Putin wandte sich direkt an die ukrainische Armee und rief zu einem Militärputsch auf. Friedensgespräche liegen in weiter Ferne, auch wenn es zuletzt Anklänge gegeben hatte. Die Ukraine signalisierte im Laufe des Tages Bereitschaft, über eine Neutralität zu verhandeln, sprich: auf einen NATO-Beitritt zu verzichten. Aus Moskau sind dazu widersprüchliche Signale, aber keine strikte Ablehnung gekommen. Schließlich schlug der Kreml vor, Verhandlungen in Minsk zu führen, offenbar aber unter harten Bedingungen. Die Ukraine hat daraufhin Warschau als Verhandlungsort vorgeschlagen, seither herrscht Funkstille.
Die NATO verkündete indes, dass die schnelle Einsatztruppe an die Ostflanke verlegt wird. Zudem will man Waffenlieferungen an die Ukraine verstärken, Truppen zu den Bündnispartnern entsenden und die Cyberabwehr stärken. Die UNO rechnet unterdessen mit bis zu vier Millionen Flüchtlingen. Widersprüchliche Berichte gibt es darüber, ob die radioaktive Strahlung beim ehemaligen AKW Tschernobyl erhöht ist.
In der Nacht auf Donnerstag – nur wenige Stunden nachdem der Kreml offiziell grünes Licht gegeben hatte – hatte die russische Armee begonnen, die Ukraine von drei Seiten anzugreifen und einzumarschieren. Damit hatte die größte kriegerische Auseinandersetzung in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs begonnen.
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