Maneskin (Italien)
EBU/Thomas Hanses
Liveticker

Italien gewinnt den Song Contest

Die italienische Glamrock-Band Maneskin hat im Finale des Eurovision Song Contest den Sieg davongetragen. Maneskin gewann bei der Show am Samstagabend vor Frankreich und der Schweiz. Der österreichische Kandidat Vincent Bueno musste sich bereits am Donnerstag im zweiten Halbfinale verabschieden, sein Song „Amen“ konnte international nicht punkten.

Online seit 22. Mai 2021, 20.21 Uhr
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Einen wunderschönen guten Abend!

Es ist so weit. Nach einem Jahr Pandemiepause ist das Finale des großen Song Contest zurück. „Open up“ lautet das Motto heuer in Rotterdam – und besser hätte es vom Timing auch nicht sein können. Ganz Europa sperrt langsam wieder auf. Und der Contest soll genau diese Aufbruchsstimmung auch versprühen.

Ja, sie dürfen so kuscheln

3.500 Zuschauerinnen und Zuschauer sind – nach schärfsten Sicherheitsmaßnahmen – in der Halle. Da ist dann der in den Niederlanden aktuell vorgeschriebene Mindestabstand von 1,5 Metern aufgehoben, und auf den fix zugewiesenen Sitzplätzen fällt auch die Maskenpflicht. Das ergibt Bilder, wie wir sie schon lange nicht mehr live im Fernsehen gesehen haben.

Zuschauer des ESC 2021 in Rotterdam
AP/Peter Dejong

Es gibt was auf die Ohren

Dafür muss man dann aber auch die 26 Songs aushalten, die heuer um den Sieg kämpfen. Das ist bei einigen – so viel kann man schon verraten – nicht so einfach. Immerhin: 13 sind schon am Dienstag und am Donnerstag ausgeschieden.

Vorfreude ist die schönste Freude

Österreich ist draußen

Wie gut oder schlecht Vincent Bueno im Halbfinale am Donnerstag abgeschnitten hat, werden wir im Detail frühestens heute Nacht wissen. Die genaue Reihung oder die Zahl der Punkte wird vor dem Finale nicht bekanntgegeben, um das Endergebnis nicht zu beeinflussen.

Vincent Bueno (Österreich)
EBU/Andres Putting

Rotterdam, Liverpool, Rom

Ob Rotterdam seine Reize hat, mögen andere beurteilen. Besungen wurde es schon, halbcharmant.

Island macht es sich auf der Couch gemütlich

Warum eigentlich Rotterdam?

Weil er 2019 in Israel gewonnen hat

Im heutigen Finale hätte Duncan Laurence eigentlich auch auftreten sollen. Er gehört neben den Isländern aber zu den Covid-19-Opfern und sitzt jetzt irgendwo in Quarantäne vor dem Fernseher.

6, 11, 12, 19, 20, 24

So ein Song-Contest-Abend kann schon lange werden. Klo-, Rauch- und Nachschenkpausen müssen gut getimt sein. Jedenfalls nicht verpassen sollte man die Startnummern 6, 11, 12, 19, 20 und 24.

Ghettofaust mit dem Kameramann: Frankreich ist bereit fürs Finale

Die Startreihenfolge für visuell Orientierte

Emojiliste
ORF.at

Wer fehlt?

Armenien sagte wohl ob des Konflikts mit Aserbaidschan die Teilnahme kurzfristig ab. Weißrussland wurde disqualifiziert, weil die eingereichte Nummer recht unmissverständlich ein Propagandabeitrag des Regimes Lukaschenko war. Auch Ungarn entschied sich schon im Vorjahr gegen eine Teilnahme. Und Bosnien-Herzegowina fehlt aus finanziellen Gründen schon seit 2017.

Und wer gewinnt?

Wer sind die großen Favoriten?

Wer sind die großen Favoriten im ersten Halbfinale? Gibt es so etwas wie ein Erfolgsrezept für den Song Contest? Hier geht’s zur Debatte.

