Ukrainische Soldaten untersuchen einen Bombenkrater in Lwiw
Reuters/Roman Baluk
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USA: Russische Großoffensive steht noch aus

Das US-Verteidigungsministerium sieht die jüngsten russischen Angriffe im Osten der Ukraine nur als Vorzeichen einer größeren Offensive Russlands. „Wir gehen davon aus, dass diese Angriffe das Vorspiel zu größeren Offensivaktionen sind, die die Russen planen“, sagte ein hochrangiger Beamter des Pentagons heute in Washington: Das widerspreche aber nicht den Darstellungen, dass der erwartete Großangriff der russischen Truppen begonnen habe.

Online seit 19. April 2022, 6.28 Uhr
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UNHCR: Fünf Millionen Vertriebene aus Ukraine

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) geht nach aktuellen Berechnungen davon aus, dass mehr als fünf Millionen Menschen aus der Ukraine vor dem russischen Angriffskrieg ins Ausland geflohen sind. „Das sind fünf Millionen Einzelschicksale voller Verlust und Trauma“, sagt die stellvertretende UNO-Hochkommissarin des UNHCR, Kelly Clements, bei einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrates in New York.

Hinzu kämen etwa 7,1 Millionen Menschen, die innerhalb der Ukraine ihr Heim verlassen hätten, ergänzt Antonio Vitorino von der Internationalen Organisation für Migration (IOM).

Schätzungen: Bis zu 20.000 russische Söldner im Einsatz

Russland setzt im Ukraine-Krieg nach westlichen Schätzungen zwischen 10.000 und 20.000 Söldner ein. Bei den Söldnern handle es sich um Mitglieder der russischen Wagner-Gruppe sowie um Kämpfer aus Syrien und Libyen, sagt ein europäischer Regierungsbeamter am Dienstag in Washington. Die Söldner verfügten nicht über schwere Fahrzeuge oder Waffen, vielmehr würden sie in erster Linie als „Masse gegen den Widerstand der Ukrainer“ eingesetzt.

Bei den Söldnern handle es sich größtenteils um Infanteristen, sagt der Regierungsvertreter, der nicht genannt werden wollte. Wie viele von ihnen der Wagner-Gruppe angehörten, sei nicht klar. Beobachtet worden seien vor allem „Verlegungen“ von Kämpfern aus Syrien und Libyen in die ostukrainische Region Donbas. Bereits Ende März war das britische Verteidigungsministerium davon ausgegangen, dass Russland über 1.000 Söldner der Wagner-Gruppe in die Ukraine entsenden könnte, darunter auch Anführer der Organisation.

Die Söldnergruppe Wagner gilt als Russlands „Schattenarmee“ und wird mit Krisenregionen wie Syrien, Libyen, der Zentralafrikanischen Republik und zuletzt auch Mali in Zusammenhang gebracht. Moskau bestreitet jegliche Verbindung zu der Gruppe.

Kirby berichtet von Kampfjetlieferung

Die Ukraine hat nach US-Angaben zusätzliche Kampfjets für den Krieg gegen Russland erhalten. Die Ukraine verfüge jetzt über mehr Kampfflugzeuge als vor zwei Wochen, sagt der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, heute vor Journalisten. Woher die Flugzeuge und Einzelteile kommen bzw. wie diese in die Ukraine geliefert worden seien, lässt Kirby offen.

Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby
APA/AFP/Getty Images/Kevin Dietsch

Russland: Feuerpause rund um Stahlwerk von Mariupol

Das russische Verteidigungsministerium kündigt für morgen eine Feuerpause in der Umgebung des belagerten Stahlwerks Asow-Stahl in Mariupol an. Die dort verschanzten ukrainischen Truppen sollten ab 13.00 Uhr MESZ ihre Waffen niederlegen, heißt es in einer Mitteilung. Ein ähnliches Angebot ist heute von keinem einzigen ukrainischen Soldaten angenommen worden.

