Zivilisten, die dennoch auf den Straßen seien, würden „als Mitglieder von Sabotagegruppen des Feindes betrachtet“. Die Bevölkerung wurde von den Behörden zuletzt vor Straßenkämpfen gewarnt. Der U-Bahn-Verkehr in Kiew wurde vollständig eingestellt, die U-Bahnhöfe dienen nun als Schutzräume für Einwohnerinnen und Einwohner. Zahlreiche Menschen suchen dort bereits seit Tagen Zuflucht vor den russischen Raketenangriffen.
Moskau: Offensive wird ausgeweitet
Unterdessen wird der Konflikt auch mittels unterschiedlicher Darstellungen ausgetragen: So hat die ukrainische Führung Vorwürfe aus Moskau zurückgewiesen, wonach die Ukraine Friedensverhandlungen mit Russland abgesagt habe. Kiew wirft der russischen Regierung „Lügen“ vor. Indes hat Moskau angesichts der angeblichen ukrainischen Blockadehaltung eine Ausweitung der Offensive angekündigt.
Den Streitkräften sei befohlen worden, nunmehr „die Offensive in alle Richtungen zu erweitern“, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Begründet wurde der Befehl damit, dass die Ukraine Verhandlungen abgelehnt habe. Die Regierung in Kiew dementierte die Darstellung. „Ihre Kommentare, dass wir Verhandlungen abgesagt hätten, sind lediglich Teil ihrer Taktik“, sagte der ukrainische Präsidentenberater Michajlo Podolak. „Sie scheinen die Verhandlungen in eine Sackgasse lenken zu wollen, bevor sie überhaupt begonnen haben.“
Präsident Selenski will indes weiter in Kiew bleiben, wie er am Samstag bekanntgab. Er hat erneut zum Widerstand gegen die russischen Truppen aufgerufen. Der ukrainische Präsident fordert auch die Aufnahme in die EU.
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