Farmer auf einem Getreidefeld in der Ukraine
Reuters/Alexander Ermochenko
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Ukrainische Häfen bereiten Ausfuhr von Getreide vor

Nach der Einigung über die Ausfuhr von ukrainischem Getreide haben die unter internationaler Vermittlung festgelegten drei Häfen am Schwarzen Meer mit der Vorbereitung der Transporte begonnen. Die Arbeiten für die Wiederinbetriebnahme der Häfen in Odessa, Tschornomorsk und Juschnyj seien im Gange, teilte die für die Seehäfen zuständige Behörde bei Facebook mit.

Online seit 24. Juli 2022, 9.11 Uhr
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Lawrow bestätigt Pläne für Regimewechsel in Ukraine

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat im Gegensatz zu früheren Äußerungen erklärt, dass Russland den Sturz der ukrainischen Regierung anstrebt. „Wir helfen dem ukrainischen Volk auf jeden Fall, sich von dem absolut volks- und geschichtsfeindlichen Regime zu befreien“, sagt Lawrow in Kairo. Das russische und ukrainische Volk würden künftig zusammenleben.

Sergej Lawrow bei einer Pressekonferenz
APA/AFP/Russian Foreign Ministry

Die russische Führung hat in den vergangenen Tagen öffentlich ihre Position im Ukraine-Krieg verschärft. So hat Lawrow mit der Besetzung weiterer Gebiete auch außerhalb des Donbas gedroht.

Kanadier in Ukraine getötet

Kanada hat bestätigt, dass ein Staatsbürger kürzlich in der Ukraine ums Leben gekommen ist. Laut Medienberichten soll der Mann zusammen mit zwei US-Bürgern in der Donbas-Region unterwegs gewesen sein. Auch die beiden Amerikaner sind umgekommen. Deren Tod ist am Samstag vom US-Außenministerium bestätigt worden.

Onlineausgabe von „Nowaja Gaseta“ in Russland blockiert

Russland hat die Onlineausgabe des neuen redaktionellen Projekts der unabhängigen Zeitung „Nowaja Gaseta“ blockiert. Die Seite sei in Russland nicht ohne virtuelle private Kommunikationsnetze (VPN) abrufbar gewesen, berichtet ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP. In einer Stellungnahme erklärt die Publikation: „Unsere Seite wurde bald nach ihrer Geburt getötet. Wir hatten sie sieben Tage und neun Stunden.“

Die Zeitung „Nowaja Gaseta“ hat im März im Zuge der Kampagne gegen Kritiker des russischen Angriffskrieges ihre Veröffentlichung einstellen müssen. Einige Mitarbeiter arbeiten im Exil weiter. Am 15. Juli ist eine gedruckte Zeitschrift auf den Markt gekommen, die im Netz über eine neue Website mit Namen „Nowaja Rasskas-Gaseta“ zu finden ist.

Moskau sichert Kairo Getreidelieferungen zu

Nach dem in Istanbul unterzeichneten Getreideabkommen hat der russische Außenminister Sergej Lawrow Ägypten zugesichert, dass sein Land sich an seine Lieferzusagen halten werde. Moskau habe „den Einsatz der russischen Exporteure von Getreideprodukten“ bestätigt, „all ihre Verpflichtungen zu erfüllen“, sagt Lawrow nach Gesprächen mit seinem ägyptischen Kollegen Sameh Schukri.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow und Ägyptens Außenminister Sameh Shoukry
Reuters/Amr Abdallah Dalsh

Präsident Wladimir Putin habe das in einem Telefongespräch mit seinem ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah al-Sisi „ebenfalls unterstrichen“, so Lawrow.

Ukraine: Rückeroberung der Region Cherson bis September

Die Ukraine rechnet damit, dass sie das südliche Gebiet Cherson bis September zurückerobern wird. Sergej Chlan, ein Berater des Leiters der Region Cherson, sagt in einem Interview mit dem ukrainischen Rundfunk: „Wir können sagen, dass die Region Cherson bis September definitiv befreit sein wird und alle Pläne der Besatzer scheitern werden“, berichtet AFP.

Cherson, eine für die ukrainische Landwirtschaft wichtige Region, ist zu Beginn des Krieges von russischen Truppen eingenommen worden. Doch die ukrainische Armee, die durch neue Lieferungen westlicher Langstreckenartillerie unterstützt wird, hat in den letzten Wochen in dem Gebiet Fortschritte gemacht.

Raketenbeschuss: Charkiw empfiehlt U-Bahn statt Straßenverkehr

Angesichts wiederholter russischer Raketeneinschläge fordert die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw ihre Einwohnerinnen und Einwohner zur Nutzung der U-Bahn anstelle des Straßenverkehrs auf.

