Protestierende in Cherson
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Ukraine: Lebensmittel in Cherson knapp

Die russische Armee hat ihre Luftangriffe auf ukrainische Städte fortgesetzt. In den belagerten Städten wird die Versorgungslage zunehmend prekär: Für die 300.000 Einwohner von Cherson werden dem ukrainischen Außenministerium zufolge Lebensmittel und Medizinprodukte knapp. Auch in Mariupol sind weiterhin rund 200.000 Menschen eingeschlossen, die Lage ist nach wochenlangem Beschuss und ohne Versorgung auch hier dramatisch. Die Ukraine wirft Russland vor, die Zivilisten nicht aus den Städten zu lassen.

Online seit 22. März 2022, 5.59 Uhr
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Biden: Putin steht mit dem Rücken zur Wand

Für US-Präsident Joe Biden steht Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem Rücken zur Wand. Der Einsatz der schnellen „Kinschal“-Rakete sei ein Zeichen der Schwäche. „Sie haben gerade die Hyperschallrakete gestartet, weil es das Einzige ist, was sie mit absoluter Sicherheit durchbringen können“, so Biden.

Der US-Präsident warnt außerdem vor einem möglichen russischen Angriff mit chemischen oder biologischen Waffen. Die Russen würden „behaupten, dass die Ukraine biologische und chemische Waffen“ hat. Das sei „ein klares Zeichen“ dafür, dass der russische Präsident „den Einsatz beider Waffen in Erwägung zieht“. Biden warnt Putin vor einer „starken“ Reaktion der NATO.

Zivilisten werden zum Verlassen von Boryspil aufgefordert

Offenbar in Erwartung russischer Angriffe ruft der Bürgermeister von Boryspil die Zivilbevölkerung zum Verlassen der Stadt auf. „Die Erfahrung aus anderen Orten, um die gekämpft wird, hat gezeigt, dass die Arbeit der Streitkräfte einfacher ist, wenn weniger Zivilbevölkerung in der Stadt ist“, sagt Wolodymyr Borissenko. Boryspil mit knapp 60.000 Einwohnern liegt knapp 30 Kilometer südöstlich von Kiew.

Spionageabwehr stoppt möglichen Anschlag auf Selenski

Die ukrainische Spionageabwehr stoppt nach eigenen Angaben ein mögliches Attentat auf Präsident Wolodymyr Selenski. Eine Gruppe von russischen Saboteuren, angeführt von einem Geheimdienstler, sei in der Stadt Uschgorod im Dreiländereck zwischen der Ukraine, der Slowakei und Ungarn festgenommen worden, berichtet die Agentur UNIAN.

Zum Auftrag der etwa 25 Männer habe zudem die Ausführung einer Reihe von Sabotageakten gehört. Diese sollten im Regierungsviertel in Kiew sowie in anderen Landesteilen der Ukraine stattfinden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

EU-Kommissar fordert Importbeschränkungen

EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius fordert umfassende Einschränkungen für Importe aus Russland. „Diktatoren wie Putin setzen alles als Waffe ein, worauf wir in der EU angewiesen sind oder sein könnten“, sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das könnten fossile Brennstoffe sein, andere Rohstoffe und bestimmte Waren wie Düngemittel.

15 Prozent des Kunstdüngers weltweit stammten aus russischer Produktion. „Jedes Jahr fließen Milliarden von Euro in den russischen Haushalt“, so Sinkevicius. Putin fülle damit seine Kriegskasse.

Russische Zeitung nennt hohe Opferzahl

Die kremlnahe russische Zeitung „Komsomolskaja Prawda“ hat hohe Zahlen angeblich in der Ukraine getöteter Russen veröffentlicht – und später wieder gelöscht. In einem Onlineartikel vom Sonntag ist unter Berufung auf das Verteidigungsministerium die Rede von 9.861 russischen Soldaten, die seit Beginn des Kriegs gestorben sein sollen, wie aus einer archivierten Version des Textes hervorgeht.

Das wären deutlich mehr als die 498 Toten, die Moskau bisher bestätigt. Die entsprechende Passage aus dem Artikel der „Komsomolskaja Prawda“ ist allerdings verschwunden.

NEOS will Selenski im Nationalrat sprechen lassen

NEOS will dem ukrainischen Präsidenten Selenski die Möglichkeit geben, im Parlament zu sprechen. Ein entsprechender Vorschlag in der Präsidiale sei aber nicht aufgegriffen worden, kritisiert Vizeklubobmann Nikolaus Scherak. Offenbar sind SPÖ und FPÖ von der Idee nicht angetan. Scherak attestiert ihnen „falsch verstandene Neutralität“.

Selenski: „Kämpft!“

Präsident Selenski ruft seine Landsleute zum Widerstand gegen Russlands Truppen und zum Durchhalten auf. In einer Videobotschaft appelliert er an die Ukrainer, alles zu tun, um den Staat zu schützen. „Um unser Volk zu retten: Kämpft! Kämpft und helft!“ Der in Kiew ausharrende Staatschef ruft dazu auf, die „Eindringlinge“ zu vertreiben. „Damit die Ukraine lebt, und wir alle gemeinsam mit ihr, frei und in Frieden.“

In seiner Ansprache an das „große Volk der großen Ukraine“ bezeichnet Selenski die russischen Militärs als „Touristen mit Panzern“ und „Sklaven ihrer Propaganda, die ihr Bewusstsein verändert hat“.

Japan verärgert über Aus der Friedensverhandlungen

Japans Ministerpräsident Fumio Kishida verurteilt den Rückzug Russlands von den Verhandlungen über einen Friedensvertrag zu offiziellen Beendigung des Zweiten Weltkriegs. Das sei unfair und vollkommen unverständlich, erklärt der Regierungschef.

Russland hat die Verhandlungen mit Verweis auf die Sanktionen Japans wegen der Invasion der Ukraine ausgesetzt. Russland und Japan haben bis heute keinen Friedensvertrag geschlossen. Streit gibt es um einige der Kurilen, eine Inselkette zwischen Hokkaido und Kamtschatka.

