Jubel beim Kalush Orchestra us der Ukraine
Reuters/Yara Nardi
Liveticker

Die Ukraine gewinnt den Song Contest

Die Ukraine hat den Eurovision Song Contest gewonnen. Die Gruppe Kalush Orchestra hat sich mit „Stefania“ in Turin gegen 24 Künstler und Bands durchgesetzt. Zweiter wurde Sam Ryder aus Großbritannien mit „Space Man“, Dritte Chanel aus Spanien mit „SloMo“.

Online seit 14. Mai 2022, 20.31 Uhr
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Ciao a tutti …

… und benvenuto im Liveticker. Zum 66. Mal wird es heute heißen „Good evening, Europe“ – bevor Musik, Tanz, Freude und Tränen folgen. Live in Turin werden Künstlerinnen und Künstler aus 25 Ländern ihr Bestes geben, denn es kann wie immer nur einen Siegerbeitrag geben.

Zuschauen und mitvoten: ja. Mitsingen: nein!

LUM!X und Pia Maria sind schon im ersten Halbfinale mit „Halo“ ausgeschieden.

13 Österreich: LUM!X feat. Pia Maria „Halo“

Quattromedial im ORF

Wer sich den Song Contest in voller Dröhnung geben will, liest freilich nicht nur hier den Liveticker: Das Finale ist live in ORF1 und im Livestream in tvthek.ORF.at zu sehen. Vom Teletwitter-Team ausgewählte Tweets mit „#ESCORF“ werden während der TV-Übertragungen auf der Teletext-Seite 780 eingeblendet. Und nach vielen Jahren Pause kann man sich heuer wieder von FM4 den alternativen Ton holen – mit dem Top-FM4-Duo Duscher und Gratzer. Zu hören auf FM4 und im Stream auf tvthek.ORF.at.

Warum der Song Contest heuer in Turin stattfindet?

Ihretwegen:

Die Glamrock-Band Maneskin hat seit dem Sieg 2021 eine ganz ordentliche Karriere hingelegt – und wird heute auch noch einmal auftreten. Außer Konkurrenz, versteht sich.

Auch in Deutschland steigt die Spannung

Wer 60 Sekunden in die Vorbereitung investieren will

Die Basics

Weil hier ja auch immer viele Anfängerinnen und Anfänger sind, die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.

  • Nein, Windmaschinenanspielungen sind nicht mehr lustig. Im Finale ist auch keine im Einsatz.
  • Ja, gesungen wird live – Background-Stimmen kommen ebenso wie die Musik vom Band.
  • Nein, die Rundfunkunion (EBU) hat nichts mit der EU zu tun, ist auch älter.
  • Nein, die EBU hat nicht nur europäische Mitglieder, weil es in den Anfangsjahren vor allem darum ging, eine gemeinsame technische Infrastruktur für Fernsehen auf dem erweiterten Kontinent und im Mittelmehr-Raum herzustellen.
  • Nein, Australien liegt nicht in Europa, ist aber seit 2015 in Wien Dauergast.
  • Aserbaidschan ist hier:
Karte von Aserbaidschan
Grafik: Map Resources/ORF.at

So viel schön!

Ein Motto gibt es natürlich auch: „The Sound of Beauty“. Nicht zu verwechseln mit the beauty of sound.

Kaputte Sonne

Für recht viel Aufregung sorgte die vom italienischen Atelier Francesca Montinaro entworfene Bühne. Denn das zentrale Element, eine „kinetische Sonne“, funktioniert nicht. Eigentlich hätten mehrere Bögen einerseits als LED-Bildschirm, andererseits als Scheinwerferwand dienen sollen. Allerdings stellte sich heraus, dass durch zu schwache Motoren die Bögen zu langsam bewegt werden können.

Im Bau befindliche Song-Contest-Bühne
Eurovision/Atelier Montinaro

Die EBU gab schließlich bekannt, dass aus „Fairnessgründen“ die „Sonne“ bei allen Teilnehmern in derselben Position bleibt. Und jetzt steht das Ding halt als Mahnmal mitten auf der Bühne und erinnert ein wenig an eine überdimensionale Kreissäge.

Es plätschert

Dafür hat man in die Bühne einen Brunnen eingebaut: Zwischen Hauptteil und der vorgelagerten „Zunge“ der Bühne plätschert es. Wieso auch immer.

Song-Contest-Beitrag von Circus Mircus mit dem Song „Lock Me In“
EBU/Nathan Reinds

Publikum auf Tribünen verbannt

Und wohl aus Vorsicht, wie sich die CoV-Situation entwickelt, schließt an die überdimensionale Bühne gleich der Green Room an, also die Plätze für die Künstler und ihre Delegationen. Dafür gibt es aber praktisch keine Stehplätze – das Publikum ist auf den Tribünen – und der fehlende direkte Kontakt ist schon spürbar.

