Panzer mit „Z“-Bemalung
Reuters/Alexander Ermochenko
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Westen: Moskau muss Truppen ganz abziehen

Die USA und Europa stellen sich klar hinter die Ukraine: Nach einem Telefonat der Staats- und Regierungschefs der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands fordern diese den völligen Abzug russischer Truppen von ukrainischem Gebiet. In Belarus ist die dritte Gesprächsrunde zwischen Russland und der Ukraine zu Ende gegangen – wie erwartet ohne wirkliche Ergebnisse. Auch die Türkei versucht zu vermitteln und kündigte ein Treffen der Kriegsparteien auf Regierungsebene an. Moskau pocht freilich weiter auf seine an die Ukraine gestellten Forderungen.

Online seit 7. März 2022, 5.27 Uhr
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Neuseeland weitet Sanktionen gegen Russland aus

Neuseelands Regierung will im Eilverfahren ein neues Gesetz verabschieden, um weitere und möglichst zielgerichtete Sanktionen gegen die Verantwortlichen für den russischen Angriff auf die Ukraine verhängen zu können. Auch Personen und Firmen, die für Russland von wirtschaftlicher oder strategischer Bedeutung sind, können laut dem Gesetzesentwurf mit Sanktionen belegt werden, darunter Oligarchen.

Holocaust-Überlebende fühlt sich an Weltkrieg erinnert

Die frühere Präsidentin des deutschen Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, sieht im Angriffskrieg Russlands Parallelen zum Zweiten Weltkrieg. „Was wir hier erleben, ist eine Tragödie – und wieder hat diese Tragödie ein einzelner Mann ausgelöst. Das erinnert mich schon sehr an damals“, sagt die Holocaust-Überlebende der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag). „Ein Einzelner kann Welten verdrehen und Unglück über ganze Länder bringen.“

USA prüfen Embargo für russisches Öl

Die USA treiben nach den Worten der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, ein Einfuhrverbot für russisches Öl weiter voran. „Das Repräsentantenhaus prüft derzeit eine wirkungsvolle Gesetzesinitiative, die Russland weiter von der Weltwirtschaft isolieren wird“, teilt Pelosi in einem Schreiben mit.

US-Senatssprecherin Nancy Pelosi
Reuters/Elizabeth Frantz

„Unser Entwurf würde die Einfuhr von russischem Öl und Energieprodukten in die Vereinigten Staaten verbieten, die normalen Handelsbeziehungen mit Russland und Belarus aufheben und damit den ersten Schritt gehen, um Russland den Zugang zur Welthandelsorganisation zu verwehren.“ Der Kongress beabsichtige zudem, noch in dieser Woche als Reaktion auf die Invasion Russlands in der Ukraine zehn Milliarden Dollar für die Ukraine bereitzustellen.

Frankreich glaubt an Sieg der Ukraine

Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian glaubt trotz heftiger Verluste an einen Sieg der Ukraine über die angreifenden russischen Streitkräfte. „Ich glaube, dass die Ukraine gewinnen wird“, sagt Le Drian dem Sender France 5. „Was seit zehn Tagen am meisten auffällt, ist die starke Widerstandsfähigkeit der Ukraine, in einem Ausmaß, das sich die Experten nicht vorstellen konnten.“ Le Drian warnt allerdings, dass die russische Armee nun zu einer „Belagerungslogik“ übergehe.

Letzte OSZE-Beobachter verlassen Ukraine

Die vorübergehende Ausreise aller internationalen OSZE-Beobachter in der Ukraine ist nahezu abgeschlossen. Das teilt die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in einem Bericht mit. Die letzte verbliebene Gruppe – der Leiter und das Führungsteam – würden nun die Ukraine verlassen.

Anfang vergangener Woche sind noch mehrere des zuletzt rund 500 Personen starken Teams an Beobachtern in umkämpften ukrainischen Städten wie Charkiw und Cherson festgesessen.

Selenski kritisiert Schweigen anderer Staaten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski hat das Ausbleiben von internationalen Reaktionen auf die Androhung Moskaus, nun auch Gebäude der Waffenindustrie seines Landes anzugreifen, kritisiert.

„Denken Sie an das Gefühl der Straffreiheit der Invasoren“, so Selenski in einer Videobotschaft an Staats- und Regierungschefs sowie Politikerinnen und Politiker anderer Länder gerichtet. Russland könne seine „geplanten Gräueltaten“ ankündigen, weil es keine Reaktion gebe.

Moskau hat zuvor erklärt, künftig auch ukrainische Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes angreifen zu wollen.

Internationales Strafgericht tagt

Der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag beschäftigt sich heute und morgen mit möglichen russischen Menschenrechtsverbrechen beim Einmarsch in die Ukraine. Bei den öffentlichen Sitzungen gehe es um den „Verdacht des Völkermords“, erklärt das oberste Rechtsorgan der Vereinten Nationen im Vorfeld.

Die Regierung in Kiew hat den Gerichtshof angerufen und Russland die Planung eines Völkermords in der Ukraine vorgeworfen.

Luftangriffe auf Charkiw fortgesetzt

Die russische Armee hat ihre Luftangriffe auf die zweitgrößte Stadt der Ukraine, Charkiw, in der Nacht fortgesetzt. Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichten, dass dabei unter anderem ein Sportkomplex einer Universität und andere zivile Gebäude getroffen worden sind.

Unterdessen konzentrierten die russischen Truppen nach Angaben des ukrainischen Generalstabs ihre Angriffe neben Charkiw im Osten des Landes auch auf Sumy im Nordosten und Mykolajiw im Süden.

Der Generalstab warnt weiterhin, dass Moskau seine „Ressourcen für einen Angriff“ auf Kiew sammelt.

Medienbericht: Russland rekrutiert syrische Kämpfer

Einem US-Medienbericht zufolge rekrutiert Russland für seinen Angriff auf die Ukraine syrische Kämpfer. Das „Wall Street Journal“ berichtet unter Berufung auf vier US-Beamte, dass sich bereits einige der Kämpfer in Russland befinden und sich auf den Einsatz in der Ukraine vorbereiten. Die Kämpfer hätten Erfahrung im Häuserkampf und könnten den russischen Truppen bei der Einnahme Kiews helfen.

Die russischen Streitkräfte erhalten bei ihrem Angriffskrieg in der Ukraine bereits Unterstützung von Kämpfern aus der autonomen Republik Tschetschenien.

Ukrainische Armee: Russland sammelt Ressourcen zum Angriff auf Kiew

Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland begonnen, Ressourcen für den Sturm auf die ukrainische Hauptstadt Kiew zusammenzuziehen. Das geht aus dem Bericht des Generalstabs hervor, der in der Nacht auf Facebook veröffentlicht worden ist. Russische Truppen versuchen gleichzeitig, die volle Kontrolle über die kurz vor Kiew liegenden Städte Irpin und Butscha zu erlangen. Von dort sind es nur noch wenige Kilometer zur nordwestlichen Stadtgrenze.

Der Kiewer Bürgermeister Witali Klitschko schreibt auf seinem Telegram-Kanal, dass es Kämpfe nahe Kiew gebe. Die Stadt sammle weiter alle Ressourcen für ihre Verteidigung.

Leben in Kiew

Laut dem ukrainischen Generalstab liegt der Hauptfokus der russischen Angreifer weiter in der Umzingelung der Hauptstadt Kiew. Ein Lokalaugenschein.