Auch Kanada kündigt die Lieferungen von schwerer Artillerie an die Ukraine an. In Kürze würden mehr Einzelheiten bekanntgegeben, so Ministerpräsident Justin Trudeau.

Bürgermeister: Weitere Tote in Charkiw

In der ostukrainischen Stadt Charkiw sind am Dienstag sieben Menschen ums Leben gekommen, darunter drei Rettungskräfte, die nicht explodierte Munition entschärfen wollten, wie örtliche Behörden berichten.

Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, sagt, dass drei Mitarbeiter des Katastrophenschutzes bei dem Versuch, nicht explodierte russische Munition zu entschärfen, ums Leben gekommen seien.

Zuvor hat die Region Charkiw gemeldet, dass vier Menschen durch russische Raketen getötet und 14 verwundet wurden. „Mehr als zehn Wohnhäuser wurden beschädigt, ebenso wie Garagen und ein Supermarkt“, heißt es in einem Posting auf Facebook.

Neue Briefmarke: Lange Schlangen vor Kiewer Postamt

Vor dem Kiewer Hauptpostamt haben sich heute lange Schlangen gebildet. Auslöser ist eine neue Briefmarke mit dem Spruch „Russisches Kriegsschiff, f… dich“. Sie bezieht sich auf den Ausspruch eines ukrainischen Grenzsoldaten, der auf der Schlangeninsel im Schwarzen Meer zur Aufgabe aufgefordert wurde – und seither als Held gefeiert wird.

Ukraine: Russland verwendet bunkerbrechende Bomben

Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak sagt, Russland beschießt das Asow-Stahl-Werk, die wichtigste verbliebene ukrainische Festung in der Stadt Mariupol, mit bunkerbrechenden Bomben. „Die Welt sieht dem Mord an Kindern online zu und schweigt“, schreibt Podoljak auf Twitter.

Die Stadtverwaltung von Mariupol teilt unterdessen mit, dass mehr als 1.000 Zivilisten in Kellerräumen unter der Asow-Stahl-Anlage Zuflucht gefunden hätten. Russland bestreitet Angriffe auf Zivilisten.

Zivilisten suchen im Bunker des Azow-Stahlwerks in Mariupol (Ukraine) Schutz
Reuters/Azov Battalion

Italien: USA und Europa zu weiteren Sanktionen bereit

Die USA und die Europäische Union haben ihre Bereitschaft zu weiteren Sanktionen gegen Russland bekundet. Die westlichen Verbündeten hätten „einen breiten Konsens“ über die Notwendigkeit erzielt, den Druck auf Russland durch neue Sanktionen zu erhöhen, so die italienische Regierung. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigt unterdessen auf Twitter an: „Wir werden unsere Sanktionen gegen Russland weiter verschärfen.“

„Unsere Maßnahmen treffen Russland und Putin hart“, sagt auch Deutschlands Kanzler Scholz. „Die Sanktionen zeigen eine sehr, sehr deutliche Wirkung.“ Die nächsten Schritte würden „in enger Abstimmung“ mit den westlichen Partnern vorbereitet. Nach Angaben Frankreichs ist der Westen entschlossen, seine Unterstützung für die Ukraine zu verstärken und neue Sanktionen zu verhängen, falls Moskau den Krieg fortsetze. Die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki, sagt, es seien Möglichkeiten erörtert worden, Russland weiterhin „hohe wirtschaftliche Kosten“ aufzuerlegen.

Briten wollen Ukraine Antischiffraketen liefern

Großbritannien prüft Möglichkeiten, Raketen für Angriffe auf Schiffe an die Ukraine zu liefern. Geschaut werde unter anderem, ob man „Brimstone“-Raketen auf Fahrzeuge montieren könne, so Premierminister Boris Johnson. Auch andere Optionen würden geprüft. Die Raketen werden üblicherweise von Kampfjets abgefeuert. Dem Hersteller MBDA zufolge können sie gegen Ziele an Land und auf See eingesetzt werden.