Stipendien für ukrainische Studierende

Das Bildungsministerium schreibt Stipendien für ukrainische Studierende in Österreich aus, die mangels finanzieller Unterstützung aus der Heimat Probleme bei der Fortführung ihres Studiums haben. Gestartet wird mit 500 Stipendien von 715 Euro pro Monat, vorerst für das laufende Sommer- und das kommende Wintersemester. Das Ministerium plant für die Stipendien bis zu zehn Mio. Euro ein. Mit Stand Anfang März gibt es 2.700 ukrainische Studierende in Österreich.

Russland wendet erneut Staatspleite ab

Russland ist es offenbar gelungen, ein zweites Mal eine Staatspleite infolge westlicher Sanktionen abzuwenden. Die US-Bank JPMorgan Chase & Co. habe Russlands anstehende Zinszahlungen auf eine 2029 fällige Staatsanleihe in die Wege geleitet, sagt ein Finanzmarktteilnehmer der Nachrichtenagentur Reuters. Russland sollte eine Zahlung in Höhe von 66 Millionen Dollar für die Anleihe an die Gläubiger leisten.

Die Aufnahmezentren für Geflüchtete auf slowakischer Seite sind nach Angaben von ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz sehr gut organisiert. Auch auf westukrainischer Seite funktioniere die Aufnahme gut. Wie stark der Andrang ist, zeige, dass sowohl Hotels als auch Privatquartiere in Uschgorod, wo sich Wehrschütz derzeit aufhält, ausgebucht sind. Die Flüchtlingsgruppen seien vor allem Frauen und Kinder.

Russen haben laut Ukraine weiter Nachschubprobleme

Russische Einheiten haben nach Angaben des ukrainischen Generalstabes weiter Probleme mit der Sicherung ihres Nachschubs. Vorliegenden Informationen zufolge hätten die in der Ukraine operierenden Einheiten Munitions- und Lebensmittelvorräte für höchstens drei Tage. Ähnlich sei die Lage bei der Versorgung mit Kraftstoff. Diese Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Russland: Staus an Grenze zu Ukraine

„In letzter Zeit haben sich an den Grenzübergängen zur Russischen Föderation kilometerlange Staus mit Autos aus dem Donbass und der Ukraine gebildet“, zitiert die russische Staatsagentur TASS das russische Zivilschutzministerium.

Bisher hätten fast 348.000 Menschen die Grenze nach Russland überquert, heißt es. Die Vertriebenen würden in 33 Regionen Russlands aufgenommen, in denen 327 vorübergehende Unterbringungszentren betrieben werden. In diesen lebten mehr als 20.700 Menschen.

Keine Daten mehr von ISS für Forschungsprojekt

Das deutsch-russische Forschungsprojekt „Icarus“ zur Tierbeobachtung aus dem All erhält keine Daten von der Raumstation ISS mehr. Sie gehe auch nicht davon aus, dass es künftig noch einmal Daten bekommen werde, sagt Uschi Müller, Projektkoordinatorin am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz.

Van der Bellen appelliert an Geschlossenheit der EU

Bundespräsident Alexander Van der Bellen appelliert in der Frage nach einem möglichen Erdölboykott aus Russland an die Geschlossenheit der Europäer. „Ich beneide niemanden, der solche Entscheidungen zu treffen hat“, sagt Van der Bellen im Ö1-Morgenjournal.

Ziel müsse es sein, dass „nicht jetzt jeder separat versucht, alternative Energiequellen zu finden, sondern dass wir geschlossen als EU auftreten“, so Van der Bellen. „Wenn wir das nicht tun, laufen wir Gefahr, dass nur die Preise steigen, aber sich die Situation nicht rasch genug ändert. Ich glaube, das haben alle verstanden.“

Er hoffe, dass relativ bald ein Waffenstillstand mit anschließenden Verhandlungen und schließlich echtem Friedensprozess in Gang kommen werde. Zugleich würdigt der Bundespräsident die Aufnahmebereitschaft von aus der Ukraine Geflüchteten: „Die Hilfsbereitschaft in Österreich und anderen Ländern ist groß.“ Das Benefizkonzert am Samstag im Happel-Stadion „war so berührend“.

Russland: Beziehung zu USA am Rande des Abbruchs

Russlands Vizeaußenminister Sergej Rjabkow sieht die Beziehungen zu den USA vor dem Abbruch. „Gestern wurde dem amerikanischen Botschafter eine Protestnote übergeben, in der darauf hingewiesen wird, dass die Beziehungen an den Rand des Abbruchs geraten sind“, sagt Rjabkow der Agentur Interfax zufolge.

Sergej Rjabkow
AP/Pool Photo/Maxim Shemetov

Ukraine meldet Rückeroberung Makariws

Das Onlinemedium Kyiv Independent berichtet unter Berufung auf den ukrainischen Generalstab, dass „die ukrainische Flagge über der Stadt Makariw gehisst“ worden sei. Die russischen Invasoren seien aus der rund 60 Kilometer westlich von Kiew gelegenen Stadt vertrieben worden. Dadurch könne die Hauptstadt nun schwerer eingekesselt werden.

Ermittlungen zu angeblicher Luxusjacht Putins in Italien

In Italien laufen Ermittlungen, um festzustellen, ob die 140 Meter lange Luxusjacht „Scheherazade“, die im Hafen von Marina di Carrara in der Toskana vor Anker liegt, dem russischen Präsidenten Putin gehört. Die 140 Meter lange und geschätzte 633 Mio. Euro teure „Scheherazade“ ist laut einem Team um den inhaftierten Kreml-Gegner Alexej Nawalny Eigentum Putins, wie die römische Tageszeitung „La Repubblica“ berichtet.

Nawalny ist unterdessen von einem Moskauer Gericht erneut schuldig gesprochen worden. Das Gericht sieht nach eigenen Angaben den Vorwurf umfangreichen Betrugs als erwiesen an. Nawalny hat zuletzt wiederholt zu Protesten gegen den russischen Einmarsch in der Ukraine aufgerufen.

