zwei polnische  MIG-29 Kampfjets
Reuters/Peter Andrews
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MiG-29-Lieferung für Ukraine nimmt Formen an

Die Ukraine könnte nun doch an dringend benötigte Kampfflugzeuge kommen. Das polnische Außenministerium verkündete am Abend, alle MiG-29 des Landes an die USA zu übergeben – die sie wohl weitergeben werden. Bisher war die Übergabe an die Ukraine vor allem an der Suche nach einem Liefermodus gescheitert, durch den das NATO-Mitglied Polen nicht in den Krieg hineingezogen wird. Die Versuche, Zivlisten aus den umkämpften Städten zu bringen, verlaufen weiterhin schleppend. Für Mittwoch wurden weitere Korridore angekündigt.

Online seit 8. März 2022, 5.54 Uhr
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Angriffe auch auf Wohngebäude

In den Städten Sumy und Ochtyrka östlich von Kiew in der Nähe der russischen Grenze seien Bomben auf Wohnhäuser gefallen und haben ein Kraftwerk zerstört, sagt der Regionalchef Dmytro Schiwizkij. In Sumy wird von zehn getöteten Menschen berichtet, darunter auch Kinder. Laut Schiwizkij sind in Sumy auch vier ukrainische Soldaten gefallen. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.

Feuerwehrleute versuchen ein brennendes Öldepot in der Region Schytomyr nahe Kiew zu löschen
Reuters/State Emergency Services Of Ukraine
In Schytomyr ist ein Öldepot getroffen worden

In Bucha, einem Vorort von Kiew, berichtet Bürgermeister Anatol Federuk von schwerem Artilleriebeschuss: „Wir können nicht einmal die Leichen einsammeln, weil der Beschuss mit schweren Waffen weder Tag noch Nacht aufhört.“ In Schytomyr haben Bomben ein Öldepot zerstört.

„Ich bleibe in Kiew“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski will trotz der Kämpfe um Kiew die Hauptstadt nicht verlassen. „Ich bleibe in Kiew“, sagt er in einer weiteren Videobotschaft. Er verstecke sich nicht und habe vor niemandem Angst. „Wir werden auf Verhandlungen bestehen, bis wir einen Weg finden, unseren Menschen zu sagen: So kommen wir zum Frieden.“ Jeder Tag des Kampfes schaffe „bessere Bedingungen“ für die Ukraine.

Ukrainischer Präsident Selenski während einer Videoansprache in Kiew
Reuters/Ukrainian President Office

Die russischen Truppen beschuldigt Selenski, die vereinbarte Route, über die Lebensmittel und Medikamente in die belagerte Stadt Mariupol gebracht werden sollten, „vermint“ zu haben.

Streit über Fluchtrouten

Russland bietet nach Angaben seines UNO-Botschafters Wassili Nebensja heute wiedere eine Feuerpause zur Öffnung humanitärer Korridore in der Ukraine an. Das solle für Kiew, Tschernihiw, Sumy, Charkiw und Mariupol gelten.

Wie schon beim Angebot am Vortag spricht das russische Verteidigungsministerium von einem anschließenden Transport nach Russland. Nebensja spricht auch von Evakuierung in Richtung ukrainischer Städte. Die Nachrichtenagentur Interfax zitiert aus einer Erklärung des zuständigen russischen Komitees: Menschen, die die Städte Sumy und Mariupol verlassen möchten, hätten die Wahl, nach Russland oder in die ukrainischen Städte Poltawa oder Saporischja zu fliehen.

Der ukrainische US-Botschafter Serhij Kyslyzja wirft Russland dennoch vor, mit Routen nur über Russland und Belarus den neuen Anlauf zu untergraben.

Kuleba bestätigt Treffen mit Lawrow

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bestätigt den Plan für ein baldiges Gespräch mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow. „Derzeit ist der 10. (März, Anm.) geplant.“ Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hat zuvor gesagt, beide Seiten würden am 10. März in Antalya in der Türkei erwartet.

Kuleba sagt, wenn Lawrow zu einem ernsthaften Gespräch bereit sei, werde man von Diplomat und Diplomat reden. „Falls er anfängt, die absurde Propaganda zu wiederholen, die in letzter Zeit ausgeteilt wurde, wird er von mir die harte Wahrheit hören, die er verdient.“

Putin: Nur Berufssoldaten in Ukraine im Einsatz

Russlands Präsident Wladimir Putin hat im Krieg gegen die Ukraine den Einsatz von Wehrpflichtigen und Reservisten ausgeschlossen. Es seien dort nur Berufssoldaten im Einsatz. Er verstehe die Sorgen der Mütter, Ehefrauen und Verwandten der Soldaten, die in der Ukraine im Einsatz seien. „Sie können stolz auf sie sein. So wie das ganze Land stolz auf sie ist.“ Eine zusätzliche Einberufung von Reservisten werde es nicht geben.

Laut US-Verteidigungsministeriums befinden sich „fast 100 Prozent“ der russischen Soldaten, die in den vergangenen Wochen an der ukrainischen Grenze zusammengezogen worden sind, nun innerhalb der Ukraine. Es gebe aber nur wenige Fortschritte bei den Bodentruppen.

Japan verhängt weitere Sanktionen

Japan verhängt wegen des Krieges in der Ukraine weitere Sanktionen gegen Russland und Belarus. Der Export von Ausrüstung zur Ölproduktion nach Russland wird verboten. Gleiches gilt für Exporte an Organisationen auch in Belarus, die Beziehungen zum Militär haben. Das betrifft außerdem Produkte, die neben zivilen Zwecken auch militärisch genutzt werden könnten, zum Beispiel Halbleiter.

Zudem protestiert Japan gegen Russlands Auflistung „unfreundlicher Staaten“. Bei diesen will Russland Rechnungen nur noch in Rubel begleichen. Zudem müssten diese Staaten dafür ein Verrechnungskonto bei einer russischen Bank einrichten.

Milliardenschäden an Infrastruktur gemeldet

Der ukrainische Infrastrukturminister Olexandr Kubrakow hat die Schäden am Verkehrssystem im Land durch den russischen Einmarsch auf bisher mehr als zehn Milliarden US-Dollar (etwa 9,2 Mrd. Euro) geschätzt. Betroffen seien etwa Brücken, Bahnstrecken und Flughäfen, sagt er der Onlinezeitung Ukrajinska Prawda.

Er sei überzeugt, dass die meisten Schäden in spätestens zwei Jahren beseitigt sein könnten. Dabei rechnet Kubrakow wohl auch mit ausländischer Hilfe. „Dieser Krieg ist nicht der unsere“, sagt er. Die Ukraine verteidige die Interessen der gesamten zivilisierten Welt. „Wir werden das Land nicht auf eigene Faust wiederherstellen.“

Ukrainischer Soldat steht vor einer zerstörten Brücke außerhalb von Kiew
APA/AFP/Dimitar Dilkoff

Deutsches Rotes Kreuz kritisiert Fluchtkorridore

Der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes, Christian Reuter, kritisiert das Konzept von Fluchtkorridoren wie im Ukraine-Krieg. „Ich sehe humanitäre Fluchtkorridore durchaus zweischneidig.“

Natürlich sei es gut, wenn möglichst viele Menschen in der Ukraine gerettet werden könnten. „Aber ein humanitärer Fluchtkorridor darf dann nicht in der Konsequenz heißen, dass alle Menschen, die dort nicht fliehen, dann sozusagen angegriffen werden können.“

Estee Lauder verlässt russischen Markt

Der Kosmetikriese Estee Lauder stellt wegen des Angriffskrieges in der Ukraine alle Lieferungen nach Russland ein. Die russischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bekommen weiter ihr Gehalt, teilt der US-Konzern mit. Zu den Marken von Estee Lauder gehören unter anderem Clinique, Aveda, Bobbi Brown, MAC und La Mer.

Russische und belarussische Hacker haben Ukraine im Visier

Russische und belarussische Hacker verüben nach Angaben des Internetriesen Google Angriffe auf die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten. Die russische Hackergruppe FancyBear, auch bekannt als APT28, habe in den vergangenen zwei Wochen Phishing-E-Mails an Adressen des ukrainische E-Mail-Anbieters UkrNet geschickt, um Anmeldedaten der Nutzer und Nutzerinnen zu stehlen, so die für die Analyse von terroristischen Bedrohungen zuständige Abteilung von Google. Russland bestreitet den Einsatz von Hackern.

„Frauen sind Hauptleidtragende eines jeden Konflikts“

Anlässlich des Weltfrauentages erinnert das Flüchtlingshochkommisariat der Vereinten Nationen (UNHCR) daran, dass Frauen die Hauptleidtragenden eines jeden Konflikts seien. Auch unter den mittlerweile 1,7 Millionen aus der Ukraine geflohenen Menschen sind vor allem Frauen und Kinder, so das UNHCR, dem zufolge das bei der humanitären Hilfe stärker berücksichtigt werden muss.

Fitch und JPMorgan ziehen Konsequenzen

Russland wird auf den Finanzmärkten angesichts seines Krieges gegen die Ukraine und der deshalb verhängten Sanktionen weiter abgeschottet. Die US-Ratingagentur Fitch stoppt ihre geschäftliche Tätigkeit in Russland. Die Bewertung von Bonitäten und andere Dienstleistungen würden dort mit sofortiger Wirkung eingestellt, teilt Fitch mit. JPMorgan streicht Russland ab Ende März aus allen Anleiheindizes.

IAEA-Chef bereit für Besuch von Tschernobyl

Der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, erklärt sich bereit, Tschernobyl zu besuchen, „um von den Konfliktparteien Garantien für die Sicherheit aller Kernkraftwerke in der Ukraine zu erhalten“. Grossi ruft dazu auf, den Mitarbeitern im AKW Saporischschja eine Auszeit zu geben, „damit sie ihre Arbeit sicher und zuverlässig ausführen können“.

