Das ist nicht, was wir auf dem Capitol Hill brauchen“, so Cockburn – vergeblich, denn sie unterliegt Riggleman mit 46,4 zu 53,6 Prozent.

Demokraten behalten Minnesota und Wisconsin

In Minnesota und Wisconsin verändert sich wenig, die Demokraten bleiben auf ihren Posten. Tina Smith wechselt für Minnesota vom Posten der Vizegouverneurin in den Senat, Tammy Baldwin wird Senatorin von Wisconsin.

Florida: Republikaner vor hauchdünnem Sieg

Noch immer gibt es keine fixen Ergebnisse im Wahlkrimi des Abends: Sowohl bei der Gouverneurs- als auch bei der Senatswahl in Florida geht es sehr eng zu. Allerdings scheinen die Republikaner die Nase in beiden Fällen vorne zu haben.

Rick Scott
APA/AFP/Getty Images/Joe Raedle

Ron DeSantis dürfte für sie den Gouverneursposten holen, sein Vorgänger Rick Scott den Senatssitz. Andrew Gillum, der junge afroamerikanische Hoffnungsträger im Gouverneursrennen, geht damit leer aus. Er hat seine Niederlage bereits eingestanden.

„Riesiger Sieg für den Präsidenten“

Trumps Pressesprecherin Sarah Sanders feiert das Ergebnis im Senat auf NBC News bereits als „riesigen Erfolg für den Präsidenten“. Den Misserfolg im Repräsentantenhaus spart Sanders aus. Von Trump wird es heute kein offizielles Statement mehr geben, auch auf seinem Twitter-Account bleibt es einstweilen ruhig.

Die nächsten Wahllokale schließen

Die Wahllokale in Kalifornien, Hawaii, Washington sowie im übrigen Idaho und Oregon sperren zu. Der Demokrat Gavin Newsom gewinnt wohl den Posten des Gouverneurs in Kalifornien, auch der Gouverneur in Hawaii bleibt wohl demokratisch – beides keine Überraschungen.

Missouri geht an die Republikaner

Im Bundesstaat Missouri gibt es einen Wechsel im Senat: Der Republikaner Josh Hawley liegt vor der Demokratin Claire McCaskill. Sie muss den Capitol Hill verlassen.

Doch ein Twitter-Statement von Trump

Zumindest einen Tweet bleibt der Präsident den US-Amerikanerinnen und -Amerikanern nicht schuldig – auch wenn es erst gar kein Statement geben sollte. „Gewaltiger Erfolg heute Abend. Danke an euch alle“, twittert Trump von seinem Wahlabend mit Familie und Freunden.

Niederlage für Stacy Abrams in Georgia

Stacey Abrams wollte erste schwarze Gouverneurin in der Geschichte der USA werden, doch daraus wird nichts. Die Demokratin konnte nicht genug weiße Wechselwähler gewinnen. Abrams liegt hinter dem Republikaner Brian Kemp bei einem Auszählungsgrad von 81 Prozent mehr als zehn Prozentpunkte zurück.

Schutz von Transgender in Massachusetts gesichert

Wählerinnen und Wähler in Massachusetts wollen mehrheitlich Transgenderpersonen auch weiterhin gesetzlich schützen. Das ist das Ergebnis eines Referendums, das im Zuge der Midterms abgehalten wurde.

Das Gesetz stammt aus 2016 und soll die Gleichstellung von Transgenderpersonen im öffentlichen Raum sicherstellen – etwa in öffentlichen Toiletten. Massachusetts war der erste Bundesstaat der USA, der die „Ehe für alle“ erlaubt hat.

Fast 60 Frauen bisher ins Repräsentantenhaus gewählt

Die Nachrichtenagentur AP rechnet vor, dass es schon jetzt mehr weibliche Abgeordnete im Repräsentantenhaus gibt als während der gesamten Zeit 1999 bis 2001 – und das, obwohl viele Wahlbezirke noch nicht ausgezählt sind.

Der Erfolg der Demokraten im Abgeordnetenhaus wird schon am Abend gebührend gefeiert – so etwa in Kalifornien, wo die Demokraten wenig zu befürchten hatten.

Erste Native American in Kongress gewählt

Die Demokratin Sharice Davids ist die erste indigene Kongressabgeordnete. Die 38-jährige politische Newcomerin siegt in Wahlbezirk drei in Kansas vor dem Republikaner Kevin Yoder.

Sharice Davids
APA/AFP/Getty Images/Whitney Curtis

Ted Cruz bedankt sich bei Beto O’Rourke

Bis zuletzt ist es in Texas spannend geblieben – doch der Republikaner Ted Cruz besiegt den Demokraten Beto O’Rourke in der Senatswahl. Cruz bedankt sich bei O’Rourke sowie bei seiner Frau und seinen Kindern. Die Wahl biete „Hoffnung und Zukunft für die Menschen von Texas“.