Ölpreis steigt auf fast 140 Dollar

Der Ölpreis schnellt weiter in die Höhe: In der Nacht ist der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent auf einen Höchststand von 139,13 Dollar (127,86 Euro) gestiegen, bevor er auf 130,45 Dollar zurückgegangen ist. Das entspricht immer noch einem Anstieg um mehr als zehn Prozent.

Seit 2008 waren die Ölpreise nicht mehr so hoch. Der historische Rekordpreis für ein Barrel Brent liegt bei 147,50 Dollar.

UNO-Sicherheitsrat befasst sich mit humanitärer Krise

Der UNO-Sicherheitsrat kommt heute Abend auf Antrag der USA und Albaniens erneut zu einer Dringlichkeitssitzung zum Ukraine-Krieg zusammen. Dabei geht es um die humanitäre Krise in dem Land. Im Anschluss an die öffentliche Sitzung wollen die fünf ständigen und zehn nicht ständigen Ratsmitglieder hinter verschlossenen Türen über den Entwurf einer Resolution zum Ukraine-Krieg beraten.

Ausschluss Russlands aus Interpol gefordert

Großbritannien und mehrere seiner Verbündeten fordern den Ausschluss Russlands aus der internationalen Polizeiorganisation Interpol. Zusammen mit den USA, Kanada, Australien und Neuseeland fordert die britische Innenministerin Priti Patel auf Twitter „die sofortige Suspendierung des Zugangs Russlands zu allen Systemen“ von Interpol.

„Die Handlungen Russlands stellen eine direkte Bedrohung für die Sicherheit von Einzelpersonen und die internationale Zusammenarbeit bei der Strafverfolgung dar.“

Agentur: Russland will Korridore für Kiew öffnen

Das russische Militär hat laut der Nachrichtenagentur Interfax für 8.00 Uhr MEZ eine Waffenruhe geplant, um humanitäre Korridore für mehrere ukrainische Städte zu öffnen. Es sollten auf Bitte des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und angesichts der Lage dort Korridore für die Hauptstadt Kiew sowie die Städte Mariupol, Charkiw und Sumy geöffnet werden, meldet Interfax unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.

Auch American Express stoppt Geschäfte in Russland

Nach zahlreichen weiteren westlichen Unternehmen setzt auch die US-Kreditkartenfirma American Express wegen der russischen Ukraine-Invasion ihre Geschäfte in Russland aus. Zuvor haben das schon Mastercard und Visa angekündigt. Russische Banken wollen nach eigenen Angaben auf das chinesische UnionPay-System ausweichen.

EU-Kommission will Schlupflöcher bei Sanktionen stopfen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigt eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland an. „Der nächste Schritt ist, dass wir Schlupflöcher stopfen werden, um maximale Wirkung zu erzielen, Umgehungsmöglichkeiten zu beenden“, sagt sie im Deutschlandfunk. Inzwischen hätten sich mehr als 40 Länder den Sanktionen angeschlossen, und das zeige Wirkung: „Die russische Wirtschaft schwankt.“

Die EU will der Ukraine auch helfen, die Vorbedingungen für einen Beitritt zur Europäischen Union zu erfüllen. Das Land müsse die Kriterien erfüllen, man werde es aber „mit aller Kraft“ unterstützen, so von der Leyen.

London stellt weitere 100 Mio. Dollar für Ukraine bereit

Angesichts des Ukraine-Krieges will Großbritannien weitere 100 Millionen Dollar (rund 92 Mio. Euro) für die Ukraine zur Verfügung stellen.

Mit den neuen Mitteln sollten wichtige staatliche Funktionen in der Ukraine aufrechterhalten werden, heißt es.

Offenbar kaum Korridore Richtung Westen geplant

Die von Russland angekündigten humanitären Korridore führen laut BBC fast nur nach Russland und Belarus. Das zeigten die Routen, die von der russischen Nachrichtenagentur RIA veröffentlicht worden seien. Laut AFP führen nur Korridore aus Mariupol und Sumy auch in andere Städte in der Ukraine.

China betont Freundschaft mit Russland

China bezeichnet die Freundschaft mit Russland als so solide wie ein Fels. Die Aussichten für eine Zusammenarbeit seien sehr groß, erklärt Außenminister Wang Yi.

Der chinesische Außenminister Wang Yi
AP/Sam Mcneil

Die Beziehungen zwischen China und Russland müssten frei sein von der Einmischung dritter Parteien. China lehnt bisher Bitten westlicher Staaten ab, die Invasion der Ukraine durch Russland zu verurteilen. Bei entsprechenden Abstimmungen in den Vereinten Nationen hat sich die Regierung in Peking der Stimme enthalten.

Ukraine kritisiert russischen Vorstoß für Korridore

Die Ukraine kritisiert den russischen Vorstoß für die Schaffung von humanitären Korridoren für Zivilisten als unmoralisch. „Das Leid der Menschen wird benutzt, um die gewünschten TV-Bilder zu schaffen“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme des Sprechers von Präsident Selenski, Olexij Arestowytsch.

Der russische Vorschlag sieht Fluchtwege vor, die vorwiegend nach Russland oder ins verbündete Belarus führen. Auch Frankreich kritisiert die Route der Korridore.

Dennoch werden nach Angaben aus Kiew die Verhandlungen über die Fluchtkorridore aufgenommen. Allerdings gehe man von keiner Einigung aus, solange russischen Truppen versuchten, weiter vorzustoßen, heißt es.

Gasprom: Lieferungen durch Ukraine angeblich auf hohem Niveau

Russland liefert nach Angaben des Staatskonzerns Gasprom weiter Erdgas durch die Transitleitungen in der Ukraine nach Europa. Zu Wochenbeginn sei die Auslastung der Pipeline auf hohem Niveau geblieben. Heute sollten 109,6 Millionen Kubikmeter Gas nach Europa geliefert werden, sagt Konzernsprecher Sergej Kuprijanow der Agentur Interfax zufolge.

Bürgermeister von Hostomel offenbar getötet

In der Ukraine ist der Bürgermeister von Hostomel nach Angaben der örtlichen Behörden getötet worden. Russische Truppen hätten Juri Prylypko gezielt erschossen, so der Gemeinderat auf Facebook. „Er starb bei der Ausgabe von Brot an Hungrige und Arzneien an Kranke“, heißt es. Mit ihm seien zwei weitere Helfer getötet worden. Von russischer Seite gibt es dazu keine Reaktion. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Russland: Separatistenoffensive in Mariupol

Prorussische Separatisten haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine Offensive in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol unternommen. Der Angriff sei im Westen der Stadt erfolgt.

Polen zählt mehr als eine Million Geflüchtete

In Polen sind nach Angaben des Grenzschutzes seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine mehr als eine Million Geflüchtete aus dem Nachbarland eingetroffen. Allein gestern seien 142.300 Menschen über die Grenze gekommen, teilt die Behörde per Twitter mit. Das war der höchste Wert innerhalb eines Tages seit Kriegsbeginn.

Flüchtlingsankünfte seit dem 24. Februar 2022, Stand 6. März

Kiew meldet neun Tote nach Angriff auf Flughafen von Winnyzja

Bei einem Luftangriff auf den Flughafen der ukrainischen Stadt Winnyzja sind laut Angaben der Rettungskräfte neun Menschen ums Leben gekommen. Bei den Toten handle es sich um fünf Zivilisten und vier Soldaten, heißt es weiter.

