Der ukrainische Generalstab rechnet nicht mit einem großangelegten Abzug russischer Truppen aus Gebieten nahe Kiews. In Tschernihiw sei zivile Infrastruktur zerstört worden und die Stadt sei noch immer ohne Wasser und Strom. Auch in Kiew selbst und Umgebung wurden bewohnte Viertel und zivile Infrastruktur bombardiert. Am stärksten betroffen sei der Vorort Irpin.
Schwere Angriffe gibt es in Donezk und Luhansk. Die Lage könne sich noch verschärfen, da die russischen Truppen sich auf Angriffe in den ostukrainischen Regionen konzentrierten. In Mariupol im Süden wurde außerdem ein Gebäude des Roten Kreuzes bombardiert. Die Angaben über das Kampfgeschehen sind nicht unabhängig überprüfbar.
Bereits vier Mio. Menschen geflohen
UNO-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet bezeichnete großangelegte und wahllose Angriffe Russlands in bewohnten Gebieten der Ukraine als „äußerst besorgniserregend“. Sie könnten „Kriegsverbrechen gleichkommen“, sagte Bachelet vor dem UNO-Menschenrechtsrat in Genf.
Seit Kriegsbeginn sind bereits mehr als vier Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Die weitaus größte Zahl der ins Ausland Geflüchteten (2,34 Millionen) wurde bisher in Polen registriert. Fast 6,5 Millionen sind laut UNO zudem innerhalb des Landes auf der Flucht.
USA stocken Waffenhilfe auf
US-Präsident Joe Biden sprach mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski über „zusätzliche“ militärische Kapazitäten. Diese seien notwendig, um der ukrainischen Armee bei der „Verteidigung ihres Landes“ zu helfen, erklärte das Weiße Haus. Biden sagte der Ukraine 500 Millionen US-Dollar (rund 448 Mio. Euro) an direkter Haushaltshilfe zu.
Debatte: Welche Auswirkungen wird der Krieg haben?
Der russische Präsident Wladimir Putin führt den Krieg in der Ukraine trotz internationaler Appelle und Sanktionen weiter. Wie wirksam sind Sanktionen? Warum ist die Ukraine so allein? Wie kann man den Geflüchteten am besten helfen? Welche Auswirkungen wird der Krieg haben?
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