ESC-Bühne
EBU

Aber apropos Green Room

Die Buchsbaumhecken hinter den Künsterinnen und Künstlern waren der Versuch, italienische Renaissancegärten nachzubauen.

Italienische Gärten
EBU

… und los geht’s: Das Finale beginnt

Dreierbande führt durch den Abend

Durch den Abend führen der italienische Moderator Alessandro Cattelan, die italienische Sängerin Laura Pausini und Mika. Der ist eigentlich britischer Popstar. Hat den Vorteil, dass er Englisch kann. Pausini hat im ersten Finale mit einer Variation von Kleidern in Pink geglänzt. Und am Donnerstag den Wet-Hair-Look wiederbelebt. Heute zeigt sie, wie schnell sie sich umziehen kann.

Die Finalisten laufen jetzt ein …

… bevor sie dann im Green Room auf ihren Auftritt warten.

Wer kommt wann wieso

Die Startreihenfolge im Finale wird von den Veranstaltern festgelegt, damit die Show schön abwechslungsreich wird. Auch größere Um- und Aufbauten werden berücksichtigt. Per Los wurde lediglich festgelegt, wer in der ersten und wer in der zweiten Hälfte auftreten darf.

7, 9, 12, 20, 22

Das sind die Startnummer, die man eher nicht verpassen sollte: Norwegen, Italien, Ukraine, Schweden und Großbritannien. Spezialservice: Für längere Erledigungen während der Show bietet sich der Block von 14 bis 18, so ab 22.15 Uhr, an. Da passiert nicht allzu viel.

Jetzt sind die Moderatoren auch auf der Bühne

Und Frau Pausini in einem Glitzersakko, das sehr nach Bildstörung aussieht. Nachdem sie beim Eröffnungsmedley schon alle Farben der Palette durchgetragen hat, blieb halt nur mehr Glitzer übrig. Wird nicht das letzte Kostüm bleiben. Wetten?

Los geht es: Wo samma denn?

„Where are you now“ fragen We Are Domi aus Tschechien. Antwort: Beim Song Contest. Wo sonst würde jemand E-Gitarre mit Geigenbogen spielen?

We Are Domi aus Tschechien
AP/Luca Bruno

Da kriegt man solche Kabeln?

Das wir eine Stromrechnung!

Beschwingter Start in den Bewerb – Spoiler: Das Tempo bleibt nicht immer so hoch heute. Uns stehen noch einige Durststrecken ins Haus. Obwohl: Wasser gäb’s ja genug rund um die Bühne.

Apropos Wasser

Was genau hat WRS aus Rumänien ins Finale gespült? Vielleicht hat der getanzte Aufruf zum Anruf („Llamame“) im Semifinale doch überzeugt? Na ja, wie auch immer: „Holamibebebe“.

WRS aus Rumänien
EBU/Corinne Cumming

Kurz geraten

Löchrig

Der Song Contest macht auf einfache Weise gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Probleme sichtbar. Hier zum Beispiel die Lieferkettenproblematik: Die Kostüme der TänzerInnen müssen wegen Textilverknappung an merkwürdigen Stellen löchrig sein.

WRS aus Rumänien
EBU/Sarah Louise Bennett

Good to know

In Rumänien ist ganzjährig November. Und: Hemden sind recht begehrt.

Spaßbremse statt Rotzbremse jetzt

Das war es auch schon mit der Lebensfreude. Aus Portugal kommt mit Maro der vertonte Weltschmerz. „Saudade, saudade“ lässt sich laut Wikipedia nicht einmal richtig übersetzen, so traurig ist das. Wittgenstein sagt: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“ Kluger Mann!

Maro aus Portugal
EBU/Corinne Cumming

Selbsthilfegruppe oder Gebetskreis?

Neue Zeitrechnung

Drei Minuten völlige Ereignislosigkeit. Bei geschätzt 180 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern ergibt das ein vergeudetes Jahrtausend Gesamtlebenszeit.

Time goes by

Es gab eine Zeit, da waren The Rasmus eine wirklich angesagte Band. Und heute spielen sie beim Song Contest. Für den Bewerb o. k., für sie selbst aber ein sicheres Zeichen für den Karriereherbst. Dafür zumindest hat Lauri Ylönen halt schon die richtige Jacke an.

The Rasmus aus Finnland
EBU/Corinne Cumming

Magst du auch einen Ballon?

