Menschen stehen in Mariupol (Ukraine) vor einem Kleinbus in einer Schlange
Reuters/Alexander Ermochenko
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Evakuierung von Mariupol stockt weiter

In der von Russland weitgehend eroberten und zerstörten Hafenstadt Mariupol müssen weiterhin Zehntausende zwischen den Trümmern ausharren. Ungeachtet einer zuvor angekündigten größeren Evakuierungsaktion gelingt heute lediglich einer Handvoll die Flucht aus der Stadt. Laut Reuters-Angaben ist ein kleiner Buskonvoi mit einigen Dutzend Menschen auf dem Weg in das von der Ukraine kontrollierte Gebiet außerhalb der Stadt gefahren.

Online seit 20. April 2022, 6.26 Uhr
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Kiew schlägt Verhandlungen in Mariupol vor

Angesichts der katastrophalen Lage im seit Wochen umkämpften Mariupol hat die Ukraine eine „besondere Verhandlungsrunde“ mit russischen Vertretern in der strategisch wichtigen Hafenstadt im Süden des Landes vorgeschlagen.

Es könnten Verhandlungen „ohne Vorbedingungen“ stattfinden, so der ukrainische Chefunterhändler und Präsidentschaftsberater Mychailo Podoljak auf Twitter. Ziel sei es, die ukrainischen Kämpfer, Soldaten und Zivilisten zu retten.

Türkei beschuldigt NATO-Staaten

Der türkische Außenminister hat einige NATO-Staaten beschuldigt, einen anhaltenden Krieg in der Ukraine anzustreben, um auf diese Weise eine Schwächung Russlands zu erreichen. „Es gibt Länder in der NATO, die wollen, dass der Krieg weitergeht“, sagt Außenminister Mevlüt Cavusoglu in Istanbul. „Ihr Ziel ist es, Russland zu schwächen.“

Finanzminister verlassen G-20-Treffen

Finanzminister mehrerer Länder haben das G-20-Treffen in Washington wegen Russlands Teilnahme zeitweise verlassen. Nach Informationen der dpa hat etwa US-Finanzministerin Janet Yellen den Raum verlassen, als der russische Finanzminister Anton Siluanow das Wort ergriffen hat.

Der deutsche Finanzminister Christian Lindner dagegen sei geblieben, ebenso wie Amtskollegen mehrerer G-7-Staaten, hieß es. Die Gruppe habe auf den Redebeitrag des Russen geantwortet.

USA beschließen neue Sanktionen gegen Russland

Die USA erlassen neue Sanktionen gegen Russland. Ziel sei die Handelsbank Transkapitalbank, heißt es auf der Website des Finanzministeriums. Auch der Oligarch Konstantin Malofejew sowie Dutzende weitere Personen seien betroffen. Zudem werde das Unternehmen Bitriver, das sich auf Kryptowährungen spezialisiert hat, mit Strafmaßnahmen belegt.

Russischer Raketentest für USA keine Bedrohung

Die US-Regierung wertet den Test der russischen Interkontinentalrakete Sarmat nicht als Bedrohung. Es handle sich um einen „Routinetest“, so Pentagon-Sprecher John Kirby. Moskau habe Washington entsprechend seiner Verpflichtungen aus internationalen Abkommen über den Test „ordnungsgemäß informiert“. Laut Kirby ist der Test somit auch „keine Überraschung“ gewesen.

Test einer russischen Sarmat-Interkontinentalrakete
APA/AFP/Russian Defence Ministry

Kiew: Evakuierung funktioniert nicht wie geplant

Der für heute mit der russischen Seite vereinbarte humanitäre Korridor zur Evakuierung des Stahlwerks von Mariupol hat nach Angaben der ukrainischen Vizepremierministerin Iryna Wereschtschuk nicht wie geplant funktioniert. Wereschtschuk wirft Russland in diesem Zusammenhang unter anderem vor, sich nicht an einen selbst angekündigten Waffenstillstand gehalten zu haben.

Zudem wären Busse der Russen nicht zu den vereinbarten Zeiten an den Übergabestellen erschienen, an denen die Flüchtlinge in ukrainische Busse und Krankenwagen umsteigen sollten. Ukrainische Behörden gehen davon aus, dass sich rund tausend Zivilistinnen und Zivilisten auf dem Gelände des Stahlwerks Asow-Stahl befinden, der letzten Bastion ukrainischer Einheiten in der Hafenstadt.