Panik rund um Kiew

Nach einem Aufruf an die Bürgerinnen und Bürger zum Verlassen von Boryspil herrscht in der Stadt südöstlich von Kiew Panik. Laut Bürgermeister Wolodymyr Borissenko gibt es keinen Grund, in der Stadt zu bleiben, in der Umgebung werde bereits gekämpft. Nicht nur in Boryspil herrsche Panik, sondern auch in den umliegenden Dörfern und der ganzen Region um Kiew, zitiert die ukrainische Agentur UNIAN den Berater des Innenministers, Wadym Denisenko.

Weitere Eskalation befürchtet

ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz sieht derzeit keine Perspektive für einen Waffenstillstand oder Abzug der russischen Truppen. Das könnte eine weitere Eskalation des Kriegen nach sich ziehen, so Wehrschütz aus Uschgorod in der Westukraine.

Wehrschütz zur aktuellen Lage in Ukraine

Moskau meldet Gebietsgewinne im Osten

Die russische Armee meldet Gebietsgewinne in der Ostukraine. Kämpfer der selbst ernannten „Volksrepublik“ Donezk seien weitere vier Kilometer vorgerückt, teilt der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, mit. Es werde um die Eroberung dreier Dörfer gekämpft. Im Gebiet Luhansk habe man die Kontrolle über mindestens drei Siedlungen erlangt. Das lässt sich nicht unabhängig überprüfen.

Drei Fluchtkorridore aus Mariupol

In der belagerten ukrainischen Stadt Mariupol sollen nach Regierungsangaben drei Fluchtkorridore geöffnet werden. Das teilt die Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk in einer auf Telegram veröffentlichten Videobotschaft mit. Die Menschen sollen demnach aus den umliegenden Orten Berdjansk, Jurjiwka und Nikolske in die Großstadt Saporischschja gebracht werden.

Ukraines stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk
VNRP

Die Hafenstadt im Südosten liegt mittlerweile weitgehend in Trümmern. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums leben noch bis zu 130.000 Menschen in der Stadt am Asowschen Meer – einst waren es rund 440.000.

Kiew: Kämpfe könnten in zwei, drei Wochen enden

Die ukrainische Regierung geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Kämpfe mit Russland innerhalb von zwei, drei Wochen enden könnten. Das sagt der Selenksi-Berater Olexij Arestowytsch in einem Fernsehinterview. Das Hauptziel der russischen Truppen sei es, die Hauptstadt Kiew unter ihre Kontrolle zu bringen. Aber das zu versuchen sei „Selbstmord“, so Arestowytsch. Angaben aus dem Kriegsgebiet können unabhängig nicht überprüft werden.

UNHCR: Mehr als 3,5 Millionen Menschen geflohen

Die Zahl der aus der Ukraine Geflohenen ist nach Angaben der Vereinten Nationen (UNO) auf mehr als 3,5 Millionen gestiegen. Das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) nennt die Zahl von fast 3,53 Millionen Menschen. Mehr als zwei Millionen von ihnen seien ins benachbarte Polen geflohen, erklärt das UNHCR.

Flüchtlingsankünfte seit dem 24. Februar 2022, Stand 21. März

Kriegsvertriebene in Polen

Zweite Abramowitsch-Superjacht in Türkei vor Anker

Eine zweite Superjacht, die dem russischen Milliardär Roman Abramowitsch gehören soll, hat offenbar im türkischen Badeort Marmaris angelegt. Mit einer Länge von 162,5 Metern verfügt die „Eclipse“ über zwei Hubschrauberlandeplätze, neun Decks, einen Swimmingpool und eingebaute Raketenabwehrsysteme. Erst am Vortag soll mit der „Solaris“ eine Abramowitsch-Jacht im nahe gelegenen Bodrum angekommen sein.

Die Superyacht „Eclipse“
Reuters/Joe Skipper

Italien setzt ukrainische Ärzte in Spitälern ein

Ukrainische Ärzte und Krankenpfleger können bis zum 4. März 2023 vorübergehend ihren Beruf in Italien ausüben. Das geht aus einer Verordnung der italienischen Regierung hervor. Ärzte und Krankenpfleger können in öffentlichen oder privaten Gesundheitseinrichtungen auf Grundlage einer im Ausland erworbenen und durch EU-Richtlinien geregelten Qualifikation ihren Beruf ausüben. Möglich sei eine befristete Anstellung oder freie Mitarbeit.

Kiew steht unter Beschuss

Die Angriffe der Russen auf die Ukraine halten an. Luftangriffe soll es unter anderem erneut in der Hauptstadt Kiew, in Charkiw im Osten des Landes, in Odessa und auch in der belagerten Stadt Mariupol gegeben haben.

Video zeigt russischen Fake-Anruf bei britischem Minister

Ein kremlnaher russischer Komiker hat sich zum wiederholten Mal erfolgreich unter falschem Namen zum Telefonat mit britischen Ministern durchstellen lassen. Ein YouTube-Clip zeigt den britischen Verteidigungsminister Ben Wallace im Videogespräch mit einem Anrufer, der sich als ukrainischer Premierminister Denys Schmyhal ausgibt. Wallace hat den Vorfall bereits in der vergangenen Woche öffentlich und indirekt die Regierung in Moskau dafür verantwortlich gemacht. Er hat sie bezichtigt, sich „schmutziger Tricks“ zu bedienen.

In dem Video ist zu hören, wie der Anrufer um Unterstützung für ein angebliches nukleares Programm bittet, „um uns vor Russland zu schützen“, wie er sagt.

Parlament: Brände nahe Tschernobyl

In dem Sperrgebiet um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl sind nach Angaben des ukrainischen Parlaments mehrere Brände ausgebrochen. An sieben Stellen brenne es, teilt die Rada in Kiew mit. Sie beruft sich in der Mitteilung auf Satellitendaten der Europäischen Raumfahrtorganisation (ESA).

Insgesamt soll bereits eine Fläche von mehr als zwei Quadratkilometern in Flammen stehen.

