Ein Mann in den Trümmern eines Hauses in Mykolaiw (Ukraine)
APA/AFP/Bulent Kilic
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Schwere Luftangriffe auf Mykolajiw

Neben Mariupol greifen die russischen Streitkräfte derzeit nach ukrainischen Angaben vor allem die südukrainische Stadt Mykolajiw massiv an. Die Luftangriffe erfolgen demnach in so rascher Abfolge, dass kein Alarm ausgelöst werden könne, erklärte Gouverneur Vitali Kim. In der Hafenstadt Mariupol sind unterdessen weiter wohl Hunderte Überlebende eines russischen Angriffs auf das Theater im Keller eingeschlossen. Eine Rettung ist wegen der heftigen Straßenkämpfe laut ukrainischen Behörden nicht möglich. Erstmals setzt Russland laut eigenen Angaben auch Hyperschallwaffen ein.

Online seit 19. März 2022, 6.41 Uhr
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Katastrophale Lage in Tschernihiw

Der Bürgermeister von Tschernihiw weist in einem dramatischen Appell auf die prekäre Lage in der von russischen Truppen eingekesselten nordukrainischen Stadt hin. „Der wahllose Artilleriebeschuss der Wohngebiete dauert an, dabei sterben friedliche Menschen“, so Wladislaw Atraschenko nach Angaben der Agentur Unian. Die Stadt erlebe gerade eine humanitäre Katastrophe. „Es gibt keine Stromversorgung, kein Wasser, keine Heizung, die Infrastruktur der Stadt ist vollständig zerstört.“

Rettungskräfte tragen in Tschernihiw umgeben von Schutt einen Körper
Reuters/State Emergency Service

Auch das Krankenhaus der 300.000-Einwohner-Stadt werde wiederholt beschossen, daher sei auch die medizinische Versorgung zusammengebrochen. Zudem sei bisher kein Fluchtkorridor für die Stadt eingerichtet worden.

6.623 Menschen über humanitäre Korridore geflüchtet

Nach Angaben des stellvertretenden Leiters des Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko, ist heute 6.623 Menschen über Fluchtkorridore die Flucht aus umkämpften Städten gelungen. Davon seien 4.128 aus Mariupol entkommen, wo sich ukrainische und russische Truppen besonders schwere Gefechte liefern.

Schlagabtausch Moskau – Rom

Zu einem heftigen verbalen Schlagabtausch ist es zwischen Moskau und Rom gekommen. Der Leiter der Europa-Abteilung des russischen Außenministeriums, Alexej Paramonow, erklärt im Interview mit der russischen Nachrichtenagentur „Ria Novosti“, dass „die Logik eines totalen Finanz- und Wirtschaftskriegs gegen Russland auch in Italien Anhänger finde, was unumkehrbare Folgen haben könnte“.

Paramonow attackiert auch Verteidigungsminister Lorenzo Guerini direkt als „antirussischen Falken“. Guerini reagiert kritisch: „Wir geben der Propaganda kein Gewicht. Wir unterstützen jeden politischen und diplomatischen Schritt, der dem Leiden des ukrainischen Volkes ein Ende setzt. Italien steht zur Ukraine und wird das auch weiterhin tun.“

Bellingcat: Unzufriedenheit in Russland wächst

Investigativjournalist im Interview

Im Interview berichtet ein Investigativjournalist der Aufdeckerplattform Bellingcat über eine zunehmende Zahl an Whistleblowern und einer wachsenden Unzufriedenheit mit der politischen Elite Moskaus.

US-Waffennachschub für Ukraine

Das ukrainische Militär wird in einigen Tagen weitere Waffen aus den USA erhalten, darunter Raketen vom Typ Stinger und Javelin. Das kündigt der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Olexij Danilow, im Fernsehen an. Russland kritisiert die Militärhilfen von NATO-Staaten an die Ukraine.