Feuerwehr beim bekämpfen eines Brandes am Flughafen in Winnyzja
Reuters/State Emergency Service Of Ukraine

Russland verweigert Teilnahme an Völkermord-Anhörung

Russland verweigert die Teilnahme an der Anhörung des Internationalen Gerichtshofes zur Völkermord-Klage der Ukraine. Der russische Botschafter in den Niederlanden habe das dem Gericht mitgeteilt, erklärt die Vorsitzende Richterin Joan Donoghue in Den Haag.

Die Ukraine hatte vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen ein Dringlichkeitsverfahren gegen Russland angestrengt. Sie fordert Sofortmaßnahmen gegen Russland, um die Gewalt zu stoppen.

Kiew: Russland beschießt absichtlich Zivilisten bei Evakuierungen

Die Ukraine wirft Russland mit Blick auf die Lage in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol erneut Menschenrechtsverletzungen vor. „Die russischen Terroristen halten ihr Wort nicht. Es gibt keine Gnade, nicht einmal für Kinder und Frauen, für Verwundete. Sie beschießen Wohnviertel. Sie beschießen Zivilisten während der Evakuierung“, schreibt
Verteidigungsminister Oleksij Resnikow auf Twitter. Russland betont stets, nur militärische Ziele ins Visier zu nehmen.

Mehr als 5.000 Festnahmen bei Demos in Russland

Bei nicht genehmigten Demonstrationen in Russland gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine sind gestern mindestens 5.000 Menschen in 69 Städten festgenommen worden. Das teilt die auf die Beobachtung von Demonstrationen spezialisierte Nichtregierungsorganisation OWD-Info mit.

Russland gibt Ukrainern Schuld am Tod von vier Zivilisten

Russland beschuldigt ukrainische Truppen wegen des Todes von vier Zivilisten in Mariupol. Ukrainische „Nationalisten“ hätten mehr als 150 Einwohner als „menschliche Schutzschilde“ missbraucht und das Feuer auf Truppen der prorussischen Separatisten eröffnet, sagt der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, der Agentur Interfax zufolge.

Debatte über Österreichs Neutralität geht weiter

Nach dem Debattenanstoß der ÖVP zur Neutralität gibt es weitere Wortmeldungen. Die SPÖ will an der Neutralität nicht rütteln. „Unsere Neutralität ist mit der SPÖ nicht verhandelbar“, sagt SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.

NEOS-Parteichefin Beate Meinl-Reisinger hat zuletzt auf eine gemeinsame europäische Sicherheitspolitik und ein gemeinsames europäisches Berufsheer gedrängt. „Die Frage, ob das möglich ist innerhalb der Neutralität, ist eine rechtsdogmatische.“

Selenski fordert Verzicht auf russisches Öl und Gas

Selesnki fordert erneut weitere und schärfere Sanktionen gegen Russland. Nötig sei ein Boykott russischer Exporte und damit auch der Verzicht auf Erdöl und Erdgas aus Russland, sagt Selenski in einem neuen Videoclip.

Russland befürwortet Gespräche zu Atomsicherheit

Aus russischer Sicht könnten Gespräche mit der Ukraine und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zur Sicherheit der ukrainischen Nuklearanlagen beginnen. Moskau unterstütze den entsprechenden Vorschlag von IAEA-Chef Rafael Grossi, sagt der russische Botschafter Michail Uljanow in Wien.

Der Generaldirektor der IAEA hat rasche Verhandlungen für Sicherheitsgarantien unter der Schirmherrschaft der IAEA angeregt, um zu vermeiden, dass es im Zuge der russischen Invasion in die Ukraine zu einem Atomunfall kommt.

Karte zeigt Atomkraftwerke in der Ukraine
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Global 2000

Ukraine: Bisher keine Korridore

Die von Russland angekündigte Einrichtung von Fluchtwegen für Zivilistinnen und Zivilisten aus umkämpften Städten ist nach ukrainischen Angaben bisher nicht erfolgt. Das teilt die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit. Sie sagt, in Mariupol warten fast 300.000 Menschen auf ihre Rettung.

Ukraines stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk
APTN

TASS: Russische Delegation auf Weg nach Belarus

Zur geplanten dritten Verhandlungsrunde zwischen Russland und der Ukraine ist die russische Delegation nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur TASS ins Nachbarland Belarus geflogen. Offen ist weiter der Beginn der Gespräche.

In ukrainischen Medien hat es zuvor unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen geheißen, dass neue Verhandlungen um 14.00 Uhr MEZ beginnen könnten, in russischen Medien ist von einem Beginn um 13.00 Uhr MEZ die Rede.

Bei den vorherigen Runden hat es immer mehrere Stunden von der Ankunft der Vertreter bis zum Beginn der Gespräche gedauert. Zuletzt haben sich beide Delegationen am Donnerstag im Westen von Belarus getroffen und sich dabei auf Fluchtkorridore für umkämpfte Städte verständigt. Erste Anläufe, Menschen aus der Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer in Sicherheit zu bringen, sind gescheitert.

Österreichs Luftraum nur für Russland gesperrt

Österreichs Luftraum ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums bisher nur für russische Flugzeuge gesperrt worden. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Oberst Michael Bauer, dementiert auf APA-Anfrage deutsche Presseberichte, wonach Österreich seinen Luftraum auch für die NATO habe sperren lassen. Das sei eine „Zeitungsente“, so Bauer.

Gouverneur: Russische Truppen auf Flughafen Mykolajiw

Bei ihrem Krieg gegen die Ukraine sind russische Truppen nach Angaben der örtlichen Behörden auf den Flughafen der südukrainischen Großstadt Mykolajiw vorgedrungen. Alle anderen Angriffe in der Gegend seien abgewehrt worden, sagt der Gouverneur des Gebiets Mykolajiw, Witali Kim, in einer Videobotschaft. Er kündigt eine Gegenoffensive an.

3.000 Vertriebene pro Tag per Zug durch Österreich

Rund 3.000 Vertriebene aus der Ukraine sind derzeit pro Tag mit dem Zug durch Österreich unterwegs. Rund 70 bis 80 Prozent der Betroffenen, bei denen es sich durchwegs um Frauen mit Kindern handelt, reisen vor allem nach Deutschland, Frankreich und Italien weiter, wie es seitens der ÖBB heißt. In Österreich ist erneut der Wiener Hauptbahnhof der Hotspot: Hier hat die Caritas auch eine Notschlafstelle eingerichtet.

Menschen aus der Ukraine am Hauptbahnhif in Wien.
APA/Tobias Steinmaurer

Blinken: Artikel 5 für USA „unantastbare“ Verpflichtung

US-Außenminister Antony Blinken verweist bei seinem Besuch in Litauen auf Artikel 5 des NATO-Vertrags, der die gegenseitige Verteidigung der Mitgliedsstaaten garantiert, und bezeichnet diesen als eine für die USA „unantastbare“ Verpflichtung.

„Wir werden jeden Zentimeter des NATO-Territoriums verteidigen, wenn es angegriffen wird“, so Blinken. Man verstärke derzeit die „gemeinsame Verteidigung“, „damit wir und unsere Verbündeten vorbereitet sind“.

Litauens Präsident Gitanas Nauseda spricht gegenüber Blinken von einer sich „verschlechternden Sicherheitslage in der baltischen Region“. Diese gebe „der ganzen Welt leider Anlass zu großer Sorge“.