EU-Staaten wollen gemeinsam Gas einkaufen

Die EU-Regierungen wollen offenbar künftig gemeinsam Gas und Öl in Drittstaaten einkaufen. Das geht aus einem Entwurf für die Gipfelerklärung hervor. Reuters konnte sie einsehen.

„Mit Blick auf den nächsten Winter werden die Mitgliedsstaaten und die Kommission dringend … beim gemeinsamen Kauf von Gas, LNG und Wasserstoff zusammenarbeiten“, heißt es darin.

Russischer Nobelpreisträger stiftet Medaille für Spenden

Der russische Journalist Dmitri Muratow, Mitgewinner des letztjährigen Friedensnobelpreises, will seine Nobelmedaille versteigern lassen, um Spenden für ukrainische Flüchtlinge zu sammeln. Das kündigt Muratow in seiner Zeitung „Nowaja Gaseta“ an.

Dmitri Muratow
APA/AFP/Ntb/Håkon Mosvold Larsen

Selenski lädt Papst Franziskus ein

Im Zuge eines Telefongesprächs hat Selenski Papst Franziskus in die Ukraine eingeladen. Das teilt der ukrainische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Andrej Jurasch, in einem Tweet mit. „Der Präsident betonte, dass Seine Heiligkeit der am meisten erwartete Gast in der Ukraine ist“, so Jurasch.

Selenski hat zudem per Videoschaltung zu den Mitgliedern des italienischen Parlaments gesprochen. Italiens Premier Mario Draghi hat den ukrainischen Widerstand gegen die russischen Invasoren als „heroisch“ bezeichnet.

Moskau weist US-Warnungen vor Cyberangriffen zurück

Russland verwahrt sich gegen Vorwürfe der USA, es würden womöglich bereits russische Cyberangriffe als Reaktion auf die Sanktionen des Westens vorbereitet. Im Gegensatz zu vielen westlichen Ländern, darunter auch den USA, betreibe Russland kein „Banditentum auf Staatsebene“. Das US-Präsidialamt hat zuvor erklärt, es gebe Informationen, dass die russische Regierung Optionen für mögliche Cyberangriffe auslote.

Patientenbetten im Keller untergebracht

Das medizinische Personal im Krankenhaus der ukrainischen Stadt Mykolajiw versucht trotz ständiger Angriffe, den Betrieb aufrechtzuerhalten und die Kranken und Verletzten weiter zu versorgen. Aufgrund täglicher Bombenangriffe sind zum Schutz der Patienten und Patientinnen Betten in den Keller der Spitalseinrichtung verlegt worden.

Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) benötigen rund 500.000 Ukraine-Flüchtlinge in Polen wegen psychischer Probleme Unterstützung. Bei etwa 30.000 gebe es gravierende Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit, erklärt die WHO-Vertreterin für Polen, Paloma Cuchi. Die in Polen eintreffenden Flüchtlinge litten zwar unter einer ganzen Reihe von Gesundheitsproblemen. Am meisten Unterstützung werde aber für die Bewältigung von Traumata benötigt.

Russische Reporterin kündigt

Die bisher für den russischen TV-Sender Kanal 1 tätige Journalistin Schanna Agalakowa hat wegen des Ukraine-Krieges gekündigt. Bei einer Pressekonferenz in Paris, wo sie zuletzt als Korrespondentin gearbeitet hat, sagt sie, sie könne „diese Arbeit nicht mehr machen“, denn der Sender sei ein Propagandainstrument des Kreml.

Russland fordert mehr Aktivität und Substanz in den Gesprächen mit der Ukraine über einen Waffenstillstand. Der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, sagt weiter, sein Land habe nicht die Absicht, die detaillierten Forderungen an die Ukraine publik zu machen.

Kiew: Zehn Spitäler zerstört

Der ukrainische Gesundheitsminister Viktor Ljaschko teilt mit, dass zehn Krankenhäuser seit dem Einmarsch Russlands vollständig zerstört worden seien und andere aufgrund von Kämpfen in der Nähe nicht mit Medikamenten und Hilfsgütern versorgt werden könnten. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

Russische Zeitung zu Opferzahlen: Sind gehackt worden

Die russische Zeitung „Komsomolskaja Prawda“ führt die Veröffentlichung der Zahl gefallener russischer Soldaten auf einen Hackerangriff zurück. Die Website sei gehackt und eine falsche Zahl veröffentlicht worden, sagt der Kreml-Korrespondent der Zeitung, Alexander Gamow.

Am Montag ist auf der Homepage ein Artikel erschienen, dem zufolge bisher fast 10.000 russische Soldaten bei der Invasion ihr Leben gelassen haben. Der Beitrag ist nach kurzer Zeit gelöscht worden.

EU plant Solidaritätsfonds für Ukraine

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union wollen auf ihrem Gipfel einen Solidaritätsfonds zur Unterstützung der Ukraine auflegen. Geplant sei ein „Treuhandfonds zur Solidarität mit der Ukraine“, heißt es in einem Entwurf der Schlussfolgerungen laut AFP. Es soll dafür eine internationale Geberkonferenz einberufen werden.

Selenski: 117 Kinder in Krieg getötet

Im Ukraine-Krieg sind nach Angaben von Wolodymyr Selenski mindestens 117 Kinder getötet worden. Das sagt der ukrainische Präsident in einer Videoschaltung vor dem italienischen Parlament. Zudem warnt er: „Die Ukraine ist das Tor für die russische Armee. Sie will nach Europa.“

TV-Übertragung der Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski im italienschen Parlament
Reuters

Niederlande frieren russische Gelder ein

Die Niederlande haben nach eigenen Angaben russische Vermögenswerte und Transaktionen im Volumen von 392 Millionen Euro eingefroren. Das erklärt das Finanzministerium in einem Brief an das Parlament.

Belarussen im Einsatz für die Ukraine

Eine Gruppe belarussischer Dissidenten hat sich auf den Weg zur polnisch-ukrainischen Grenze gemacht, um dort die Ukraine im Kampf gegen Russland zu unterstützen. Für die Männer ist es zum Teil ein Stellvertreterkrieg gegen das Regime im eigenen Land, das Belarus zum Ausgangspunkt für russische Angriffe auf die Ukraine gemacht hat.