Mykolajiw als Hauptziel für Russland

Einen Tag nach dem verheerenden Luftangriff auf eine Kaserne im südukrainischen Mykolajiw wird die Stadt von zahlreichen weiteren russischen Attacken erschüttert. Die Luftangriffe erfolgten in so rascher Abfolge, dass kein Alarm ausgelöst werden könne, erklärte Gouverneur Witali Kim in den Onlinenetzwerken. „Bis wir einen Tornado ankündigen, ist er bereits da“, so Kim. Über das Ausmaß der Schäden oder die Zahl möglicher Opfer ist derzeit nichts bekannt.

Ukrainische Soldaten gehen in Mykolaiw (Ukraine) durch Häusertrümmer
APA/AFP/Bulent Kilic

Unterdessen durchkämmen Rettungskräfte weiter Trümmer einer Militärkaserne im Norden der Stadt, die am Vortag von sechs russischen Raketen getroffen worden ist. Nach Angaben von Augenzeugen haben zum Zeitpunkt des Angriffs rund 200 Soldaten in den Baracken geschlafen. Ein Soldat sprach von 50 Leichen, die bisher geborgen worden seien.

Behörden: 228 Tote bisher in Kiew

Kiewer Behörden erklären, 228 Menschen seien seit Ausbruch des Krieges in der Hauptstadt getötet worden. Darunter seien auch vier Kinder. 912 Menschen seien verletzt worden. Die Richtigkeit der Angaben kann nicht überprüft werden.

Moskau wirft Kiew False-Flag-Pläne vor

Russland wirft der Ukraine vor, unter falscher Flagge Angriffe auf diplomatische Einrichtungen westlicher Staaten in Lwiw (Lemberg) vorzubereiten. Kiew plane, „Angriffe auf diplomatische Objekte der USA und westlicher Länder als angeblichen ‚gezielten Angriff der russischen Streitkräfte‘ darzustellen“, so der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.

Belege für diese Aussagen gibt es nicht. Die Ukraine wirft ihrerseits Russland immer wieder vor, Unwahrheiten über angeblich geplante Provokationen zu verbreiten, um dann wiederum selbst unter falscher Flagge angreifen zu können.

China nennt Sanktionen gegen Russland empörend

Der stellvertretende chinesische Außenminister Le Yucheng erklärt, die Sanktionen des Westens gegen Russland seien zunehmend empörend. Er macht sich die russische Sichtweise zu eigen, indem er erklärt, das westliche Militärbündnis sollte sich nicht weiter ostwärts ausbreiten und damit eine Atommacht wie Russland in eine Ecke drängen.

Der chinesische Vize-Außenminister Le Yucheng
Reuters/Yew Lun Tian

UNO: Bisher mindestens 847 Zivilisten getötet

In der Ukraine sind nach UNO-Angaben bis gestern mindestens 847 Zivilistinnen und Zivilisten seit Beginn der russischen Invasion getötet worden. Mindestens 1.399 Nicht-Kombattanten seien verletzt worden, teilt das UNI-Büro für Menschenrechte. Die meisten Menschen seien durch Artilleriefeuer oder Raketeneinschlag getötet worden. Die UNO geht allerdings von einer wesentlich höheren Dunkelziffer aus, da Berichte über viele Todesfälle in umkämpften Städten nicht überprüft werden können.

Kiew: 30 Prozent der ukrainischen Wirtschaft stehen still

Rund 30 Prozent der ukrainischen Wirtschaft haben nach Angaben von Wirtschaftsminister Serhij Martschenko seit Kriegsbeginn die Arbeit eingestellt. „Unsere Steuereinnahmen reichen nicht aus, um unsere Bedürfnisse zu bezahlen. Unsere Haupteinnahmequelle sind Kredite“, sagt er in einem TV-Interview.

Ukraine: Haben 562 russische Kriegsgefangene

Die Ukraine hat laut eigenen Angaben bis dato 562 russische Soldaten als Kriegsgefangene genommen, berichtet das Nachrichtenportal Kyiv Independent. Sie würden den internationalen Bestimmungen entsprechend behandelt, so Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk.

Bisher 1.500 Flüchtlinge in der Steiermark versorgt

In der Steiermark sind seit Mittwoch im Ankunftszentrum in Graz knapp 1.000 Flüchtlinge angekommen. Insgesamt sind bereits etwa 1.500 Menschen versorgt und untergebracht – mehr dazu in steiermark.ORF.at

Angeblich Seeminen im Schwarzen Meer

Wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine wächst im nordwestlichen Schwarzen Meer vor der ukrainischen Küste die Gefahr durch Seeminen. Die beiden Seiten machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.