Schutzhülle über dem AKW Tschernobyl
APA/AFP/Sergei Supinsky

Kiew meldet Tod von russischem Generalmajor

Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums ist neben anderen hochrangigen Armeeoffizieren der hochrangige Kommandeur der russischen Armee, Witali Gerassimow, bei Kämpfen in der Nähe von Charkiw getötet worden. Laut ukrainischem Geheimdienst hat er am zweiten Tschetschenien-Krieg und an der russischen Militäroperation in Syrien teilgenommen.

Der Geheimdienst bezieht seine Informationen aus einem Telefongespräch zweier russischer FSB-Offiziere. In diesem Gespräch sollen die beiden auch geklagt haben, dass ihre sichere Kommunikation innerhalb der Ukraine nicht mehr funktioniere. Eine unabhängige Überprüfung dieser Aussagen ist derzeit nicht möglich.

Bericht: Weiter Vorbereitungen für Angriff auf Kiew

Russische Soldaten haben sich „neu formiert, um einen Angriff auf Kiew zu organisieren“. Wie der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte laut Medienberichten mitteilt, seien neben „kampfbereiten Einheiten der russischen Armee“ auch Söldner der Wagner-Gruppe und tschetschenische Paramilitärs in die Vorbereitung einbezogen.

In anderen Landesteilen setzten russische Truppen ihre Offensive fort, so der Generalstab via Facebook. Das „Vormarschtempo“ habe sich „jedoch deutlich verlangsamt“, man könne etwa die umkämpfte Stadt Tschernihiw weiter verteidigen. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.

Grafik zum Vormarsch auf Kiew
Grafik: OSM/ORF.at; Quelle: NYT

Rückzug aus Russland: US-Liste mit über 250 Unternehmen

Seit Russlans Einmarsch in die Ukraine haben nach Angaben der Yale School of Management 250 Unternehmen aus Protest ihren Rückzug aus dem Land angekündigt. Die renommierte US-Uni führt allerdings nicht nur eine „vollständige, aktuelle Liste der Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit in Russland eingeschränkt haben“ – sondern auch all jener Unternehmen, die weiterhin in Russland tätig sind.

„Wir haben mehrere Dutzend Unternehmen identifiziert, die besonders stark auf dem russischen Markt engagiert sind“, heißt es in einer Aussendung. Seit der Erstveröffentlichung der Unternehmensliste hätten viele der „verbliebenen“ Unternehmen aber bereits „auf die öffentliche Kritik reagiert und beschlossen, sich zurückzuziehen, und wir überarbeiten unsere Liste kontinuierlich, um diese Entscheidungen zu berücksichtigen“.

Ärzte ohne Grenzen: Medizinische Lage verschlechtert sich

Der Krieg in der Ukraine macht aus Sicht der Organisation Ärzte ohne Grenzen die Hilfe für Verletzte zunehmend schwieriger. Die Versorgung der Krankenhäuser sei nicht mehr so gut gewährleistet wie vor Beginn der Kampfhandlungen, sagt der Geschäftsführer der Hilfsorganisation, Christian Katzer. So sei zum Beispiel in Odessa die Versorgung mit Essen zusammengebrochen. „Auch können wichtige Medikamente nicht einfach mehr bestellt werden.“

Mehrere Männer während einer Essenspause in Odessa
APA/AFP/Bulent Kilic

USA und Venezuela sprechen über Energiethemen

Die USA und Venezuela haben aufgrund des Ukraine-Krieges über Energiethemen gesprochen. Zum Ergebnis der Gespräche in der Hauptstadt Caracas gibt es keine Angaben.

In den USA gibt es Bestrebungen, wegen des Angriffs auf die Ukraine den Import von russischem Öl und Gas zu verbieten. Eine Alternative wäre das ebenfalls rohstoffreiche Venezuela. Die USA haben aber auch gegen das südamerikanische Land Sanktionen verhängt und den autoritär regierenden Präsidenten Nicolas Maduro wegen Drogenhandels und Geldwäsche angeklagt. Das sozialistische Regime in Caracas zählt zu den wenigen internationalen Unterstützern Russlands.

Bericht: „Internationale Legion“ bei Kiew im Einsatz

Nach einem Aufruf von Präsident Selenski haben sich Medienberichten zufolge rund 20.000 Freiwillige aus über 50 Ländern einer „Internationalen Legion“ angeschlossen. Einige davon haben nach Angaben der „KyivPost“ nun in Vororten von Kiew Stellung bezogen. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.

Ölpreise steigen, aber keine neuen Höchststände

Die Ölpreise sind im frühen Handel gestiegen. Die mehrjährigen Höchststände vom Vortag sind aber nicht erreicht worden. Ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent kostet 127,88 US-Dollar (117,38 Euro). Das sind 4,67 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) ist um 3,73 Dollar auf 123,13 Dollar gestiegen.

Flucht aus Kiewer Vorort Irpin

Tausende Menschen versuchen aus der ukrainischen Stadt Irpin in die knapp 25 Kilometer entfernte Hauptstadt Kiew zu fliehen.

GB erwartet „nachträgliche Rechtfertigung“ für Invasion

Russland hat nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums zuletzt die Anschuldigungen, die Ukraine entwickle nukleare oder biologische Waffen, „deutlich verstärkt“. Britische Geheimdienste orten laut „Guardian“ darin einen Hinweis, dass Russland diese Vorwürfe „wahrscheinlich“ als „nachträgliche Rechtfertigung“ für seine Invasion nutzen könnte.

Ukraine erwartet Fluchtweg aus Sumy

Um 9.00 Uhr MEZ soll in der Stadt Sumy ein humanitärer Korridor eröffnet werden, heißt es von der ukrainischen Regierung. Die Zivilisten und Zivilistinnen sollen mit Bussen aus der Stadt gebracht werden.

Australische Sanktionen gegen russische Propagandisten

Australien verhängt weitere Sanktionen gegen Russland. Die neuen Maßnahmen richteten sich gegen zehn Personen, die bezüglich des russischen Angriffs auf die Ukraine Propaganda und Desinformation verbreiten, teilt Außenministerin Marise Payne mit.

„Russlands Invasion in die Ukraine wurde von einer weit verbreiteten Desinformationskampagne begleitet, sowohl innerhalb Russlands als auch international.“ Das sei „eine heimtückische Taktik“.

Russland verkündet Feuerpause

Russland hat eigenen Angaben zufolge um 8.00 Uhr seine Angriffe auf Ziele in der Ukraine eingestellt, um Zivilistinnen und Zivilisten die Flucht aus umkämpften Städten zu ermöglichen. Das russische Verteidigungsministerium kündigt Fluchtrouten für fünf Städte an. Neben Tschernihiw, Sumy, Charkiw und Mariupol gelte das auch für Kiew, wie unter anderem Reuters mit Verweis auf russische Angaben berichtet.

Zentrum von Sumy „zerstört“

Bei den Angriffen auf Sumy sind „in einigen Ortschaften Wohngebäude bombardiert worden. Und fast im Zentrum von Sumy wurden mehrere Häuser durch einen Bombentreffer zerstört“, teilt der Chef der Gebietsverwaltung, Dmytro Schywyzkyj, in der Nacht mit.

Auch in der von Russland belagerten Hafenstadt Mariupol spitzt sich die Lage nach Angaben des Stadtrats zu: „Es gibt keine Straße ohne kaputte Fenster, zerstörte Wohnungen oder Häuser.“ Die Stadt sei ohne Strom, Wasser und Gas. Mariupol liegt nahe der Kontaktlinie zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischer Armee im Verwaltungsbezirk Donezk.

Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.

IBM stoppt Geschäft mit Russland

Der IT-Konzern IBM hat sein gesamtes Geschäft in Russland ausgesetzt. Konzernchef Arvind Krishna stellt das in einem Blogeintrag klar. Er habe von vielen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Reaktionen auf vorherige Ankündigungen des Konzerns bekommen, räumt Krishna ein. Zunächst hat IBM nach der russischen Invasion in die Ukraine bekanntgegeben, westliche Sanktionen zu befolgen und kündigte in einem zweiten Schritt an, die Verkäufe zu stoppen und keine Geschäfte mit dem russischen Militär zu machen.

Gaslieferungen laut Gasprom auf hohem Niveau

Ungeachtet des Krieges laufen die russischen Gaslieferungen durch die Ukraine nach Angaben des Energiekonzerns Gasprom weiter auf hohem Niveau. Die durchgeleitete Menge liege wie vertraglich vereinbart bei 109 Millionen Kubikmetern pro 24 Stunden.

Insgesamt sei eine jährliche Menge von 40 Milliarden Kubikmetern vereinbart. Die europäischen Käufer hätten ihre Bestellungen seit Inkrafttreten der Sanktionen gegen Russland deutlich hochgefahren, sagte Gasprom-Sprecher Sergej Kuprijanow der Agentur Interfax zufolge.

Videobotschaft von Ex-Präsident Janukowitsch

Der 2014 als Folge des Euromaidan als ukrainischer Präsident abgesetzte Viktor Janukowitsch fordert in einer Videobotschaft von Selenski ein Friedensabkommen mit Russland. Der 71-Jährige wird von Beobachtern als von Russland erwünschter Nachfolger für Selenski gehandelt.

UNHCR erwartet zweite Flüchtlingswelle

Nach der ersten Welle von Flüchtlingen aus der Ukraine wird es wahrscheinlich eine zweite Welle geben, die aus schwächeren Flüchtlingen besteht, sagt der Leiter des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Filippo Grandi.

„Wenn der Krieg weitergeht, werden wir Menschen sehen, die keine Ressourcen und keine Verbindungen haben.“ Diese Situation werde für die europäischen Länder in Zukunft noch komplexer werden und erfordere noch mehr Solidarität von allen in Europa und darüber hinaus.

