„1.000 Haubitzen vom Kaliber 155 Millimeter, 300 Mehrfachraketenwerfersysteme, 500 Panzer, 2.000 gepanzerte Fahrzeuge, 1.000 Drohnen“, so Präsidentenberater Mychajlo Podoljak auf Twitter. Kiew erwarte dazu vom Treffen der NATO-Verteidigungsminister am Mittwoch in Brüssel eine Entscheidung. Ein Mangel an schweren Waffen und Munition erschwert nach Angaben aus Kiew die Lage an der mehr als 2.400 Kilometer langen Front zunehmend.
Von dem NATO-Treffen erhofft sich Kiew wichtige Zusagen für weitere schwere Waffen – insbesondere von Deutschland: „Ohne deutsche schwere Waffen wird es uns leider nicht gelingen, die gewaltige militärische Überlegenheit Russlands zu brechen und das Leben von Soldaten und Zivilisten zu retten“, so der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, zur dpa.
Einem italienischen Zeitungsbericht zufolge wird der deutsche Kanzler Olaf Scholz mit Italiens Regierungschef Mario Draghi und Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron am Donnerstag nach Kiew reisen.
London: Flussüberquerungen entscheidend
In den umkämpften ostukrainischen Gebieten versuchten die russischen Truppen weiterhin, in Richtung von Städten wie Bachmut, Slowjansk und Lyssytschansk vorzustoßen, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. In Sjewjerodonezk werde „buchstäblich um jeden Meter gekämpft“.
Laut dem britischen Verteidigungsministerium wird die Frage, ob Russland anders als bisher Flussüberquerungen mit großen Truppenteilen schafft, in den nächsten Monaten kriegsentscheidend werden.
Debatte: Was könnte Russland zum Frieden bewegen?
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