Ted Cruz
AP/David J. Phillip

Demokraten gewinnen 20 Sitze im Repräsentantenhaus dazu

Ein Sieg der Demokraten im Repräsentantenhaus wird immer offensichtlicher, wenn es auch im Senat weniger rosig für sie aussieht. 20 Sitze haben die Demokraten in dieser Kammer dazugewonnen – bzw. die Republikaner verloren. Somit steht es 167 zu 164 Sitze für die Demokraten im Abgeordnetenhaus.

Nancy Pelosi will weiter kämpfen

Die bisherige Minderheitsführerin der Demokratischen Partei im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, meldet sich in einer Rede zu Wort. Sie dankt ihrer Partei, den Wählerinnen und Wählern sowie den Freiwilligen. Es gehe um die „Wiederherstellung der Checks und Balances“, die die Verfassung vorsieht. Zudem spricht sie die Gesundheitsversorgung an.

Nancy Pelosi
AP/Jacquelyn Martin

Pelosis Rede hat etwas von Abschied: Denn dass die 78-jährige ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses erneut für diesen Posten gewählt wird, ist angesichts des Widerstandes in der eigenen Partei äußerst unsicher.

Republikaner sichern sich Senat

Mindestens drei Sitze gewinnen die Republikaner im Senat dazu – auf Kosten der Demokraten. Nachdem nun auch der Bundesstaat Florida fast gänzlich ausgezählt ist, bleibt kein Zweifel mehr am Erfolg der Republikanischen Partei im Senat.

Abgeordnetenhaus: Noch fünf Sitze mehr für Demokraten

Die Anzahl der Sitze für die Demokraten im Repräsentantenhaus steigt weiter. Noch fünf Posten mehr sollen es sein. Damit stehen die Demokraten derzeit bei 179 und die Republikaner bei 169 Abgeordneten. Für die Mehrheit sind 213 Sitze nötig.

Trump ruft Pelosi an

Trump will doch nicht nichts sagen, wie es seine Pressesprecherin Sarah Sanders erst angekündigt hat. Er habe Nancy Pelosi angerufen, die bisherige Minderheitsführerin der Demokraten im Repräsentantenhaus, twittert Stabschef Drew Hammill. „Er nahm ihre Überparteilichkeit in ihrer Siegesrede zu Kenntnis“, so Hammill in seinem Tweet.

Facebook löscht über 100 Accounts

Facebook löscht im Zuge der Midterms über 100 Accounts auf Facebook und Instagram. Befürchtet wurde eine Einflussnahme der in Russland ansässigen IRA durch diese Accounts. Bereits wenige Tage zuvor hat der Social-Media-Konzern 150 Konten lahmgelegt. Obwohl Facebook sagt, man sei sich einer russischen Beeinflussung nicht vollkommen sicher, wolle Facebook dieses Mal lieber auf Nummer sicher gehen, schreibt die BBC.

Gouverneursposten für Demokraten in Maine

Die Demokratin Janet Mills holt in Maine einen weiteren Gouverneurssitz für die Demokratische Partei. Sie liegt mit 50,3 Prozent vor dem Republikaner Shawn Moody (43,6 Prozent).

Janet Mills
AP/Robert F. Bukaty

Steve King behält Sitz im Repräsentantenhaus

Viele republikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus müssen nach der Wahl ihre Sitze und Schreibtische räumen. Das gilt nicht für Steve King. Der Republikaner ist während des Wahlkampfs in die Kritik geraten, weil er Kontakte zu Rassisten und Neonazis pflegte. King hat in der Vergangenheit auch rechte Parteien in Europa unterstützt. Auch mit der FPÖ verbindet ihn ein gutes Verhältnis.

Kurz vor der Wahl hat die Anti-Defamation League den Sprecher des Repräsentantenhauses aufgefordert, Maßnahmen gegen King wegen dessen Rhetorik einzuleiten. Sein Mandat im vierten Wahlbezirk von Iowa hat ihn das aber – wenn auch nur knapp – nicht gekostet.

Wahlschluss fast überall

Fast alle Wahllokale sind nun geschlossen – die letzten waren offiziell in Alaska geöffnet. Zuvor haben Kalifornien, Hawaii, das restliche Idaho und Oregon sowie Washington geschlossen.

Noch etwas länger Zeit lassen dürfen sich allerdings Georgia und Teile von Texas, in manchen Gegenden sogar bis 21.45 Uhr. Grund dafür sind Probleme mit den Wahlmaschinen. Große Auswirkungen auf das Wahlergebnis dürfte die Verlängerung allerdings nicht haben.