Wehrschütz zur aktuellen Lage

ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz berichtet aus der Ukraine über die aktuelle Lage in Charkiw und die neue Großoffensive Russlands.

Biden: USA schicken mehr Artillerie in die Ukraine

Die Vereinigten Staaten werden mehr Artillerie in die Ukraine schicken, sagt US-Präsident Joe Biden nach einer Videokonferenz mit NATO-Staats- und -Regierungschefs.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, hat zuvor gegenüber Reportern erklärt, dass die Regierung weiterhin mehr Munition und andere militärische Unterstützung bereitstellen werde.

Lettland will bis 2023 russische Gasimporte einstellen

Lettland will bis spätestens Anfang kommenden Jahres von russischem Gas wegkommen. Die Regierung des baltischen EU- und NATO-Landes hat beschlossen, Gasimporte aus dem großen Nachbarland bis 1. Jänner 2023 aufzugeben. Das teilt Wirtschaftsminister Janis Vitenbergs nach der Kabinettssitzung mit.

Er sprach von einer „historischen Entscheidung zur Stärkung der Energiesicherheit und Unabhängigkeit Lettlands“. Entsprechende Gesetzesänderungen müssten aber noch vom Parlament gebilligt werden.

Litauen will mehr deutsche Radpanzer kaufen

Litauen plant den Kauf weiterer Transportradpanzer vom Typ „Boxer“ aus Deutschland. Eine Delegation unter der Leitung von Vizeverteidigungsminister Vilius Semeska hat dazu in München erste Gespräche mit dem Hersteller Artec sowie den Rüstungsfirmen Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall aufgenommen. Auch Vertreter der europäischen Beschaffungsagentur OCCAR nahmen nach Angaben des litauischen Verteidigungsministeriums an dem Treffen teil.

Ein deutscher Transportradpanzer vom Typ „Boxer“
APA/AFP/Patrik Stollarz

Litauen hat unter dem Eindruck des russischen Krieges gegen die Ukraine beschlossen, seine Verteidigungsausgaben deutlich zu erhöhen. In diesem Jahr wird der um seine Sicherheit besorgte Baltenstaat seinen Militäretat auf 2,52 Prozent anheben, in den nächsten Jahren ist eine weitere Steigerung bis auf drei Prozent geplant.

Belgien und Niederlande: Jetzt schwere Waffen liefern

Angesichts der russischen Offensive im Donbas werden Belgien und die Niederlande weitere schwere Waffen an die Ukraine liefern. Jetzt müsse man den nächsten Schritt gehen und schwereres Material liefern, so der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem belgischen Amtskollegen Alexander De Croo.

Die Niederlande hatten bereits zuvor angekündigt, Panzerfahrzeuge an die Ukraine zu liefern. Rutte spricht von einem ungeheuren Umfang der russischen Gewalt im Osten der Ukraine sowie in Orten wie Mariupol.

De Croo nennt die Gewalt im Donbas einen „absoluten Tiefpunkt“ für Europa. Nach Ansicht des belgischen Regierungschefs können Sanktionen gegen Russland zwar noch weiter verschärft werden. Diese hätten auch sicher Wirkung. „Aber das kostet mehr Zeit.“

Japan verdreifacht Kredite für Ukraine

Die japanische Regierung kündigt an, ihre Kredite für die Ukraine auf 300 Millionen Dollar zu verdreifachen. Das habe Ministerpräsident Fumio Kishida bei einer Videokonferenz mit anderen Staats- und Regierungschefs bekanntgegeben, so das Außenministerium in Tokio. Japan hat zuvor die Entsendung von Schutzmasken und -anzügen gegen Chemiewaffen sowie von Aufklärungsdrohnen angekündigt.

