Zerstörtes Gebäude in Sjewjerodonezk, Vogelperspektive
EBU/GBBC – BBC
Liveticker

Sjewjerodonezk ganz in russischer Hand

Die wochenlang heftig umkämpfte Stadt Sjewjerodonezk ist laut deren Bürgermeister Olexander Strjuk nun vollständig in russischer Hand. Moskau kündigte die Lieferung atomwaffenfähiger Raketensysteme an Belarus an. Von Belarus aus wurden nach ukrainischen Angaben unterdessen in der Früh Raketen in Richtung des Grenzgebiets bei Tschernihiw abgefeuert.

Online seit 25. Juni 2022, 9.12 Uhr
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Mehrere Tote bei Angriff auf westukrainische Stadt

Bei einem russischen Raketenangriff auf die westukrainische Stadt Sarny sind laut ukrainischen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden. Vier weitere seien verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Es seien eine Autowaschanlage und eine Werkstatt getroffen worden, so der zuständige Chef der Militärverwaltung am Abend laut Nachrichtenagentur Unian. Unter den Trümmern könnten noch weitere Opfer liegen.

G-7: Konstruktive Gespräche über Preisdeckelung

Die G-7-Staaten haben nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen „konstruktive“ Gespräche über Ideen eines Preisdeckels für russische Energieimporte geführt. Details sind vorerst nicht bekannt.

Außerdem hätten sich die G-7-Staatschefs auf ein Importverbot von neuem Gold aus Russland verständigt, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine in die Beratungen involvierte Person berichtet. Mit dem Schritt solle Russland vom Goldmarkt abgeschnitten und international weiter isoliert werden.

Selenskyj: Bekommen alle Städte zurück

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geht davon aus, alle Städte zurückzubekommen, die an Russland verloren wurden. Als Beispiele nennt Selenskyj in seiner nächtlichen Videobotschaft Sjewjerodonezk, Donezk und Luhansk. Die Ukraine sei in den vergangenen 24 Stunden von 45 russischen Raketen getroffen worden.

Das Land befinde sich moralisch und emotional in einer schwierigen Phase des Krieges. Er wisse nicht, wie viele weitere Verluste es geben werde, bevor die Ukraine spüre, dass der Sieg näher komme. Die wochenlang heftig umkämpfte Stadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine ist gefallen und vollständig unter russischer Kontrolle.

London: Hohe russische Generäle abgezogen

Das britische Verteidigungsministerium behauptet, es habe zuletzt „sehr wahrscheinlich“ eine größere Umgruppierung in der obersten russischen Heeresführung gegeben. Den Angaben zufolge sollen der Kommandant der Luftlandetruppen, Andrej Serdjukow, und der Kommandant der Südlichen Heeresgruppe, Alexander Dwornikow, von Schlüsselaufgaben im Ukraine-Krieg abgezogen worden sein.

Dwornikow ist nach westlichen Geheimdienstinforationen vom April nach dem Scheitern des Angriffs auf Kiew der Oberbefehl im Ukraine-Krieg übertragen worden. Dwornikow hat ab 2015 zwei Jahre lang den aus russischer Sicht sehr erfolgreichen Einsatz im syrischen Bürgerkrieg geleitet. Die Angaben können ebenso wenig wie jene aus der Ukraine und von russischer Seite unabhängig überprüft werden.

Moskau: Volle Kontrolle über Sjewjerodonezk

Wenige Stunden nach dem ukrainischen Eingeständnis, dass Sjewjerodonezk völlig in russische Hände gefallen ist, bestätigt das auch Moskau. Man habe die volle Kontrolle über die Stadt und die nahegelegene Kleinstadt Boriwske, so das Verteidigungsministerium in Moskau.

Die Ukraine hat zuvor angekündigt, sie habe alle ihre Truppen abgezogen. Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums sagt, man habe die Stadt erfolgreich „befreit“.

Kiew: Atomforschungsanlage in Charkiw beschädigt

Russischer Beschuss hat nach ukrainischen Behördenangaben eine Nuklearforschungsanlage in der Stadt Charkiw beschädigt. Der Bereich, in dem Kernbrennstoff untergebracht sei, sei davon nicht betroffen.