Die ukrainische Marine habe die Häfen Odessa, Otschakiw, Tschornomorsk und Piwdenny vermint, so der russische Inlandsgeheimdienst FSB. Einige der mehr als 420 verankerten Seeminen hätten sich im Sturm aber losgerissen. Das bedrohe Schiffe auf dem Schwarzen Meer.

Das auf Schifffahrt spezialisierte ukrainische Portal BlackSeaNews zitiert die russische Warnung vor treibenden Seeminen. Es berichtet aber unter Berufung auf eigene Quellen, die russische Schwarzmeerflotte habe die Seeminen auf der Route zwischen Odessa und dem Bosporus gelegt. Unabhängige Bestätigungen dafür gab es nicht.

FIFA spendet eine Million

Der schwerreiche Fußballweltverband (FIFA) hat der Ukraine Medikamente und eine Spende von einer Million Dollar (900.000 Euro) zukommen lassen. Das hat die FIFA selbst bekanntgegeben. Allein 2018, dem Jahr der WM-Endrunde in Russland, spülte es 4,6 Mrd. Dollar in die Kassen der FIFA.

Ukraine: Bisher 190.000 Zivilisten gerettet

Die Ukraine hat bisher 190.000 Zivilistinnen und Zivilisten aus Kriegsgebieten retten können, so der aktuelle Stand laut Vizepremierministerin Iryna Wereschtschuk.

Die humanitären Korridore in Kiew und Luhansk funktionieren heute demnach. Ein Korridor in die von Russen schwer belagerte Stadt Mariupol funktioniere nur eingeschränkt. Busse zum Herausbringen von Menschen würden von russischen Truppen nicht durchgelassen.

Bahamas: Drei Milliarden an russischem Vermögen

Die Vermögenswerte von russischen Investorinnen und Investoren auf den Bahamas belaufen sich nach Angaben des karibischen Inselstaats auf eine Größenordnung von rund drei Milliarden Dollar (2,7 Mrd. Euro). Das sei die Summe bei internationalen Banken und Treuhändern, die ausländische Kunden betreuten, teilt die Zentralbank mit. Nicht enthalten seien mögliche russische Vermögenswerte bei einheimischen Banken, die von der Bevölkerung des Landes genutzt würden.

Die Summe setze sich aus Einlagen in Höhe von 420 Millionen Dollar sowie Depot- oder Treuhandvermögen im Wert von 2,5 Milliarden Dollar zusammen. Die Bahamas versuchen einen Balanceakt, einerseits die westlichen Sanktionen gegen Russland zu befolgen, andererseits ihre stark von ausländischer Kundschaft abhängige Wirtschaft nicht zu schädigen.

Selenski redet live zu Demonstranten in der Schweiz

Vor Tausenden Antikriegsdemonstrantinnen und -demonstranten in Bern hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski die Schweizer Regierung aufgerufen, die Konten aller russischen Oligarchen zu sperren. „Auch das ist ein Kampf gegen das Böse“, so Selenski nach Angaben des Übersetzers. Selenski war live zugeschaltet, während auf dem Platz vor dem Schweizer Parlament mehrere tausend Menschen mit vielen gelb-blauen Flaggen gegen den russischen Krieg gegen die Ukraine demonstrierten.

Der ukrainische Präsident spricht auf einem Videoscreen während einer Anti-Kriegsdemo in Bern (Schweiz)
Reuters/Arnd Wiegmann

Kritik an Nestle

Als Selenski die Sperrung von Oligarchenkonten forderte, brandete großer Applaus auf. Die Schweiz hat sich den europäischen Sanktionen weitgehend angeschlossen. Es gibt aber weitere schwerreiche Russen, die in der Schweiz Geschäfte machen und denen eine Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nachgesagt wird und bisher keinen Sanktionen unterliegen. Der ukrainische Präsident kritisierte den Nahrungsmittelkonzern Nestle, der beschlossen hat, sich vorerst nicht wie viele andere Firmen aus Russland zurückzuziehen.