China will vermitteln

China bietet sich als Vermittler zwischen Moskau und Kiew an. Nach Angaben von Chinas Außenminister Wang Yi ist Peking bereit, mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, um „die notwendige Vermittlung“ zu gewährleisten.

Die chinesisch-russischen Beziehungen bezeichnet Wang als "die „wichtigsten bilateralen Beziehungen der Welt“. Wang verweist zudem auf ein im vergangenen Monat von China und Russland verabschiedetes Partnerschaftsabkommen, in dem beide „der Welt klar und unmissverständlich gezeigt“ hätten, dass sie „gemeinsam eine Wiederbelebung der Mentalität des Kalten Krieges und ein Schüren ideologischer Konfrontationen ablehnen“.

Wohl mit Blick auf die in den vergangenen Tagen von den USA und deren westlichen Verbündeten geforderte aktivere Vermittlerrolle Chinas im Ukraine-Krieg sagt Wang, dass China „keine Einmischung durch Dritte“ duldet.

Türkei: Treffen der Außenminister Russlands und der Ukraine geplant

Ein erstes Treffen auf Regierungsebene zwischen Russland und der Ukraine seit Ausbruch der Kämpfe ist nach türkischen Angaben für Donnerstag geplant. Dann sollen die Außenminister aus Kiew und Moskau, Dmytro Kuleba und Sergej Lawrow, in Antalya zu einem Gespräch zusammenkommen, teilt der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu mit. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat angeboten zu vermitteln.

Neue Verhandlungen am Nachmittag

Die dritte Verhandlungsrunde zwischen Russland und der Ukraine soll nach Angaben aus Kiew um 15.00 Uhr MEZ beginnen. Das schreibt der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak auf Twitter.

2.000 Menschen aus Irpin gebracht

Aus der Stadt Irpin nahe der Hauptstadt Kiew sind nach Angaben der ukrainischen Polizei bisher rund 2.000 Menschen gerettet worden. Gestern sind Zivilisten und Zivilistinnen, die aus dem umkämpften Ort fliehen wollten, unter russischen Beschuss gekommen und gezwungen gewesen, in Deckung zu gehen.

Ukrainische Soldaten helfen der Zivilbevölkerung bei der Überquerung eines Flusses.
APA/AFP/Dimitar Dilkoff

Burgenland will 500 Flüchtlinge mit Bussen holen

Das Burgenland will die Flüchtlingshilfe möglichst effizient organisieren und in geregelte Bahnen lenken. Man will 500 Menschen aus dem slowakisch-ungarischen Grenzgebiet gezielt ansprechen und mit Bussen ins Burgenland bringen, so der Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Burgenland, Wolfgang Werderitsch – mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Ukraine meldet Rückeroberungen

Die ukrainischen Streitkräfte haben die Kontrolle über die Stadt Tschuhujiw im Nordosten der Ukraine zurückerobert, sagt Präsidentenberater Olexij Arestowytsch. Laut dem Gouverneur der südöstlichen Region Mykolajiw haben die ukrainischen Soldaten den dortigen Flughafen wieder unter ihre Kontrolle gebracht.

Aus dem ukrainischen Infrastrukturministerium heißt es, dass ein Teil des Schwarzmeer-Hafens von Olwia von einem „Militärschlag“ getroffen worden sei. Verletzte habe es nicht gegeben.

Grafik zur russischen Offensive in der Ukraine (7.3)
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: NYT/BBC/ISW

Bericht: USA prüfen Importverbot für russisches Öl

Das US-Repräsentantenhaus prüft einem Medienbericht zufolge einen Gesetzesentwurf, der die Einfuhr von russischen Öl- und Energieerzeugnissen verbieten würde. Wie die Wirtschaftsplattform Bloomberg mit Verweis auf mit der Sache vertraute Personen dazu weiter berichtet, versucht die US-Regierung, hier auch ihre europäischen Verbündeten mit ins Boot zu holen. Den Angaben zufolge steht aber auch ein US-Alleingang im Raum.

Ungarn erlaubt Stationierung von NATO-Truppen

Ungarn erlaubt die Stationierung von NATO-Truppen in Westungarn und Waffenlieferungen in andere NATO-Mitgliedsstaaten. Das geht aus einem Dekret hervor, das Ministerpräsident Viktor Orban unterzeichnet hat. Waffentransporte in die Ukraine untersagt Ungarn allerdings im Gegensatz zu mehreren EU-Ländern.

Russland hält an Bedingungen fest

Im Vorfeld der nächsten Verhandlungsrunde verweist der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, auf die von Russland an die Regierung gestellten Bedingungen zur Beendigung des von Russland weiter als „militärische Spezialoperation“ bezeichneten Krieges.

Die Ukraine müsse in ihrer Verfassung festschreiben, dass sie nicht Bündnissen anderer Staaten beitreten wird. Zudem müsse die Ukraine anerkennen, dass die annektierte Halbinsel Krim zu Russland gehöre, und die selbst ernannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk im Süden des Landes als unabhängige Staaten akzeptieren.

Flüchtlingshilfe in Wien voll angelaufen

Die Einrichtungen für Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, werden in Wien bereits stark frequentiert. Auch eine Anlaufstelle für private Wohnraumhilfe wurde geschaffen. Die Hilfsbereitschaft der Menschen sei „enorm“, heißt es bei der Diakonie, die die Vermittlung durchführt – mehr dazu in wien.ORF.at.

Situation in einem Ankunftszentrum für Flüchtlinge aus der Ukraine in Wien-Leopoldstadt
APA/Benedikt Loebell

Nehammer: Österreich bleibt neutral, „Diskussion beendet“

Angesichts der aufgebrochenen Neutralitätsdebatte meldet sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) aus Doha zu Wort: „Österreich war neutral, Österreich ist neutral, Österreich wird auch neutral bleiben.“ Die österreichische Neutralität habe gute Dienste geleistet und leiste gute Dienste. „Für meinen Teil ist damit die Diskussion beendet.“

Angriff auf russisches Schiff vor Odessa

Die ukrainische Marine hat nach eigenen Angaben erfolgreich ein russisches Schiff in den Gewässern vor der Hafenstadt Odessa angegriffen. „Der Feind hat sich zurückgezogen“, heißt es in einer Stellungnahme. Unklar ist, was für eine Art Schiff getroffen worden sein soll. Reuters kann die Angaben nicht überprüfen.

Bericht über verminte „Fluchtroute“

Die geplante Rettung von Zivilisten aus umkämpften ukrainischen Städten kommt nicht voran. Schwere Vorwürfe kommen in diesem Zusammenhang vom Einsatzleiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Dominik Stillhart. Einige IKRK-Mitarbeiter hätten am Sonntag versucht, Mariupol auf einer vereinbarten Route zu verlassen, hätten aber festgestellt, dass „die ihnen angezeigte Straße vermint war“.

Ukraine: Über 900 Gemeinden ohne Strom und Wasser

Durch Angriffe der russischen Streitkräfte sind über 900 Gemeinden in der Ukraine ohne Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung, sagt der ukrainische Präsidentenberater Podoljak. „Barbaren des XXI. Jahrhunderts. Russland hat 202 Schulen, 34 Krankenhäuser und mehr als 1.500 Wohngebäude beschädigt/zerstört“, schreibt er auf Twitter. Nach Angaben des Energieministeriums sind 646.000 Menschen in der Ukraine ohne Strom und 130.000 ohne Gas.