Eine Familie flüchtet aus der Stadt Irpin nahe Kiew
AP/Emilio Morenatti

Evakuierung von Sumy angelaufen

Die Rettung der Zivilbevölkerung aus der Stadt Sumy ist angelaufen. Das berichtet Reuters mit Verweis auf Angaben aus dem ukrainischen Präsidialamt. Auch in Irpin nahe der Hauptstadt Kiew seien Evakuierungen im Gange.

Zuvor haben sich russische und ukrainische Vertreter darauf geeinigt, sichere Routen einzurichten, um Zivilistinnen und Zivilisten die Flucht aus einigen von den russischen Streitkräften belagerten Städten zu ermöglichen.

Ukraine holt Truppen von Auslandseinsätzen zurück

Knapp zwei Wochen nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine holt Kiew seine Truppen von internationalen Auslandseinsätzen zurück. Ein entsprechendes Dekret hat Selenski veröffentlicht. Aktuell sind aus der Ukraine nach offiziellen Angaben mehr als 300 Soldaten in acht Missionen im Ausland stationiert.

Tschechien: Orden des Weißen Löwen für Selenski

Tschechien verleiht Medienberichten zufolge dem ukrainischen Präsidenten Selenski mit dem Orden des Weißen Löwen die höchste staatliche Auszeichnung des Landes.

Orden des Weißen Löwen, Tschechiens höchste Auszeichnung
APA/AFP/Michal Cizek

Ukraine warnt vor Störungen der offenen Korridore

In den zwei Städten Sumy und Irpin sind die Evakuierungen angelaufen. Aus der Ukraine heißt es aber auch, dass man sich bisher nicht auf Korridore für andere Städte habe einigen können.

Zudem warnt die stellvertretende Premierministerin der Ukraine, Iryna Wereschtschuk, dass sich Russland darauf vorbereite, die humanitären Korridore zu unterbrechen: „Die russische Seite bereitet sich darauf vor, die Arbeit der humanitären Korridore zu stören und die Route zu manipulieren, um die Menschen zu zwingen, den anderen Weg zu nehmen.“

Sonnenblumen in Fenstern von Downing Street

Mit von Kindern gezeichneten Sonnenblumenbildern setzt der britische Regierungschef Boris Johnson in der Londoner Downing Street ein Zeichen für die Unterstützung der Ukraine. Die Sonnenblume ist nicht nur Nationalblume der Ukraine – sondern auch Symbol des Widerstands.

Zeichnung von Sonnenblumen als Zeichen der Solidarität in den Fenstern der Downing Street 10 in London
APA/AFP/Justin Tallis

Ukrainisches Außenministerium appelliert an Russland

In einem Tweet zeigt das ukrainische Außenministerium Bilder von Evakuierungen von Sumy nach Poltava. Auch ausländische Studierende sollen bei den Zivilisten und Zivilistinnen sein. Zudem appelliert das Außenministerium an Russland, auch anderen humanitären Korridoren zuzustimmen.

Swarovski setzt Russland-Geschäfte aus

Der Kristallkonzern Swarovski mit Sitz in Wattens in Tirol hat beschlossen, seine Geschäfte in Russland auf Eis zu legen. „Angesichts der Komplexität der Situation in der Region und der wachsenden Besorgnis über die derzeitige Lage hat Swarovski beschlossen, seine direkten Aktivitäten in Russland vorübergehend auszusetzen“, heißt es vom Unternehmen zur „Tiroler Tageszeitung“ (Dienstag-Ausgabe). In der Ukraine führt Swarovski keine eigenen Geschäfte.

Lawrow für „friedliche Koexistenz“ wie im Kalten Krieg

Russland und die USA sollen nach Ansicht des russischen Außenministers Sergej Lawrow zu den Grundsätzen der „friedlichen Koexistenz“ während des Kalten Krieges zurückkehren. Das Außenministerium sei offen für einen ehrlichen, von gegenseitigem Respekt geprägten Dialog mit den Vereinigten Staaten. Man hoffe, dass die Beziehungen zwischen beiden Staaten wieder normalisiert werden könnten, meldet Interfax.

Pakistan organisiert Rückflug für geflüchtete Studenten

Pakistan schickt ein Flugzeug nach Polen, um mehr als 300 Landsleute in Sicherheit zu bringen, die vor den Kämpfen in der Ukraine geflohen sind. Laut Pakistan International Airlines handelt es sich bei den meisten von ihnen um Studenten. Pakistan hat sich bisher geweigert, den Einmarsch Russlands in die Ukraine zu verurteilen.

UNO: Zwei Millionen aus Ukraine geflohen

Heute hat die Zahl der bisher aus der Ukraine geflohenen Menschen die Marke von zwei Millionen überschritten, teilt das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) mit. 1,2 Millionen der Flüchtlinge sind bisher in Polen angekommen.

Flüchtlingsankünfte seit dem 24. Februar 2022, Stand 8. März

UNHCR-Chef Filippo Grandi vergleicht die aktuelle Flüchtlingssituation mit den Balkan-Kriegen in Bosnien und im Kosovo, die ebenfalls zu einer starken Fluchtbewegung geführt haben. Es habe sich dabei um „vielleicht zwei oder drei Millionen“ Menschen gehandelt, „aber über einen Zeitraum von acht Jahren. Jetzt sind es acht Tage.“

Flüchtende aus der Ukraine an der Grenze zu Polen in Medyka
AP/Visar Kryeziu

Bachelet kritisiert Festnahmen in Russland scharf

Die Hohe Kommissarin für Menschenrechte der UNO, Michelle Bachelet, wirft der russischen Regierung die willkürliche Festnahme von 12.700 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an Antikriegskundgebungen vor.

Bachelet kritisiert repressive Gesetze, mit denen bürgerliche und politische Rechte eingeschränkt sowie gewaltfreie Proteste kriminalisiert werden. Insbesondere wendet sich Bachelet gegen Gesetze, die die „Diskreditierung“ der Armee unter Strafe stellen.

Deutsche Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen

Wegen möglicher russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine ermittelt jetzt auch der deutsche Generalbundesanwalt. Die dpa berichtet in von „konkreten Anhaltspunkten für bereits begangene Kriegsverbrechen“. Im Rahmen des nun eingeleiteten Strukturermittlungsverfahrens geht es zunächst darum, ohne konkrete Beschuldigte möglichst breit Beweise zu sichern. Diese Informationen sollen später dazu dienen, Einzelne strafrechtlich zur Verantwortung zu ziehen.

Selenski: Kind in Mariupol stirbt an Dehydration

Nach Angaben von Selenski ist ein Kind in der belagerten Stadt Mariupol, die seit Tagen ohne Wasser, Strom und Heizung ist, an Dehydration gestorben. Er vergleicht die humanitäre Krise im Zusammenhang mit der russischen Bombardierung ukrainischer Städte mit derjenigen, die durch die Nazi-Invasion während des Zweiten Weltkriegs verursacht worden ist. Der Tod des Kindes kann nicht sofort unabhängig bestätigt werden.

US-Außenminister Antony Blinken während eines Treffens mit der estnischen Premierministerin Kaja Kallas in Tallinn
Reuters/Olivier Douliery

US-Außenminister Anthony Blinken beendet seine Baltikum-Reise in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Dort ist er mit hochrangigen Beamten zusammengetroffen, um über den Ukraine-Krieg zu sprechen. Blinken versichert den baltischen Staaten, dass die NATO ihre Sicherheit garantieren werde. Noch heute plant Blinken eine Weiterreise nach Paris für weitere Gespräche.

Niederländer spenden über 100 Millionen Euro

Die Niederländer haben bei einer nationalen Aktion mehr als 106.220.773 Euro für Opfer des Krieges in der Ukraine gespendet. „Giro 555“ ist eine Aktion von elf Hilfsorganisationen. Die Gelder sollen für Unterbringung, medizinische Versorgung und sauberes Trinkwasser für die vom Krieg getroffenen Menschen ausgegeben werden. Das Konto bleibt für weitere Spenden geöffnet.

Bericht: Neue EU-Sanktionen stehen

Die Europäische Kommission hat einem Agenturbericht zufolge ein neues Sanktionspaket vorbereitet. Die Strafmaßnahmen zielen auf russische Oligarchen und Politiker sowie mehrere Banken in Belarus, wie Reuters mit Verweis auf mit der Sache vertraute Personen weiter berichtet.

Unter anderem droht nun offenbar auch drei Banken in Belarus eine SWIFT-Sperre. Zudem sollen neue Leitlinien zur Überwachung von Kryptowährungen eingeführt werden, um zu verhindern, dass diese zur Umgehung von Sanktionen eingesetzt werden, heißt es dazu im „Guardian“.

30 Busse für Evakuierung Richtung Mariupol unterwegs

30 Evakuierungsbusse sind nach Angaben der ukrainischen Regierung auf dem Weg in die von russischen Truppen belagerte Stadt Mariupol. Sie sollen Zivilisten über einen Fluchtkorridor in das von der Ukraine kontrollierte Gebiet bringen. Es gebe Anzeichen dafür, dass die russischen Streitkräfte in Richtung einer Route für humanitäre Hilfe schießen würden, fügt Kiew hinzu, ohne Einzelheiten zu nennen.

Buskonvoi auf dem Weg nach Mariupol
Reuters/Deputy Head For President’s Office Ukraine

1,2 Millionen Schutzsuchende in Polen

Flüchtlingsankunft in Polen

Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) sind nun mehr als zwei Millionen Menschen aus der Ukraine geflüchtet. 1,2 Millionen der Schutzsuchenden sind bisher in Polen angekommen.

Videoschaltung mit Scholz, Macron und Xi

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping über den Ukraine-Krieg gesprochen. Scholz und Macron haben das Gespräch mit Xi Jinping gesucht, um die diplomatischen Bemühungen für ein Ende des Kriegs voranzubringen.