Ganz eng in Florida

Der republikanische Senator Rick Scott hat zwar bereits seinen Sieg verkündet. Die Senatswahl in Florida bleibt aber trotz des hohen Auszählungsstandes „too close to call“. Scott und den Demokraten Bill Nelson trennen zurzeit nur rund 55.000 Stimmen.

 Rick Scott
APA/AFP/Getty Images/Joe Raedle

Frauenrekord im „House“

Noch sind im Repräsentantenhaus nicht alle Sitze vergeben. Ein Rekord steht aber bereits fest: Noch nie haben so viele Frauen ein Mandat innegehabt wie nach dieser Wahl. 89 Frauen haben auf jeden Fall den Einzug ins „House“ geschafft. Das sind fünf mehr als der bisherige Rekord von 84.

Weiterhin kein Gouverneursposten für Native American

Mit Sharice Davids und Deb Haaland sind erstmals zwei Indigene in den US-Kongress eingezogen. Auf den ersten Gouverneursposten, der von einer oder einem Native American gehalten wird, müssen die USA aber weiter warten. Die Demokratin Paulette Jordan verlor in Idaho gegen den Republikaner Brad Little.

Michigan legalisiert Cannabis

Im Zuge der Wahlen wurde in den einzelnen Bundesstaaten auch noch über eine ganze Reihe an weiteren Vorhaben abgestimmt. So haben sich etwa die Wählerinnen und Wähler in Michigan für die Legalisierung von Cannabis entschieden.

Wer älter als 21 ist, darf in Zukunft kleine Mengen der Droge besitzen, anbauen und konsumieren. Michigan ist damit der zehnte US-Bundesstaat, der Cannabis auch abseits medizinischer Nutzung legalisiert.

Demokratin in Georgia kämpferisch

Die demokratische Kandidatin für den Gouverneursposten in Georgia, Stacey Abrams, will noch nicht aufgeben. Erst müssten alle Stimmen ausgezählt werden, sagt Abrams vor ihren Anhängern in Atlanta.

CNN hat zuvor gemeldet, dass die Wahlkampagne von Abrams mit einer Stichwahl gegen den Republikaner Brian Kemp rechnet. Bei einem Auszählungsstand von 96 Prozent liegt Kemp allerdings rund drei Prozent vor Abrams.

Demokratin Stacey Abrams
AP/John Amis

Noch ein Rekord

Neben einer Rekordzahl an weiblichen Abgeordneten bringen die Kongresswahlen auch die bisher jüngsten zwei Frauen in das Repräsentantenhaus. Die Demokratinnen Alexandria Ocasio-Cortez und Abby Finkenauer sind beide erst 29 Jahre alt.

Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez
Reuters/Andrew Kelly
Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez

Gegnerin gegen gleichgeschlechtliche Ehe verliert Wiederwahl

Kim Davis ist mit ihrer Wiederwahl für den Posten der Kanzleileiterin in Kentucky gescheitert. Die Republikanerin erlangte vor drei Jahren Bekanntheit, als sie sich entgegen einem Urteil des Supreme Court weigerte, gleichgeschlechtliche Ehen zu schließen. Davis unterlag nun ihrem demokratischen Herausforderer Elwood Caudill Jr.

Noch keine Siegerin in Arizona

In Arizona wird am Wahlabend noch kein Ergebnis für den Senatssitz verkündet werden. Noch immer sind fast eine Mio. Stimmen nicht ausgezählt. Rund die Hälfte davon werde auch bis zum Ende des Tages liegen bleiben, sagt Arizonas Secretary of State Garrett Archer. Die Republikanerin Martha McSally liegt zurzeit bei 49,4 Prozent, die Demokratin Kyrsten Sinema bei 48,3 Prozent.

Demokraten in Nevada voran

Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass der Senatssitz in Nevada an die demokratische Kandidatin Jacky Rosen geht. Die bisherige Abgeordnete im Repräsentantenhaus liegt bei rund drei Vierteln der ausgezählten Stimmen deutlich vor dem bisherigen Amtsinhaber Dean Heller. Der Republikaner hat lange als innerparteilicher Gegner Trumps gegolten, zuletzt aber aktiv die Unterstützung des US-Präsidenten gesucht.

Demokratin Jacky Rosen
Reuters/Eric Thayer

Trump twittert Lobeshymne

Bereits zuvor hat Trump die Wahlnacht „Riesenerfolg“ genannt. Inzwischen twittert er das Lob von Schauspieler und Politkommentator Ben Stein über Trump. Auf die Verluste der Republikaner im Repräsentantenhaus und bei den Gouverneurswahlen geht der US-Präsident weiterhin nicht ein.