Dezibel mit „Jezebel“

Anders als gerade eben Portugal pfeifen The Rasmus aus Finnland auf mimische Darstellung des Songtextes und haben offenbar Freude an dem, was sie machen. Gut, ist vielleicht auch leichter bei einer Rocknummer. Und bei über 20 Jahren Bühnenerfahrung.

Nach vier Beiträgen war es übrigens der zweite Mann, der sich mitten im Act auszieht.

Heul doch!

Marius Baer aus der Schweiz vergleicht allen Ernstes gebrochene Teenager-Herzen mit Klimakatastrophe („Mountains crumble, rivers run dry) und Flugzeugabstürzen (die fallen halt manchmal runter). Es ist zum Heulen, da hat er schon recht.

Marius Bear aus der Schweiz
EBU/Corinne Cumming

Nicht alle sind einverstanden

Choose your fighter

Der Schweizer Marius Bear vs. The Cure
Screenshot

Und außerdem: Mikroständer fallen auch manchmal um

Wie traurig ist das denn erst?

Frankreich heuer unfranzösisch

Auf allen Ebenen. Der Multiinstrumentalist Alvan und das Frauentrio Ahez füllen die heuer von den Balkan-Ländern offen gelassene Ethnolücke. Die wird mit Trance und Kan-ha-diskan-Gesang (muss man nicht kennen) zugestopft. Als Big-Five-Land kommt man damit halt ins Finale.

Alvan & Ahez aus Frankreich
AP/Luca Bruno

Frankreich löst Gefühle aus. Zum Beispiel Angst.

Welcher Kult ist das?

Im Text geht es angeblich um Frauen, die im Wald tanzen und dabei dem Teufel begegnen. Wo sind die Exorzisten, wenn man sie mal dringend braucht?

„Masked Singer“

Norwegen nutzt den Song Contest für eine eigene „Masked Singer“-Show. Wenn sie sich dabei an die Dramaturgie des Formats halten, dann weiß man am Ende heute, ob da jetzt wirklich Ylvis dahinter stecken – und Vorjahresteilnehmer Tix wirklich der Astronaut ist. So oder so: PR können die Norweger.

Subwoolfer aus Norwegen
EBU/Sarah Louise Bennett

Begeisterung macht sich erstmals breit

Aber:

Gelb für die Welt

Das kann man mögen oder nicht, aber das Ding fährt auf allen Ebenen. Zwei Jahre Pandemie kann man auch gewitzt vergessen machen. In diesem Sinn: Mehr Wölfe, mehr Bananen, mehr Astronauten auf die Bühnen dieser Welt!

Schnipp und weg

Rosa Linn verkörpert mit „Snap“ heuer das freundliche Gesicht der Trennungssongs.

Rosa Linn aus Armenien
EBU/Corinne Cumming

Die Bühne wirft Fragen auf – ein paar Erklärungen:

Und:

Rohstoffkrise

Der Song Contest löst Probleme: Die weltweite Papierknappheit kann ab Sonntag von Italien aus mit den armenischen Bühnenbildüberresten gelöst werden.

Eine lange Pause …

… die Italiener haben offenbar einen komplizierten Bühnenaufbau. Oder sie haben sich schnell umgezogen. Bei den Proben hatten sie noch ganz was anderes an.

Heimspiel

Italien zählt auch heuer wieder zum engeren Favoritenkreis, zumindest wenn es nach den Wettquoten geht. Mahmood von Mahmood & Blanco war schon 2019 beim Song Contest und wurde dort Zweiter, Blanco ist TikTok- und Streamingstar. Und beide sind eigentlich nicht im Balladenfach zu Hause.

Glitzer ist hier auch Männersache!

Teurer Spaß

Italien hat das Pech, dass man das Sanremo-Festival, bei dem der Beitrag ausgewählt wird, wirklich ernst nimmt. Da kann man dann halt nicht als Gastgeberland auf Null-Punkte-Nummer-sicher gehen. Weil ganz ehrlich: Wer will zweimal den ganzen Zirkus hintereinander finanzieren? (Schweden: „Skol!“)

Mahmood und Blanco haben sich sehr viel zu sagen.

Chanel No. 10

Viel zu leicht bekleidete Frauen mit Tanzpersonal und Glitzer gab es in den vergangenen Jahren genug – Stichwort: Fuego. Chanel aus Spanien präsentiert hier wohl die letzte Ausbaustufe in dieser Kategorie. Mehr von allem hier geht nicht.