Mitreden kann man auch per Teletwitter #ESCORF

Flaches Land

Das Stage-Design stammt – wie eigentlich immer beim Song Contest und überall dort, wo sonst noch Großes passiert – vom Münchner Florian Wieder. Die Inspiration soll er aus der niederländischen Landschaft gezogen haben, damit meint er aber nicht primär, dass es einfach flach ist, sondern die Kanäle und Brücken, die dort überall im Weg sind.

Einzug der Kandidaten und Kandidatinnen

Brav mit viel Abstand. Dann kann man sich schon ein erstes Bild machen …

Die Gastgeberinnen und Gastgeber

Moderiert werden die Shows heuer von Chantal Janzen, Edsilia Rombley, Jan Smit und Nikkie de Jager

Edsilia Rombley, Chantal Janzen, Jan Smit und Nikkie de Jager
Reuters/Piroschka Van De Wouw

Wer kommt wann wieso

Die Startreihenfolge im Finale wird von den Veranstaltern festgelegt, damit die Show schön abwechslungsreich wird. Auch größere Um- und Aufbauten werden berücksichtigt. Per Los wurde lediglich festgelegt, wer in der ersten und wer in der zweiten Hälfte auftreten darf.

Es wird eine lange Nacht

Das Publikum macht 50 Prozent der Wertung aus, die andere Hälfte übernehmen die Fachjurys aus den Ländern. In Schaltungen in alle Teilnehmerländer werden die Jurypunkte verlesen. Danach werden die Publikumsstimmen aus ganz Europa zusammengerechnet, von den Moderatorinnen verkündet und zu den Jurypunkten addiert. Um möglichst lange die Spannung aufrechtzuerhalten, wird beim laut Jurys schwächsten Land begonnen, die Publikumspunkte zu vergeben. Klingt kompliziert, ist es auch.

So, es geht los!

Pfui Teufel!

Startnummer eins hat Elena Tsagrinou aus Zypern – und das ist schon der erste Regiefehler. Die Kinder sind noch nicht im Bett, wenn sich die Blondine zu „El Diablo“ im knappen Glitzersuit auf Teufel komm raus auf dem Boden räkelt.

Zypern, Elena Tsagrinou,"El Diablo"
EBU/Thomas Hanses

Auch im Finale wird Elena Tsagrinou den Vergleich nicht los

Multiplagiatsversagen trotz Eigenblutdopings

Auch wir wiederholen uns, aber: Der Song klingt noch immer wie „Bad Romance“ von Lady Gaga, das Video ist von Zara Larsson gefladert. Das Kostümchen wird heute noch mehrmals weitergereicht, die Idee eines spanischen Songtitels, die Choreografie und sogar ihren eigenen Vornamen hat sie sich bei „Fuego“ von Eleni Foureira ausgeborgt. Stefan Weber, egal welcher, übernehmen Sie doch!

Fliegender Kostümwechsel

Das ging aber flott – da ist er wieder der Strasssteinfummel auf Nudebody. Drinnen steckt jetzt aber Anxhela Peristeri aus Albanien. Und aus ihr raus kommt „Karma“ auf Albanisch.

Anxhela Peristeri (Albanien)
EBU/Andres Putting

Klassischer Song Contest

Heiter bis wolkig

Wehende Haare, exaltierte Gesten und dramatischer Gesang, mehr Song-Contest-Folklore geht fast gar nicht.

Medusa-Alarm

Eden Alene aus Israel hat im Halbfinale nicht alle Töne getroffen. Das kommt davon, wenn man mehr Zeit in die Frisur als ins Singenüben investiert. Wobei: Ihre Nachbarn werden dankbar sein.

Israel, Eden Alene, „Set Me Free“
EBU/Andres Putting

Free as my hair

Kleid weg – Quiiiiieeetsch!

„Set Me Free“ ist also ein Code für „Zieht mich aus“. Wir haben’s verstanden.

Erziehungsberechtigte im Haus

Jetzt mal Erwachsenenmusik in diesem Zirkus hier. Nach dem aufgeregten Herumgehopse sind Hooverphonic aus Belgien mit „The Wrong Place“ eigentlich ziemlich richtig. Es geht jetzt um echte Probleme im Leben, z. B. Reue nach einem schöngesoffenen One-Night-Stand. „Wenn er jetzt auch noch mein Johnny-Cash-Leiberl anzieht“ – wer kennt das nicht?