Bericht: Keine polnischen Kampfjets für Ukraine

Zur Verteidigung des umkämpften Landes gegen Russland wird Polen offenbar auch weiterhin keine Kampfjets an die Ukraine liefern. „Wir werden unsere Flughäfen nicht öffnen, und polnische Flugzeuge werden nicht über der Ukraine kämpfen“, zitiert der „Guardian“ dazu stellvertretenden Außenminister Marcin Przydacz.

Geht es nach Regierungssprecher Piotr Müller, sei eine endgültige Entscheidung noch ausständig. Gegenüber AP bezeichnet Müller die Entscheidung über die Entsendung von Kampfjets allerdings als eine „sehr heikle Angelegenheit“.

Putin fordert von EU Druck auf Kiew

Putin fordert von der EU, die Regierung in Kiew zur Einhaltung von Menschenrechten zu bewegen. Das sei Gegenstand eines Telefonats Putins mit EU-Ratspräsident Charles Michel gewesen, teilt das Präsidialamt in Moskau mit. Die humanitäre Lage in der Ukraine sei erörtert worden. Putin habe Michel zudem über den Stand der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine unterrichtet.

Nach Aussagen von Michel habe dieser Putin gedrängt, humanitäre Korridore zu ermöglichen und die Kämpfe unverzüglich einzustellen. Darüber hinaus müsse Russland die Sicherheit der Atomanlagen in der Ukraine gewährleisten. Michel twittert zudem, dass die Staats- und Regierungschefs der EU in den kommenden Tagen über das Beitrittsgesuch der Ukraine zu den 27 Nationen diskutieren werden. „Die Solidarität der EU, ihre Freundschaft und ihre beispiellose Unterstützung für die Ukraine sind unerschütterlich.“

ORF-Korrespondent Gelegs über Flüchtlinge in Lwiw

ORF-Korrespondent Ernst Gelegs berichtet über die Lage in der ukrainischen Stadt Lwiw 70 Kilometer von der polnischen Grenze, wo zahlreiche Menschen vor den russischen Angriffen flüchten. Gelegs sagt auch, was sich die Menschen in Lwiw von den neuerlichen Gesprächen zwischen Ukraine und Russland erwarten.

Biden lädt Verbündete zu Videokonferenz

US-Präsident Joe Biden lädt die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich und Großbritannien noch für den Nachmittag zu einer Videokonferenz.

Von der Leyen kündigt Paket gegen Energieabhängigkeit an

Die EU-Kommission wird nach Angaben ihrer Chefin Ursula von der Leyen morgen Vorschläge für eine schnelle Abkopplung der EU von russischen Energielieferungen vorstellen. „Wir müssen uns aus der Abhängigkeit von Gas, Öl und Kohle aus Russland befreien.“

Konkret solle es darum gehen, die Versorgung über zuverlässige Lieferanten außerhalb Russlands sicherzustellen. Schwerpunkt dabei sollen Flüssiggas (LNG) und Pipelinegas sein, da die dafür benötigte Infrastruktur in Zukunft auch mit umweltfreundlichem Wasserstoff genutzt werden könnte.

Obi stellt Russland-Geschäft ein

Die deutsche Baumarktkette Obi stellt ihr Geschäft in Russland ein. Obi hat in Russland nach eigenen Angaben 27 Baumärkte und 4.900 Mitarbeiter. Zuvor haben sich bereits andere Handelskonzerne bis auf Weiteres aus Russland zurückgezogen, darunter der schwedische Möbelhändler Ikea.

UNO: Über 400 Zivilisten getötet

Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen bestätigt den Tod von 406 Zivilisten und Zivilistinnen, darunter 27 Kinder, in der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar. Die tatsächliche Zahl dürfte noch viel höher liegen.

Ukrainische Behörden haben zuvor allein aus der Großstadt Charkiw von 133 Zivilisten unter den Todesopfern gesprochen. Außerdem seien bei den Kämpfen 76 Angehörige verschiedener ukrainischer Streitkräfte ums Leben gekommen.

Ukrainische Delegation zu Verhandlung eingetroffen

Zur geplanten dritten Verhandlungsrunde zwischen Russland und der Ukraine ist Medienberichten zufolge die ukrainische Delegation in Belarus eingetroffen.

Podoljak, der dem Verhandlungsteam angehört, hat die für 15.00 Uhr angesetzten Gespräche im Nachbarland Belarus auf Twitter angekündigt. Russland bestätigt seine Teilnahme an den Gesprächen zunächst nicht – laut TASS ist eine russische Delegation aber bereits zum Verhandlungsort gereist.

IAEA: Atomlabor zerstört, kein radioaktiver Austritt

Eine nukleare Forschungseinrichtung in der Ukraine ist laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) offenbar zerstört worden. Das Physik- und Technologieinstitut in Charkiw und sein Neutronengenerator seien getroffen worden, berichtet IAEA-Chef Rafael Grossi.

„Es ist keine Strahlung ausgetreten.“ Grossi drängte erneut auf Verhandlungen mit der Ukraine und Russland über Sicherheitsgarantien für die vielen Atomkraftwerke und Nukleareinrichtungen in der Ukraine. „Wir sollten keine Zeit verlieren. Fast jeden Tag kommt es zu einem Vorfall.“

Ermittlungen zu Farbbeutel auf russische Botschaft

Gestern soll ein Motorradfahrer einen roten Farbbeutel auf das Eingangsschild der Botschaft Russlands im dritten Wiener Gemeindebezirk geworfen haben. So lautet die Darstellung von russischer Seite. Nun korrigiert die Wiener Polizei – mehr dazu in wien.ORF.at.

Ukraine: Russischer Beschuss blockiert Evakuierung

Nach Aussagen des ukrainischen Außenministeriums gibt es weiterhin russischen Beschuss auf Städte wie Kiew und Mariupol. Dadurch würden auch die Evakuierung für die Zivilbevölkerung und die humanitäre Hilfe blockiert.

Grafik zum Vormarsch auf Kiew
Grafik: OSM/ORF.at; Quelle: NYT

Macron wirft Putin „moralischen Zynismus“ vor

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Putin mit Blick auf die geplanten „humanitären Korridore“ in der Ukraine „moralischen und politischen Zynismus“ vorgeworfen. Putin habe Korridore für Flüchtlinge in Richtung Russland angeboten, sagte Macron. „Ich kenne keine Ukrainer, die nach Russland fliehen wollten, das ist reine Verlogenheit.“ Sogenannte Korridore einzurichten, die gleich wieder angegriffen würden, sei „reine Heuchelei“, meinte Macron.

Botschafter bringt Jerusalem als Verhandlungsort ins Spiel

Der ukrainische Botschafter in Israel, Jewhen Kornijtschuk, kann sich Jerusalem als Ort von Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine vorstellen. „Unsere Führung sieht Jerusalem als möglichen Ort von Verhandlungen und Treffen auf der höchsten Ebene“, sagte Kornijtschuk. Man sehe Israel als „engen Freund“.

1,7 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine

Die Zahl der Menschen, die aus der Ukraine flüchten, nimmt täglich zu. Heute meldet die UNO bisher 1,7 Millionen Flüchtlinge. 60 Prozent von ihnen sind nach Polen geflohen. Der Konflikt entwickle sich zu einer der „größten humanitären Notsituationen der kommenden Jahre in Europa“, warnte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC).