Die Strahlenwerte bewegten sich auf einem normalen Niveau. Die Wahrscheinlichkeit eines neuen Schadens, der die Sicherheit direkt beeinträchtigen könnte, bleibe aufgrund des Beschusses durch russische Truppen allerdings groß. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Putin kündigt atomwaffenfähige Raketen für Belarus an

Russland wird nach Angaben von Präsident Wladimir Putin bald atomwaffenfähige Raketen an Belarus liefern. Putin kündigt bei einem Treffen mit dem belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko an, Russland werde „in den kommenden Monaten“ das Raketensystem Iskander-M an Belarus liefern, das auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden kann.

Moskau bindet damit Belarus noch enger an sich. Vor allem aber ist es auch als Drohschritt gegenüber Litauen, der NATO und der EU im Streit um Zugstransporte in die russische Exklave Kaliningrad zu sehen.

NATO-Beitritt: Andersson telefoniert mit Erdogan

Im Streit um den NATO-Beitritt Schwedens gibt es nach Angaben des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan keine Fortschritte. Ein Telefonat mit der schwedischen Ministerpräsidentin Magdalena Andersson sei ohne Ergebnis geblieben, erklärt Ankara wenige Tage vor Beginn des NATO-Gipfels in Madrid.

Schwedens Premierminister Magdalena Andersson
APA/AFP/Ludovic Marin

Erdogan habe erneut „konrete und klare Maßnahmen“ Schwedens im Kampf gegen nach türkischer Betrachtung kurdische Terrorgruppen gefordert. Unter anderem verlangt die Türkei die Auslieferung von Kurden, die in Schweden Schutz gefunden haben.

Raketenangriffe auf alle Landesteile

In der Ukraine werden aus allen Landesteilen Angriffe gemeldet, mehrere Großstädte sind von Raketen und Artillerie beschossen worden.

Charkiw wieder unter Beschuss

Russische Raketen haben in der Nacht auf Samstag in der Innenstadt von Charkiw eingeschlagen und Büro- und Wohngebäude beschädigt. Laut ukrainischen Rettungsdiensten ist dabei niemand verletzt oder getötet worden.

Bürgermeister: Sjewjerodonezk ganz in russischer Hand

Laut dem Bürgermeister der seit Wochen heftig umkämpften Stadt Sjewjerodonezk, Olexander Strjuk, ist die Stadt nun ganz in russischer Hand. Es sei auch nicht mehr möglich, die Stadt in Richtung eines von ukrainischen Truppen kontrollierten Gebietes zu verlassen.

Die russischen Besatzer würden versuchen, eine eigene Verwaltung zu etablieren. „Soweit ich weiß, haben sie eine Art Kommandanten eingesetzt“, so Strjuk im ukrainischen Fernsehen.

Separatisten: Russische Armee in Lyssytschansk einmarschiert

Russische Truppen sind nach Angaben der prorussischen Separatisten heute in die ostukrainische Stadt Lyssytschansk vorgedrungen. Die russische Armee und die Miliz der selbst ernannten Volksrepublik Luhansk seien in die Stadt einmarschiert, teilt Andrej Maroschko, ein Vertreter der prorussischen Separatisten, auf Telegram mit. „Derzeit gibt es Straßenkämpfe.“

Russland entfernt polnische Flagge von Gedenkstätte Katyn

Russische Behörden haben die polnische Flagge von der Gedenkstätte in Katyn entfernt, die an die Ermordung Tausender polnischer Militärangehöriger auf Befehl Stalins erinnert. Der Bürgermeister der westrussischen Stadt Smolensk, Andrej Borissow, hat ein Foto veröffentlicht, auf dem nur die russische Flagge am Eingang der Gedenkstätte weht.

Borissow schreibt dazu, es könne keine polnische Flagge auf russischen Denkmälern geben, „erst recht nicht nach den offen russlandfeindlichen Äußerungen polnischer Verantwortlicher“. Das russische Kulturministerium habe die richtige Entscheidung getroffen, als es die Flagge entfernte habe. Die Spannungen zwischen Moskau und Warschau haben sich seit Kriegsbeginn deutlich verschärft. Das NATO-Mitglied Polen unterstützt die Ukraine unter anderem mit Waffenlieferungen.

Ukraine meldet Erfolge mit US-Raketensystemen

Die Ukraine meldet militärische Erfolge mit von den USA gelieferten HIMARS-Raketensystemen. Die Streitkräfte hätten damit Ziele des russischen Militärs auf ukrainischem Territorium getroffen, schreibt der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, auf Telegram.