Belgien, Hooverphonic, „The Wrong Place“
EBU/Thomas Hanses

Gute Band, falscher Ort

„I see his smiley face that makes me wanna cry“

Mit dieser Songzeile nehmen Hooverphonic sehr viel von diesem Abend vorweg. Ein bisschen Misanthropie schadet bei der Überdosis Frohsinn sicher nicht.

Ein Autodromkleid! Es fährt!

Letztes Jahr wäre Russland mit der Spaßfraktion Little Big angetreten, der heurige Beitrag „Russian Woman“ von Manizha ist ernsthafter, aber deswegen nicht spaßbefreit, auch wenn sie für Frauenrechte in Russland rappt.

Russland, Manizha, „Russian Woman“
EBU/Thomas Hanses

Das Kleid kontroverser als der Song

Konferenz der Frauen

Wie man das 2021 so macht: Mit der Welt per Zoom verbunden. Musikalisch sind das halt gleich mindestens zwei Songs in einem – einmal russischer Rap, einmal russische Stampffolklore.

Nett oder Netta?

Jetzt aber Schluss mit der Aufwärmrunde: Mit „Je Me Casse“ von Destiny aus Malta ist der erste potenzielle Siegertitel an der Reihe. Die Erinnerung an Netta aus Israel 2018 ist halt schon noch sehr frisch, und da wirkt einiges ausgeborgt. Von „I’m not your toy“ zu „I’m not your honey“ ist es auch nicht sehr weit.

Malta, Destiny, „Je me casse“
EBU/Andres Putting

Destiny zieht auch bei der manchmal zynischen Fangemeinde

„Destiny is all!“ …

… Wie Uhtred, the son of Uhtred sagen würde. Ist Malta unsere Bestimmung für 2022? Wir werden sehen – die Hütte in Rotterdam hat sie jedenfalls ordentlich eingerissen.

Vergeigt es der Hut?

The Black Mamba aus Portugal klingt gefährlich, ist aber recht zahnlos. Mit Geigen gleich zu Beginn und einem Mantra-artigen Refrain lullen sie uns zu „Love is On My Side“ ein. Sänger Pedro Tatanka führt indessen auf der großen Bühne seinen Hut spazieren. Hätte er in Song-Contest-Kunde aufgepasst, wüsste er: kein gutes Omen. Hut tut selten gut.

Portugal, The Black Mamba, „Love Is On My Side“
EBU/Andres Putting

Nichts Gröberes zu bemängeln bei Portugal

Falsches Orchester

Die raunzige Stimmfarbe ist schon sehr speziell. Und das Orchester im Hintergrund ist gar nicht echt! Aber so ist der Song Contest: so vielfältig wie das Wetter der letzten Tage.

Haaricane

Das Trio Hurricane für Serbien: Ob sie nach Frisur gecastet worden sind? Dass neben der aufwendigen Kopfschüttelchoreografie keine Zeit mehr für einen anständigen Text bleibt, versteht sich von selbst. „Ich bin süß und nett und du bist alleine – Loco, loco, aramsamsam.“

Serbien, Hurricane, „Loco Loco“
EBU/Thomas Hanses

Vom Winde verweht

Sagen wir, das ist ein überkondensiertes Balkankonzentrat aus Beyonce, Shakira und JLo.

Wehende Haare, Windmaschine, Glitzerkleider – mehr Song Contest geht nicht

Britischer Geschmack

Während so manche Teilnehmerin gar nicht wenig genug anhaben kann, verpackt sich James Newman aus Großbritannien in einen Lederwintermantel. In Kombination mit extrabreiten Goldketten – nun ja: schwierig. Das ist auch das richtige Wort für den ganzen Auftritt zu „Embers“.

Großbritannien (UK), James Newman, „Embers“
EBU/Andres Putting

Großbritannien wird den ESC 2022 eher nicht austragen

Wahrnehmungsverschiedenheiten halt

Briten-Meme

Sittenbild – noch Fragen?