Sängerin Chanel aus Spanien
EBU/Corinne Cumming

Hart an der Grenze

Slo-Momomomomo…

Immerhin erschließt sich heuer endlich, wieso Spanien überhaupt in den Big-Five-Kreis gehören will, der sich direkt ins FInale einkauft. In den vergangenen Jahren wirkte es ja eher so, als würde man nur sehr, sehr widerwillig mitmachen. Obwohl: Vom angeblich für Jennifer Lopez geschriebenen Song bleibt dann auch nicht viel hängen.

Gut gedehnt, immerhin!

Ein Downer aus den Niederlanden

„De diepte“ („Die Tiefe“) heißt der Song von S10 aus den Niederlanden. Und was soll man sagen? Das zieht jetzt wirklich runter. Immerhin: Nach „momomo“ kommt „dadada“. Recht viel weniger kann sonst aber eigentlich auch nicht passieren. Wieder ein Jahrtausend Zuschauergesamtlebenszeit vergeudet.

S10 (Niederlande)
EBU/Corinne Cumming

Dickes Mitarbeitsplus für Singen in Landessprache

The devil’s in the detail

Bei solchen Songs bleibt Zeit für Kleinigkeiten. Zum Beispiel das Tattoo am Kehlkopf von S10 genauer zu studieren.

S10 (Niederlande)
EBU/Nathan Reinds

Alles recht statisch hier

Sieger?

Extremer hätte man die Startreihenfolge nicht programmieren können: Mit dem Kalush Orchestra aus der Ukraine und „Stefania“ geht es jetzt wieder richtig rund.

Kalush Orchestra aus der Ukraine
EBU/Corinne Cumming

Hutirritation

Italienische Verhältnisse

Hier wird Not und Elend der kaputten kinetischen Sonne deutlich: Die besungene Mama blinzelt nur hinter einer gigantischen Kreissäge hervor.

Kalush Orchestra aus der Ukraine
EBU/Sarah Louise Bennett

Bildungsauftrag

Die Flöte heißt Sopilka und gehört (kein Scherz) zur Familie der Kernspaltflöten. Ist eine musikalische, aber keine atomare Geheimwaffe.

Sinkendes Schiff?

Die unbesetzten Instrumente auf der Bühne lassen auf erste Absetzbewegungen in der deutschen Delegation schließen. Außerdem hätte man Malik vielleicht sagen sollen, dass der Song Contest ein Gesangswettberwerb ist und kein Poetry Slam und er nicht Eminem.

Malik Harris aus Deutschland
EBU/Corinne Cumming

Deutschland hadert mit sich selbst

Ach geh

Aber dass das bei den Buchmachern trotzdem schon wieder so schlecht angeschrieben ist? Keine Ahnung. Von Deutschland ist man zuletzt wirklich Schlimmeres gewöhnt.

Es wird sentimental

In der kurzen Pause wurden nicht nur Maliks Instrumente von der Bühne geschafft, sondern auch Monika Liu aus Litauen in einem Glitzerschlauch hinaufgetragen. Denn Gehen geht wohl eher nicht, mehr als Hüftwackeln ist nicht drin – das dafür drei Minuten ununterbrochen.

Monika Liu aus Litauen
Reuters/Yara Nardi

Die Frisur interessiert Twitter mehr als das Lied

Reindlfrisur

Monika hat sich im Land, im Jahrzehnt und bei der Frisur geirrt. Nein, sie ist keine Französin, die 70er Jahre sind vorbei, und Mireille Mathieu wird man auch nicht so leicht.

„Sentimental“ war erst der Anfang

Mit Litauen hat auch der zähflüssige Block im heurigen Finale begonnen, denn irgendwo müssen die Depressionsballaden aus den beiden Halbfinal-Shows auch hin. Jurys und Publikum wollten das nicht anders.

The Wedda!

Jetzt ist also das Wetter schuld, dass Nadir Rustamli aus Aserbaidschan hier rumwinselt. Aserbaidschan ist auch nur mehr ein dunkler Schatten seiner kurzen Song-Contest-Geschichte.

Nadir Rustamli (Aserbaidschan)
EBU/Corinne Cumming

Obacht auf den Stufen, Nadir!

Vorsichtshalber erstmal niederlegen

Belgische Vermissung

Jeremie Makiese versucht seiner Vergangenheit zu entkommen, auch wenn er sie vermisst, so wie er singt. Vielleicht meint er damit „Dirty Diana“ von Michael Jackson – klingt zumindest danach. Alle anderen meinen es, klingt nach einem Bond-Song.

Jeremie Makiese aus Belgien
EBU/Sarah Louise Bennett

Gruppenchoreo

Was machen Background-Tänzer eigentlich in den mehr als 50 Wochen des Jahres, wenn kein Song Contest ist?