Holocaust-Überlebende stirbt in Mariupol

Im umkämpften Mariupol ist nach Angaben der jüdischen Gemeinde eine 91-jährige Überlebende des Holocaust gestorben. „Mit zehn Jahren überlebte Wanda Semjonowa Objedkowa die Deutschen, indem sie sich in einem Keller in Mariupol versteckte. 81 Jahre später starb sie in einem Keller in der gleichen Stadt, als sie sich infolge des fürchterlichen Kriegs vor den Russen versteckte“, teilt das Auschwitz Museum dazu mit.

Ihre Tochter Larissa sagt laut dpa, sie und ihr Ehemann hätten die 91-Jährige in einem Stadtpark begraben müssen, während die Stadt bombardiert worden sei. Das Ehepaar konnte anschließend aus Mariupol fliehen. Viele Nachrichten aus der Stadt dringen mit Verspätung an die Öffentlichkeit, weil es dort kein Internet gibt und Gerettete erst an einem sicheren Ort wieder mit der Außenwelt kommunizieren können. Objedkowa ist demnach schon am 4. April gestorben.

Mariupol-Stahlwerk: Selenskyj macht Angebot an Russen

Der urkrainische Präsident Selenskyj bietet Russland an, die in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol im Stahlwerk Asow-Stahl eingekesselten Soldaten und Zivilisten gegen russische Soldaten auszutauschen. „Wir sind bereit, unsere Leute gegen russische Soldaten, die sie zurückgelassen haben – sowohl Leichen als auch Verwundete – auszutauschen.“ In den Bunkeranlangen des Werks sollen sich noch rund 2.000 ukrainische Soldaten und Hunderte Zivilistinnen und Zivilisten aufhalten.

Rauch über dem Azow-Stahlwerk in Mariupol (Ukraine)
Reuters/Alexander Ermochenko

Takacs rechnet mit 200.000 Vertriebenen in Österreich

Aufgrund der russischen Offensive im Osten der Ukraine rechnet Flüchtlingskoordinator Michael Takacs demnächst mit einer stark steigenden Zahl an Flüchtlingen. Er geht davon aus, dass Österreich in Summe bis zu 200.000 Vertriebene aufnehmen werde. Auf dieses Kontingent bereite man sich jedenfalls vor, sagt Takacs heute.

Bisher seien von den 277.000 eingereisten Ukrainern und Ukrainerinnen 230.000 vor allem nach Portugal, Spanien, Italien und Deutschland weitergereist. Aktuell seien in Österreich rund 60.000 Flüchtlinge vorwiegend in Privatquartieren untergekommen.

USA: „Irrtum“ bei Angaben zu Kampfjetlieferung

Das US-Verteidigungsministerium hat Angaben zu einer angeblichen Lieferung von Kampfjets aus dem Ausland an die Ukraine korrigiert. „Ich habe mich getäuscht“, sagt Pentagon-Sprecher John Kirby heute. „Sie haben nicht ganze Flugzeuge von einem anderen Land erhalten.“ Vielmehr habe die Ukraine „Ersatzteile und zusätzliche Ausrüstung“ erhalten und dadurch mehr eigene Kampfjets einsatzfähig machen können.

Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby
AP/Andrew Harnik

Er habe fälschlicherweise gedacht, dass das Angebot eines Landes, der Ukraine Kampfjets zu liefern, umgesetzt worden sei, so Kirby weiter. „Ich bedaure den Irrtum.“

Guterres will nach Kiew und Moskau reisen

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres verstärkt seine diplomatischen Versuche, um eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg zu erreichen. Guterres habe Briefe an die UNO-Vertretungen Russlands und der Ukraine geschickt: „In diesen Briefen bat der Generalsekretär Präsident Putin, ihn in Moskau zu empfangen, und Präsident Wolodymyr Selenskyj, ihn in Kiew zu empfangen“, sagt Guterres-Sprecher Stephane Dujarric in New York.

Es müssten „dringende Schritte“ zur Herstellung von Frieden in der Ukraine herbeigeführt werden. Der UNO-Chef hat zuletzt mehrfach eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg gefordert.

Russische Rede bei G-20 boykottiert

Bei dem G-20-Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs aus den führenden Industrie- und Schwellenländern in Washington boykottieren die Vertreter von Großbritannien, der USA und Kanadas den Beitrag der russischen Vertreter. Sie hätten den Raum verlassen, als diese gesprochen hätten, gibt das britische Finanzministerium bekannt. Auch der britische Notenbankchef Andrew Bailey habe sich angeschlossen.