Stars Hollow statt Rotterdam?

Dass die für Griechenland startende Niederländerin Stefania eine ausgeprägte Kindercastingshowvergangenheit hinter sich hat, erkennt man deutlich an dem schon sehr bemühten Auftritt zu „Last Dance“. Aber richtig gute Chancen hätte sie wohl nur bei einem Rory-Gilmore-Lookalike-Contest.

Stefania und Alexis Bledel („Rory Gilmore“)
EBU; APA/AFP/Getty Images/Michael Loccisano

So sieht das in Wirklichkeit aus

Griechenland, Stefania, „Last Dance“
Reuters/Piroschka Van De Wouw

Was fürs Tanzbein

Eine Weiterentwicklung

Immerhin ist Stefanias Glitzerfummel lila. Und die Tänzer sind unsichtbar. Wir sind auf dem richtigen Weg!

Tears for fears

Der arme Gjon’s Tears muss auf riesigen, weißen Tetrisblöcken singen, die irgendwer auf der Bühne vergessen hat. Und die Kameraführung ist angsteinflößend. Ist das Bug oder Feature?

Schweiz, Gjon’s Tears, „Tout l’univers“
EBU/Andres Putting

Die Stimme passt schon

Aus dem Ruder gelaufen

Gut, so ein Lied muss man erst einmal live dersingen. Aber diese Bewegungen! Eine Hommage – aber an was?

Ewig schade

Dadi und die Band Gagnamagnid wäre 2020 ein so würdiger Sieger gewesen. Dass sie die heurige Nummer „10 Years“ – nicht ganz so gut, aber auch brauchbar – nicht live bringen dürfen, ist wirklich Pech. Da hat das Coronavirus bei großer Auswahl echt die falschen erwischt.

Island, Daði og Gagnamagnið, „10 Years“
EBU/Thomas Hanses

Die Fans lieben die Band trotzdem

Sieger der Herzen

Zwischen dem ganzen Kennt-man-schon/Hat-man-auch-schon-Gesehen sind die Isländer eine sehr erfrischende Abwechslung. Man kann nur hoffen, dass das Schule macht. Im Gif: Definiere K1!

Schon oder erst?

Gleich Halbzeit – und für alle, die mal aufs Klo oder kurz um den Block müssen: Die nächsten drei Nummern eignen sich dafür. Blas Canto aus Spanien trauert im Song „Voy A Quedarme“ um seinen Vater und seine Großmutter. Stille Trauer war offensichtlich keine Option.

Spanien, Blas Cantó, „Voy a quedarme“
EBU/Andres Putting

Lauf, Blas, lauf

Und schon folgt der Stimmungsdämpfer

Damoklesmond

Und jetzt heult er den Mond an.

Picksüß

Für Natalia Gordienko aus Moldawien ist es schon das zweite Song-Contest-Finale der Karriere. Und schon das zweite Mal fragt man sich: Wie konnte das passieren? 2006 kam sie in toxischer Beziehung mit einem Sänger namens Arsenium (!)

Jetzt ist es Zucker. Die Dosis macht das Gift.

Moldau, Natalia Gordienko, „Sugar“
EBU/Thomas Hanses

Too sweet

Uhhu – Uhhhu – Ahhhhhh

Schon praktisch, wenn man im Refrain nur ein Wort hauchen muss – den Rest übernimmt der Big-Band-Sound vom Band.

Land der Dichter und Denker

Jendrik aus Deutschland dürfte da etwas verwechselt haben. Wir sind nicht beim Kiddy-Contest. Immerhin setzt er mit „I Don’t Feel Hate“ eine alte deutsche Tradition fort und bettelt fast um null Punkte. Vorsichtig formuliert: Vielleicht sind andere Länder eher prädestiniert, humorige Beiträge zu schicken.

Deutschland, Jendrik, „I Don’t Feel Hate“
EBU/Thomas Hanses

„I see his smiley face that makes me wanna cry“

Danke Belgien für diesen Satz. Kann man hier gut brauchen. So zwanghafter Frohsinn kann bei Betrachtung Gedanken auslösen, die andere Menschen in ihrer Würde verletzen. Apropos Würde: Die arme Frau im Fingerkostüm!

