Das britische Außenministerium hatte zuvor erklärt, die Gefangenen würden für politische Ziele missbraucht. Berichten zufolge sind sie angeklagt, Söldner zu sein. Die Familien der britischen Männer behaupten jedoch, sie hätten dem ukrainischen Militär angehört.
Beide Briten dienen der BBC zufolge in den ukrainischen Streitkräften, und das Vereinigte Königreich hat klargestellt, dass sie als Kriegsgefangene Anspruch auf Immunität haben und nicht wegen ihrer Teilnahme an Feindseligkeiten angeklagt werden sollten.
Kämpfe in Sjewjerodonezk gehen weiter
Hunderte Zivilisten nutzen ukrainischen Angaben zufolge die Luftschutzbunker der Chemiefabrik Asot. Beim Beschuss der Fabrik wurden laut dem Gouverneur von Luhansk, Serhij Gajdaj, vier Menschen getötet. Ihm zufolge kontrolliert die russische Armee inzwischen den größten Teil der Stadt. Die ukrainischen Kämpfer könnten noch das Industriegebiet halten.
Die ukrainischen Streitkräfte würden in der Lage sein, in der Stadt „aufzuräumen“, sobald sie Langstreckenartillerie erhielten. Ein ukrainischer Kommandeur klagte ebenfalls über den Mangel an Artillerie. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor den Kampf um Sjewjerodonezk als „richtungsweisend“ für den Osten der Ukraine bezeichnet. „In vielem entscheidet sich dort das Schicksal unseres Donbas.“
Kiew rechnet mit EU-Kandidatenstatus
Selenskyjs Sondergesandter für eine EU-Beitrittsperspektive zeigte sich nach Gesprächen in Berlin zuversichtlich, dass sein Land den Kandidatenstatus für die Europäische Union erhalten wird. Wenn die EU-Kommission in der kommenden Woche eine entsprechende Empfehlung abgebe, gehe er von einer Zustimmung der 27 Mitgliedsstaaten auf dem Gipfel am 23. und 24. Juni in Brüssel aus, sagte der Minister für regionale Entwicklung, Olexij Tschernyschow.
Debatte: Was könnte Russland zum Frieden bewegen?
Mehr als drei Monate dauert der russische Angriffskrieg in der Ukraine bereits. Anfängliche Friedensverhandlungen sind eingefroren. Wie sind die bisherigen Reaktionen des Westens zu bewerten? Welche Chancen hat die Diplomatie derzeit? Was könnte Russland zum Frieden bewegen?
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