HRW-Beauftragte Gorbunowa erwähnte neben der Folter auch „unmenschliche Behandlungen“, „willkürliche Festnahmen“ und „Freiheitsberaubung“ in den südukrainischen Regionen Cherson und Saporischschja. Die russischen Behörden müssten dafür sorgen, dass diese Misshandlungen sofort endeten.
HRW hat nach eigenen Angaben mehr als 70 Ukrainerinnen und Ukrainer befragt, die mehr als 40 Fälle von Misshandlungen und Folter geschildert hätten. Sie seien gefoltert worden oder zu Zeugen von Folter geworden. Die Opfer seien verprügelt oder Stromstößen ausgesetzt worden, sie hätten Verletzungen an den Rippen oder Zähnen, Verbrennungen oder Gehirnerschütterungen erlitten.
Vereinbarung zu Getreideexporten
Russland und die Ukraine haben mit den Vereinten Nationen und der Türkei eine Lösung für die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus dem Kriegsland Ukraine vereinbart. Sowohl Russland als auch die Ukraine unterzeichneten heute in Istanbul getrennt voneinander entsprechende Vereinbarungen unter Vermittlung von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres. Die Ukraine zählte vor dem russischen Angriffskrieg zu den wichtigsten Getreideexporteuren der Welt.
Das Abkommen „eröffnet den Weg für umfangreiche kommerzielle Lebensmittelexporte aus drei entscheidenden ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer – Odessa, Tschornomorsk und Juschnyj“, sagte Guterres. „Dies ist eine Einigung für die Welt.“ Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der ebenfalls bei der Zeremonie anwesend war, nannte den Tag „historisch“.
Deutscher Staat steigt bei Uniper ein
Der deutsche Staat steigt beim wirtschaftlich angeschlagenen Gasimporteur Uniper ein. Deutschland beteiligt sich mit 30 Prozent an der Firma und gibt zudem 15 Mrd. Euro. Hinzu kommen von der Staatsbank KfW gewährte Kredite in Höhe von sieben Mrd. Euro. Eine Zerschlagung von Uniper ist damit vom Tisch, wie der finnische Mehrheitseigner Fortum bestätigte.
Wohin steuert der Krieg in der Ukraine?
Ganze Städte sind dem Erdboden gleichgemacht, und auch abseits der hart umkämpften Front im Osten der Ukraine sterben Zivilistinnen und Zivilisten durch russische Raketen: Auch Monate nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine ist kein Ende des mitten in Europa tobenden Krieges abzusehen. Was könnte Russland zum Frieden bewegen? Inwieweit hat die Diplomatie derzeit überhaupt Chancen? Wohin steuert der Krieg in der Ukraine?
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