Deutschland wohl kein Favorit

Put your middle fingers up

Bei der Reihung hat die EBU mitgedacht: Eben noch im Bild, jetzt wird der Mittelfinger auch besungen. Blind Channel aus Finnland haben Bandnamen und Songtitel „Dark Side“ wohl aus dem Metalbandnamen-Generator.

Finnland, Blind Channel, „Dark Side“
EBU/Thomas Hanses

Blind Channel machen müde Fans wieder munter

Late adopters

20 Jahre zu spät mit einem Nu-Metal-Song als innovativ gefeiert zu werden geht auch nur beim Song Contest. Um auch etwas Positives zu sagen: Wenigstens hat Finnland nicht mit der Pyro gespart.

Reif für die Insel

Die kleine Victoria aus Bulgarien sitzt also auf ihrem Holzfelsen und wundert sich, dass ein ganzer „ocean of emotion“ in sie reinpasst. „Growing Up Is Getting Old“ ist für eine 23-Jährige reichlich altklug.

Bulgarien, Victoria, „Growing Up Is Getting Old“
EBU/Andres Putting

Bulgarien unterschätzter Underdog?

Praktisch und bequem

Modisch ist Victoria 2021 ganz up to date – der Loungewear-Homeoffice-Pyjama ist in Pandemiezeiten immer eine gute Wahl. Das Ende des Songs erinnert einige an Billie Eilish. Das ist schon sehr viel Lob.

Der Kanari schießt den Vogel ab

Apropos Pandemie: Mit der Textzeile „it’s ok to dance alone“ geben The Roop aus Litauen den nachträglichen Sanktus für mehr als ein Jahr Lockdown-Wohnzimmerdisco.

Litauen, The Roop, „Discoteque“
EBU/Andres Putting

Bald sollten die Farbscherze durch sein …

Schön schräg

The Roop tanzen auch mit ihren Fingern, schaut einfach aus – aber selbst probieren! Jedenfalls funktioniert der schräge Ansatz mit einem Augenzwinkern.

Flötentechno aus der Ukraine

Es bleibt originell. Go_A wollen mit „Shum“ den Frühling aufwecken. Wenn man mitten im nuklearen Winter steht, muss man da schon auch ein bisschen lauter werden.

Ukraine, Go_A, „Shum“
EBU/Andres Putting

Mund-Nasen-Schutz, Ukraine-Edition

Was trägt den Sängerin Kateryna Pawlenko da im offiziellen Video? Die ukrainische Variante des Mund-Nasen-Schutzes? Naja, wer neben Tschernobyl Partys feiert, dem kann eine kleine Pandemie auch keinen Schrecken einflößen.

Ukraine, Go_A, „Shum“
EBU

Irgendwie doch cool

Weißes Rauschen

„Weißer Gesang“ ist beim Song Contest schon öfter vorgekommen. Dabei wird die Luft mit Hilfe des Zwerchfells langsam durch den maximal geöffneten Kehlkopf herausgepresst. Klingt schmerzhaft – für alle Beteiligten. Dennoch: Das fährt schon ordentlich. Aber was sind diese Heiligenscheine?

36-mal Voila

Wir schalten um zum Grand Prix Eurovision de la Chanson. Barbara Pravi reinkarniert mit „Voila“ Edith Piaf, Jacques Brel und Charles Aznavour in einer Person. Das Stageing könnte man auch gleich für ein Biopic für Piaf verwenden.

Frankreich, Barbara Pravi, „Voilà“
EBU/Andres Putting

Frankreich Favorit?

Chance kommt von Chanson

Bei den Buchmachern ist das hoch im Kurs, wenn schon retro, dann richtig. Und nach der Kameraführung ist jetzt halb Europa seekrank.

Cleopatra, Mata Hari, was auch immer

Efendi wollte im Vorjahr Cleopatra besingen, dann mussten auf die Schnelle ein paar Textzeilen geändert werden und es wurde „Mata Hari“. Aber wen hätte sie nächstes Jahr besungen, wenn es heuer wieder nichts geworden wäre?