Videokonferenz zwischen Frankreichs Präsident Macron, Deutschlands Kanzler Scholz und Chinas Präsident Xi anlässlich des Ukraine-Konflikts
Reuters/Benoit Tessier

Zu Spekulationen, dass China eine Vermittlerrolle einnehmen könnte, äußerte sich Außenamtssprecher Zhao Lijian heute in Peking wenig konkret. Sein Land unterstütze alle diplomatischen Bemühungen. China wolle eine „konstruktive Rolle“ spielen, um Friedensgespräche zu fördern.

Ukraine: Beschuss von Evakuierungsroute aus Mariupol

Ein Sprecher des ukrainischen Außenministeriums meldet, dass die Fluchtroute aus Mariupol unter russischem Beschuss stehe.

Selenski zu Gesprächen über Donbass und Krim bereit

Selenski hat sich zu Gesprächen über den Status der Separatistengebiete im Osten des Landes und der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim bereit gezeigt.

Zugleich macht er deutlich, dass er nicht auf Forderungen aus Moskau eingehen werde, die Unabhängigkeit der selbst ernannten „Volksrepubliken“ sowie die russische Herrschaft über die Krim anzuerkennen. „Ich bin bereit für einen Dialog. Aber wir sind nicht bereit für eine Kapitulation.“

Shell-Entschuldigung nach Öldeal mit Russland

Der Mineralöl- und Erdgaskonzern Shell entschuldigt sich für den letzte Woche erfolgten Kauf einer Lieferung russischen Öls. „Wir sind uns bewusst, dass unsere Entscheidung von letzter Woche, eine Ladung russisches Rohöl zu kaufen, um es zu Produkten wie Benzin und Diesel zu raffinieren, nicht richtig war, obwohl sie unter dem Gesichtspunkt der Versorgungssicherheit getroffen wurde, und es tut uns leid“, zitiert Reuters den Shell-Vorstandsvorsitzenden Ben van Beurden.

Shell will laut Reuters ab sofort alle Spontankäufe von russischem Rohöl einstellen, zudem seine Tankstellen, Flugbenzin- und Schmierstoffbetriebe in dem Land schließen und sich auch aus anderen Geschäftsbeziehungen schrittweise zurückziehen.

Hilfe-Hotspot auf Wiener Hauptbahnhof

Seit Tagen steigt die Zahl der Menschen, die nach einer oft chaotischen Flucht aus der Ukraine in Wien landen, stetig. Ein Hotspot dabei ist der Hauptbahnhof – vorerst fungiert er vor allem als Transitstation – mehr dazu in wien.ORF.at.

Inzwischen sind auch bereits 20 geflüchtete Kinder in Schulen in Wien untergekommen. Gesucht wird nun vor allem Personal – mehr dazu in wien.ORF.at.

Ukrainisches Energiesystem trotz Schäden funktionsfähig

Das ukrainische Energiesystem funktioniert trotz der Schäden in Höhe von mehreren Milliarden Griwna normal, sagt Energieminister Herman Haluschtschenko. Das Ministerium hofft, eine beschädigte Gasleitung in der Nähe der belagerten Stadt Mariupol trotz aktiver Kämpfe in diesem Gebiet reparieren zu können.

WHO: Angriffe auf Spitäler nehmen zu

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben die Angriffe auf Krankenhäuser, Krankenwagen und andere Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine in den letzten Tagen rapide zugenommen. Zudem mangle es an lebenswichtigen medizinischen Gütern.

Die Versorgung mit Sauerstoff, Impfstoffen für Kinder und Fachwissen im Bereich der psychischen Gesundheit gehöre zu den obersten Prioritäten der WHO in der Region.

Bericht: Radio Sputnik übernimmt Echo-Moskwy-Frequenz

In Russland übernimmt Radio Sputnik die Frequenzen des erst vor wenigen Tagen wegen seiner kritischen Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine geschlossenen unabhängigen Radiosenders Echo Moskwy (Moskauer Echo).

Radio Sputnik werde ab 9. März auf Echo Moskwy senden, heißt es im Sender RT, der neben Radio Sputnik und dem Nachrichtenportal Sputnik Teil der russischen Staatsmedien ist. Laut Radio-Sputnik-Chefin Margarita Simonjan wird damit „eine historische Ungerechtigkeit korrigiert“, da „der meistzitierte Radiosender in Russland“ (Sputnik) bisher keine eigene UKW-Frequenz gehabt hat.

Litauische Aktivisten starten Infokampagne für Russen

Ein Gruppe von Aktivisten und Aktivistinnen in Litauen hat eine Kampagne zur Information der russischen Bevölkerung über das Kriegsgeschehen in der Ukraine gestartet.

Die Initiative mit dem Namen „Call Russia“ fordert russische Bürger im Ausland dazu auf, ihre Landsleute anzurufen und über die Ereignisse im Ukraine-Krieg aufzuklären. Angesicht der massiven Zensur durch ein neues russisches Gesetz können Journalisten in dem Land nicht mehr frei über den Krieg berichten.

Die Initiative verfügt über eine Datenbank mit 40 Millionen zufällig ausgewählten russischen Telefonnummern. Jedes Mal, wenn ein Benutzer auf die Website der Kampagne klickt, erscheint eine neue Nummer, die er anrufen kann.

Screenshot der Seite callrussia.org zeigt die Initiative „Call Russia“
Screenshot callrussia.org

Ben Wallace: Kiew kann Krieg gewinnen

Laut dem britischen Verteidigungsminister Ben Wallace kann die Ukraine „die russischen Streitkräfte so weit zermürben, dass es für einen Sieg oder zumindest ein Patt ausreicht“. Gegenüber dem Sender Times Radio verweist Wallace auf die „moralische Komponente“: Für die Ukraine stehe fest, dass sie das Recht auf ihrer Seite hat. Das mache es Putin sehr schwer, mit der Invasion Erfolg zu haben.

Russland will Sicherheitsdialog mit USA fortführen

Russland ist nach Angaben des Moskauer Außenministeriums trotz der Invasion weiterhin zu einer sicherheitspolitischen Zusammenarbeit mit den USA bereit. „Selbst in größten Krisenzeiten ist Russland ausnahmslos und fortdauernd dafür eingetreten, die Kanäle für einen konstruktiven Dialog im Bereich der internationalen Sicherheit und strategischen Stabilität aufrechtzuerhalten“, sagt der Leiter der Nordamerika-Abteilung des Außenministeriums, Alexander Dartschijew.

Das einzige verbliebene große Abkommen zur Rüstungskontrolle der USA mit Russland ist der Vertrag über die strategische atomare Abrüstung, New START. Dieser begrenzt die Nukleararsenale beider Länder auf je 800 Trägersysteme und je 1.550 einsatzbereite Atomsprengköpfe.

Odessa bereitet sich auf russische Offensive vor

Die Vertreterin von Ärzte ohne Grenzen, Carla Melki, berichtet, dass in Odessa in den vergangenen Tagen immer wieder Explosionen in der Ferne zu hören gewesen seien. Die meisten Geschäfte seien geschlossen, Treibstoff sei rationiert. Man spüre deutlich, dass sich die drittgrößte ukrainische Stadt auf eine russische Offensive vorbereite.

Eine Barrikade aus Sandsäcken in der Innenstadt von Odessa
Reuters

US-Denkfabrik: Kiew-Offensive in 24 bis 96 Stunden

Das Institute for the Study of War (ISW) rechnet mit einem Angriff auf Kiew in den kommenden 24 bis 96 Stunden. Darauf lassen der US-Denkfabrik zufolge entsprechende Vorbereitungen der russischen Streitkräfte in den östlichen, nordwestlichen und westlichen Außenbezirken der ukrainischen Hauptstadt schließen.

Rotes Kreuz: Keine sichere Flucht aus Mariupol möglich

Für Hunderttausende Menschen in der umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol ist die Lage nach Angaben humanitärer Helfer katastrophal. „Die Situation ist apokalyptisch“, sagt IKRK-Sprecher Ewan Watson in Genf.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) stehe bereit, den Abzug der Zivilisten zu ermöglichen, die aus der Stadt wollen, sagt Watson. Russland und die Ukraine hätten die Bedingungen dafür aber noch nicht geschaffen.

Italien sucht Ersatz für russisches Gas

Italien will angesichts eines drohenden Lieferstopps sein aus Russland importiertes Gas ersetzen. „Wir importieren jedes Jahr etwa 29 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland. Das sind etwas mehr als 40 Prozent des importierten Gases. Das wird ersetzt“, sagt der italienische Minister für den ökologischen Umbau, Roberto Cingolani, gegenüber dem TV-Sender RAI3.

Bis zur kompletten Unabhängigkeit könnte es 24 bis 30 Monate dauern, schätzt der parteilose Physiker. Italien ist laut Cingolani frühzeitig tätig geworden. Bis zum späten Frühling könnten 15 bis 16 Milliarden Kubikmeter durch Lieferanten aus anderen Teilen der Welt ersetzt sein.

NATO: Berichte über Angriffe auf Zivilbevölkerung glaubhaft

Laut NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg gibt es glaubhafte Berichte, nach denen Russland die Zivilbevölkerung in der Ukraine angreift. Stoltenberg ruft Russland zudem dazu auf, die Kämpfe zu beenden, und bekräftigt das Beistandsversprechen für NATO-Mitglieder: „Wir werden jeden Zoll des Territoriums der Alliierten schützen und verteidigen.“

Kiew: Evakuierungsroute für Mariupol beschossen

Russische Streitkräfte haben nach Angaben der ukrainischen Regierung eine Evakuierungsroute für die belagerte Hafenstadt Mariupol unter Beschuss genommen und damit gegen eine vereinbarte Feuerpause verstoßen.