Lange Ausgangssperre in Saporischschja

In der südukrainischen Stadt Saporischschja ist angesichts des russischen Angriffskriegs eine eineinhalbtägige Ausgangssperre verhängt worden. Bis Montagfrüh um 6.00 Uhr (5.00 Uhr MEZ) stelle auch der Bahnhof der Stadt seinen Betrieb ein, so die ukrainische Eisenbahngesellschaft. Nach Saporischschja waren in den vergangenen Tagen viele Menschen etwa aus der belagerten Hafenstadt Mariupol geflüchtet.

Zuvor hatte bereits die ukrainische Hauptstadt Kiew eine lange Ausgangssperre verhängt. Vom vergangenen Dienstagabend an durften die Einwohner bis Donnerstagfrüh ihre Häuser nur verlassen, um sich in Schutzräumen und Bunkern in Sicherheit zu bringen.

Laut ukrainischem Verteidigungsministerium hat Russland seit Beginn der Invasion 1.403 Luftschläge durchgeführt und 459 Raketen auf die Ukraine abgefeuert. Das berichtet die Website Kyiv Independent. US-Vertreter sprachen gegenüber der BBC zuletzt von mehr als 1.000 russischen Raketen.

Luxemburgs Premier telefoniert mit Putin

Russlands Präsident Wladimir Putin und Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel haben telefonisch über den russischen Krieg in der Ukraine gesprochen. Putin habe auf die „unaufhörlichen Raketenangriffe ukrainischer Kräfte auf Donezk und andere Städte in der Donezker Volksrepublik und der Luhansker Volksrepublik, die zu vielen zivilen Opfern führten“, hingewiesen, so eine Kreml-Mitteilung vom Samstag.

Der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel
Reuters/Hannibal Hanschke

Bettel sagte nach einer Mitteilung des luxemburgischen Staatsministeriums, es sei ihm darum gegangen, zur Deeskalation beizutragen. Die Situation vor Ort habe sich seit seinem letzten Gespräch mit Putin vor allem in Mariupol weiter verschlechtert. Er sei zutiefst schockiert über Angriffe auf zivile Einrichtungen. Er und Putin hätten vereinbart, in Kontakt zu bleiben.

Mehr als 200.000 Flüchtlinge in Deutschland

Die Zahl der in Deutschland gezählten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hat die Marke von 200.000 überschritten. Bis Samstag hat die Bundespolizei 207.742 Geflüchtete registriert. Da keine festen Grenzkontrollen stattfinden, dürfte die Zahl tatsächlich wesentlich höher sein, wie das Innenministerium mitteilt. Der Deutsche Städtetag fordert den Zugang zur Krankenversicherungssystem für die Geflüchteten. Der Deutsche Lehrerverband fordert rasche Hilfen, um die Flüchtlingskinder in den Schulunterricht zu integrieren.

Freiwillige helfen ankommenden ukrainischen Geflüchteten am Berliner Hauptbahnhof
AP/Markus Schreiber

Erste Waisenkinder aus Kriegsgebiet in Tirol

36 Waisenkinder aus der Ukraine sind zusammen mit Betreuern in Tirol eingetroffen. Weitere 300 Waisenkinder sollen in weiterer Folge nach Tirol kommen.

Mehr dazu in tirol.ORF.at

Ukraine warnt vor ausbleibenden Getreideexporten

Die Ukraine und damit der fünftgrößte Weizenexporteur der Welt könnte wegen der russischen Invasion möglicherweise nicht genug Getreide für den Export produzieren. Das sagt Selenski-Berater Oleh Ustenko laut „Guardian“.

Man habe zwar genügend Getreide- und Nahrungsmittelreserven, um ein Jahr zu überleben, wenn der Krieg weitergeht, werde die Ukraine aber „nicht in der Lage sein, Getreide in die Welt zu exportieren, und es wird Probleme geben“.