Flüchtline an der Grenze zu Polen
APA/AFP/Louisa Gouliamaki

Die Vertreibungen und der Bedarf an Unterstützung seien „enorm und werden wahrscheinlich noch zunehmen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Ukraine“. Millionen von Menschen, die sich noch in der Ukraine aufhalten, benötigen dringend sauberes Trinkwasser, Medikamente und Lebensmittel, da die Straßen unpassierbar und die Strom- und Wasserversorgung vielerorts unterbrochen seien, so Rocca.

Russland bezahlt „unfreundliche Staaten“ nur noch in Rubel

Als Reaktion auf die Sanktionen des Westens hat die russische Regierung beschlossen, dass finanzielle Verpflichtungen bei „unfreundlichen Staaten“ wie den EU-Staaten nur noch in Rubel beglichen werden. Konkret bedeutet der Schritt, dass russische Bürger, Unternehmen, der Staat selbst und Kommunen Verpflichtungen in anderen Währungen nur noch in Rubel bezahlen. Zudem müssten die Staaten dafür ein Verrechnungskonto bei einer russischen Bank einrichten, heißt es.

Menschen können Irpin ohne Beschuss verlassen

Eine Evakuierung der Stadt Irpin bei Kiew ist heute ohne Beschuss möglich gewesen. Russische Truppen halten etwa 30 Prozent der Stadt besetzt. Zivilisten, die gestern versucht haben, die Stadt zu verlassen, sind unter Beschuss geraten.

Evakuierung aus Irpin
AP/Emilio Morenatti

Interfax: Dritte Gesprächsrunde angelaufen

In Belarus ist die angekündigte dritte Gesprächsrunde zwischen Russland und der Ukraine angelaufen. Das meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax. Von ukrainischer Seite gibt es bisher noch keine Bestätigung. Die belarussische Staatsagentur Belta veröffentlicht im Nachrichtenkanal Telegram ein Bild der Delegationen an einem Tisch.

Nachtbild des NASA/NOAA-Satelliten Suomi NPP von Osteuropa am 3. Februar 2022
Nachtbild des NASA/NOAA-Satelliten Suomi NPP von Osteuropa am 6. März 2022
NASA Worldview NASA Worldview
Nachtbilder des Satelliten Suomi NPP von Osteuropa am 3. Februar und 6. März 2022

Polen regelt Aufnahme für Flüchtlinge aus Ukraine

Die polnische Regierung verabschiedet einen Gesetzesentwurf zur raschen und unkomplizierten Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Demnach erhalten Flüchtlinge 18 Monate lang vorübergehenden Schutz, ohne einen Asylantrag stellen zu müssen. Dieser kann um 18 weitere Monate verlängert werden.

Damit können die Flüchtlinge eine Arbeit aufnehmen, sind krankenversichert und können ihre Kinder zur Schule schicken. Die Regierung plant zudem finanzielle Unterstützung für Geflüchtete, Gastfamilien sowie örtliche Behörden, die sich für die Unterstützung von Ukrainern engagieren.

Russischer Oligarch Deripaska ruft zu Frieden auf

Der russische Milliardär Oleg Deripaska ruft dazu auf, in der Ukraine „so bald wie möglich“ Frieden zu schließen. Deripaska, der einige der größten russischen Industrieunternehmen gegründet hat, sagt, dass nach dem Konflikt „die ganze Welt anders sein wird, und Russland wird anders sein“.

Bürgermeister von Lwiw bittet um Hilfe

Der Bürgermeister von Lwiw bittet internationale Organisationen um Hilfe. Seine Stadt stoße an die Grenzen ihrer Kapazitäten, um den in der Ukraine Vertriebenen zu helfen. Hunderttausende seien bisher durch die Stadt Richtung Westen gezogen. 200.000 Binnenflüchtlinge halten sich demnach derzeit in der Stadt mit rund 700.000 Einwohnern und Einwohnerinnen auf.

Menschen auf einem Bahnhof in Lviv
APA/AFP/Yuriy Dyachyshyn

Stadt Salzburg beschließt Ukraine-Soforthilfe

Nach dem Vorbild von Graz hat auch die Stadt Salzburg eine Soforthilfe für die ukrainische Bevölkerung beschlossen. 30.000 Euro sollen über das Rote Kreuz in die Anschaffung von wichtigen Hilfsgütern investiert werden – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

USA: Waffenlieferung in Ukraine werden schwieriger

Die Lieferung von Waffen in die Ukraine könnte nach Darstellung der US-Regierung in den kommenden Tagen schwieriger werden. „Wir werden andere Wege finden müssen, damit klarzukommen“, sagt Vizeaußenministerin Wendy Sherman in Madrid ohne Angabe weiterer Einzelheiten.

Wirtschaftsprüfer kappen Russland-Verbindungen

Nach PricewaterhouseCoopers (PwC) und KPMG kündigen mit EY und Deloitte auch die anderen beiden Wirtschaftsprüfer der „Big Four“ an, ihre Russland-Geschäfte abzukoppeln. Deloitte trennt sich nach eigenen Angaben zudem von Belarus. Die „Big Four“ prüfen die Bücher von vielen großen US-Unternehmen. Ihre Arbeit ist oft der Schlüssel für Konzerne, um internationale Investoren anzulocken.

Bericht: 13 Tote bei Luftangriff auf Bäckerei

Bei einem russischen Luftangriff westlich von Kiew sind nach ukrainischen Angaben mindestens 13 Zivilisten getötet worden. Fünf Menschen wurden auf dem Gelände einer Großbäckerei im Ort Makariw aus den Trümmern gerettet, so das ukrainische Innenministerium. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Kanada: Sanktionen gegen Personen von Nawalny-Liste

Die kanadische Regierung kündigt neue Sanktionen gegen zehn Personen an, die enge Beziehungen zur Führung in Russland unterhalten – darunter gegenwärtige und frühere Regierungsmitarbeiter sowie Oligarchen. „Die Namen dieser Individuen stammen von einer Liste, die der inhaftierte russische Oppositionsführer Alexej Nawalny zusammengetragen hat“, so Kanadas Premier Justin Trudeau.

EU leitet Prüfung von ukrainischem Beitrittsantrag ein

Die EU-Kommission soll eine Einschätzung zum möglichen EU-Beitritt der Ukraine, Moldawiens und Georgiens abgeben. Darauf einigten sich Vertreter der 27 EU-Länder, gibt die französische Ratspräsidentschaft bekannt.

Die Ukraine, Moldawien und Georgien reichten in der vergangenen Woche offizielle Anträge auf eine EU-Mitgliedschaft beim Rat ein. Die Weiterleitung an die Kommission ist ein erster Schritt auf dem Weg zu offiziellen Beitrittsverhandlungen.

Nach Angaben eines EU-Vertreters dauert eine solche Einschätzung in der Regel ein bis eineinhalb Jahre. Der Chef des Europäischen Rats, Charles Michel, sagt, die EU wolle in den nächsten Tagen über den jüngst gestellten Beitrittsantrag der Ukraine beraten. Er könnte Thema bei einem zweitägigen informellen EU-Gipfel sein, der am Donnerstag in Versailles in Frankreich beginnt.

Dublin: Mann rammt mit Lkw Tor von russischer Botschaft

In Dublin hat ein Lastwagen vermutlich aus Protest gegen den russischen Angriff auf die Ukraine das Tor der russischen Botschaft durchbrochen. Der Fahrer ist nach Angaben des irischen Senders RTE festgenommen worden.

