Zuvor hatte Hajdaj auf Telegram mitgeteilt, dass der Rückzug der ukrainischen Truppen angeordnet worden sei. Die russischen Einheiten hatten die Stadt zuletzt schon fast vollständig eingenommen. „Es ist sinnlos, in Stellungen zu bleiben, die über viele Monate hinweg zertrümmert wurden, nur um dort zu bleiben“, schrieb Hajdaj.
Selenskyj: Ukraine kein Puffer mehr
Nach dem Erhalt des EU-Kandidatenstatus hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von einem Wendepunkt für sein Land gesprochen. „Die Ukraine ist keine Brücke, kein Polster zwischen dem Westen und Russland, kein Puffer zwischen Europa und Asien, keine Einflusssphäre, keine graue Zone, kein Transitland“, sagte er in einer am Freitag veröffentlichten Videoansprache. Die Ukraine sei ein „zukünftiger gleichrangiger Partner für mindestens 27 EU-Länder“. Die Ukraine sei kein „Drittland“ mehr, sondern werde Mitglied der Europäischen Union.
Der Kreml machte indessen für einen möglichen EU-Beitritt der Ukraine und Moldawiens zur Bedingung, dass sich deren Beziehungen gegenüber Russland nicht weiter verschlechtern. Die Verleihung des Kandidatenstatus an die beiden Ex-Sowjetrepubliken sei zunächst eine „innereuropäische Angelegenheit“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag. „Für uns ist es sehr wichtig, dass diese Prozesse weder uns noch den Beziehungen mit den genannten Ländern noch mehr Probleme bescheren.“ Die Beziehungen seien „auch so schon reichlich verdorben“.
Debatte: Was könnte Russland zum Frieden bewegen?
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine wird mit unverminderter Härte geführt. Anfängliche Friedensverhandlungen sind eingefroren. Wie sind die bisherigen Reaktionen des Westens zu bewerten? Welche Chancen hat die Diplomatie derzeit? Was könnte Russland zum Frieden bewegen?
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