Insider: Mariupol womöglich schlimmer als Butscha

Die belagerte ukrainische Hafenstadt Mariupol könnte nach Angaben aus europäischen Kreisen innerhalb von Tagen an Russland fallen. „Ich befürchte, dass es schlimmer werden wird als in Butscha“, sagt der Insider unter Verweis auf die Stadt nahe Kiew laut der Nachrichtenagentur Reuters.

Eine Frau sitzt nachdenklich vor einem zerstörten Wohnblock in Mariupol (Ukraine)
Reuters/Alexander Ermochenko

Nach der Einnahme Mariupols könnte Präsident Wladimir Putin am 9. Mai die Stadt für „befreit“ erklären – an dem Tag, an dem in Russland die Kapitulation Nazi-Deutschlands gefeiert wird, heißt es weiter. Das mittelfristige russische Ziel sei wohl, die Luhansk- und Donezk-Regionen im Donbas zu kontrollieren sowie eine Verbindung zwischen der Krim und dem Donbas herzustellen. Das dürfte vier bis sechs Monate dauern. Der Konflikt könnte dann in eine Pattsituation münden, heißt es weiter.

Großbritannien kündigt Lieferung weiterer Artillerie an

Die britische Regierung kündigt die Lieferung weiterer Artilleriegeschütze in die Ukraine an. „Das wird ein Artilleriekonflikt“, so Premierminister Boris Johnson vor Abgeordneten in London. Die Ukraine werde zusätzliche Artillerie als Hilfe benötigen. „Das ist, was wir ihnen geben werden, zusätzlich zu vielen anderen Formen der Unterstützung.“

Von Deutschland heißt es unterdessen, dass man mit westlichen Partnern Waffen liefern will. „Das Ziel ist es, das ukrainische Militär so zu ertüchtigen, dass es sich des russischen Angriffs erwehren kann“, so Deutschlands Kanzler Olaf Scholz. Weil die Bundeswehr über keine großen Bestände mehr verfüge, die sie abgeben könne, arbeite man mit der deutschen Industrie und der ukrainischen Regierung eine Liste ab, was dem Land geliefert werden kann.

Scholz verurteilt russische Offensive

Deutschlands Kanzler Olaf Scholz verurteilt die russische Militäroffensive im Osten der Ukraine. Der Krieg sei in eine neue Phase getreten, so der SPD-Politiker nach einer Videokonferenz mit Staats- und Regierungschefs internationaler Partner und den Spitzen von NATO und EU.

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz
APA/AFP/Lisi Niesner

Das Leid der Ukraine lasse niemanden kalt. „Wir spüren unendliche Trauer über die Opfer und – auch das muss gesagt werden – große Wut auf den russischen Präsidenten und diesen sinnlosen Krieg.“

Scholz hebt die enge Abstimmung mit den Verbündeten Deutschlands bei der Unterstützung der Ukraine hervor. „Deutsche Alleingänge wären falsch.“ Der russische Präsident Wladimir Putin habe mit diesem geschlossenen Handeln nicht gerechnet. Es bleibe dabei, dass die NATO nicht in den Krieg eingreifen werde, so Scholz weiter.

Ungarn weiter gegen Sanktionen von russischem Gas

Ungarn unterstützt weiterhin keine Sanktionen gegen Russland in Bezug auf Öl und Gas. Zudem werde die Durchfuhr von Waffen in die Ukraine durch sein Hoheitsgebiet weiter nicht zugelassen, teilte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto nach einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu mit, berichtet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf die türkische Staatsagentur Anadolu.

„Wir können das ungarische Volk nicht zwingen, den Preis für diesen Krieg zu zahlen. Deshalb lehnen wir Sanktionen gegen Russland in Bezug auf Erdöl oder Erdgas ab“, so Szijjarto. Vor allem beim Gas gibt es bis dato aus wirtschaftlichen Gründen unter den EU-Regierungen Gegner eines Embargos, darunter auch Österreich und Deutschland.