Der Mann steuert RTE-Angaben zufolge das Fahrzeug im Rückwärtsgang gegen den Eingang des Geländes in der irischen Hauptstadt, er sei ausgestiegen und habe Fotos mutmaßlicher Kriegsopfer verteilt.

Die russische Botschaft verurteilt den Vorfall als einen „kriminellen Akt, der sich gegen eine friedliche diplomatische Mission richtete“. Vor der Botschaft kommt es seit Tagen zu Protesten gegen den russischen Angriffskrieg.

Levi’s stoppt Geschäfte und Investitionen in Russland

Auch der Jeanshersteller Levi Strauss & Co (Levi’s) stellt seine Geschäfte in Russland vorübergehend ein. Ein normaler Betrieb sei angesichts der Lage in der Region nicht haltbar, teilt der US-Modekonzern mit.

Auch neue Investitionen in Russland kämen bis auf Weiteres nicht infrage. 2021 stammten rund vier Prozent der Erlöse von Levi’s nach Angaben des Unternehmens aus Osteuropa, die Hälfte davon aus Russland.

London will Oligarchen weniger Schlupflöcher lassen

Um effektiver gegen russische Oligarchen mit enormen Vermögen in Großbritannien vorgehen zu können, will die britische Regierung im Schnellverfahren ein Gesetz durch das Parlament bringen. Man wolle damit „ein sehr starkes Signal senden, dass Großbritannien keine Heimat für Korruption“ sei, sagt die britische Innenministerin Priti Patel.

Die neuen Regeln sollen es dem inneren Zirkel um Putin erschweren, Besitztümer und Vermögen in Großbritannien zu verstecken und Geld zu waschen.

Dafür soll ein neues Register der entsprechenden Eigentümer eingeführt werden, das anders als bisher keine Verschleierung ermöglichen soll. „Putins Kumpanen haben schmutziges Geld in Großbritannien und im gesamten Westen versteckt, aber wir wollen es hier nicht“, so Patel.

EU rechnet mit bis zu fünf Mio. Flüchtlingen aus der Ukraine

Die EU rechnet mit bis zu fünf Millionen Kriegsflüchtlingen. Man sei bereits jetzt bei etwa 1,6 Millionen, sagt EU-Außenbeauftragter Josep Borrell nach einem Treffen der Entwicklungsminister der EU-Staaten. Angesichts des schnellen Anstiegs sei stark zu befürchten, dass man die Zahl von fünf Millionen Personen erreichen könnte. „Das ist eine vernünftige Schätzung“, so Borrell. „Eine so große Flüchtlingsbewegung haben wir seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr erlebt.“

Ukrainische Flüchtlinge in Polen
AP/Markus Schreiber

Um die Menschen in der Ukraine und Kriegsflüchtlinge im Nachbarland Moldawien zu unterstützen, sollen nach Angaben von Borrell in einem ersten Schritt knapp 100 Millionen Euro für humanitäre Nothilfe bereitgestellt werden. Mit dem Geld könnten unter anderem Nahrungsmittel, Wasser und Unterkünfte finanziert werden.

Nach Nike und Puma: Auch Adidas verlässt Russland

Nach Weltmarktführer Nike und dem Konkurrenten Puma zieht sich auch der deutsche Sportartikelkonzern Adidas vorübergehend aus dem russischen Markt zurück. Der Betrieb der eigenen Geschäfte und des Onlinehandels in Russland würden angesichts des Kriegs gegen die Ukraine bis auf Weiteres eingestellt, teilt Adidas mit. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sollen aber weiterhin ihren Lohn bekommen.

Westen fordert von Putin vollen Rückzug

Die USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien fordern Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin erneut zum sofortigen Rückzug aller Truppen aus der Ukraine auf. US-Präsident Joe Biden, Deutschlands Kanzler Olaf Scholz, der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Boris Johnson seien sich einig, „dass der Schutz der Zivilbevölkerung höchste Priorität haben müsse und Russland aufgefordert bleibe, seinen völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine unmittelbar zu beenden und seine Truppen komplett zurückzuziehen“, sagt der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit.

USA schicken weitere 500 Soldaten nach Europa

Die US-Regierung schickt wegen des Ukraine-Kriegs weitere 500 US-Soldaten zur Verstärkung ihrer Truppen nach Europa. Die Soldaten würden nach Deutschland, Griechenland, Polen und Rumänien geschickt, sagt ein hochrangiger Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums. Ihre Aufgabe sei es unter anderem, die Bemühungen zum Schutz des NATO-Luftraums zu unterstützen. Es handle sich beispielsweise um Personal zum Betrieb von Flugzeugen zur Luftbetankung.

Gespräch Kiew – Moskau beendet, Resonanz unterschiedlich

In der dritten Verhandlungsrunde von Vertretern Russlands und der Ukraine sind nach Angaben Kiews Fortschritte mit Blick auf die Einrichtung humanitärer Korridore erzielt worden. „Wir haben einige positive Ergebnisse bezüglich der Logistik der humanitären Korridore erzielt“, schreibt der ukrainische Präsidentenberater Mykhailo Podolyak auf Twitter. „Es wird Änderungen geben und den Menschen, die unter der Aggression der Russischen Föderation leiden, wird effektiver geholfen werden.“

Zu anderen Schlüsselfragen wie der eines Waffenstillstands „werden die intensiven Dialoge fortgesetzt“, schreibt Podolyak, der an den Verhandlungen teilnimmt. Zu diesen Punkten gebe es bisher „noch keine Ergebnisse, die die Situation verbessern könnten“.

Die russische Seite äußert sich hingegen enttäuscht über die Gespräche. „Unsere Erwartungen an die Verhandlungen haben sich nicht erfüllt“, sagt Moskaus Chefunterhändler Wladimir Medinski im russischen Fernsehen. „Wir hoffen, dass wir beim nächsten Mal einen größeren Schritt nach vorne machen können.“

EU feilt an Ausstieg aus russischer Energieabhängigkeit

Die Staats- und Regierungschefs der EU wollen bei ihrem Gipfel in dieser Woche einem Erklärungsentwurf zufolge den Abbau der Abhängigkeit von russischer Energie beschließen. „Wir haben vereinbart, unsere Abhängigkeit von russischen Gas-, Öl- und Kohleimporten zu beenden“, heißt es in dem Text, der Reuters vorliegt.

Die EU bezieht gegenwärtig 45 Prozent ihres importierten Erdgases aus Russland, zusammen mit einem Drittel seines Öls und fast der Hälfte der Kohle. Entsprechend schwierig dürfte der Ausstieg werden. Der Ukraine-Krieg habe die Lage jedoch grundlegend verändert, heißt es in dem Entwurf: „Der russische Angriffskrieg stellt eine tektonische Verschiebung in der europäischen Geschichte dar.“ Unter anderem soll durch Flüssigerdgas (LNG), Biogas und Wasserstoff die Energieversorgung auf eine breitere Basis gestellt werden. Auch der Ausbau erneuerbarer Energien soll vorangetrieben werden.

„Weltuntergangsuhr“: Noch 100 Sekunden vor Mitternacht

Die Zeiger der „Weltuntergangsuhr“ stehen trotz der russischen Invasion in die Ukraine weiter symbolisch auf 100 Sekunden vor Mitternacht. Im Jänner hatten führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Entscheidung gefällt, die Zeiger im dritten Jahr in Folge dort zu belassen.