Weniger Menschen als geplant aus Mariupol gebracht

Bei der heutigen Evakuierungsaktion werden ukrainischen Angaben zufolge weit weniger Menschen aus Mariupol gebracht, als zunächst geplant. Weniger Busse als vorgesehen hätten die Flüchtlinge abgeholt, teilt der Gouverneur des Bezirks Donezk mit. Laut Mariupols Bürgermeister Wadym Boischenko sollten ursprünglich 6.000 Frauen, Kinder und ältere Menschen in Sicherheit gebracht werden. In der Stadt befinden sich nach Angaben von Boischenko weiter rund 100.000 Zivilistinnen und Zivilisten. Geschätzte tausend hätten sich im umkämpften Stahlwerk der Stadt verschanzt, wie es dazu heute aus Kiew heißt.

Zwei Menschen umarmen sich vor dem Verlassen der ukrainischen Stadt Mariupol
Reuters/Alexander Ermochenko

Russen räumen Fremdwährungskonten

Die Haushalte in Russland haben im März vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der Sanktionen des Westens in großem Stil ausländische Währungen von Konten abgezogen. Insgesamt seien Fremdwährungen im Wert von 9,8 Milliarden US-Dollar (neun Milliarden Euro) von den Konten abgehoben worden, teilt die russische Zentralbank mit.

„Das Quartal war schwierig, um es klar zu sagen. Es war in bestimmten Momenten sehr besorgniserregend, aber am wichtigsten ist, dass sich die Situation stabilisiert hat“, sagt Alexander Danilow, Direktor der Abteilung für Bankenregulierung und Analyse der Zentralbank, zu den Daten.

Sergej Bubka in Rom: „Habe ein gebrochenes Herz“

Die ukrainische Stabhochsprung-Legende Sergej Bubka hat sich in Italien bestürzt über den Krieg in seiner Heimat geäußert. „Ich habe ein gebrochenes Herz. Ich tue gerade alles, was ich kann, um Frieden zu bringen und mein Volk zu retten“, sagt der Präsident des Olympischen Komitees der Ukraine laut Nachrichtenagentur ANSA. „Aber wir sind nicht allein, und das ist wichtig. Die gesamte olympische Bewegung hält zur Ukraine.“

Die ukrainische Stabhochsprung-Legende Sergej Bubka
APA/AFP/Valery Hache

Selenskyj: Weiß nichts von russischem Dokument

Dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj liegt nach eigenen Angaben kein russisches Dokument zu den Verhandlungen über ein Ende der Kämpfe vor. Er habe auch nicht davon gehört, sagt Selenskyj. Der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow hat erklärt, seine Regierung warte auf eine Antwort der ukrainischen Seite zu dem überreichten Text. Er machte zudem die Ukraine für ein langsames Tempo bei den Gesprächen verantwortlich.

„Sie sind nicht allein“

Angesichts der Lage will der Westen die militärischen und finanziellen Hilfen für Kiew nochmals verstärken. „Sie sind nicht allein, wir sind bei Ihnen und wir werden alles tun, um Sie zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass die Ukraine den Krieg gewinnt“, sagt der nach Kiew gereiste EU-Ratspräsident Charles Michel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj.

EU sichert Ukraine Unterstützung zu

Die Europäische Union habe der Ukraine bereits 1,5 Milliarden Euro an Militärhilfe zukommen lassen, wie Michel hier anfügt.

Bericht über laufende Evakuierungsaktion in Mariupol

In der von russischen Soldaten belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind mehrere Busse mit Zivilisten von einem ausgewiesenen Evakuierungspunkt aufgebrochen. Dutzende Menschen seien in die Busse eingestiegen, wie zwei Reuters-Mitarbeiter dazu mitteilen. Ukrainischen Behördenangaben zufolge sollen über einen Fluchtorridor rund 6.000 Menschen aus der Stadt gebracht werden.

Wimbledon: Russische Tennisprofis ausgeschlossen

Beim Rasenklassiker in Wimbledon werden in diesem Jahr keine Tennisprofis aus Russland und Belarus zugelassen. Die Veranstalter reagieren damit auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Der Ausschluss trifft unter anderen den Weltranglistenzweiten Daniil Medwedew aus Russland und die zweimalige Grand-Slam-Turnier-Siegerin Victoria Asarenka aus Belarus.