Aserbaidschan, Efendi, „Mata Hari“
EBU/Thomas Hanses

Gemischtes Feedback für Efendi

Leia – Diseia – Feia

Die Fummel-mit-Fummeln-Performance ist hart an der Grenze. Bei Beiträgen wie diesen würde man sich eine demografische Auswertung der Anrufer wünschen. Aber: endlich wieder gestochenes Broken English beim Song Contest!

Ein Fall für Vier Pfoten

Der Norweger Tix verarbeitet in „Fallen Angel“ seine Tics und wie er dafür gemobbt wurde. Und für den Auftritt wurden ein Eisbärenfell für den Mantel und ein Paar Pegasusflügel verarbeitet. Nicht alle Länder müssen sparen.

Norwegen, Tix, „Fallen Angel“
EBU/Andres Putting

Tix mit Engelsstimme?

Fast schon ernst zu nehmen

Bekannt wurde Tix mit Saufliedern für Schulabschlussfeiern. Da ist das, auch wenn man es nicht glauben mag, quasi ein Qualitätssprung ins ernsthafte Fach.

Preaching to the converted?

Apropos ernsthaft: Jeangu Macrooy kommt auch mit einer biografischen Botschaft. Der gebürtige Surinamer tritt für die Niederlande an und singt in „Birth of a New Age“ gegen Homophobie und Rassismus.

Niederlande, Jeangu Macrooy, „Birth Of A New Age“
EBU/Thomas Hanses

Verständnisschwierigkeiten

Nein, er singt nicht: „You are my Brokkoli“

Moderner Soul, Ausdruckstanz und karibische Rhythmen – die Niederlande müssen froh über Einfluss von außen sein, musikalisch wie kulinarisch. Kennen Sie einen niederländischen Musiker? (Duncan Laurence und Rudi Carrell gelten nicht!)

Die italienischen Mondscheiner

Jetzt die Favoriten. Maneskin – eine italienische Band mit dänischem Namen – ist laut und wild, singt aber „Zitti E Buoni“, also „leise und brav“. Für den Auftritt hat sich die Glamrockband in The-Sweet-Gedächtnis-Leder einschnüren lassen.

Italien, Måneskin, „Zitti e buoni“
EBU/Andres Putting

Härteres aus Italien, dennoch ein Favorit

Quasselstrippe

Warum diese Italiener immer so viel Text haben müssen? Der Refrain kann an der Favoritenrolle jedenfalls nicht schuld sein. Befeuern – Pyro!Pyro!! – sie in Zeiten wie diesen einfach die Sehnsucht nach Livekonzerten?

Schwedische Konserve

Aus Schweden kann nichts anderes kommen als ein radiotauglicher Popsong. Der kommt auch, aber vielmehr hat Tusse mit „Voices“ jetzt nicht im Programm. Seine mittelmäßige Bewertung in den Wettquoten stützt die Italien-Theorie: Man lechzt nach Livemusik, nicht nach Konserve.

Schweden, Tusse, „Voices“
EBU/Thomas Hanses

Schwedenpop gefällt

Stimmen im Kopf – can you hear them?

Aber uns geht es wie Tusse: Nach 25 Beiträgen haben wir das Gefühl, a million voices im Kopf zu haben – dafür aber erstaunlich wenig Ohrwürmer heuer. Immerhin: Gleich ham wir’s geschafft.

Bei dem Anzug fehlen die Ärmel. Wer sagt’s ihm?

Die Krönung zum Schluss?

Eine geht noch: Senhit mit „Adrenalina“ für San Marino. Das ist die mit dem goldenen Kopfschmuck, von dem noch immer niemand weiß, wofür das steht. Es steht ihr jedenfalls nicht gut, hat sie aber selber gemerkt, muss auch gleich weg. Die Schweißermasken der Tänzerinnen und Tänzer bleiben aber, obwohl die genauso wenig Sinn ergeben.

Senhit (San Marino)
EBU/Thomas Hanses

Follow the money

Für die Rausschmeißnummer wurde ein prominenter Rausschmeißer engagiert: Flo Rida, der sich flow rider ausspricht, aus Florida war mal Nummer eins in den US-Charts. Ruhm ist vergänglich, Geld schnell ausgegeben, und jetzt steht er da. Auf der Song-Contest-Bühne. Für San Marino.