Diskussion über Flüchtlingsquartier im Burgenland

Das Innenministerium hat offenbar das Containerdorf beim Truppenübungsplatz im burgenländischen Bruckneudorf als mögliche Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine überprüft. Sowohl die Gemeinde als auch das Land üben scharfe Kritik daran, weil sie angeblich nicht informiert wurden – mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Israel eröffnet Feldkrankenhaus

Israel hat ein Feldkrankenhaus in Mostyska im Westen der Ukraine eröffnet. Das 66-Betten-Lazarett soll von insgesamt 65 Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften aus ganz Israel betrieben werden. Es könne bis zu 150 Patientinnen und Patienten gleichzeitig versorgen, so das verantwortliche Tel Aviver Schiva-Krankenhaus.

Feldkrankenhaus in Mostyska
Reuters/Pavlo Palamarchuk

Israel hat traditionell gute Beziehungen zu Russland und der Ukraine, Regierungschef Naftali Bennett versucht zu vermitteln. Israel ist auch wegen seiner Konflikte mit Syrien und dem Iran vom Wohlwollen Moskaus abhängig. Laut Medienberichten hat Israel deswegen eine Bitte der Ukraine nach Waffenlieferungen abgelehnt.

WHO: 62 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen

Seit Beginn des russischen Krieges in der Ukraine sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens 62 Gesundheitseinrichtungen angegriffen worden. Dabei seien 15 Menschen ums Leben gekommen und 37 verletzt worden, so eine Sprecherin. Die Berichte beziehen sich auf den Zeitraum 24. Februar bis 18. März. Nach Angaben der WHO sind sie unabhängig geprüft.

Nähere Angaben zur Lage dieser Einrichtungen gibt die Sprecherin nicht, „um weitere Schäden von den Überlebenden fernzuhalten“. Die WHO zählt dazu Angriffe auf Kliniken, Praxen, Transporte mit Medikamenten und Material, Lagerhäuser, Personal und Patienten. Die WHO verurteilt solche Angriffe, die durch das Völkerrecht verboten sind. Zugang zu ärztlicher Hilfe sei ein Menschenrecht.

Kiew: Fünf Tote in ostukrainischer Kleinstadt

Bei einem russischen Angriff in einer ostukrainischen Kleinstadt sind nach Angaben aus Kiew fünf Menschen getötet und 19 verletzt worden. In einem Eintrag auf Telegram beklagt die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, zudem vier Tote Zivilisten in der Region Charkiw.

Draghi: „Wollen Ukraine in der EU“

Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi hat der Ukraine erneut Unterstützung zugesichert mit Blick auf den Beitritt in die EU. „Italien ist an der Seite der Ukraine in diesem Prozess. Wir wollen die Ukraine in der Europäischen Union“, so der Regierungschef vor dem Parlament.

Draghi sagt auch, dass Italien noch mehr unternehmen wolle, um die Ukraine zu unterstützen und Russland zu bestrafen. Bisher seien in dem Mittelmeer-Land Güter im Wert von 800 Millionen Euro von russischen Oligarchen beschlagnahmt worden.

Europol: Flüchtlinge im Visier von Verbrecherbanden

Flüchtlinge aus der Ukraine stehen Europol zufolge besonders im Visier von Verbrecherbanden. Ihre Notlage werde von Menschenhändlern ausgenutzt, warnt die europäische Polizeibehörde. Die Banden sähen gerade Frauen und Kinder als ideale Opfer – um sie als Arbeitskräfte oder sexuell auszubeuten oder auch zum Betteln zu zwingen. Kinder könnten auch Opfer von illegalen Adoptionen werden.

IKRK-Präsident reist zu Gesprächen nach Moskau

Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, ist nach Angaben eines Sprechers auf dem Weg zu Gesprächen in Moskau. Für die kommenden Tage seien im laufenden Dialog über den Konflikt in der Ukraine Begegnungen in der russischen Hauptstadt geplant, erklärt Jason Straziuso gegenüber Reuters. Maurer ist kürzlich auch in Kiew gewesen, um sich dort für einen besseren Schutz von Zivilisten und einen leichteren Zugang für die Lieferung von Hilfsgütern einzusetzen.

Peter Maurer
APA/AFP/Fabrice Coffrini

Kreml: Gegner von Russlands „Operation“ in Minderheit

Der Kreml sieht die Gegner der „militärischen Spezialoperation Russlands“ im eigenen Land klar in der Minderheit. Weniger als 25 Prozent der Russen seien gegen das Vorgehen, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut Interfax. „Die große Mehrheit der Bürger, davon zeugen Statistiken und Umfragen, mehr als 75 Prozent, unterstützen die Operation, unterstützen den Präsidenten der Russischen Föderation.“

Die meisten Russen haben keinen freien Zugang zu Informationen. Der Krieg in der Ukraine darf in Russland öffentlich auch nicht so genannt werden.

Flughafen von Mariupol völlig zerstört

Der Flughafen von Mariupol ist nach schweren Kämpfen völlig zerstört. Nach Angaben des russischen Militärs hatten ukrainische Truppen das Areal zuvor als Munitionslager benutzt.

Amnesty fordert besseren Schutz für Flüchtlinge in Polen

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International fordert einen besseren Schutz für ukrainische Flüchtlinge in Polen. Die Lage sei „chaotisch und gefährlich für vulnerable Gruppen wie Frauen, Kinder und Minderjährige, die alleine unterwegs sind“, teilt die NGO mit. Polen, das einen Großteil der vor dem Ukraine-Krieg geflohenen Menschen aufgenommen hat, stehe nun in der Verantwortung, deren Versorgung nicht mehr nur freiwilligen Helfern zu überlassen.

Russland blockiert auch Euronews

Die russische Medienbehörde hat nun auch Euronews wegen seiner Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine blockiert. Das teilt der Sender via Twitter mit.