Interessante Schuhwahl

Es geht noch trauriger

Für alle, die jetzt noch Lebensfreude verspüren, für die singt Amanda Georgiadi Tenfjord aus Griechenland jetzt „Die Together“. Irgendeinen Nerv scheint sie zu treffen, wenn sie singt, dass es „the hell of a year“ war. Aber gleich das Herz rausreißen deswegen ist vielleicht ein bisschen drastisch?

Amanda Georgiadi Tenfjord aus Griechenland
AP/Luca Bruno

Ein Auftritt als Nahtoderfahrung

Apropos tot

Das Kleid stammt ganz sicher aus dem Uriella-Nachlass.

Dadi-Freyr-Vermissung

Diese drei Minuten sind nur aufgrund einer Island-Euphorie der vergangenen Jahre zu erklären. Die Schwestern Systur mit „Med Haekkandi Sol“ singen etwas, das vielleicht, wäre es nicht Isländisch, irgendetwas transportieren würde. Rein musikalisch leider nicht.

Systur aus Island
AP/Luca Bruno

Rufe nach einer Alternative mehren sich

Frühling in Island: Acht Grad und Regen

Wir wiederholen uns: Erinnert im Esprit an June Carter Cash. Also June Carter Cash heute. Neun Jahre nach ihrem Tod. Aber sie singen halt auch über das Warten auf den Frühling, in Island wahrscheinlich eine langwierige Angelegenheit.

Riskante Reise

Die Gute-Laune-Polka von Zdob si Zdub & Advahov Brothers aus Moldawien täuscht darüber hinweg, dass es textlich eher brisant wird. Denn die besungene Zugfahrt von Chisinau nach Bukarest wirft im Text die Frage auf, ob Moldawien und Rumänien wirklich zwei unterschiedliche Länder sind. Gut, dass Russland nicht mehr in der EBU ist und der Song Contest dort wohl nicht zu sehen ist. Es gab schon weniger triftige Gründe für einen Angriffskrieg.

Zdob si Zdub & Advahov Brothers aus Moldawien
EBU/Sarah Louise Bennett

Gegenprogramm

Dringender Hinweis

Lassen sie ältere Herren nicht in der Kindermodeabteilung shoppen.

Here comes the sun

Auch Schweden kann sich dem Trend zur Trennung heuer nicht entziehen. Aber immerhin: Cornelia Jakobs will sich noch einmal fest drücken lassen, bevor die grüne Sonne aufgeht.

Cornelia Jakobs aus Schweden
EBU/Sarah Louise Bennett

Immer was zu meckern

Alles nur Zufall?

Das wirkt für schwedische Beiträge heuer ungewohnt ungekünstelt, aber diese Skandinavier überlassen nie etwas dem Zufall: Johnny Logan hat mit identischem Inhalt und „Hold Me Now“ 1987 schon gewonnen. Und barfuß siegt es sich statistisch sowieso leichter.

Schwedische Gardinen?

Selber Glitzervorhang, aber trotzdem „Not The Same“, singt zumindest Sheldon Riley aus Australien.

Die Kandidaten aus Australien und Schweden im Vergleich
EBU / Nathan Reinds und EBU / Andres Putting

Not the same, aber ähnlich

Mehr ist mehr

Aus der Riege der Empowerment-Hymnen in den Vorrunden ist Sheldon der Einzige, der es bis ins Finale geschafft hat. An Drama mangelt es da nicht, im Gesicht, am Kleid, an den Händen und überhaupt.

Großbritannien geht all in

Nach 20 Jahren fast durchgehender Schmach schicken die Briten vielleicht den Erlöser: Wikinger-Jesus Sam Ryder. Bevor hier Freddie-Mercury-Vergleiche kommen: Das Lied ist als Hommage gedacht, sagt er selbst.

Sam Ryder aus Großbritannien
EBU/Corinne Cumming

Nachricht für Sam

Sharing is caring

Jetzt wissen wir auch, warum die Spanierin Chanel so wenig an hatte: Für zwei ganze Kostüme hat der Stoff nicht mehr gereicht.

Glitzertrend beim Song Contest
EBU/Sarah Corinne Cumming

Jesus? Wikinger? Beides?

Panta rhei

Ochman verwässert den niederländischen Siegertitel von 2019 („Arcade“) für seinen Beitrag „River“. Von der Bühne fließt richtiges Wasser, die LED-Wand regnet und blitzt, da brauchte es die vier Wellentänzer eigentlich nicht mehr. Wir haben’s verstanden!

Ochman aus Polen
EBU/Sarah Louise Bennett

Balladenmüdigkeit steigt rasant

Donnerwetter!

