„Das ist eine Hölle, die dokumentiert werden muss, damit die Unmenschen, die sie geschaffen haben, bestraft werden“, schrieb Wenediktowa auf Facebook. Gerichtsmediziner und andere Spezialisten seien im Einsatz, um die Leichen zu untersuchen und Ermittlungen aufzunehmen. Die stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine, Hanna Maljar, teilte zuvor mit, dass die Armee mehr als fünf Wochen nach dem russischen Einmarsch wieder die volle militärische Kontrolle über die Region um Kiew erlangt habe.
Die Berichte sind nicht unabhängig überprüfbar, aber die Ukraine, die EU und Großbritannien warfen Russland Kriegsverbrechen vor, die EU sicherte Unterstützung bei der Untersuchung der „Gräueltaten“ zu. Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) brachte angesichts dessen einen Gasstopp ins Spiel, auch der deutsche Kanzler Olaf Scholz und der britische Premier Boris Johnson sprachen sich für weitere Sanktionen gegen Russland aus. Russland wies die Vorwürfe über Kriegsverbrechen in Butscha bei Kiew hingegen von sich.
„Das ist Genozid“
Der ukrainische Präsident Selenskyj sagte in einem Interview mit dem US-TV-Sender CBS, dass die russischen Angriffe in der Ukraine einem Genozid gleichkämen. „Ist das Genozid?“, wurde der ukrainische Präsident in dem Interview gefragt. „In der Tat. Das ist Genozid“, sagte er. Unklar war zunächst, ob zum Zeitpunkt des Interviews die russischen Gräueltaten in Butscha bereits bekannt waren.
Die russischen Truppen nahmen unterdessen den Osten und Süden der Ukraine stärker ins Visier. Aus den Hafenstädten wurden Angriffe auf Odessa und Mykolajiw gemeldet. In Mykolajiw soll der Hafen von mehreren Raketen getroffen worden sein. Auch in Luhansk sollen die russischen Angriffe laut dem regionalen Gouverneur zunehmen. Zuvor hieß es von russischer Seite, dass in Odessa eine Ölraffinerie und drei Treibstofflager, die den Nachschub der ukrainischen Truppen bei Mykolajiw sichern, zerstört wurden.
Debatte: Welche Auswirkungen wird der Krieg haben?
Der russische Präsident Wladimir Putin führt den Krieg in der Ukraine trotz internationaler Appelle und Sanktionen weiter. Wie wirksam sind Sanktionen? Warum ist die Ukraine so allein? Wie kann man den Geflüchteten am besten helfen? Welche Auswirkungen wird der Krieg haben?
Diskutieren Sie mit in debatte.ORF.at