Top bei den Wettquoten, Flop auf Twitter

Genug gehört – das Voting beginnt

Startnummern
EBU

Die gute Nachricht

Musikalisch sind wir durch! Die schlechte: Fertig sind wir noch lange nicht.

Jetzt kommt die härteste Zeit eines Song-Contest-Abends

Das Warten auf die Punktevergabe

26 Songs in 26 Sekunden

Es bleiben noch gute 20 Minuten, um abzustimmen. Als kleine Entscheidungshilfe wie immer der ORF.at-Schnelldurchlauf:

In Großbritannien kam der deutsche Beitrag nicht so gut an

Allerdings: Wer im Glashaus sitzt …

Die Einschätzungen der Fans gehen weit auseinander

Zeit, auch mal über die Kostüme nachzudenken

Viermal Glitzerbody mit Fransen in einem Finale: Wer trägt’s besser?

Glitzerkleider im Song Contest
EBU

Finnland nach Deutschland – ein Regiegeniestreich?

Selbst sein größter Fan

Jetzt die obligate Gesangseinlage von Ex-Gewinnern

Den Anfang darf Mans Zelmerlöw machen, Sieger in Wien 2015.

Danach die niederländische Rentnergang Ding-A-Dong, Gewinner von 1975. Und Sandra Kim, die 1986 als 13-Jährige den einzigen Sieg für Belgien holte. Und Lenny Kuhr, eine von gleich vier Siegerinnen 1969 mit „De Troubadour“.

Textile Ahnenforschung

Das silberne Glitzerkleid hat schon einmal gewonnen: 2005 an Helena Paparizou mit „My Number One“.

Lordi, Sieger von 2006, gut gealtert?

Der Song Contest, schmerzlich vermisst

Über den neuen Song von Duncan Laurence

… breiten wir mal den Mantel des Schweigens

Das Voting ist beendet.

Lasset die Punkte kommen

Die ersten Punkte vergibt Israel

12 Punkte an die Schweiz. Null für Italien.

San Marino bekommt 12 Punkte

von der polnischen Jury. Aha.

Noch einmal 12 Punkte für die Schweiz

von Albanien

Die Jurys lieben die Schweiz

Gjon’s Tears liegt gut in Führung

Ganz hinten

UK, Spanien, Deutschland, Norwegen und die Niederlande noch ohne Punkte

Favoriten voran

Vorn sind die Favoriten: Schweiz, Frankreich, Malta und Italien

Österreich gibt 12 Punkte an Island

Der Rest:
Finnland 1
Deutschland 2(!!)
Niederlande 3
Malta 4
Bulgarien 5
Italien 6
Portugal 7
Frankreich 8
Schweiz 10

Nur noch UK ohne Punkte

(nach den zwei Gnadenpunkten für Deutschland aus Österreich)

Überraschung:

Das griechische Jury-Kind gibt 12 Punkte an Zypern

Nicht vergessen

Das Publikumsvoting kann noch alles ändern

Nicht mal Irland gibt Großbritannien Punkte

Frankreich übernimmt die Führung

mit 12 Punkten aus Serbien

The same procedure as every year

Zypern gibt Griechenland die 12 Punkte zurück

Keine belgischen Punkte für Frankreich

Bahnt sich da ein diplomatischer Konflikt an?

Deutschland gibt 12 Punkte an Frankreich

Der Rest …

1: Litauen
2: Russland
3: Island
4: Schweden
5: Ukraine
6: Italien
7: Zypern
8: Malta
10: Schweiz

Noch immer in Führung

Schweiz, Frankreich, Malta, Island, Italien. Die Top fünf haben sich deutlich abgesetzt. Vorne aber ein Zweikampf zwischen Schweiz und Frankreich mit Gjon’s Tears klar in Führung.

Frankreich gibt Griechenland 12 Punkte

Muss man auch nicht verstehen.

Nicht quatschen, Punkte vergeben, Schweden!

12 für Malta. Das hätte man auch kürzer haben können.