Russland will ausländische Fabriken verstaatlichen

Der Generalsekretär von Putins Partei Geeintes Russland, Andrej Turtschak, schlägt vor, all jene in ausländischer Hand befindlichen Fabriken zu verstaatlichen, die ihre Produktion in Russland gestoppt haben. Mehrere Konzerne, darunter Toyota, Nike und Ikea, haben die temporäre Schließung ihrer Fabriken und Geschäfte bekanntgegeben, um den Druck auf den Kreml nach dessen Überfall auf die Ukraine zu erhöhen.

Selenski: Westen hält „Versprechen“ nicht

Der ukrainische Präsident beklagt sich bitter über die nach seinen Worten nicht eingehaltenen „Versprechen“ der westlichen Staaten. „Seit 13 Tagen hören wir Versprechungen, seit 13 Tagen wird uns gesagt, dass uns in der Luft geholfen wird, dass es Flugzeuge geben wird, dass sie uns geliefert werden“, so Selenski in einem auf Telegram verbreiteten Video.

Die Verantwortung sieht er bei denjenigen im Westen, „die seit 13 Tagen nicht in der Lage waren, eine Entscheidung zu treffen“, und „bei denen, die den ukrainischen Luftraum nicht vor den russischen Mördern gesichert haben“.

Eine Flugverbotszone über der Ukraine lehnt die NATO strikt ab, da sie eine Ausweitung des Krieges befürchtet.

SPÖ fordert mehr humanitäre Hilfe

Die SPÖ fordert eine „rasche und massive“ Aufstockung der humanitären Soforthilfe Österreichs. Eine genau Zahl nennt sie nicht. Bisher sind 17,5 Mio. Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds bereitgestellt worden.

Die FPÖ verurteilt zwar den russischen Angriff, kritisiert aber die Wortwahl von ÖVP-Kanzler Karl Nehammer als überschießend und potenziell „beleidigend“. Auch die Sanktionen kritisieren die Freiheitlichen. Man müsse dabei bedenken, welche Folgen sie für Österreich hätten.

Evakuierung aus Irpin
APA/AFP/Sergei Supinsky
Ukrainische Soldaten helfen Zivilisten dabei, aus der mittlerweile schwer zerstörten Stadt Irpin im Nordwesten Kiews zu flüchten

Österreichs EU-Mandatare zu Energieabhängigkeit

Angesichts des Ukraine-Krieges haben Österreichs EU-Abgeordnete den Abbau der Abhängigkeiten der EU-Staaten von russischen Gas-, Öl- und Kohleimporten gefordert.

„Wir sind in einer Abhängigkeit, das wissen wir, das haben wir uns jahrelang selber aufgebaut“, sagt die ÖVP-Delegationsleiterin im EU-Parlament, Angelika Winzig: Jetzt müsse man schauen, dass „wir so schnell wie möglich Alternativen finden“.

Geht es nach dem SPÖ-Delegationsleiter im EU-Parlament, Andreas Schieder, müsse man sich als Österreicher unter anderem die Frage stellen, warum der teilstaatliche Energiekonzern „OMV es in den letzten Jahren geschafft hat, von einer relativ diversen Liefervertragsaufstellung zu einer sehr russischen Aufstellung“ zu kommen.

Laut dem grünen EU-Abgeordneten Thomas Waitz muss man „jeden Tag damit rechnen, dass Putin den Gashahn abdreht“. Es gelte, „den Fokus darauf zu legen“, möglichst schnell den Ausstieg aus Öl und Gas vorzubereiten. „Wir müssen zu 100 Prozent unabhängig von fossilen Energien werden“, fordert auch die NEOS-EU-Abgeordnete Claudia Gamon.

IEA will mehr Ölreserven auflösen

Angesichts der nach oben schießenden Ölpreise ist die Internationale Energieagentur (IEA) bereit, mehr Ölreserven aufzulösen und damit mehr Öl auf dem Weltmarkt zur Verfügung zu stellen. Vor einer Woche hat die IEA angekündigt, dass Mitgliedsländer 60 Mio. Fass freigeben. Täglich werden weltweit laut einer offiziellen US-Schätzung vom Jänner rund 100 Mio. Fass verbraucht.

Kiew: Bisher 13 Soldatinnen der Luftstreitkräfte getötet

Im Kampf gegen russische Truppen sind nach offiziellen Angaben aus Kiew bisher 13 Soldatinnen der ukrainischen Luftstreitkräfte getötet worden. Die Angaben sind nicht verifizierbar. Fast 7.000 weibliche Angehörige der Luftstreitkräfte erlebten den Internationalen Frauentag „nicht mit Blumen, sondern mit der Waffe in der Hand“, so der Kommandant, Generalleutnant Mykola Oleschtschuk.

Nach Angaben der Politologin Leandra Bias von der Schweizer Friedensstiftung Swisspeace beläuft sich der Anteil von Frauen in der ukrainischen Armee auf etwas mehr als 15 Prozent.

Charkiws Bürgermeister: Russen greifen zivile Ziele an

Auch der Bürgermeister der umkämpften Metropole Charkiw wirft den angreifenden russischen Truppen erneut den vorsätzlichen Beschuss ziviler Infrastruktur vor. „Kindergärten, Schulen, Entbindungsstationen, Kliniken werden beschossen“, so Bürgermeister Ihor Terechow gegenüber dem US-Fernsehsender CNN.

„Wenn es um Hunderte zivile Gebäude geht, dann ist das kein Versehen. Das ist ein gezielter Angriff.“ Terechow fügt hinzu: „Ich betrachte das als einen Akt des Völkermordes an der Stadt Charkiw.“ Charkiw ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.

„Wissen nicht, ob Busse in Stadt fahren können“

Auch der neuerliche Anlauf, die Zivilbevölkerung aus den umkämpften Städten zu bringen, droht ukrainischen Angaben zufolge etwa für Mariupol zu scheitern. Laut Außenministeriumssprecher Oleg Nikolenko sind acht Lastwagen und 30 Busse auf dem Weg in die Stadt – „aber wir wissen nicht, ob diese in die Stadt fahren können“, zitiert die BBC den Sprecher.

Auch im Bezirk Butscha in der Region Kiew sabotierten russische Streitkräfte die Evakuierungsbemühungen, wie die BBC mit Verweis aus Angaben aus der Kiewer Regionalverwaltung berichtet. Konkret sei hier der für eine geplante Massenrettung notwendige Waffenstillstand noch ausständig.

In Sumy ist die Evakuierung indes bereits angelaufen. Eine erste Kolonne habe bereits Menschen aus der Stadt gebracht, so die BBC, deren Angaben zufolge der Fluchtkorridor noch bis zum Abend geöffnet bleiben soll.

Biden-Statement zur Ukraine

US-Präsident Joe Biden wird sich am Nachmittag zum Ukraine-Krieg und zu Russland äußern. Das kündigt das US-Präsidialamt an. Zuvor hat ein Insider gesagt, die USA würden den Import von Öl aus Russland verbieten. Eine entsprechende Ankündigung könnte es noch heute geben.

Macron, Scholz und Xi fordern diplomatische Lösung

Die Präsidenten von China und Frankreich, Xi Jinping und Emmanuel Macron, sowie der deutsche Kanzler Olaf Scholz setzen sich gemeinsam für eine diplomatische Lösung des Krieges in der Ukraine ein. Die drei Staats- und Regierungschefs hätten sich in einer einstündigen Schaltung zudem für humanitäre Erleichterungen und Zugänge zu den umkämpften Gebieten ausgesprochen, teilt der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit.

Emmanuel Macron, Olaf Scholz und Xi Jinping während einer Live-Schaltung
APA/AFP/Benoit Tessier

Es müssten funktionierende Fluchtkorridore geschaffen werden. Alle drei Länder stünden bereit, weitere humanitäre Hilfe zu leisten. Xi habe die deutsch-französischen Bemühungen um einen Waffenstillstand unterstützt, teilt das französische Präsidialamt mit.

EU nimmt russische Desinformation ins Visier

Die Europäische Kommission will ihren Kampf gegen russische Desinformation verschärfen. Er werde einen neuen Mechanismus vorschlagen, mit dem die EU „böswillige“ Verbreiter von Falschinformationen aus Russland sanktionieren könne, so der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell.

Details nennt Borrell bei seiner Ankündigung nicht. Borrell kritisiert zudem das harte Vorgehen des Kreml gegen unabhängige Berichterstattung und die Bemühungen der „russischen Propagandamaschine“, die Geschehnisse in der Ukraine zu verzerren.

Moskau: Ukraine hat nur eine Evakuierungsroute bestätigt

Das russische Verteidigungsministerium sagt, die ukrainischen Behörden hätten nur eine von zehn vorgeschlagenen Evakuierungsrouten – jene für Zivilisten von Sumy über Poltawa bis zur polnischen Grenze – bestätigt.

723 Menschen seien durch den Sumy-Poltawa-Korridor fortgebracht worden, darunter 576 indische Staatsangehörige, zitieren russische Agenturen das Ministerium. Die Ukraine hat zuvor russische Fluchtwege abgelehnt, die Ukrainern nur die Flucht nach Russland und Belarus ermöglicht hätten.

Erdgasreserven in Billionen Kubikmetern der Top 10 Länder im Jahr 2020

Forscher: Gaslieferstopp für Deutschland handhabbar

Auch ein kurzfristiger Lieferstopp von russischem Gas wäre aus Sicht von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für die deutsche Volkswirtschaft handhabbar. „Engpässe könnten sich im kommenden Winter ergeben“, heißt es in einer heute veröffentlichten Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle.

Es bestünde jedoch die Möglichkeit, durch die unmittelbare Umsetzung eines Maßnahmenpakets die negativen Auswirkungen zu begrenzen und soziale Auswirkungen abzufedern.