Sjewjerodonezk: Ukrainische Armee weitgehend abgezogen

Die ukrainischen Truppen haben die umkämpfte Stadt Sjewjerodonezk im Osten des Landes nach Angaben des Bürgermeister fast ganz geräumt. Leider hätten sie die Stadt fast ganz verlassen, sagt Bürgermeister Olexander Strjuk im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Die Menschen, die in dem örtlichen Chemiewerk Schutz gesucht haben, würden dort bis zum Ende der Kämpfe ausharren.

Chemiefabrik in Sjewjerodonezk, Ukraine
Reuters/Ukrainische Polizei

Kiew: Moskau will Belarus „in den Krieg hineinziehen“

Nach ukrainischen Berichten über russische Raketenangriffe aus Belarus hat die Führung in Kiew Russland vorgeworfen, seinen Verbündeten Belarus in den Krieg hineinziehen zu wollen. „Der Angriff von heute steht in direkter Verbindung mit den Bemühungen des Kreml, Belarus als Mitkämpfer in den Krieg in der Ukraine hineinzuziehen“, so die Generaldirektion des ukrainischen Geheimdienstes, die dem Verteidigungsministerium unterstellt ist, via Telegram.

Klitschko: Fakeanrufe dringend aufklären

Nach Fakeanrufen eines angeblichen Witali Klitschko in europäischen Rathäusern fordert der Kiewer Bürgermeister Aufklärung. „Das ist kriminelle Energie. Es muss dringend ermittelt werden, wer dahinter steckt“, sagt Klitschko in einem Video, das die deutsche Zeitung „Bild“ verbreitet. Betroffen von den Anrufen war unter anderem Berlins regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey und offenbar auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig.

Wehrschütz berichtet aus der Ukraine

Georgien: Demonstration für EU-Beitritt

Ludwig telefonierte auch mit angeblichem Klitschko

Am Mittwoch hat Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) angeblich mit dem Kiewer Bürgermeister Witali Klitschko telefoniert. Wie jetzt bekanntwurde, ist auch Ludwig – ähnlich wie seine Berliner Amtskollegin Franziska Giffey – einem Deepfake zum Opfer gefallen.

Mehr dazu in wien.ORF.at

Russisches Militär meldet Tötung von 80 Polen

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben im Osten der Ukraine 80 polnische Kämpfer in den Reihen der ukrainischen Armee getötet. Durch einen Raketenangriff auf das Zinkwerk Megatex in der Stadt Kostjantyniwka seien 80 polnische „Söldner“ liquidiert worden, sagt der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Russland bezeichnet alle aufseiten der Ukraine kämpfenden Freiwilligen als Söldner. Konaschenkow berichtete zudem über einen Raketenangriff auf Mykolajiw im Süden der Ukraine, bei dem 300 Soldaten getötet worden seien.

Deutschland zahlt G-7-Hilfe für Ukraine aus

Deutschland überweist nach eigenen Angaben seinen Anteil an den G-7-Finanzhilfen für die Ukraine. Einen Monat, nachdem die sieben führenden Industriestaaten (G-7) der Ukraine umfangreiche finanzielle Hilfen zugesichert haben, zahle Deutschland seinen zugesagten Beitrag von einer Milliarde Euro aus, teilt der deutsche Finanzminister Christian Lindner über Twitter mit. Die G-7-Finanzminister haben bei ihrem Treffen auf dem Petersberg bei Bonn Mitte Mai der Ukraine Hilfen über insgesamt 9,5 Milliarden Dollar zugesagt, um den Liquiditätsbedarf des von Russland angegriffenen Landes für die nächsten Monate zu sichern.

Ukraine meldet schwere Raketenangriffe im Norden

Die Ukraine meldet auch schwere Raketenangriffe aus dem Norden des Landes. Die russischen Streitkräfte hätten fast 30 Raketen auf eine militärische Infrastruktureinrichtung in der Nähe der Stadt Schytomyr abgefeuert, teilt Regionalgouverneur Witalij Bunetschko mit. Knapp zehn Raketen seien abgefangen und zerstört worden. Mindestens ein Soldat sei bei dem Angriff getötet worden.

Kiew: Raketen von Belarus aus geschossen

Russland hat nach Angaben aus Kiew mehrere ukrainische Regionen mit Raketen unter Beschuss genommen, auch aus dem Nachbarland Belarus. In den Gebieten Chmelnyzkyj, Lwiw, Mykolajiw, Schytomyr und Tschernihiw seien Einschläge registriert worden, meldet die Nachrichtenagentur Unian.