Dabei sei bereits auf die Ukraine als „möglicher Krisenherd in einer zunehmend angespannten internationalen Sicherheitslandschaft“ hingewiesen worden, teilen die Fachleute des „Bulletin of the Atomic Scientists“ mit – und betonen mit Blick auf den Krieg: „So sehen 100 Sekunden vor Mitternacht aus.“

Der symbolische Stand der Uhr wird einmal im Jahr mitgeteilt. 2018 und 2019 zeigte die Uhr jeweils zwei Minuten vor zwölf Uhr an. 2020 wurde die Uhr erstmals symbolisch auf 100 Sekunden vor Mitternacht vorgestellt. Die Gefahr, dass sich die Menschheit durch einen Atomkrieg oder Klimawandel selbst auslösche, sei so groß wie seit Erfindung der Uhr im Jahr 1947 nicht, hieß es zur Begründung.

Moskau droht mit Lieferstopp durch „Nord Stream 1“

Russland hat nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine erstmals offen mit einem Gaslieferstopp durch die Ostsee-Pipeline ‚Nord Stream 1‘ gedroht. Ein Embargo für den Gastransport durch „Nord Stream 1“ wäre angesichts der „unbegründeten Anschuldigungen gegen Russland bezüglich der Energiekrise in Europa und des Verbots von ‚Nord Stream 2‘“ gerechtfertigt, heißt es in einer Erklärung von Vizeregierungschef Alexander Nowak im staatlichen Fernsehen. „Aber bisher haben wir das nicht beschlossen.“

Nord-Stream-Pipeline
Reuters/Tobias Schwarz

Er warnt zudem vor einem Ölpreis von mehr als 300 Dollar je Barrel (159 Liter), sollten die USA und die EU Importe aus Russland verbieten. Ein solcher Schritt hätte katastrophale Konsequenzen für den Weltmarkt.

Inoffizielles Straßenschild vor der russischen Botschaft in Washington
AP/Carolyn Kaster
Ein neues Schild vor der russischen Botschaft in Washington nennt die Straße zu Ehren des ukrainischen Staatschefs „Präsident-Selenski-Weg“. Der Aktivist, der es am Wochenende angebracht hat, protestiert damit gegen die russische Invasion.

Kiew für direkte Gespräche von Selenski mit Putin

Die Ukraine wünscht sich Außenminister Dmytro Kuleba zufolge direkte Gespräche zwischen Präsident Wolodymyr Selenski und dem russischen Staatschef Wladimir Putin. Alle wüssten, dass Putin am Ende die Entscheidungen treffe, sagt Kuleba im Fernsehen. „Unser Präsident hat vor nichts Angst, einschließlich eines direkten Treffens mit Putin“, erklärt er. „Wenn Putin auch keine Angst hat, soll er zu dem Treffen kommen.“ Dann könnten sie sich hinsetzen und reden.

Moskau kündigt Einrichtung humanitärer Korridore an

Russland hat die Einrichtung mehrerer „humanitärer Korridore“ in der Ukraine angekündigt. In den Städten Kiew, Charkiw, Mariupol, Tschernihiw und Sumy sollen morgen ab 10.00 Uhr (08.00 Uhr MEZ) lokale Waffenruhen gelten, kündigt das Verteidigungsministerium in Moskau an. Zivilisten soll so die Flucht aus den umkämpften Städten ermöglicht werden. Alle fünf Städte sind zuletzt unter schwerem Beschuss gestanden.

Zerstörtes Fahrzeug in Charkiw
APA/AFP/Sergey Bobok

Beide Seiten verständigten sich zwar bereits bei ihrem zweiten Treffen am vergangenen Donnerstag auf Fluchtkorridore. Am Wochenende waren aber gleich zwei Anläufe für Evakuierungen von Bewohnern der von Russland belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine gescheitert.

Als Bedingung für eine Einstellung der Gefechte fordert Russland, die Ukraine müsse sich in ihrer Verfassung für neutral erklären. Zudem müsse Kiew die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisch sowie die Separatistengebiete als unabhängig anerkennen.

„Politischer Flüchtling“ Kneissl will bei Rosneft bleiben

Trotz des russischen Überfalls auf die Ukraine will Österreichs Ex-Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) ihren Aufsichtsratsposten beim staatlichen russischen Ölkonzern Rosneft nicht aufgeben. Das bestätigt sie in einem Interview mit dem deutschen TV-Sender RTL. Diesem zufolge versteht sich Kneissl als „politischer Flüchtling“. Sie habe Österreich „aufgrund der vielen Anfeindungen und des De-facto-Arbeitsverbots“ verlassen müssen, so Kneissl.

Karin Kneissl
APA/Helmut Fohringer

„Ich musste flüchten, ich bin nicht freiwillig weg“, erklärt sie ihren Umzug in ein Dorf in der südfranzösischen Provence. „Ich hätte nie gedacht, dass ich alles, was ich mir aufgebaut habe, aufgeben muss.“ Wegen ihrer Nähe zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin wolle aber „niemand mehr die frühere Wissenschafterin beschäftigen“, heißt es in der Sendung.

Im Jahr 2018 sorgte Kneissl für Schlagzeilen, weil sie Putin zu ihrer Hochzeit in die Steiermark eingeladen und nach einem Tanz einen tiefen Knicks vor ihm gemacht hat. Sie bereue das nicht, stellt Kneissl gegenüber RTL fest. Sie denkt auch nicht daran, ihren Job bei Rosneft aufzugeben. Sie werde „in diese Richtung“ jedoch „total unter Druck gesetzt“, klagt Kneissl. Ihr Leben sei aber schon „vernichtet“.

Selenski: „Putin lebt in Informationsblase“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski hat in einem Interview des US-amerikanischen TV Senders ABC-News gesagt, dass der russische Präsident Wladimir Putin endlich zu kommunizieren beginnen und einen Dialog zulassen müsse. Laut Selenski befinde sich Putin in einer „Informationsblase ohne Sauerstoff“. Es sei nicht klar, wie zuverlässig und realistisch die Informationen seien, die Putin in seiner Blase erhalte.

UNO: Nicht in der Lage, Ukrainern angemessen zu helfen

Die Vereinten Nationen sind momentan angesichts der Millionen Bedürftigen infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine überfordert. „Wir schaffen es nicht, die heutigen Bedürfnisse der Zivilbevölkerung zu diesem Zeitpunkt zu erfüllen“, sagt UNO-Nothilfekoordinator Martin Griffiths.

Putin: Keine Wehrpflichtigen oder Reservisten in Ukraine

Russland will nach Angaben von Präsident Putin keine Wehrpflichtigen oder Reservisten zum Kampf in die Ukraine schicken. „Wehrpflichtige Soldaten nehmen nicht an den Kämpfen teil und werden es auch nicht tun. Es wird auch keine zusätzliche Einberufung von Reservisten geben. (…) Die festgelegten Ziele werden nur von professionellen Soldaten ausgeführt.“

Nach US-Angaben ist Russland inzwischen mit nahezu allen für den Einmarsch in die Ukraine vorgesehenen Truppen in das Land eingerückt. „Fast 100 Prozent“ der in den vergangenen Wochen an der ukrainischen Grenze zusammengezogenen „Kampfkraft“ befinde sich inzwischen in der Ukraine, sagt ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums. Nach westlichen Angaben hat Russland vor Beginn seines Angriffs auf die Ukraine mehr als 150.000 Soldaten an den Grenzen aufmarschieren lassen.