„Nutzen Sie öfter das Metro-Netz, denn es ist die sicherste Möglichkeit, von A nach B zu kommen“, schreibt Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. „Die vergangene Woche hat gezeigt, dass der Aggressor nicht einmal mehr vorgibt, auf militärische Ziele zu schießen.“

Kiew: Russische Zivilflugzeuge transportierten Waffen

Die Ukraine hat Russland vorgeworfen, für den Transport von Soldaten und Waffen auch zivile Flugzeuge einzusetzen. Crews der Transportflugzeuge An-124-100 und Il-76 MD „haben wiederholt Truppen, Waffen und Militärausrüstung für den Krieg gegen das ukrainische Volk transportiert“, teilt der ukrainische Militärgeheimdienst nach Angaben der Nachrichtenagentur Ukrinform mit.

Der Geheimdienst habe eine Liste der Piloten und weiteren Besatzungsmitglieder veröffentlicht.

Die Piloten hätten in sozialen Netzwerken ihren Unmut geäußert und sich darüber beschwert, dass sie bei einer Niederlage Russlands wegen Kriegsverbrechen verfolgt und bestraft werden könnten, heißt es in dem Bericht weiter. Konkret handle es sich um Mitarbeiter der 224. Flugabteilung, die auf dem Flugplatz Migalowo in Twer stationiert sei.

Lawrow in Kairo

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hält sich derzeit in der ägyptischen Hauptstadt Kairo auf. Er ist am Vormittag mit Präsident Abdel Fattah al-Sisi zusammengetroffen, wie das Büro des ägyptischen Staatschefs mitteilte. Anschließend hat Lawrow Gespräche mit dem ägyptischen Außenminister Samih Schukri geführt.

Für den späteren Tag ist ein Treffen Lawrows mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, geplant. Ägypten ist die erste Etappe von Lawrows Afrikareise, die ihn auch nach Äthiopien, Uganda und in die Demokratische Republik Kongo führen wird, wie der staatliche russische Sender RT berichtet.

Moskau: Odessa-Angriff galt Zerstörung von US-Waffen

Laut Darstellung des russischen Verteidigungsministeriums soll der Angriff auf den Hafen Odessa der Zerstörung von US-Waffen gegolten haben. So seien den Angaben zufolge ein ukrainisches Kriegsschiff und von den USA gelieferte Harpoon-Antischiffsraketen zerstört worden.

Einsatzkräfte im Hafen von Odessa
Reuters/Ukrainian Armed Forcea

Zudem seien durch die Angriffe Anlagen zur Reparatur und zur Modernisierung des Schiffsbestandes der ukrainischen Seestreitkräfte außer Betrieb genommen worden, heißt es in der Mitteilung des russischen Verteidigungsministeriums zudem.

Russland hat den Angriff erst heute zugegeben und offiziell kommentiert, ihn gestern noch bestritten. Unerwähnt wurde gelassen, dass Russland sich in dem am Freitag in Istanbul unter türkischer und UNO-Vermittlung unterzeichneten Abkommen dazu verpflichtet hat, den Hafen von Odessa und zwei weitere ukrainische Häfen nicht anzugreifen, um Getreideausfuhren zu ermöglichen.

Selenskyj-Berater: Getreideexport über Häfen wird nicht einfach

Die Ukraine könnte innerhalb von acht bis neun Monaten 60 Mio. Tonnen Getreide exportieren, wenn ihre Häfen nicht blockiert wären, sagt ein Wirtschaftsberater des ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Der russische Angriff auf den Hafen von Odessa zeige jedoch, dass das nicht so einfach sei.

Die Ukraine könne zehn Mrd. Dollar einnehmen, wenn sie zusätzlich zu den 40 Mio. Tonnen aus der aktuellen Ernte 20 Mio. Tonnen Getreide aus den Silos exportiere, sagt der Wirtschaftsberater Oleh Ustenko im ukrainischen TV. Die Ukraine werde 20 bis 24 Monate brauchen, um diese Mengen zu exportieren, sollten ihre Häfen nicht ordnungsgemäß funktionieren, gibt er an.

Fünf Monate Krieg: Selenskyj zeigt sich siegessicher

Genau fünf Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zeigt sich Selenskyj siegessicher. „Dieser Krieg hat die Ukraine nicht gebrochen und wird sie nicht brechen“, teilt der Staatschef im Nachrichtenkanal Telegram mit. „Wir werden nicht aufgeben. Wir werden schützen, was uns gehört. Wir werden gewinnen!“

Das Leben in der Ukraine gehe trotz des Krieges weiter, sagt Selenskyj und veröffentlicht dazu Fotos des Kampfes der Menschen gegen die russische Invasion. „Er (der Krieg) wird uns ganz bestimmt nicht zu Geiseln machen dieses Horrors, den die Invasoren in unser Land gebracht haben.“

London wirft Russland irreführende Ankündigung zu Kriegszielen vor

Großbritannien wirft der russischen Führung irreführende Aussagen zu angeblichen neuen Kriegszielen in der Ukraine vor. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat angesichts der Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine in dieser Woche mit der Einnahme weiterer Gebiete in dem Land gedroht.