Curry me away …

Und nun zu etwas ganz anderem

Es ist schon spät, aber einmal geht es noch ausgerissen: Konstrakta für Serbien hat weniger einen Song als ein Stück Konzeptkunst. In „In corpore sano“ geht es unter anderem um das serbische Gesundheitssystem und die Künstlersozialversicherung. Und um die Vorzüge des vegetativen Nervensystems. Und Meghan Markles schöne Haare.

Konstrakta aus Serbien
MoroccanOil/Jordy Brada

Neue Hygieneregeln für die neue Mutation?

Händewaschen, immer noch wichtig

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Wie passend: Stefan aus Estland darf das Feld mit „Hope“ beschließen.

Stefan aus Estland
EBU/Sarah Louise Bennett

Einen Versuch war es wert, oder?

Alles klar, Stefan – Absprung!

Es ist vorbei – das Voting beginnt

Startertafel beim ESC
EBU

Superstars mit „Supermodel“

Die Vorjahressieger dürfen natürlich nicht fehlen – mit ihrem neuen Song.

Extraservice: Der Ultraschnelldurchlauf ohne Ton

„Don’t get too close to the table, guys“

Die richtigen und wichtigen Tipps von den Vorjahressiegern. Weil letztes Jahr:

Zeit für ein bisschen Outfit-Kritik

Crop Tops sind auch 2022 wieder recht angesagt, in Echt, aber auch beim Song Contest. Kürzen kann man aber nicht nur Shirts (wie die rumänischen Tänzer, denen die Schere ev. ein bisserl ausgekommen ist), sondern auch Jacken aller Art.

kurze Tops als Trend beim Song Contest
EBU/Sarah Louise Bennett/Corinne Cumming

Eine echte Song-Contest-Veteranin

In der Halle tritt in der Werbepause Gigliola Cinquetti auf. Die hat eine wirklich lange Verbindung zum Song Contest – und zu ein paar anderen Gesangsbewerben: Sie hat zwölfmal am Sanremo-Festival teilgenommen (zweimal gewonnen), neunmal am Wettbewerb Canzonissima (einmal gewonnen), dreimal an Un disco per l’estate und zweimal am Eurovision Song Contest. Dort hat sie 1964 als erste italienische Teilnehmerin gewonnen. Mit diesem Lied:

Weil jetzt kurz Zeit ist:
Wie viele Punkte bekam Österreich?

Wie knapp oder deutlich der heimische Beitrag „Halo“ von LUM!X feat. Pia Maria im Halbfinale am Dienstag ausgeschieden ist, werden wir im Detail heute Nacht nach der Show wissen. Die genaue Reihung und die Zahl der Punkte in den beiden Semifinal-Shows wird vor dem Finale nicht bekanntgegeben, um das Endergebnis nicht zu beeinflussen.

Jetzt muss Moderator Mika singen

Wir lernen: Auf dem Klavier zu stehen ist heuer absolutes Must. Und jetzt fährt da auch noch eine Plattform nach oben. Vielleicht es gar kein Klavier?

Spannende Wettquotenverschiebungen

Bei den Wettquoten hat sich während der Show noch einiges getan: Nach wie vor ist die Ukraine weit vorne. Schweden liegt aktuell auf Platz zwei. Dahinter – doch überraschend – mittlerweile Spanien vor Großbritannien.

Das Voting ist beendet

Jetzt bleibt kann man wirklich nur mehr warten.

Die ersten Punkte des Abends …

… kommen aus den Niederlanden. Und das erste Land in Führung ist Griechenland.

Und schon zweimal zwölf an Spanien

Nach drei Votings. Und gleich nochmal nach vier.

Die Ukraine vergibt zwölf Punkte an Großbritannien

Von einem Favoriten an den anderen sozusagen.

Erstmals zwölf Punkte für die Gastgeber

Aus Albanien

Der erste Zwölfer für Schweden …

… kommt aus Estland.

Aserbaidschan hat angerufen, war aber besetzt

Die Punkte kommen trotzdem: Zwölf für Sam Ryder aus Großbritannien.

Ukraine derzeit noch im Mittelfeld

… mit 23 Punkten. Das ist noch keine Überraschung, dass die Jurys hier eher zurückhaltend sind.

Deutschland gibt Höchstwertung an Ryder

Und Großbritannien hat 100 Punkte

Dank Belgien. Platz zwei derzeit Spanien mit 81, dahinter Schweden mit 68.

Norwegens Punkte kommen von Tix

Zwölf Punkte für Griechenland – Amanda Tenfjord ist halbe Norwegerin. Kluger move.

Einziges Land ohne Punkte – Deutschland

Frankreich und Rumänien haben je einen Punkt.