Der russische Tennisspieler Daniil Medwedew während des letztjährigen Tennisturniers in Wimbledon
AP/Kirsty Wigglesworth

Das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres findet vom 27. Juni bis zum 10. Juli statt. Wimbledon ist das erste Event, das Tennisspieler wegen der russischen Invasion in die Ukraine ausschließt – mehr dazu in sport.ORF.at

Putin droht mit neuer Interkontinentalrakete

Russland hat heute eine neue ballistische Interkontinentalrakete getestet. Anderswo gebe es nichts Vergleichbares, sagt Präsident Wladimir Putin. Sie werde jenen zu denken geben, die Russland zu bedrohen versuchten. Putin wurde im Fernsehen gezeigt, wie er über den Raketentest informiert wurde. Das Geschoss wurde demnach von Plesetsk in Nordwest Russland abgefeuert und traf Ziele auf der Kamtschatka-Halbinsel im Fernen Osten des Landes.

Die ballistische mit Atomsprengköpfen bestückbare Interkontinentalrakete vom Typ Sarmat stärke massiv das nukleare Potenzial Russlands, heißte es vom Verteidigungsministerium in Moskau: Keine Rakete auf der Welt könne Ziele in einer solchen Entfernung erreichen wie diese. Die Sarmat hat eine Reichweite von 18.000 Kilometern. Damit kann Russland sowohl über den Nord- als auch über den Südpol angreifen und Ziele weltweit erreichen.

Kritik an Salzburger Festspielen wegen Sponsors

Heftige Kritik an einem Sponsor der Salzburger Festspiele kommt nun von einem Schweizer Regieteam. Konkret fordern die beiden Festspielregisseure, dass die Festspiele die Sponsoring-Kooperation mit dem Schweizer Bergbaukonzern Solway beenden. Hintergrund für die Forderung ist die angebliche Kreml-Nähe des Unternehmens sowie Menschenrechtsverstöße, Umweltverschmutzung und Bestechung – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Über eine Million Menschen in Ukraine zurückgekehrt

1,1 Millionen Menschen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft seien seit der am 24. Februar gestarteten Invasion eingereist. Das sagt der Sprecher des ukrainischen Grenzschutzes, Andrij Demtschenko, heute. Er macht keine näheren Angaben dazu, wie viele von ihnen wegen des Krieges geflohen sind oder schon vorher im Ausland gelebt haben.

Mutmaßliche Oligarchenjacht auf Fidschi festgesetzt

Die Regierung des südpazifischen Inselstaats Fidschi hat eine Superjacht festgesetzt, die einem russischen Oligarchen gehören soll. Ein Gericht hat laut Angaben der Staatsanwaltschaft des Landes das Auslaufen der „Amadea“ untersagt.

Superjacht Amadea
APA/AFP/Leon Lord

Die Jacht wird in einigen Berichten mit dem Oligarchen Suleiman Kerimow in Verbindung gebracht, der wegen der russischen Invasion in der Ukraine mit Sanktionen der Europäischen Union und der USA belegt ist. Der Wert der „Amadea“ wird umgerechnet auf über 300 Millionen Euro geschätzt. Eine offizielle Bestätigung, ob Kerimow Eigner der „Amadea“ ist, gibt es nicht.

EU-Kommission sucht selbst nach alternativen Öllieferanten

Die Europäische Kommission arbeitet daran, die Verfügbarkeit alternativer Energielieferungen zu beschleunigen, um die Kosten für ein Verbot von russischem Öl zu senken. Damit sollten die EU-Staaten davon überzeugt werden, ein Ölembargo gegen Russland zu akzeptieren, sagt ein EU-Insider.

In der Debatte über ein sechstes EU-Sanktionspaket gegen Russland drängen einige EU-Länder auch auf andere neue Beschränkungen. Dazu gehören der Ausschluss von Russlands Topkreditgebern Sberbank und Gaspromneft aus dem internationalen SWIFT-Zahlungssystem, der Stopp der Importe von Kernbrennstoff aus Russland, das Verbot weiterer russischer Nachrichtensender, die Aussetzung von Visa für Russen sowie eine schwarze Liste zusätzlicher Personen und Unternehmen, die mit dem Kreml verbunden sind. Eine Verständigung im Kreis der 27 EU-Regierungen gibt es dazu nicht.

Abgeordneter: 500.000 Menschen nach Russland deportiert

Russland hat nach Angaben eines führenden ukrainischen Abgeordneten rund 500.000 Menschen aus der Ukraine verschleppt. Mykyta Poturajew, der dem Ausschuss für humanitäre Fragen des Parlaments in Kiew vorsitzt, fordert das Rote Kreuz auf, mit diesen Menschen Kontakt aufzunehmen.