Die Schweiz gibt Frankreich 12 Punkte

… bleibt aber selber in Führung.

Jurywertung abgeschlossen

Schweiz vor Frankreich, Malta, Italien und Island

Jetzt wird die Tabelle von unten nach oben …

… mit dem Publikumsvoting ergänzt. Also in dieser Reihenfolge.

Jurywertung nach 39 Ländern
EBU

Gjon’s Tears kann’s nicht glauben

„Es ist verrückt“, sagt der Schweizer im Green-Room-Interview. „Ich bin so glücklich. Egal was passiert – ich habe die Jury-Punkte.“

Viel Pause bleibt nicht

Es geht gleich weiter mit der Publikumswertung. Bisher wurden nur die Hälfte der Punkte vergeben – es kann sich also noch sehr viel ändern.

Los geht es!

Und Großbritannien bleibt bei null Punkten. Ein Raunen geht durch die Menge. Dafür gibt es Applaus.

Deutschland auch keine Publikumspunkte

Anmerkung: Minuspunkte können nicht vergeben werden

Und Spanien auch gleich ein Nuller

Auch nicht so überraschend. Die armen Niederländer kriegen auch nix.

Norwegen mit den ersten Punkten. Gleich 60.

San Marino mit mageren 13 Publikumspunkten

Flo Rida zieht auch nicht mehr so …

Litauen bekommt 165 Punkte!

Wir sagen: verdient!

Drei Pünktchen für Belgien

Urgemein!

218 für Finnland. Haben wir da was verpasst?

Damit vorübergehend in Führung. Zehn Länder kommen noch.

Jetzt Ukraine: 267 Punkte und Führung!

Portugal und Bulgarien kamen nicht an

Nur 27 und 30 Punkte

180 für Island – zum Sieg wird das wohl nicht reichen

Kein Happy End für Dadi und Co.

318 für Italien – und in Führung!

Nur 47 Punkte für Malta

Aus der Traum vom Sieg für Destiny

Frankreich bekommt 251 Punkte – kein Sieg

Italien bleibt in Führung. Jetzt kann es nur noch von der Schweiz verdrängt werden.

Italien gewinnt den Song Contest

Die Schweiz bekommt zu wenige Publikumspunkte und belegt damit Platz drei. Zweiter wird Frankreich.

Endwertung
EBU

Jurysprecher der Herzen: Hannes Oli Agustsson aus Island

Nächsten Mai dann in Italien

Der nächste Song Contest findet also in Italien statt. Wo genau? Für diese Entscheidung hat das Land jetzt einige Wochen Zeit – es gilt viel zu überlegen. Eine große Halle und viele Hotelbetten im oberen Segment sind wichtige Kriterien für die Auswahl des Austragungsorts. Bisher hat Italien zweimal den Song Contest ausgetragen – 1965 in Neapel und 1991 in Rom.

Ahoy-Cluster?

3.500 vorab getestete Zuschauer waren in jeder der insgesamt neun Publikumsshows zugelassen. Sie durften sich ohne Abstand und Mundschutz in der Halle aufhalten. In fünf Tagen werden sie alle noch einmal getestet. Dann werden etwaige Cluster erst auffallen. Innerhalb der Delegationenbubble gab es nur sehr wenige Fälle: zwei im isländischen Team, einen in der polnischen Delegation. Positiv getestet wurde auch der Vorjahressieger Duncan Laurence, der einen Auftritt im Finale gehabt hätte.

Maneskin ist überwältigt

In der ersten Pressekonferenz nach dem großen Finale zeigen sich die italienischen Gewinner überglücklich. Vor allem die Wertung des Publikums bestätige sie. „Für uns ist das Publikum das Wichtigste: Die Jurys repräsentieren nicht die Mehrheit. Das Publikum kommt zu unseren Konzerten und kauft unsere Platten.“ Anderen Künstlern raten sie, sich selbst treu zu bleiben.

Damiano von Maneskin
EBU

Danke und Doei Rotterdam

Es war wie immer ein Volksfest – das ORF.at-Song-Contest-Team sagt Ciao für heute und bis nächstes Jahr in Italien!