Erster Zwölfer für die Ukraine

Nicht ganz überraschend aus Nachbarland Polen.

Eine kurze Erinnerung an dieser Stelle

Die erst später verkündete Publikumswertung kann so gut wie alles noch ändern. Man erinnere sich: 2018 lag Cesar Sampson nach der Jurywertung auf dem ersten Platz (geworden ist es der dritte).

Griechenland spendet Aserbaidschan zwölf Punkte

Interessanter Ansatz, irgendwie.

Noch einmal Nachbarschaftshilfe

Auch Moldawien gibt zwölf an die Ukraine.

Schweden liegt auf Platz zwei

Nach zwölf Punkten aus Island

Es ist Gesetz: Zwölf Punkte von Zypern an Griechenland

Das ist jetzt der dritte Zwölfer für Aserbaidschan

Diesmal aus Spanien. Haben die Jurys gestern eine andere Show gesehen?

Zwischenstand nach 24 Jurywertungen

Großbritannien vor Schweden und Spanien. Platz vier für Griechenland vor der Ukraine. Auf Platz sechs derzeit Portugal – noch vor Gastgeber Italien.

Zwölf Punkte von Montenegro an Serbien

Und auch aus Kroatien.

„Unregelmäßigkeiten“ beim Voting

Die EBU hat in einem Statement bekanntgegeben, dass bei den Wertungen der Jurys von sechs Ländern „Unregelmäßigkeiten“ festgestellt wurden. Den Regeln folgend seien nun die Punkte auf andere Weise errechnet worden als sonst. Eine nähere Erklärung wird vermutlich bald folgen. Auch welche sechs Länder betroffen sind, ist derzeit unklar.

Auch Litauen vergibt zwölf an die Ukraine

Jetzt die österreichischen Jurypunkte:

Zwölf Punkte an Großbritannien, zehn für Portugal, acht für die Niederlande, sechs an Armenien. Nichts für die Ukraine, nichts für Deutschland.

Die Überraschung bisher

Portugal auf Platz fünf. Wieso auch immer. Eher abgeschlagen bisher: Norwegen mit 31 Punkten.

Aus Australien gibt es zwölf Punkte für Spanien

Es ist ein knappes Rennen an der Spitze, zwischen Großbritannien, Schweden und Spanien.

Großbritannien nach der Jurywertung voran

Platz zwei für Schweden. Beides keine Überraschung. Platz drei derzeit für Spanien, dahinter schon die Ukraine. Portugal, Griechenland und Italien auf den weiteren Plätzen.

Zwischenstand nach der Jurywertung
EBU

Deutschland mit null Punkten Letzter

Das ist schon tragisch. So schlecht war „Rockstars“ wirklich nicht.

Wie es weitergeht

Jetzt werden die Publikumsstimmen aus ganz Europa zusammengerechnet, von den Moderatorinnen verkündet und zu den Jurypunkten addiert. Um möglichst lange die Spannung aufrechtzuerhalten, wird beim laut Jury schwächsten Land begonnen, die Publikumspunkte zu vergeben.

Jetzt das Publikumsvoting!

Deutschland hat sechs Punkte

Damit heuer keine Nullnummer – aber letzter Platz für Deutschland.

26 Publikumspunkte für The Rasmus

Auch nicht viel.

249 für Moldawien!

Großer Sprung nach vorne!

Die hintersten drei Plätze sind schon mal fix

Island (20 Punkte) vor Frankreich (17 Punkten) und Deutschland (sechs Punkte).

Norwegen bekommt auch nur 146 Punkte

Da hätte man mehr erwarten können.

105 Publikumspunkte für Polen

Damit ist Ochman weiter hinter den Erwartungen gelandet.

Nuller für die Schweiz

Es bleibt bei den 78 von den Jurys.

Serbien bekommt 252 Punkte – und liegt an der Spitze

Zumindest kurz, es wird jetzt langsam richtig spannend.

Aserbaidschan beim Publikum durchgefallen

Drei Punkte

Es geht noch weniger: Zwei Punkte für Australien

Jetzt Italien: 110 Punkte

Damit keine erfolgreiche Titelverteidigung

Griechenland mit nur 57 Punkten vom Publikum

Portugal 36 Punkte

171 vorher von den Jurys. Eklatanter Unterschied.

439 Punkte für die Ukraine vom Publikum

Das heißt eine klare Führung. Aber es ist immer noch alles offen.

Spanien bekommt 228 Punkte

Kein Sieg für Chanel – derzeit Platz zwei

Und 180 Punkte für Schweden

Platz drei. Kein schwedischer Sieg.