Dem ukrainischen Generalstab zufolge hat Russland die Raketen auf Schytomyr und Tschernihiw aus Belarus abgefeuert. Die Ex-Sowjetrepublik unter Machthaber Alexander Lukaschenko bezeichnet sich in dem seit mehr als vier Monaten dauernden Krieg eigentlich als neutral.

Polizei beschlagnahmt Sammlung antiker Kunstschätze

In der Ukraine hat die Polizei die bisher größte Sammlung antiker Kunstschätze beschlagnahmt. Wie Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa mitteilt, wurden einige der Werke offenbar aus Museen auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim „gestohlen“ und an private Sammler weitergegeben.

Konfiszierte Kunstgegenstände in Kiew
APA/AFP/Genya Savilov

Bei einer Razzia habe die ukrainische Polizei „mehr als 6.000 Antiquitäten, darunter Schwerter, Säbel, Helme, Amphoren und Münzen“ gefunden, sagt Wenediktowa vor Journalistinnen und Journalisten im Museum der Geschichte der Ukraine in Kiew. Der Wert der Sammlung werde „auf mehrere Millionen Dollar“ geschätzt.

Johnson gegen Druck auf Ukraine für „schlechten Frieden“

Der britische Premierminister Boris Johnson befürchtet wegen der wirtschaftlichen Folgen des Krieges wachsenden europäischen Druck auf die Ukraine, ein nicht in ihrem Sinne liegendes Friedensabkommen mit Russland zu schließen. „Zu viele Länder sagen, dass dies ein europäischer Krieg ist, der unnötig ist … und so wird der Druck wachsen, die Ukrainer zu einem schlechten Frieden zu bewegen – vielleicht sogar zu zwingen“, sagt Johnson zu Fernsehsendern in der ruandischen Hauptstadt Kigali, wo er an einem Commonwealth-Gipfel teilnimmt.

Sollte der russische Präsident Wladimir Putin seinen Willen in der Ukraine durchsetzen können, seien die Folgen gefährlich für die internationale Sicherheit und „eine langfristige wirtschaftliche Katastrophe“, fügt er hinzu.

Kaliningrad: Moskauer Beamter stellt Litauens Grenze infrage

Wegen der Beschränkung des Transits in die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad zwischen Litauen und Polen wird in Moskau nun die Rechtmäßigkeit der litauischen Grenze bestritten. „Im Grunde genommen hat Litauen damit seine eigenen Grenzen infrage gestellt“, sagt der Chef der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos, Dmitri Rogosin, im Staatsfernsehen.

Verletzte bei Raketenangriff in Westukraine

Bei einem russischen Raketenangriff auf eine Militäranlage in Jaworiw in der Westukraine sind nach Angaben der Behörden vier Menschen verletzt worden. Die russischen Streitkräfte hätten sechs Raketen vom Schwarzen Meer aus abgefeuert, sagt der Gouverneur der Region Lwiw, Maxim Kosizky, in einer Videobotschaft. Vier Raketen hätten den Stützpunkt getroffen, zwei seien von der ukrainischen Luftabwehr abgefangen und zerstört worden. Bei einem russischen Angriff auf ein Ausbildungslager des ukrainischen Militärs in der Nähe von Jaworiw im März waren laut Behördenangaben 35 Menschen getötet und mindestens 130 verletzt worden.

Vatikan begrüßt EU-Beitrittskandidatenstatus der Ukraine

Der Vatikan begrüßt die Entscheidung der EU, dem Kriegsland Ukraine offiziell den Status eines Beitrittskandidaten zuzubilligen. „Ich freue mich sehr darüber“, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin gestern dem Portal Crux, wie Kathpress meldet. Das sei ein „sehr wichtiger Schritt“, betont die Nummer zwei des Vatikans. Parolin fügt hinzu: „Die Ukraine gehört zu Europa, und Europa gehört zur Ukraine.“

Georgier demonstrierten für Kandidatenstatus

In der georgischen Hauptstadt Tiflis sind gestern rund 120.000 Menschen für einen EU-Beitritt und gegen die eigene Regierung auf die Straße gegangen. Die Demonstrierenden schwenkten georgische und EU-Flaggen und forderten den Rücktritt von Regierungschef Irakli Garibaschwili – einen Tag, nachdem die EU dem Land den Beitrittskandidatenstatus verweigert hatte.

Demonstration in Georgien
APA/AFP/Vano Shlamov
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