„Eine halbe Million ukrainischer Bürgerinnen und Bürger sind aus der Ukraine in die Russische Föderation deportiert worden, ohne dass sie dem zugestimmt hätten“, sagt Poturajew vor dem Europäischen Parlament in einer Videoschaltung.

Baerbock sagt baltischen Staaten stärkere Unterstützung zu

Die deutsche Außenministerin Baerbock hat den baltischen Staaten vor dem Hintergrund des russischen Krieges gegen die Ukraine Beistand gegen eine mögliche Bedrohung durch Moskau zugesichert. Die NATO werde ihr Bündnisgebiet verteidigen, sagt Baerbock heute nach einem Treffen mit ihrem lettischen Amtskollegen Edgars Rinkevics in Riga.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock und lettische Außenminister Edgars Rinkevics bei einer Pressekonferenz in Riga.
APA/AFP/Gints Ivuskans

„Europas Sicherheit, unser aller Sicherheit ist untrennbar verbunden mit der Sicherheit des Baltikums“, so Baerbock zum Auftakt ihres dreitägigen Besuches in Lettland, Estland und Litauen. Gemeinsam sende man eine klare Botschaft an Moskau: „Wir werden Frieden, Souveränität und Freiheit verteidigen.“

Bericht: Putin-Umfeld betrachtet Krieg als Fehler

Im Umfeld von Russlands Präsident Putin gibt es Kreml-Insidern zufolge zunehmend Zweifel an der Sinnhaftigkeit des seit 24. Februar gegen die Ukraine geführten Krieges.

„Einige Mitglieder von Putins elitärem Umfeld“ betrachteten den Krieg vielmehr als „katastrophalen Fehler“, der das Land um Jahre zurückwerfen werde, wie die US-Wirtschaftsplattform Bloomberg mit Verweis auf Kreml-Insider berichtet. Diese sehen den Angaben zufolge gleichzeitig „keine Chance“ für eine Kursänderung Putins.

Finnland: NATO-Beitrittsdebatte im Parlament läuft

Im finnischen Parlament ist laut Medienberichten die Debatte über einen NATO-Beitritt eröffnet. Geht es nach Ministerpräsidentin Sanna Marin, werde Finnland „ziemlich schnell, innerhalb weniger Wochen“ entscheiden, ob es einen Antrag auf Mitgliedschaft stellen werde.

Die Abgeordneten der Eduskunta haben letzte Woche ein von der Regierung in Auftrag gegebenes „Weißbuch“ erhalten, in dem die Auswirkungen einer NATO-Mitgliedschaft bewertet werden. Wie der „Guardian“ weiter berichtet, enthält dieser Bericht zwar keine Empfehlungen – es werde aber darauf verwiesen, dass Finnland ohne NATO-Mitgliedschaft keine Sicherheitsgarantien genieße, obwohl es derzeit Partner des Bündnisses sei.

Kiew: Russischer Angriff auf Slowjansk gestoppt

Ukrainische Truppen haben nach Angaben eines Beraters von Präsident Selenskyj den Vormarsch russischer Truppen auf die Stadt Slowjansk gestoppt. Die Stadt ist nahe dem Bahnknotenpunkt Kramatorsk und liegt auf der Verbindungslinie, mit der die russischen Truppen ukrainische Einheiten wohl einkesseln und die Verbindung zu den Einheiten in den Separatistengebieten im Südosten herstellen wollen.

Die russischen Einheiten seien aus der nordöstlich gelegenen Stadt Isjum gekommen, erklärt Berater Olexij Arestowytsch in einer Videoansprache. „Sie haben ihre Kräfte dort konzentriert. Dort versuchen sie voranzukommen, aber bisher gelingt es ihnen nicht.“

Russische Feuerpause abgelaufen

Die von Russland gestern Abend angekündigte Feuerpause in Mariupol ist abgelaufen. Sie hat um 14.00 Moskauer Zeit (13.00 MESZ) geendet. Russland will die strategisch wichtige Hafenstadt komplett unter Kontrolle bringen und hat Hunderte ukrainische Kämpfer im Asow-Stahlwerk bereits mehrmals zur Kapitulation aufgefordert. Diese weigern sich jedoch.

Unklar ist auch weiterhin, ob der angekündigte humanitäre Korridor für die Zivilbevölkerung zustande kommt.

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