Großbritannien oder die Ukraine?

Wer gewinnt?

Es sind nicht genug Punkte für Großbritannien

Die Ukraine gewinnt den Song Contest …

… mit 631 Punkten – und großem Vorsprung auf Großbritannien.

Der Favorit hat sich durchgesetzt

Die Ukraine hat sich tatsächlich durchgesetzt – dank der Publikumsstimmen. Die Jurys hatten sie nicht auf Platz eins. Debatten wird es wohl trotzdem geben.

Dritter Sieg bei 17 Antreten

Die Ukraine hat mit dem Sieg eine unglaubliche Song-Contest-Bilanz. Es ist nach 2004 und 2016 der dritte Sieg beim Song Contest – bei 17 Antreten. Dazu kommen zwei zweite Plätze, ein dritter und ein vierter Rang.

Die Punkte im Detail

Einige Dinge sind jetzt immer noch spannend

Wer steckt hinter der Maske der norwegischen Wölfe? Wie viele Punkte hat Österreich im ersten Semifinale bekommen? Und welche „Unregelmäßigkeiten“ traten bei der Jurywertung in sechs Ländern auf?

„Gemeinsamer Sieg für unsere Ukraine“

„Das ist unser gemeinsamer Sieg für unsere Ukraine. Das ist ein Sieg im Gedenken an alle, die umgekommen sind“, so der Moderator des öffentlich-rechtlichen Fernsehens der Ukraine, Timur Miroschnytschenko. „Wir siegen an der musikalischen Front und …“, so der Moderator mit versagender Stimme.

Eine erste Reaktion der sichtlich überwältigten Sieger

Gratulationen aus der Politik – auch nicht so häufig

Song Contest 2023 in …?

Ob der Song Contest 2023 in der Ukraine stattfinden kann, ist aus heutiger Sicht nicht zu beantworten. Sehr wahrscheinlich scheint es nicht, auch wenn sich das die Gewinner von Herzen wünschen. Angebote einzuspringen, gab es auch im Vorfeld schon von einigen Ländern – dass die Frage noch heute geklärt wird, dürfte ausgeschlossen sein.

Malik Harris freut sich über nicht null Punkte

Der auf dem letzten Platz gelandete deutsche Starter Malik Harris ist trotz seines Abschneidens zufrieden. „Ich weiß, dass man nicht allzu viele Punkte geholt hat, aber es war trotzdem ein schöner Abend“, sagt Harris im ARD-Interview. Für ihn sei es „ein total abgefahrener Abend“ gewesen.

Harris gratuliert dem Gewinner Kalush Orchestra. „Ich bin wirklich sehr, sehr froh, dass die Ukraine gewonnen hat, weil ich mir das so gewünscht habe.“

„Jeder Sieg ist wichtig für die Ukraine“

„Wir sind hier, um zu beweisen, dass die ukrainische Kultur lebendig ist“, so der ukrainische Sänger Oleh Psiuk in der Pressekonferenz nach dem Sieg. Er sei sich sicher, dass die Ukraine im nächsten Jahr den Song Contest austragen könne. „Ich möchte mich bei Jedem aus jedem Land bedanken, der für uns gestimmt hat.“

Wie es nach dem Sieg für die Band weitergeht, ist noch unklar, so Psiuk. „Wir haben eine Ausnahmegenehmigung und dürfen noch zwei Tage hier bleiben. In zwei Tagen läuft sie aus, wir müssen zurückreisen. Wie jeder Ukrainer sind wir bereit zu kämpfen, so viel wir können, bis zum Ende.“

Planungen mit ukrainischem Sender beginnen

Die EBU gratuliert der Ukraine in einem Statement zum Sieg. Man werde nun mit dem ukrainischen Sender UA:PBC die nächste Show zu planen beginnen. „Offensichtlich gibt es einzigartige Herausforderungen bezüglich der Austragung im nächsten Jahr“, heißt es in einem Statement. Diese werde man nun mit den Verantwortlichen aller Teilnehmerländer berücksichtigen – um sicherzustellen, dass der Bewerb angemessen stattfinden kann.

Präsident Selenskyj gratuliert Kalush Orchestra

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gratuliert dem Kalush Orchestra. „Unser Mut beeindruckt die Welt, unsere Musik erobert Europa“, schreibt er auf Facebook. Man werde alles tun, um den Bewerb eines Tages in Mariupol austragen zu können.

Der Liveticker endet hier

Es war einmal mehr ein spannender Abend – auch wenn sich die Favoriten klar durchgesetzt haben. Wo auch immer der Song Contest stattfinden wird: Wir sind dabei. Und damit verabschieden wir uns – bis 2023!