Ukraine: 3.000 Menschen aus Irpin geholt

Aus der seit Tagen heftig umkämpften Stadt Irpin sind nach Behördenangaben bisher etwa 3.000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. „Die Evakuierung der Bevölkerung aus der Stadt Irpin nach Kiew geht weiter“, teilt der ukrainische Katastrophenschutz mit. „Fast 3.000 Zivilisten wurde Hilfe geleistet.“ Die Rettungsaktion solle fortgesetzt werden. Einwohner haben der Agentur UNIAN zufolge weder Wasser noch elektrischen Strom.

Das Video von einem ukrainischen Mädchen, das mit den Disney-Hit „Frozen“ Geflüchtete in einem Bombenkeller unterhält, hat auch die Stars des Films erreicht. Der Clip, der vor Kurzem auf Facebook auftauchte, ging inzwischen um die Welt.

Darin singt Amelia „Let It Go“ und schafft es so, die anderen Menschen in dem Keller kurz abzulenken. Als sie fertig ist, bricht Applaus aus.

Mädchen in Mariupol unter Trümmern verdurstet

Die Ukraine macht Russland für den qualvollen Tod eines kleinen Mädchens in der eingeschlossenen Hafenstadt Mariupol verantwortlich. Die sechsjährige Tanja sei unter den Trümmern eines zerstörten Hauses verdurstet, schreibt Bürgermeister Wadym Bojtschenko auf Telegram.

Präsident Wolodymyr Selenski zeigt sich entsetzt. „In Mariupol ist zum ersten Mal seit Jahrzehnten, zum ersten Mal seit der Nazi-Invasion ein Kind verdurstet. Ein Kind starb an Dehydrierung. Im Jahr 2022!“

Zweiter Konvoi verlässt Sumy

Laut ukrainischen Behörden hat am Nachmittag ein zweiter Konvoi mit Bussen voller Bewohnerinnen und Bewohner die Stadt verlassen. Es ist der offenbar einzige derzeit operierende humanitäre Korridor aus den vielen von Russen belagerten ukrainischen Städten.

EU-Plan zu Unabhängigkeit von russischem Gas präsentiert

Die EU-Kommission präsentiert derzeit ihren Plan, wie die EU binnen weniger Jahre von russischen Gas unabhängig werden soll. Neben zahlreichen anderen Maßnahmen wird empfohlen, dass Haushalte die Heizung um ein Grad herunterdrehen.

Noch heuer soll sie der Verbrauch von russischem Gas um zwei Drittel verringert werden soll. Bis „deutlich vor 2030“ will die Kommission die EU zudem in einen Zustand versetzten, in der sie sich gar nicht mehr auf die Lieferung von russischem Gas verlassen muss. Die Umsetzung liege in der Verantwortung der einzelnen Regierungen.

EU-Parlament will goldenen Pass für Russen verbieten

Das EU-Parlament will diese Woche die EU-Kommission auffordern, den Kauf und Verkauf von europäischen Pässen („goldener Pass“) an reiche Russinnen und Russen zu stoppen.

Einige EU-Staaten, allen voran Zypern, Malta und Ungarn, bieten Reichen seit Jahren die Ausstellung eines begehrten EU-Reisepasses gegen entsprechende Investitionen in ihren Ländern an. Allein von 2011 bis 2019 wurden für solche „goldene Pässe“ mehr als 20 Milliarden Euro von den Staaten lukriert.

Auch Großbritannien soll Ölembargo planen

Neben den USA will laut Medienberichten auch Großbritannien ein Verbot, russisches Öl zu kaufen, verhängen.

UNESCO drängt auf Schutz von ukrainischem Kulturerbe

Die UNO-Kulturorganisation UNESCO will einen höheren Schutz für das Kulturerbe in der Ukraine. „Die erste Herausforderung ist es, die Stätten und Monumente des Kulturerbes zu markieren, um an ihren Sonderstatus als Schutzzonen kraft internationalen Rechts zu erinnern“, sagt Generaldirektorin Audrey Azoulay. Man sei dafür im Kontakt mit den Behörden. Bereits am Wochenende seien erste Blaue Schilder angebracht worden. Das Zeichen dient dem Kulturgüterschutz in Kriegen und bewaffneten Konflikten.

US-Geheimdienstchefin: „Schock für geopolitische Ordnung“

Die Direktorin der Nationalen Nachrichtendienste in den USA, Avril Haines, betont, die russische Invasion in die Ukraine habe „einen Schock in der geopolitischen Ordnung produziert“. So wie andere westliche Politiker und Militärs ist auch Haines überzeugt, dass Moskau den Widerstandswillen der Ukraine unterschätzt hat. Das militärische Vorgehen werde von „Problemen geplagt“, darunter schlechte Planung und fehlende Kampfmoral.

In einer Anhörung vor dem Repräsentantenhaus betont Haines, Analysen würden darauf hinauslaufen, dass Putin sich nicht abschrecken lasse und den Angriff auf die Ukraine noch verstärken könnte. All das trotz der Rückschläge im Krieg und der Folgen der Sanktionen.

Haines geht davon aus, dass mittlerweile Tausende russische und ukrainische Soldaten gefallen seien.

Regierung bekräftigt klare Solidarität mit Ukraine

Die Regierungsspitze hat in einer Nationalratssondersitzung die Position Österreichs im Ukraine-Krieg bekräftigt. Die Neutralität hindere das Land nicht daran, klar Stellung zu beziehen, so Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne).

Beide befürworten weitere Sanktionen gegen Russland und betonen die Notwendigkeit einer rascheren Energiewende. Trotz aller Beteuerungen kritisierten SPÖ und FPÖ weiter Nehammers Aussagen zur Neutralität.

Russische Polizei verhaftet Demonstranten

Bei neuerlichen Protesten in Russland gegen den Überfall auf die Ukraine sind laut Angaben der Beobachtergruppe OVD-Info mindestens 100 Menschen verhaftet worden. Am Wochenende wurden bei Protesten Tausende Menschen inhaftiert.

Polizisten verhaften einen Demonstranten in Moskau
APA/AFP

Druck auf in Russland verbliebene Konzerne wächst

Von Apple bis zu Levi’s Jeans haben viele multinationale US-Konzerne beschlossen, ihre Aktivitäten in Russland einzustellen. Doch einige Unternehmen entscheiden sich weiter dafür, trotz der Risiken für ihren Ruf im Land zu bleiben. In den sozialen Netzwerken sind Schlagwörter wie #BoycottMcDonalds oder #BoycottPepsi – McDonald’s gab allerdings heute Abend bekannt, nun doch alle Filialen schließen zu wollen.

Ein Team der Yale-Universität führt eine aktuelle Liste der Unternehmen, die noch eine bedeutende Präsenz in Russland haben. Es hebt die Rolle hervor, die die freiwillige Ausreise von 200 Großkonzernen aus Südafrika in den 1980er Jahren beim Fall der Apartheid spielte.

Ukraine: 61 Spitäler derzeit geschlossen

Laut ukrainischem Gesundheitsministerium sind wegen der russischen Angriffe landesweit 61 Spitäler nicht in Betrieb.

CIA-Chef rechnet mit „hässlichen Wochen“

Die „nächsten paar Wochen“ werden nach Einschätzung von CIA-Chef William Burns „hässlich“ werden. Klar ist damit, dass die USA nicht mit einem baldigen Ende der Kampfhandlungen rechnen. „Ich glaube, Putin ist im Moment wütend und frustriert.“ Er werde „wahrscheinlich noch einen draufsetzen und versuchen, das ukrainische Militär ohne Rücksicht auf zivile Opfer zu zermalmen“. Die Kämpfe in den Städten würden noch schlimmer als bisher.

Eine nachhaltige Lösung für Putin sei nicht in Sicht, sagte der CIA-Chef. Es sei nicht absehbar, wie der Kreml-Chef in der Ukraine ein Marionettenregime oder eine prorussische Führung aufrechterhalten könnte, die er gegen den großen Widerstand der ukrainischen Bevölkerung zu installieren versuche.

„Wir sind besorgt, dass die Welt auf einen sehr langen und sehr schwierigen Weg vorbereitet werden muss“, sagt auch die amerikanische UNO-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield in New York bei einer Dringlichkeitssitzung zur humanitären Lage in der Ukraine.

UNO-Menschenrechtsbüro dokumentierte Tod von 474 Zivilisten

Das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte hat in der Ukraine seit dem Einmarsch Russlands am 24. Februar und bis Dienstag, 00.00 Uhr, den Tod von 474 Zivilisten dokumentiert. Darunter waren 29 Minderjährige, berichtet das Büro in Genf. Dem Büro liegen zudem verifizierte Informationen über 861 Verletzte vor, darunter mehr als 40 Minderjährige.

OECD setzt Russlands Teilnahme an Organisation aus

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat Russland vorerst von der Arbeit ihrer Gremien ausgeschlossen. Auch Belarus darf zunächst nicht mehr an den Arbeitsgruppen teilnehmen.

Nach Beginn des russischen Angriffskriegs beendete die OECD bereits die seit 2014 auf Eis liegenden Beitrittsverhandlungen Russlands formell und ordnete die Schließung des Büros in Moskau an. Russland war zwar nie Mitglied der OECD, doch ab 2007 Beitrittskandidat.

Biden: Stoppen Erdölimporte aus Russland

US-Präsident Joe Biden kündigt als weitere Sanktion gegen Russland ein Importverbot für russisches Öl und Gas an. Er begründet es mit dem Überfall Moskaus auf die Ukraine. Die Entscheidung ist mit London und Brüssel akkordiert. Laut Biden sind sich Demokraten und Republikaner in diesem Schritt einig. Biden macht klar, dass dies die Inflation in den USA weiter anheizen wird. Der Krieg solle die USA dazu veranlassen, die Energiewende verstärkt voranzutreiben.