„Wir verurteilen entschieden diese unerträgliche Einschränkung, die Millionen von Menschen in Russland auferlegt wurde, die sich in einem Kontext verstärkter Desinformation und Propaganda auf uns verlassen haben, um unparteiische Nachrichten zu erhalten“, lautet die Nachricht.

Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat nach seiner Verurteilung zu weiteren neun Jahren Haft gelobt, seinen politischen Kampf gegen die Regierung Putins fortzusetzen. „Putin hat Angst vor der Wahrheit, das habe ich immer gesagt“, so Nawalny auf Instagram. „Der Kampf gegen die Zensur und dafür, den Bewohnern Russlands die Wahrheit zu bringen, bleibt unsere Priorität.“

Guterres: Zeit, Russlands „absurden Krieg“ zu beenden

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres drängt auf ein Ende des „absurden Krieges“ und warnt davor, dass der Konflikt „schnell ins Nirgendwo führt“. Das ukrainische Volk „erlebt eine Hölle auf Erden“.

„Die Fortsetzung des Krieges in der Ukraine ist moralisch inakzeptabel, politisch nicht vertretbar und militärisch unsinnig“, so Guterres. Der Krieg könne der Beginn einer globalen Hungerkrise sein.

Erschütternde Berichte aus Mariupol

Eine aus Mariupol geflüchtete Familie hat in einem Interview mit dem TV-Sender CNN in einer Notunterkunft in Dnipro ihre dramatischen Erlebnisse in der schwer umkämpften Hafenstadt geschildert. Nahezu die gesamte Infrastruktur sei durch den ständigen Beschuss zerstört, den dort verbliebenen Menschen mangelt es vor allem an Trinkwasser. Auch von selbst ausgehobenen Gräbern für die zahlreichen Verstorbenen berichtet der Familienvater Dmytro Schwets.

Polen für G-20-Ausschluss Russlands

Polen hat nach eigenen Angaben den USA den Ausschluss Russlands aus der Gruppe der 20 größten Industrie- und Schwellenländer vorgeschlagen. Die Reaktionen darauf seien positiv gewesen, teilt Wirtschafts- und Technologieminister Piotr Nowak mit. Der Vorschlag sei bei Treffen in der vergangenen Woche in Washington besprochen worden und solle nun US-Präsident Joe Biden vorgelegt werden.

Moskau: Strafen für „Falschinformationen“ über Auslandsaktionen

Das russische Unterhaus hat ein Gesetz verabschiedet, das Haftstrafen von bis zu 15 Jahren für die Veröffentlichung von „Falschinformationen“ über Auslandsaktionen des russischen Staates vorsieht. Das von der Duma in Moskau in dritter Lesung beschlossene Gesetz legt Gefängnisstrafen und Geldbußen für Menschen fest, die „wissentlich falsche Informationen“ über Maßnahmen russischer Regierungsbehörden „außerhalb des russischen Territoriums“ verbreiten.

Das Gesetz erweitert ein Anfang März verabschiedetes Gesetz, das bis zu 15 Jahre Haft für die Verbreitung von „Falschnachrichten“ über die russische Armee ermöglicht.

Ukraine: Lebensmittel in Cherson knapp

Für die 300.000 Einwohner von Cherson werden dem ukrainischen Außenministerium zufolge Lebensmittel und Medizinprodukte knapp. „Aufgrund der russischen Blockade stehen die 300.000 Einwohner von Cherson vor einer humanitären Katastrophe“, twittert der Sprecher des Ministeriums, Oleg Nikolenko. „Dennoch verweigert Russland einen Fluchtkorridor, um Zivilisten aus der Stadt zu lassen.“ Von Russland gibt es keine unmittelbare Stellungnahme dazu.

Karte zur militärischen Lage in der Ukraine, Stand 22. März 2022
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: NY Times

Kiew: 100.000 können nicht aus Mariupol fliehen

Die stellvertretende ukrainische Premierministerin Iryna Wereschtschuk sagt, dass mindestens 100.000 Zivilisten aus Mariupol fliehen wollen, es aber nicht könnten. Es gebe keine Fluchtkorridore aus der belagerten Hafenstadt – obwohl drei Korridore geplant gewesen sind.

Der Beschuss durch russische Streitkräfte habe auch Rettungskräfte daran gehindert, auf das Gelände des bombardierten Theaters in Mariupol zu gelangen, so Wereschtschuk. Dort sollen laut Stadtbeamten Hunderte unter der Erde Zuflucht gesucht haben, als es bombardiert worden ist.

Satellitenbild von Mariupol
AP/2022 Maxar Technologies

Programm für besonders Schutzbedürftige

Laut UNHCR sind am Wochenende die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine in Österreich angekommen, die über ein humanitäres Aufnahmeprogramm im Rahmen der EU-Solidaritätsplattform aus Moldau nach Österreich gebracht werden. Das UNHCR ist dafür verantwortlich, dass besonders hilfsbedürftige Flüchtlinge aufgenommen werden und identifiziert in der Republik Moldau Flüchtlinge für das Programm. Dort werden die Menschen vorab über Österreich informiert, einschließlich der Unterbringungskapazitäten und der allgemeinen Rahmenbedingungen.

„Wir begrüßen die Initiative von Österreich, im Rahmen der EU-Solidaritätsplattform ein Pilotprojekt für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge zu starten, das als Blaupause für weitere EU-Staaten dienen kann“, so Christoph Pinter, Leiter von UNHCR Österreich.

Verschollene Journalistin freigelassen

Zehn Tage nach ihrem Verschwinden ist die Kiewer Journalistin Wiktorija Roschtschyna freigelassen worden. Sie befindet sich auf dem Weg in die von ukrainischen Truppen kontrollierte Stadt Saporischschja, berichtet Roschtschynas Fernsehsender Hromadske auf seiner Website.

Bedingung für die Freilassung sei die Aufnahme einer Videobotschaft gewesen, in der die Journalistin erklärt, dass sie „russischen Diensten“ nichts vorzuwerfen habe und diese angeblich ihr Leben gerettet hätten, schreibt Hromadske. „Wiktorija wird sehr bald selbst die volle Wahrheit über ihre Festnahme und Gefangenschaft erzählen“, hieß es.