Psychische Hilfe für Kriegsflüchtlinge

Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die nach Salzburg gekommen sind, können künftig auch psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Zwei Vereine sowie die Caritas bieten im Bundesland Psychotherapie für Flüchtlinge in ihrer Muttersprache an – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

OMV: Russisches Gas wichtig für Versorgungssicherheit

Die Invasion Russlands in der Ukraine und die internationalen Wirtschaftssanktionen als Antwort darauf haben auch Auswirkungen auf den Energiemarkt. Der heimische Öl- und Gaskonzern OMV zieht sich zwar operativ aus Russland zurück, doch die für Österreich wichtigen, jahrzehntelangen Gaslieferverträge sind aufrecht.

„Für Österreich sind die Alternativen wirklich begrenzt“, sagte OMV-Chef Alfred Stern dazu in der Ö1-Reihe „Im Journal zu Gast“. „Wir können nicht morgen aus Öl und Gas aussteigen. Das würde zu einem Zusammenbruch unseres Lebens führen.“

Ukraine: Sieben Tote nahe Kiew, Dutzende in Donezk

Die Ukraine hat über mehrere Tote und Verletzte bei erneuten russischen Angriffen berichtet. Im Ort Butscha nordwestlich der Hauptstadt Kiew sind Polizeiangaben zufolge sieben Zivilisten ums Leben gekommen.

In der ostukrainischen Region Donezk spricht die regionale Polizeibehörde von Dutzenden Toten und Verletzten ebenfalls bei Angriffen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Laut ukrainischen Angaben sind weiter Wohngebiet Ziel russischer Angriffe. Kiew wirft Moskau immer wieder vor, in dem am 24. Februar begonnenen Krieg gezielt zivile Gebäude anzugreifen. Russland weist das zurück, auch wenn die Zerstörungen ziviler Infrastruktur augenfällig sind.

Waffendepot als „naheliegendes“ Ziel für Hyperschallrakete

Nach Angaben des Militärexperten und Leiter eines Forschungszentrums in Moskau, Wassili Kaschin, handelt es sich bei dem von Russland heute bekanntgegebenen Einsatz von Hyperschallwaffen um eine „Weltpremiere“ – und das offenbar damit zerstörte Raketendepot ein dafür „naheliegendes“ Ziel.

„Solche Infrastruktur ist mit klassischen Raketen nur schwer zu zerstören“, sagte der Experte. „Wegen seiner hohen Geschwindigkeit hat die Hyperschallrakete eine höhere Durchschlags- und Zerstörungskraft.“ Die von Russland auch zur Überwindung des in Europa stationierten US-Raketenschilds entwickelte Kinschal-Rakete, erreicht eine Geschwindigkeit von Mach 10, also rund 12.000 Stundenkilometern.

Der Einsatz kommt schließlich zu einem Moment, da die russische Armee trotz gegenteiliger Ankündigungen offenbar noch nicht die gesamte Lufthoheit über der Ukraine errungen zu haben scheint. Geht es nach dem russischen Militärexperten Pawel Felgenhauer, werde der Einsatz der Kinschal-Rakete Russland in der Ukraine nicht unbedingt einen strategischen Vorteil verschaffen – wohl aber einen psychologischen.

Britische Ex-Premiers fordern Kriegsverbrechertribunal

Die beiden früheren britischen Premierminister Gordon Brown (Labour) und John Major (Konservative) haben sich für ein gesondertes Kriegsverbrechertribunal für die Ukraine ausgesprochen. Hintergrund ist, dass eine Anklage gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen des Befehls zum Angriffskrieg gegen die Ukraine unwahrscheinlich sei, so Brown gegenüber der BBC.

Ukraine: Evakuierungsversuche über zehn Routen

Ukrainischen Regierungsangaben zufolge gibt es heute für die in belagerten Gebieten eingeschlossene Zivilbevölkerung zehn Fluchtkorridore. Neben einem neuerlichen Versuch, die Menschen aus dem umkämpften Mariupol zu bringen, sollen aus dem umkämpften Gebiet Luhansk im Osten des Landes gleich vier Korridore in die Stadt Bachmut führen. Evakuierungsversuche gibt es zudem aus Dörfern und Städten rund um die Hauptstadt Kiew.

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