Joe Biden am 8.3.
APA/AFP/Jim Watson

Großbritannien lässt seinerseits die Einfuhr von russischem Öl und Ölprodukten bis Ende des Jahres auslaufen. Bis Ende 2022 gebe es für den Markt, Unternehmen und Lieferketten genug Zeit, die russischen Importe zu ersetzen. Verbraucher sollen die Umstellung nicht spüren. Die Regierung kündigt eine Taskforce an, die den Firmen in der Übergangszeit zur Seite stehen soll, um unter anderem alternative Bezugsquellen zu finden.

Für die USA und Großbritannien ist dieser Verzicht ungleich leichter als für Europa. Nur ein Bruchteil US-amerikanischer und britischer Öl- und Gas-Importe (drei bzw. acht Prozenet) kommen aus Russland. Es handelt sich daher eher um einen symbolischen Akt. Trotzdem stieg der Rohölpreis nach der Ankündigung erneut an.

Strafanzeige gegen Schröder

Gegen den früheren deutschen Kanzler Gerhard Schröder (SPD) ist Strafanzeige wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit gestellt worden. Wie die „Badischen Neuesten Nachrichten“ berichten, ist die Strafanzeige in der vergangenen Woche in Hannover eingegangen und am Montag an den Generalbundesanwalt in Karlsruhe weitergeleitet worden. Schröder steht in der Kritik, weil er sich nicht vom russischen Staatschef Wladimir Putin distanziert.

Der deutsche Altkanzler Gerhard Schröder
APA/dpa/Kay Nietfeld

Schröder war und ist der wichtigste Lobbyist für die nun auf Eis gelegte Gaspipeline „Nord Stream 2“ und Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft. Außerdem kandidiert er für einen Posten im Aufsichtsrat des staatlichen russischen Energiekonzerns Gasprom.

Ukraine: Angriffe auf Mykolajiw abgewehrt

Laut einem Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski hat die ukrainische Armee bereits zahlreiche russische Versuche, die Stadt Mykolajiw zu erobern, abgewehrt. Die im Süden gelegene Stadt ist strategisch wichtig: Es ist die letzte große Stadt, die einem russischen Durchmarsch auf dem Landweg auf die Hafenstadt Odessa entgegensteht.

Außerdem betont der Berater, die russischen Truppen würden es „sehr schwer haben“, die südöstliche Hafenstadt Mariupol zu erobern. Die Ukraine räumt aber ein, dass die Stadt durch russische Truppen vom Umland abgeschnitten ist. Die Russen seien aber nicht in die Stadt vorgedrungen. Moskau wiederum betonte, Kämpfer der selbst ernannten Volksrepublik Donezk seien seit dem Ende einer Waffenruhe bereits knapp einen Kilometer weit vorgedrungen.

3.000 Lastwagen mit Hilfsgütern haben Ukraine erreicht

Trotz des Kriegs erreichen nach offiziellen Angaben zahlreiche Hilfsgüter die Ukraine. In den vergangenen sechs Tagen seien 3.000 Lastwagen mit 20.000 Tonnen Lebensmitteln, Kleidung, Medikamenten und medizinischer Ausrüstung ins Land gekommen, sagt Ministerpräsident Denys Schmyhal. Zudem seien zehn Milliarden Hrywna (rund 310 Millionen Euro) über ein speziell eingerichtetes Konto an die ukrainische Armee gespendet worden. „Wir danken allen, die der Ukraine helfen“, so Schmyhal.

Selenski-Partei: Sicherheitsgarantien statt NATO-Beitritt

Die Partei des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski hat sich bereit gezeigt, im Gegenzug für Sicherheitsgarantien ihr Ziel eines NATO-Beitritts aufzuschieben. „Die Allianz ist nicht bereit, die Ukraine im Verlauf der nächsten mindestens 15 Jahre aufzunehmen und hat das deutlich gemacht“, teilt die Partei Sluha Narodu mit. Daher sei es an der Zeit, bis zur Aufnahme in die NATO über konkrete Garantien zu sprechen.

„Garantiestaaten könnten die USA, die Türkei und die Nachbarstaaten der Ukraine werden“, heißt es in der Mitteilung weiter. Zudem müsse Russland zweifelsfrei bestätigen, dass es die ukrainische Staatlichkeit anerkenne „und garantieren, dass es unseren Staat nicht bedrohen wird“. Seit 2019 ist das Ziel des NATO-Beitritts in der ukrainischen Verfassung festgelegt. Russland fordert, dass die Ukraine darauf verzichtet und sich für neutral erklärt.

Deutsche Welle verlegt Moskau-Studio nach Lettland

Die Deutsche Welle (DW) verlegt ihr bisheriges Moskauer Studio nach Lettland. Als Gründe nennt der deutsche Auslandssender die Anfang Februar von der russischen Regierung angeordnete Schließung des Studios und den Entzug der Presseakkreditierungen seiner Journalisten. In der lettischen Hauptstadt Riga werde in den kommenden Wochen die Infrastruktur für den Sendebetrieb eingerichtet, teilt die DW mit.

Russland soll versuchen, syrische Kämpfer anzuwerben

Informationen des US-Verteidigungsministeriums zufolge versucht Russland für seine Invasion in der Ukraine syrische Kämpfer anzuwerben. Laut Pentagon-Sprecher John Kirby sei es allerdings unklar, warum Putin die Unterstützung ausländischer Kämpfer suche.

USA schätzen russische Opfer auf bis zu 4.000

Beim russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind bisher nach US-Angaben zwischen 2.000 und 4.000 russische Soldaten getötet worden. Diese Schätzung nannte der Leiter des US-Militärgeheimdienstes Defense Intelligence Agency (DIA), Generalleutnant Scott Berrier, bei einer Kongressanhörung.

Laut Berrier sind die Angaben aber unsicher. Sie würden aus einer Mischung von Geheimdienstquellen und offen zugänglichen Quellen stammen.

Selenski: Frage von „Sein oder Nichtsein“

Mit dem Hamlet-Zitat „To be or not to be“ („Sein oder Nichtsein“) weist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski bei einem Auftritt per Videoschaltung im britischen Parlament auf die existenzielle Bedrohung durch den russischen Überfall hin. Er sagt dabei am Nachmittag, sein Land werde nicht aufgeben. Selenski bedankt sich bei Premier Boris Johnson und bittet zugleich um mehr Hilfe und schärfere Sanktionen gegen Russland. Die Abgeordneten würdigen Selenski mit stehendem Applaus.

Britisches Parlament betrachtet Video von Selenski
APA/AFP/Pru

Johnson seinerseits kündigt Anstrengungen für weitere Waffenlieferungen an. Man werde weitermachen, „bis Putin scheitert“.

BBC berichtet wieder aus Russland

Der britische öffentlich-rechtliche Sender BBC wird wieder aus Russland berichten. Nach dem Beschluss eines Gesetzes, das langjährige Haftstrafen für das Verbreiten von „Fake News“ vorsieht, haben viele ausländische Sender ihre Berichterstattung zunächst sistiert. Als „Fake News“ in Russland gilt es mittlerweile, die Invasion als Krieg und nicht wie vom Kreml angeordnet als „spezielle Militäroperation“ zu bezeichnen. Der ORF ist geblieben, holte aber eine Korrespondentin nach Wien zurück.

USA: Beide Seiten verfügen über Gros ihrer Kampfkraft

Sowohl Russland als auch die Ukraine verfügen nach Einschätzung der USA nach zwölf Kriegstagen noch über den Großteil ihrer Kampfkraft. Die USA haben keine Hinweise darauf, dass die Moskauer Regierung russische Truppen von anderen Orten zur Verstärkung der 150.000 für die Invasion der Ukraine zusammengezogenen Soldaten heranzieht, wie ein hochrangiger Vertreter des US-Verteidigungsministeriums sagt, der namentlich nicht genannt werden will.

Unterdessen erklärt das Moskauer Verteidigungsministerium laut der Nachrichtenagentur Interfax, knapp 900 ukrainische Panzer und andere gepanzerte Fahrzeuge sowie 84 Drohnen zerstört zu haben. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Firma bietet Mio. für erbeutetes russisches Militärflugzeug

Der staatliche ukrainische Waffenhersteller Ukroboronprom bietet jedem, der ein kampffähiges russisches Militärflugzeug erbeutet, eine Million Dollar – ein Angebot, das auch für russische Piloten gilt, die die Seiten wechseln wollen. „Den Piloten der Russischen Föderation, die bereit sind, an dem Programm teilzunehmen, garantieren wir die Erteilung der Staatsbürgerschaft eines freien Landes“, heißt es.

Das Unternehmen will außerdem 500.000 Dollar für jeden einsatzfähigen Militärhubschrauber zahlen, der von Russland beschlagnahmt wird, heißt es in einer Erklärung, die auf Wunsch des Unternehmens im Internet verbreitet werden soll.

McDonald’s schließt Filialen in Russland

McDonald’s schließt als Reaktion auf den russischen Einmarsch in die Ukraine vorübergehend alle 850 Filialen in Russland. Der Fastfoodriese will aber seine 62.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Russland weiterbezahlen, diese hätten „ihr Herz und ihre Seele in unsere Marke McDonald’s gesteckt". In einem offenen Brief erklärt der Präsident und CEO von McDonald’s, Chris Kempczinski, dass es richtig sei, die Filialen vorerst zu schließen.

„Unsere Werte bedeuten, dass wir das unnötige menschliche Leid, das sich in der Ukraine abspielt, nicht ignorieren können“, so Kempczinski. McDonald’s hat auch 100 Restaurants in der Ukraine vorübergehend geschlossen und bezahlt die Mitarbeiter ebenfalls weiter.