Die auf investigative Recherchen spezialisierte Roschtschyna soll sich nach Angaben ihres Fernsehsenders zuletzt in der von russischen Truppen besetzten Hafenstadt Berdjansk am Asowschen Meer aufgehalten haben, wo der Kontakt der Redaktion zu ihr am 12. März abbrach.

US-Insider: Keine Hinweise auf Einsatz von Chemiewaffen

Bisher haben die USA Verteidigungskreisen zufolge keine konkreten Hinweise auf einen unmittelbaren Einsatz von russischen biologischen oder chemischen Waffen in der Ukraine.

EU-Kommission will Regeln für Staatshilfen lockern

Europäische Firmen, die von den Sanktionen gegen Russland betroffen sind, können demnächst bis zu 400.000 Euro an Staatshilfen bekommen. Das geht aus einem Dokument der Europäischen Kommission hervor, das Reuters einsehen konnte. Von der Lockerung der Regeln für Staatshilfen sollen Tausende Firmen profitieren, deren Lieferketten durch den Krieg in der Ukraine und die deswegen gegen Russland verhängten Sanktionen nicht mehr funktionieren.

Kiew wirft Moskau Verschleppung von Zivilisten vor

Kiew wirft Moskau vor, flüchtende Zivilisten nach Russland zu verschleppen. „Frauen und Kinder werden massenhaft aus den Gebieten der Regionen Donezk und Luhansk abgeschoben“, schreibt die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, auf Facebook. Moskau betont immer wieder, dass viele Ukrainer darauf warteten, etwa aus der belagerten Hafenstadt Mariupol über Korridore nach Russland evakuiert zu werden. Kiew bestreitet das.

Denisowa erhebt schwere Vorwürfe: „Frauen, Kinder, alte Leute werden durchsucht, ihnen werden die ukrainischen Dokumente und Telefone abgenommen.“ Sie würden dann „in Konzentrationslager“ in grenznahe russische Gebiete geschickt und später umgesiedelt. Für diese Anschuldigungen legte sie allerdings keine Beweise vor.

Ein Todesopfer bei Drohnenangriff auf Forschungsinstitut

Bei einem Drohnenangriff auf ein Forschungsinstitut in Kiew ist mindestens ein Mensch getötet worden. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP haben gesehen, wie Rettungskräfte den Leichnam bergen. Nach ukrainischen Angaben hat es sich um einen russischen Drohnenangriff gehandelt, der Geheimdienst spricht von drei Todesopfern.

Feuerwehr vor einem zerstörten Forschungsinstitut in Kiew
APA/AFP/Fadel Senna

Scholz zurückhaltend zu Ausschluss Russlands aus G-20

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) äußert sich zurückhaltend zur polnischen Forderung nach einem Ausschluss Russlands aus den G-20. Das sei eine Frage, die man gemeinsam unter den Mitgliedern erörtern und „nicht einzeln und individuell“ entscheiden solle, sagt Scholz in Berlin.

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz
Reuters/MIchele Tantussi

Scholz fordert Putin auch zu einer sofortigen Waffenruhe in der Ukraine auf. „Wir alle brauchen sofort einen Waffenstillstand, den Rückzug der Invasoren und die Möglichkeit, über einen Friedensschluss miteinander zu verhandeln.“ Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski dringe auf ein direktes Treffen mit Putin, so Scholz.

USA: Russland hat logistische Probleme

Die russischen Streitkräfte haben bei ihrem Angriff auf die Ukraine nach Einschätzung aus der US-Regierung weiterhin mit großen logistischen Problemen zu kämpfen. Mängel gebe es nicht nur bei Lebensmitteln und Treibstoff, sondern auch bei der Ausrüstung für die Soldaten, so ein hochrangiger Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums.

Zerstörtes Auto in Charkiw
AP/Andrew Marienko

„Wir haben Hinweise darauf erhalten, dass einige Soldaten tatsächlich Erfrierungen erlitten haben und aus dem Kampf genommen wurden. Sie haben also weiterhin Probleme mit der Logistik und der Versorgung.“ Bei der Kommunikation untereinander hätten die russischen Truppen ebenfalls Probleme.

Raketeneinschlag in Bahnhof nahe Dnipro

Bei Raketeneinschlägen in einem Bahnhof in der Region Dnipro ist dem Gouverneur zufolge ein Mensch getötet worden. Der Personenzugsverkehr über den Bahnhof von Pawlohrad sei nun auf unbestimmte Zeit unterbrochen, so Walentyn Resnitschenko. Der Ort liegt etwa 60 Kilometer östlich der Stadt Dnipro.

Ukraine: Anbaufläche halbiert

Die Fläche für die Frühjahrsaussaat in der Ukraine könnte sich Agrarminister Roman Leschtschenko zufolge in diesem Jahr mehr als halbieren. Statt der ursprünglich erwarteten 15 Millionen Hektar dürfte sie nun bei etwa sieben Millionen Hektar liegen. Dabei werde weniger Mais ausgesät.

„Wir haben große Maisvorräte“, sagt er der Nachrichtenagentur Reuters. „Wie wir sie später exportieren, ist eine sehr schwierige Frage.“ Sein Ministerium habe die Landwirte aufgefordert, mehr Weizen, Buchweizen, Hafer, Hirse und Gerste anzubauen. „Gegenwärtig steht die Frage der Lebensmittelsicherheit im Vordergrund.“ Eine Vorhersage für die Getreideernte im Gesamtjahr 2022 lehnt Leschtschenko ab.