Russische Medien: 120 Zivilisten verließen Asow-Stahl-Werk

Rund 120 Zivilistinnen und Zivilisten, die rund um das Asow-Stahl-Werk in der Stadt Mariupol leben, haben die Stadt über einen humanitären Korridor verlassen, berichtet die Agentur Interfax und beruft sich auf das staatliche Fernsehen Russlands.

Rauchschwaden über dem Azow-Stahlwerk in Mariupol (Ukraine)
Reuters/Mariupol City Council

Vom Verteidigungsministerium hat es zuvor geheißen, dass es einen Fluchtkorridor auch für die ukrainischen Streitkräfte geöffnet habe. Die Ukraine hat am Vormittag jedoch mitgeteilt, dass erneut kein Fluchtkorridor zustande kommt – die Angaben lassen sich von unabhängiger Seite momentan nicht überprüfen.

US-Beobachter: Erst Vorspiel von Offensive

In US-Kreisen werden Reuters-Angaben zufolge die gegenwärtigen russischen Aktivitäten in der Ostukraine erst als Vorspiel zu einer sehr viel größeren Offensive betrachtet. Russland stocke seine Einheiten dafür weiter auf, sagt dazu ein hochrangiger US-Militärvertreter, der laut Reuters namentlich nicht genannt werden will.

Guterres fordert viertägige Feuerpause

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilt die russische Großoffensive im Osten der Ukraine scharf und fordert eine viertägige Waffenruhe anlässlich des orthodoxen Osterfestes. „Anstatt eine Feier des Lebens zu sein, fällt dieses Ostern mit der russischen Offensive in der Ostukraine zusammen“, so Guterres.

Die „intensive Konzentration von Truppen und Feuerkraft“ führe dazu, dass „dieser Kampf unweigerlich gewaltsamer, blutiger und zerstörerischer“ sei. Er fordert eine „humanitäre Pause“ von Donnerstag bis zum orthodoxen Ostersonntag am 24. April, „um die Öffnung einer Reihe humanitärer Korridore zu ermöglichen“.

Podoljak: Unklar, wann Gespräche weitergehen

Dem ukrainischen Chefunterhändler Mychailo Podoljak zufolge ist es schwer zu sagen, wann die Friedensgespräche mit Russland wieder aufgenommen werden könnten. „Vor dem Hintergrund der Tragödie von Mariupol ist der Verhandlungsprozess natürlich sogar noch komplizierter geworden“, schreibt er in einer Antwort auf Fragen der Nachrichtenagentur Reuters.

„Russland verweigert trotzig jegliches Zeichen von Menschlichkeit und Humanismus, wenn es um gewisse humanitäre Korridore geht. Vor allem, wenn wir über Mariupol sprechen.“ Seit dem 29. März haben keine direkten Verhandlungen mehr stattgefunden. Beide Seiten machen sich dafür gegenseitig verantwortlich.

Tschechische Firmen reparieren ukrainische Panzer

Nach Angaben der tschechischen Regierung werden die Rüstungsfirmen des Landes ukrainische Panzer und andere Militärfahrzeuge reparieren. Kleinere Probleme und Schäden würden in der Ukraine selbst behoben, teilt das Verteidigungsministerium des NATO-Mitglieds in Prag mit.

Ukrainischer T-64-Panzer
AP/Evgeniy Maloletka

Die tschechischen Konzerne sollen neben der Reparatur auch Überholungen und eine Wiederinbetriebnahme von Gerät übernehmen, das länger gelagert worden sei. Zuerst soll den Angaben zufolge eine nicht genannte Zahl von T-64-Panzern aus der Sowjetzeit repariert werden. Der Rüstungskonzern Czechoslovak werde das in seinen Werken in Tschechien und der Slowakei übernehmen.