Ukraine: Dutzende Zivilisten in Charkiw getötet

Mindestens 27 Zivilistinnen und Zivilisten sind ukrainischen Angaben zufolge bei neuen russischen Angriffen auf die ostukrainische Stadt Charkiw getötet worden. Laut Regionalpolizei wurden seit der russischen Invasion 170 Menschen in der Region von Charkiw getötet, darunter fünf Kinder. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Kindergarten vor Bombardiertem Wohnblock in Charkiw
AP/Andrew Marienko

Alle russischen Versuche, heute in die Stadt einzudringen, seien zurückgeschlagen worden, betont zudem der Gouverneur der Region Charkiw.

Ukraine: 3.500 Zivilisten aus Sumy gebracht

Fast 3.500 Zivilistinnen und Zivilisten sind laut ukrainischen Angaben aus der umkämpften nordukrainischen Stadt Sumy gebracht worden. Eine vereinbarte Waffenruhe hielt und zumindest zwei Konvois verließen die Stadt. Etwa die Hälfte, 1.700, seien ausländische Studierende. Laut dem Regionalgouverneur Dmytro Zhyvytski wurde die Waffenruhe einmal durch eine Schießerei an einer Straßensperre gebrochen.

Nehammer telefoniert erneut mit Klitschko

Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat erneut mit dem Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko telefoniert. Dabei habe Klitschko „emotional“ die sich täglich verschärfende Situation geschildert, heißt es aus dem Bundeskanzleramt. Nehammer versprach demnach bei dem Telefonat, sich weiter dafür einzusetzen, „dass endlich humanitäre Korridore geschaffen werden und nicht noch mehr Schaden in der Zivilbevölkerung angerichtet wird“.

Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt berichtete von hohen Opferzahlen auf beiden Seiten. Zu manchen Teilen des Landes gebe es keine funktionierende Verbindung, so Klitschko, insbesondere zu Mariupol. Klitschko habe sich „herzlich für die Solidarität der österreichischen Bevölkerung und die Unterstützung“ bedankt.

UNHCR fordert „viel mehr“ Hilfe für Zielländer

Die wichtigsten Aufnahmeländer für ukrainische Kriegsflüchtlinge brauchen aus Sicht von UNO-Hochkommissar Filippo Grandi dringend Hilfe von anderen Staaten. Der Chef des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) lobt grundsätzlich die bisherige Aufnahmebereitschaft von europäischen Staaten, besonders von Ukraines Nachbarn Polen und Moldawien.

„Die Reaktion Europas ist bemerkenswert“, sagt Grandi. „Es ist jedoch unbedingt notwendig, dass die internationale Gemeinschaft viel mehr Unterstützung für die Flüchtlingshilfe und die Gastgeber leistet.“ Er fordert Länder in und außerhalb Europas zu stärkerem Engagement auf. Moldawien, eines der wirtschaftlich schwächsten Länder Europas, brauche jetzt besonders viel Hilfe.

Polen übergibt Kampfjets an USA – wohl für Ukraine

Polen übergibt alle seine MiG-29-Jets den USA. Das verlautbart das polnische Außenministerium auf seiner Homepage. Damit scheint es fix, dass die Ukraine die von der Regierung geforderten Kampfflugzeuge bekommt. Polen hatte sich zuvor schon bereit erklärt, die Flugzeuge zu übergeben, scheiterte aber am Prozedere, wie die Maschinen ins Land kommen, ohne dass Polen als NATO-Land in den Luftraum der Ukraine eingreift. Wie die Übergabe an die Ukraine nun erfolgen soll, ist offen.

Ein polnischer  MIG-29 Kampfjet
AP/Alik Keplicz

Appell an weitere NATO-Partner

Polen verkündet, unverzüglich und kostenlos alle ihre MiG-29-Jets auf die Air Base Ramstein zu verlegen und sie der Regierung der Vereinigten Staaten zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug soll Polen von den USA gebrauchte Flugzeuge „mit entsprechenden Einsatzfähigkeiten“ bekommen. Weiters heißt es: „Die polnische Regierung ersucht auch die anderen NATO-Bündnispartner, die Eigentümer von MiG-29-Jets sind, in gleicher Weise zu handeln.

Hälfte der Geflüchteten Kinder

Der Ukraine-Krieg hat Hunderttausende Menschen in die Flucht getrieben. Im „Wien heute“-Interview fordert Migrationsforscherin Judith Kohlenberger, das Bildungssystem stark aufzustocken. Denn die Hälfte der Geflüchteten sind Kinder – mehr dazu in wien.ORF.at.

Russland kündigt neue Waffenruhe an

Russland will erneut Fluchtkorridore schaffen. Dazu solle morgen um 8.00 Uhr MEZ eine Waffenruhe in Kraft treten, teilt Generaloberst Michail Misinzew vom russischen Verteidigungsministerium der Agentur Interfax zufolge mit. Moskau erkläre sich dazu bereit. Die bisherigen Anläufe für Evakuierungen waren in den meisten Fällen gescheitert.

Man wolle bis 1.00 Uhr MEZ der ukrainischen Seite Zeit geben, die Fluchtrouten zu koordinieren, heißt es aus Moskau. Aus der Ukraine gab es dazu zunächst keine Reaktion. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge bietet Moskau an, Menschen aus den Städten Kiew, Sumy, Charkiw, Mariupol und Tschernihiw nach Russland oder in andere ukrainische Städte zu bringen. Kiew lehnte es bisher ab, Ukrainer in das Nachbarland Russland zu evakuieren.

IAEA: Lage im AKW Tschernobyl verschlechtert sich

Das ehemalige ukrainische Atomkraftwerk Tschernobyl ist seit der Einnahme durch russische Einheiten zunehmend von der Außenwelt abgeschnitten. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) sagt, dass rund 210 Techniker und lokale Sicherheitsmitarbeiter seit fast zwei Wochen ununterbrochen in dem AKW im Dienst seien, weil unter russischer Kontrolle kein Schichtwechsel durchgeführt werde.

Sie hätten zwar Wasser und Nahrung, aber ihre Lage verschlechtere sich immer mehr. Außerdem habe die IAEA keine Verbindung mehr zu ihren Überwachungsgeräten, die sicherstellen, dass in Tschernobyl alles Nuklearmaterial an seinem Platz ist.

Israel will Geflüchteten Platz bieten

Israel will aufgrund des Krieges vorübergehend 25.000 Menschen aus der Ukraine aufnehmen. Das Land gewähre zunächst 20.000 ukrainischen Staatsbürgern Schutz, die sich bereits vor dem Ausbruch des Kriegs in Israel aufgehalten haben, so Innenministerin Ajelet Schaked am Dienstagabend. Zudem sollen ihren Angaben nach auch 5.000 Kriegsflüchtlinge ein Visum bekommen. Die Menschen dürften in Israel bleiben, solange die Kämpfe in ihrer Heimat andauern.

Innenministerin Israels, Ajelet Schaked
Reuters/Emmanuel Dunand

Israels Innenministerin rechnet außerdem damit, dass in den nächsten Wochen und Monaten 100.000 Ukrainer aufgrund jüdischer Verwandter in das Land einwandern und die israelische Staatsbürgerschaft annehmen werden.

Starbucks setzt Geschäftsbetrieb in Russland aus

Die weltgrößte Kaffeehauskette Starbucks stoppt ihren Betrieb in Russland angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. „Wir haben entschieden, sämtliche Geschäftsaktivitäten in Russland auszusetzen“, verkündet Starbucks-Vorstandschef Kevin Johnson in einem Schreiben an die Mitarbeiter. Starbucks und andere Unternehmen waren in den vergangenen Tagen immer stärker unter Druck geraten. Im Internet gab es Boykottaufrufe, zudem forderte ein einflussreicher New Yorker Pensionsfonds einige US-Konzerne zum Rückzug aus Russland auf.

Rückzug auch von Coca-Cola

Auch der US-Getränkeriese Coca-Cola setzt sein Geschäft in Russland wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine aus. Das teilt das Unternehmen in Atlanta mit und spricht den Menschen in der Ukraine Mitgefühl angesichts der „tragischen Ereignisse“ aus.

Russland setzt Devisenhandel bis September aus

Russland setzt den Handel mit ausländischen Devisen bis zum 9. September aus. Das verkündet die russische Zentralbank. Vom 9. März bis zum 9. September „können die Banken den Bürgern keine ausländischen Devisen verkaufen“, heißt es in einer Mitteilung. Ausländische Währung könne aber noch gegen Rubel eingetauscht werden.

PepsiCo schränkt Russland-Geschäft ein

Und noch eine Firma kehrt Russland spät aber doch den Rücken: Der US-Getränke- und Lebensmittelkonzern Pepsico schränkt sein Geschäft in Russland stark ein. Das Unternehmen teilt mit, den Verkauf und die Herstellung von Softdrinks wie Pepsi, 7Up und Mirinda vorübergehend auszusetzen. Zudem werde Pepsico Investitionen sowie sämtliche Werbe- und Marketingaktivitäten in Russland stoppen.

Allerdings will das Unternehmen, das auch eine breite Lebensmittelsparte hat, weiterhin ein Angebot in Russland aufrechterhalten. Dazu zählen etwa Milchprodukte und Babynahrung, erklärt Vorstandschef Ramon Laguarta in einem Schreiben an die Mitarbeiter. Das seien wichtige Artikel des täglichen Bedarfs, bei denen Pepsico eine „humanitäre“ Verantwortung habe.

Timoschenko ruft zur Hilfe für die Ukraine auf

Die ehemalige Ministerpräsidentin der Ukraine, Julia Timoschenko, ruft im Interview mit ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz zur Unterstützung ihres Landes auf.

Politikerin Timoschenko zu Ukraine-Krieg

Julia Timoschenko ist ehemalige Ministerpräsidentin der Ukraine. Als Regierungschefin, Oppositionsführerin und mehrfache Präsidentschaftskandidatin ist sie eine der prominentesten und umstrittensten Politikerinnen der Ukraine. ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz traf sie zum Interview in Kiew.