„Das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht wahr“, heißt es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Russland habe seinen Krieg nicht „ausgeweitet“. Vielmehr sei die ganze Besetzung der Ukraine von Anfang an das Ziel der Invasion gewesen.

Russland gibt Angriff auf Hafen von Odessa zu

Nach dem Dementi hat sich Russland nun doch zum Angriff auf den Hafen von Odessa bekannt. Die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa sagt, bei dem Angriff seien „hochpräzise“ Kalibr-Waffen eingesetzt worden. Dabei sei militärische Infrastruktur zerstört worden.

Unerwähnt lässt sie, dass Russland sich in dem am Freitag in Istanbul unter türkischer und UNO-Vermittlung unterzeichneten Abkommen auch dazu verpflichtet hat, den Hafen von Odessa und zwei weitere ukrainische Häfen nicht anzugreifen, um Getreideausfuhren zu ermöglichen.

Selenskyj verurteilt Angriff auf Odessa

„39.520 russische Soldaten getötet“

Laut ukrainischer Armee sind vom 24. Februar bis zum 24. Juli insgesamt 39.520 russische Soldaten getötet worden. Zudem seien 1.722 russische Panzer, 3.942 gepanzerte Kampffahrzeuge, 869 Artilleriesysteme, 255 Flugabwehrraketensysteme, 113 Luftverteidigungseinheiten, 221 Kampfflugzeuge, 188 Hubschrauber und 15 Kriegsschiffe zerstört worden, wie die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform mitteilt.

Von unabhängiger Seite lassen sich diese Zahlen nicht bestätigen. Westliche Experten gehen aber davon aus, dass es deutlich weniger sind. Russland hat zuletzt Ende März Angaben zu seinen eigenen Verlusten gemacht. Damals nannte das Verteidigungsministerium in Moskau die Zahl von 1.351 Toten.

Kiew: Angriff auf die Stadt Bachmut steht bevor

Das ukrainische Militär teilt mit, dass der Beschuss vieler Orte an den Fronten im Norden, Süden und Osten am Sonntag fortgesetzt worden ist. Im Donbass würden die russischen Kräfte einen Angriff auf die Stadt Bachmut vorbereiten.

Geheimdienst fordert Mithilfe in besetzten Gebieten

Das ukrainische Verteidigungsministerium fordert Bürgerinnen und Bürger in der Region um die Stadt Enerhodar im Süden des Landes zur Hilfe im Kampf gegen russische Truppen und Kollaborateure auf. „Es ist von hoher Dringlichkeit, dass sie uns bitte die genaue Lage der Stützpunkte der Besatzungstruppen und die Wohnadressen der Truppen (…) sowie die Wohnorte der Kommandanten mitteilen“, heißt es in einem auf Telegram veröffentlichten Aufruf der Geheimdienstabteilung des Ministeriums.

Vizeministerin: 5.000 ukrainische Soldatinnen an der Front

In der ukrainischen Armee dienen laut Vizeverteidigungsministerin Hanna Maliar mehr als 50.000 Frauen, mehr als 5.000 von ihnen seien derzeit an der Front. Das hat die Politikerin nach Angaben der Nachrichtenagentur Ukrinform bei einem internationalen Gipfel der First Ladies und Gentlemen in Kiew gestern gesagt.

Ukrainische Soldatin
APA/AFP/Sergei Supinsky

Von den 50.000 Frauen im ukrainischen Militär dienten insgesamt 38.000 als Soldatinnen, die übrigen gingen zivilen Aufgaben nach. Gastgeberin des Gipfels, der am 150. Tag des russischen Angriffskriegs gegen ihr Land stattgefunden hat, war die First Lady der Ukraine, Olena Selenska.

Hochrangige US-Delegation sagt weitere Unterstützung zu

Eine hochrangige Delegation des US-Kongresses hat bei einem Treffen mit Selenskyj gestern versprochen, sich um eine weitere Unterstützung im Krieg gegen Russland zu bemühen. „Wir werden weiterhin nach Möglichkeiten suchen, Präsident Selenskyj und das ukrainische Volk bei ihrem mutigen Widerstand so wirksam wie möglich zu unterstützen“, heißt es in einer Erklärung.

Getreidedeal in Gefahr

Rund fünf Monate nach Kriegsbeginn hat eine Vereinbarung zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer Anlass zur Hoffnung gegeben. Doch Kiew sieht das Abkommen nach einem russischen Raketenangriff auf den Hafen Odessa nur einen Tag nach dem Deal bereits wieder in Gefahr. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland einen Vertragsbruch vor.

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