USA wollen Botschaft nicht schließen

Die USA betonen die Bedeutung diplomatischer Verbindungen mit Russland: „Ich möchte direkt sagen, dass die Vereinigten Staaten nicht die Absicht haben, die Botschaft in Moskau zu schließen“, so der US-Botschafter in Moskau, John Sullivan, zur oppositionellen russischen Zeitung „Nowaja Gaseta“. „Und Präsident (Joe) Biden hat nicht die Absicht, mich als Botschafter abzuberufen.“

Zugleich sagt Sullivan: „Nichtsdestotrotz haben wir Anzeichen vonseiten der russischen Führung gesehen, die darauf hindeuten, dass die diplomatischen Beziehungen beendet werden könnten. (…) Das wurde nicht explizit ausgesprochen, aber so eine Drohung klang an.“

Total will kein russisches Öl mehr kaufen

Der französische Energieriese Total will bis zum Jahresende kein russisches Erdöl mehr kaufen. Es sollten keine neuen Verträge mehr geschlossen oder bestehende verlängert werden, teilt der Konzern mit. Bereits zuvor hatte Total bekanntgemacht, kein russisches Erdöl mehr auf dem Spotmarkt, also kurzfristig, zu kaufen. Man werde eine Alternative schaffen, hieß es von Total.

Westen will weitere Sanktionen verhängen

Der Westen will nach Angaben der US-Regierung neue Sanktionen gegen Russland verhängen. Wie der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan in Washington sagt, sollen am Donnerstag neue Sanktionen gegen Russland verkündet werden. Zugleich sollten bereits bestehende Sanktionen des Westens gegen Moskau verschärft werden.

„Krieg wird weder leicht noch schnell enden“

Laut Einschätzung der USA hat Russland bisher keines der drei grundlegenden Ziele verwirklichen können. „Erstens sollte die Ukraine unterworfen werden, zweitens sollten die russische Macht und das russische Prestige gestärkt werden, und drittens sollte der Westen gespalten und geschwächt werden“, so der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, im Weißen Haus. Russland habe „bisher das Gegenteil erreicht“.

US-Sicherheitsberater Jake Sullivan
Reuters/Leah Millis

Sullivan warnte allerdings auch, dass der Krieg noch andauern werde. „Es werden harte Tage auf die Ukraine zukommen, am härtesten für die ukrainischen Truppen an der Front und für die Zivilbevölkerung unter russischem Beschuss“, sagte der Sicherheitsberater. „Dieser Krieg wird weder leicht noch schnell enden.“

Ermittlungen gegen Journalisten

Die russische Justiz hat strafrechtliche Ermittlungen gegen einen bekannten Journalisten wegen der Verbreitung „falscher“ Informationen über die russischen Streitkräfte in der Ukraine eingeleitet. Der Journalist Alexander Newsorow habe „wissentlich falsche Informationen“ über den Beschuss einer Geburtsklinik in Mariupol verbreitet.

Es sind die ersten bekannten Ermittlungen gegen einen bekannten Journalisten oder Kommentator, die auf einem kürzlich beschlossenen Gesetz fußen, das bis zu 15 Jahre Gefängnis für die Verbreitung von „Falschnachrichten“ über die russische Armee ermöglicht. Dieses ist vor dem Hintergrund des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine verabschiedet worden.

Peskow: Atomwaffeneinsatz nur bei Gefährdung von Russlands Existenz

Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt würde Russland nach Angaben des Kreml Atomwaffen nur im Fall einer „existenziellen Bedrohung“ Russlands einsetzen.

„Wir haben ein Konzept für innere Sicherheit, das ist bekannt“, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow im US-Fernsehsender CNN International. „Sie können dort alle Gründe für den Einsatz von Nuklearwaffen nachlesen“, fügt er hinzu.

Energie: Biden soll Aktionsplan vorstellen

US-Präsident Joe Biden soll bei seiner Europareise einen gemeinsamen Aktionsplan vorstellen, um die europäische Energiesicherheit zu stärken und die Abhängigkeit von russischem Öl und Erdgas zu verringern. Das gibt der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, bekannt. Biden wird in den kommenden Tagen in Europa erwartet.

Telefonat zwischen Macron und Putin

Macron hat mit Putin über die Bedingungen für einen Waffenstillstand mit der Ukraine gesprochen. Bei dem etwa einstündigen Telefonat sei es auch um „Sicherheitsvoraussetzungen für substanzielle Themen“ gegangen, so der Elysee-Palast. Konkretere Angaben sind nicht gemacht worden.

Der Kreml teilt mit, es sei ein „ausführlicher Meinungsaustausch über die Situation um die Ukraine, einschließlich der laufenden Verhandlungen zwischen russischen und ukrainischen Vertretern“ fortgesetzt worden.

Kiew: Separatisten blockieren Hilfskonvoi

Unweit der belagerten Hafenstadt Mariupol haben prorussische Separatisten Angaben aus Kiew zufolge einen Hilfskonvoi festgesetzt. Kämpfer der selbst ernannten Volksrepublik Donezk hätten im zehn Kilometer westlich von Mariupol gelegenen Manhusch mehrere Mitarbeiter des ukrainischen Zivilschutzes als „Geiseln“ genommen, sagt Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk im ukrainischen Fernsehen.

Die festgesetzten Menschen hätten Busse gefahren, mit denen Zivilpersonen aus Mariupol hätten evakuiert werden sollen, so Wereschtschuk. Die Fluchtroute sei mit dem Internationalen Roten Kreuz abgesprochen gewesen. Mehr als 100.000 Menschen warten auf eine Evakuierung, sitzen aber in der Stadt am Asowschen Meer fest, in der die Lage immer dramatischer wird.

Selenski soll bei NATO-Sondergipfel sprechen

Selenski hat eine Einladung erhalten, sich am Donnerstag per Video an die Staats- und Regierungschefs der NATO-Mitglieder zu richten. Die Teilnehmer des Sondergipfels könnten „Selenski dann direkt über die katastrophale Situation sprechen hören, in der sich das ukrainische Volk wegen der Aggression Russlands befindet“, sagt ein Vertreter der NATO.

Die Allianz liefere der Ukraine bereits „eine bedeutende Menge an wichtiger Militärausrüstung“, heißt es weiter. Die Mitgliedsstaaten wollten auf dem Gipfel prüfen, was sie „zusätzlich tun können“, um ihre Unterstützung zu verstärken.

Die Liveberichterstattung endet hiermit vorerst, auf ORF.at finden Sie weiterhin die aktuellsten Entwicklungen und Nachrichten zum Ukraine-Krieg.