Milliardär Tinkow: Niemand profitiert von „verrücktem Krieg“

In einem Instagram-Posting kritisiert der ehemalige russische Banker und Milliardär Oleg Tinkow den Krieg gegen die Ukraine scharf: „Ich sehe keinen einzigen Nutznießer dieses verrückten Krieges! Unschuldige Menschen und Soldaten sterben. Die Generäle sind mit einem Kater aufgewacht und haben festgestellt, dass sie eine beschissene Armee haben. Wie kann die Armee gut sein, wenn alles andere im Land beschissen ist und in Vetternwirtschaft und Unterwürfigkeit versinkt?“, zitiert der „Guardian“ aus dem Instagram-Posting.

der ehemalige russische Banker und Milliardär Oleg Tinkow
APA/AFP/Olga Maltseva

Im Hinblick auf das „Z“-Symbol schreibt er: „Natürlich gibt es Idioten, die das ’Z’ malen, aber Idioten gibt es zu zehn Prozent in jedem Land. 90 Prozent der Russen sind GEGEN diesen Krieg!“ Er bittet den „kollektiven Westen“, „Putin einen klaren Ausweg zu geben, um sein Gesicht zu wahren und dieses Massaker zu beenden. Bitte seien Sie vernünftiger und humanitärer“. Tinkow kritisierte schon im Februar den Krieg scharf.

Medwedew ortet verstärkte NATO-Präsenz an Grenze

Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew beschreibt eine Verstärkung der NATO-Einheiten an der Grenze zu seinem Land einem Medienbericht zufolge als Tatsache. Es handle sich nicht mehr um eine Phrase, so der Vizevorsitzende des Sicherheitsrates laut der Nachrichtenagentur TASS. Die Regierung in Moskau sollte auf etwaige aggressive Handlungen vorbereitet sein.

Meta beruft gegen Verbot in Russland

Der Meta-Konzern, der unter anderem Facebook betreibt, legt Berufung gegen ein russisches Gerichtsurteil ein, das dem Unternehmen den Betrieb in Russland wegen „extremistischer Aktivitäten“ untersagt. Das berichtet die russische Agentur Interfax.

Metas soziale Netzwerke Facebook und Instagram sind in Russland blockiert, der Messengerdienst WhatsApp ist von dem Moskauer Gerichtsurteil vom 21. März jedoch nicht betroffen.

USA: Krieg schränkt weltweite Lebensmittelversorgung ein

Die US-Regierung macht den von Russland begonnenen Krieg in der Ukraine für zunehmende Probleme bei der weltweiten Lebensmittelversorgung verantwortlich. „Ich will es ganz klar sagen: Es sind Russlands Handlungen, die hierfür verantwortlich sind“, so US-Finanzministerin Janet Yellen.

US-Finanzministerin Janet Yellen
AP/Jacquelyn Martin

Bereits vor dem Krieg seien mehr als 800 Millionen Menschen mit einer unsicheren Versorgung konfrontiert gewesen. Das seien zehn Prozent der Weltbevölkerung. Ersten Schätzungen zufolge könnten allein höhere Lebensmittelpreise mindestens 20 Millionen Menschen in die Armut abstürzen lassen. Die USA arbeiten mit ihren Partnern und Verbündeten zusammen, um die Folgen von „Russlands rücksichtslosem Krieg“ für die am stärksten Gefährdeten abzumindern, so Yellen.

Biden berät über Situation in Ukraine

Laut dem Weißen Haus hat sich US-Präsident Joe Biden mit Verbündeten über die jüngsten Entwicklungen im Zusammenhang mit Russlands Einmarsch in die Ukraine beraten. Die Videokonferenz hat um kurz vor 15.00 Uhr MESZ begonnen, heißt es.

Ziel des Anrufs war es, „unsere fortgesetzte Unterstützung für die Ukraine und unsere Bemühungen, Russland im Rahmen unserer engen Koordination zur Verantwortung zu ziehen, zu erörtern“, so das Weiße Haus.

Mit Biden haben der kanadische Premierminister Justin Trudeau, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der französische Präsident Emmanuel Macron, der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, der britische Premierminister Boris Johnson und weitere gesprochen.

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