Auch in Wisconsin demokratischer Gouverneur

Die Demokraten werden auch in Wisconsin den Gouverneur stellen. Tony Evers gewinnt gegen den bisherigen Amtsinhaber Scott Walker. Der – wenn auch knappe – Sieg Evers kommt für viele überraschend. Bei der Präsidentschaftswahl vor zwei Jahren haben die Demokraten noch eine schmerzliche Niederlage erfahren.

Der demokratische Gouverneurskandidat Tony Evers
Reuters/Nick Oxford

Walker hat zuletzt mit scharfen Angriffen auf die Lehrergewerkschaft für Schlagzeilen gesorgt. Evers war hingegen bisher der Leiter der Schulbehörde von Wisconsin.

Die offenen Entscheidungen im Senat

Die wichtigsten Entscheidungen bei den Midterms sind getroffen. Einige Rennen sind aber auch Stunden nach dem Schließen der Wahllokale noch offen. Im Rennen um den Senat konnten die Republikaner bisher drei Sitze fix hinzugewinnen, in vier Bundesstaaten sind die Entscheidungen noch ausständig.

In Florida ist ein Sieg der Republikaner zwar so gut wie sicher, offiziell ist das Rennen aber noch „too close to call“. Auch in Arizona dürften die Republikaner die Nase vorn haben. Ein Ergebnis wird aber erst morgen erwartet.

In Montana liegt der Republikaner Matt Rosendale zurzeit einen Prozentpunkt vor dem bisherigen Amtsinhaber Jon Tester. Auch hier sind aber noch mehr als 25 Prozent der Stimmen nicht ausgezählt. In Nevada dürfte hingegen die demokratische Herausforderin reüssieren.

Paul Ryan sieht die Geschichte sich wiederholen

Der bisherige Sprecher der Republikaner im „House“, Paul Ryan, gratuliert in einem ersten Statement den Demokraten zu ihren Zugewinnen im Repräsentantenhaus. Die Verluste seiner eigenen Partei sieht Ryan als übliche Entwicklung in der US-Politik:

Der bisherige Sprecher der Republikaner im Repräsentantenhaus, Paul Ryan
APA/AFP/Getty Images/Darren Hauck

„Heute hat sich die Geschichte wiederholt. Eine Partei an der Macht hat immer schlechte Chancen bei der ersten Midterm-Wahl.“ Der Republikaner ist diesmal nicht mehr angetreten.

Mehrheit der Demokraten im „House“ fix

Jetzt ist es offiziell: Den Demokraten kann die Mehrheit im Repräsentantenhaus nicht mehr genommen werden. 218 Sitze für die Demokraten sind fertig ausgezählt – und damit die Mehrheit von 435 Mandaten.

Die Demokraten müssen damit nicht länger auf Hochrechnungen verweisen. 25 Sitze sind noch nicht ausgezählt, doch auch hier dürften mehrheitlich die Demokraten erfolgreich sein.

CNN prognostiziert demokratischen Gouverneur in Nevada

Laut CNN-Hochrechnungen bekommt auch Nevada mit Steve Sisolak einen demokratischen Gouverneur. Es wäre damit der siebente Gouverneursposten, den die Demokraten bei dieser Wahl „gedreht“ haben. Die Mehrheit der US-Bundesstaaten bleibt aber auch weiterhin unter republikanischer Führung.

US-Politik stehen spannende Zeiten bevor

Für die Demokraten hat die Wahlnacht eine deutliche Mehrheit im US-Repräsentantenhaus gebracht. Der Senat bleibt weiterhin in republikanischer Hand. Die Partei von US-Präsident Trump gewinnt sogar Sitze dazu. Dafür verlieren die Republikaner gleich eine ganze Reihe an Gouverneursposten.

Trump bezeichnet die Wahl dennoch als einen „Riesensieg“. Die Verluste seiner Partei erwähnt er bisher mit keinem Wort. Für den Präsidenten wird es in Zukunft aber ohne Frage schwieriger. Die bisherige demokratische Minderheitsführerin im „House“, Nancy Pelosi, kündigt in ihrem ersten Statement bereits eine „Wiederherstellung der Checks und Balances“ an.

Prognose zur Sitzverteilung nach den Midterms-Wahlen
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/NY Times

Auch wenn einige Ergebnisse weiterhin offen sind – sicher ist: Die kommenden Monate werden in der US-Politik alles andere als langweilig. Das Livetickerteam von ORF.at verabschiedet sich und bedankt sich sich fürs Mitlesen.